Im August/September werde ich meine Radtour Neuss-Usedom & nichts bleibt wie es einmal war über Berlin nach Wittenberg/Lutherstadt fortsetzen und, je nach Lust und Laune, noch über Weimar nach Bad Orb weiter fahren.

Im ersten Teil von Peenemünde nach Berlin möchte ich mir Stettin anschauen und entlang des Oder-Neiße-Radweges bis Neurüdnitz fahren. Dann über die schnurgerade Oderbruchbahn nach Wriezen (danke an Toxxi ) und weiter nach Berlin.

Ich bin mir unsicher über den Weg nach Stettin. Ist die Strecke über Police am Haff entlang schöner? Auf jeden Fall möchte ich mal wieder Schiff fahren und dabei die Fähre nach Ueckermünde nehmen.
Hat jemand eine bessere Idee und vielleicht einen interessanten Übernachtungstipp für die Stettiner Innenstadt?
Wie muss ich den restlichen Weg nach Berlin einschätzen? Wölfe, Sand und nix zu essen?

Der Zweite Teil soll entlang der D3 Route über Dessau, Wittenberg nach Nienburg/Saale und Bernburg führen. Weiter über den Saale Radweg mit ein paar Abkürzungen nach Bad Sulza und über Auerstedt nach Weimar.
geplante Strecke Berlin-Weimar

Den dritten Teil möchte ich über die Mittellandroute D4 bis Heimboldshausen fahren. Anschliessend Ulster und ab Tann über Fulda den Hessischen Radfernweg R3 bis Bad Orb.
geplante Strecke Weimar - Bad Orb

Hat jemand nützliche Hinweise für mich und den Geheimtipp für gutes Essen und Trinken?
Zelt hab ich zwar dabei und benutze es auch gerne, aber, wie ich mich kenne, bevorzuge ich mal wieder Pensionen und freundliche Gasthäuser.

Beste Grüße
Jürgen

Hallo Juergen,

der Teil von Ueckermünde nach Stettin ist der einzige Teil des Haffs, den ich nicht kenne. Ich kann also zur Strecke durch Police nichts sagen. Du könntest das ganze natürlich als Forschungsreise fürs Wiki veranstalten.

Die Fähre von Kamminke nach Ueckermünde fährt übrigens nur zweimal täglich.

Als Alternativstrecke (auch stückweise) bietet sich die polnische Seite des Oder-Neiße-Radweges an. Du könntest in Stettin-Altendamm starten (da gibts die Szaszlikarnia u Doroty , steht auch im Wiki)...

http://radreise-wiki.de/Stettin-Umfahrung#Szczecin-D.C4.85bie_.28Stettin-Altdamm.29

...und dann in Gryfino nach Deutschland. Da fährst Du direkt durch die Oderniederung.

Ich weiß, das es in Stettin eine JH gibt. Da wollte ich mal hin und habs deshalb recherchiert, aber mehr weiß ich auch nicht.

Dein Weg ist bis Berlin fast durchgehend asphaltiert, keine Sorge. Hinter Schwedt (also südlich) wird er gerade gebaut. Wenn Du nicht die Umleitung fahren willst, kommst Du auf dem Originalweg auch durch (nicht mit Dackelschneidern, 35mm reichen jedoch).

Die Verpflegungssituation direkt an der Oder ist (gemessen am Brandenburgen Durchschnitt) quantitativ recht gut, über die Qualität lässt sich streiten... In Hohenwutzen böte es sich an, auf die polnische Seite nach Niederwutzen (Osinów Dolny) zu fahren. Durch die Tankstellen durch, nach ca. 2 km kommt ein Markt, auf dem zwei Schaschlikbuden sind (und die haben auch noch mehr, z.B. sowas wie frisch gezapftes Bier , der Punkt stimmt nur so ungefähr, auf jeden Fall nicht den Polenmarkt unmittelbar hinter der Grenze nehmen).

Wriezen selbst ist komplett tot...

In Reichenow gibts eine Gaststätte , die von der Berliner Forengemeinde einstimmig für gut befunden wurde (große Portionen, ordentliches Bier). Nicht das Schloss Reichenow (das ist teuer), sondern noch ca. 500m nördlich davon.

Ein weiterer Essenstipp von mir ist Landhaus Hönow (aber pssst! ). Man hat echt das Gefühl, bei Oma in der guten Stube zu sitzen.

In Berlin ist die Pizzeria da Mimmo ein Geheimtipp. Lieferservice mit angeschlossenem SB-Restaurant, von der Qualität geht das deutlich über einen Lieferservice hinaus (die kochen frisch und man kann zugucken).

So.

Reicht für heute.

Zum Rest der Strecke sollen sich andere verausgaben.

Hoffentlich kommst Du bei den ganzen Essentipps überhaupt noch voran...

Gruß
Thoralf

In Bad Kösen machst du das schon sehr richtig....immer schön im Tal bleiben. Wer hoch zu den Burgen fährt ist mehr oder weniger selber Schuld. Wenn du durch den Kurpark radelst, entgehst du auch dem Kopfsteinpflaster.


Richtig gutes Essen in Weimar gibts im Hotel Alt Weimar. Ansonsten gibts gutes Essen auch im El Nino.

Weiterhin würde ich dir unbedingt empfehlen den Ilmradweg bis Weimar rein zu fahren. Wenn du von Buchenwald wirklich was sehen willst, dann solltest du dafür schon einen Tag einplanen. Kommt man auch gut mit dem Bus hoch. Wenn du dir den Anstieg sparen willst. Ansonsten über Schöndorf und die Prinzenschneise. Diese am besten komplett ab der B85, die anderen Wege sind da nicht so besonders.
Den Weg über Gaberndorf kannst du mit dem Rad nahezu vergessen. Du kannst aber über Hottelstett, Ottstedt, Daasdorf, Gaberndorf fahren. Die Strecke ist auch recht schön.

zum Teil 3:

Wenn du nicht unbedingt nach Gotha möchtest (was ich durchaus verstehen kann), dann fahre besser über Schwabhausen und Emleben direkt zum Boxberg.

Fresstipp: Konditorei Schoppe direkt an der Saalebrücke. Die haben wirklich ausgezeichnete Torten. Sieht von außen sehr edel aus, aber ich saß da auch schon in Radklamotten drin.



In Gotha gibts nen Laden

Gruß
Thoralf

Hallo Thoralf,
die Strecke über Police nach Stettin und bis Gryfino auf polnischer Seite könnte mir gefallen.
Die Möglichkeit, einfach so die Grenzen des kalten Krieges zu wechseln macht mir übrigens Gänsehaut. Was ist das doch für eine Befreiung!

Landhaus Hönow merk ich mir
meintest Du in Reichenow das Kellerstübchen an der TB?
Kaffeehaus Schoppe sieht auch lecker aus

Für Berlin bin ich vorläufig reichlich versorgt. Da werde ich Freunde besuchen und vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit auf einer kleinen Tour dich und einige von euch Berlinern kennen zu lernen. Das würde mich sehr freuen
Vorraussichtlich wird dies Anfang September sein.

Vielen Dank erstmal für die hilfreichen Tipps
Jürgen

Hallo Henning,
vor Bad Kösen fahre ich wahrscheinlich über die kleine Brücke an der Schulpforte auf die Weinberge auf linker Saaleseite hoch und dann runter in den Kurpark.
Die Rudelsburg kenn ich, da bin ich mal mit einem geliehenen Rad hoch und den schmalen Waldweg wieder runter.

Danke für die Tipps "rund um Weimar", die schaue ich mir genauer an. Das Hotel "Alt Weimar" kenne ich ganz gut

Den Umweg über Gotha spar ich mir, dafür schau ich mir dann lieber Eisenach noch mal an.

Vielen Dank und herzliche Grüße
Jürgen

Ja, Kellerstübchen in Reichenow ist richtig. Das liegt aber nicht direkt an der TB, sondern ein paar Hundert Meter abseits.



Aber Du weißt schon, dass die Systemgrenze ein paar Hundert Kilometer weiter westlich verlief?

Aber es stimmt schon, nach der Ausrufung des Kriegsrechtes in Polen war die Oder-Neiße-Grenze ohne Visum nicht mehr zu passieren.

Gruß
Thoralf

Hallo Jürgen,
die Stadtbrücke von Gryfino über die Oder auf die deutsche Seite ist momentan nicht passierbar, so unsere Information von einer Bekannten aus Gryfino. Da wird schon seit Jahren dran rumgebaut.
Mit dem Rad nach Stettin, nur um die Stadt zu sehen, das würde ich mir an Deiner Stelle noch mal überlegen. Stress pur und leider nicht im Verhältnis zu dem, was man letztendlich zu sehen bekommt.
Viel Spaß, Gatzek.

Diesen Tipp kann ich nur unterstreichen. Was diese Konditorei eine Auswahl an Kuchen und Torten hat, sucht seinesgleichen. Und alles sehr lecker und preiswert.

Im wachen Zustand zu Buchenwald noch der Hinweis, dass der Film, der dort im Kino regelmäßig läuft (einmal die Stunde oder so), recht sehenswert ist. Der Raum ist in OSM auch als Kino eingetragen. Ebenso ist es dort oben auf dem Etterberg in der Regel sehr windig.

Wie aktuell ist die Information?

Ich bin im April 2011 da problemlos drüber gefahren und habe von Bauarbeiten nichts mitbekommen.

Gruß
Thoralf

Entwarnung,
ab 30. Juni soll die Brücke wieder befahrbar sein Schnellansicht

...und ab dem 2.6.12 sollten die Flugzeuge vom neuen Flughafen BBI fliegen.

Um welche Brücke gehts es eigentlich? Da gibts nämlich zwei, eine über die Westoder (die die eigentliche Staatgrenze ist) und eine über die Ostoder direkt bei Gyfino.

Gruß
Thoralf

die hier.....
Noch ne Frage Thoralf,
gibt es eigentlich polnische Zeitungen in deutscher Sprache?

Ui... gute Frage. Ich habe immer die landessprachliche Presse gelesen, u.a. um die Sprachkenntnis zu vertiefen und nicht zu verlieren.

Kurzes Googeln ergab, dass es in Warschau die "Polen Rundschau" (auf deutsch) und die "Warsaw Voice" (auf englisch) gibt. Ansonsten gibts in einer so großen Stadt wie Stettin sicherlich auch die überregionalen deutschen Tageszeitungen.

Deutsche Zeitungen in polnischer Sprache gibts vermutlich mehr...

Gruß
Thoralf

PS: Nachtrag: Grade das hier in der polnischen Wikipedia gefunden:

http://pl.wikipedia.org/wiki/Prasa_w_Polsce#Obcoj.C4.99zyczna

(angielska = englisch, francuska = französisch, niemecka = deutsch, dwujezyczna = zweisprachig)

.......sicherlich macht es Freude, am Hafen zu sitzen und stundenlang die Süddeutsche zu lesen, aber mich interessiert auch immer wieder, was und wie die ausländische Presse gerade schreibt. Die Polen Rundschau scheint es nicht mehr zu geben, sie wurde wohl vor 2 Jahren bei eBay an einen unbekannten Deutschen verscherbelt .

Was ich noch gefunden habe, sind das schlesische Wochenblatt und Region24

ps: Du warst schneller

Hallo ,

soll kein meckern sein, sondern lediglich ein paar Ergänzungen:

Zitat Toxxi
"Hinter Schwedt (also südlich) wird er gerade gebaut. Wenn Du nicht die Umleitung fahren willst, kommst Du auf dem Originalweg auch durch"

Dürfte nur am Wochenende zutreffen, in der Woche mußte ich die Umleitung fahren, durch Bauarbeiter und -maschinen war kein durchkommen.

In Wriezen gibt es in der Fußgängerzone ein Cafe mit gutem Kuchen/Tortenangebot.

Das nutze ich regelmäßig, um mich für die letzten 30 Bergauf-Gegenwindkilometer bis Strausberg Nord zu stärken.

Gruß Stefan

Hi Stefan, sowas fasse ich doch nicht als Meckern auf. Vielleicht könnte m an das mit der Umleitung im Wiki mal präzisieren. Ich hatte ja schonmal was geschrieben.

Gruß
Thoralf