Weil das Kurbeln so viel Spaß macht, kurbele ich diesen Beitrag jetzt auch nochmal hoch.
Ich sehe, dass bk1 hier mit missionarischem Eifer versucht, die Niederlande als fahrradtaugliches Reiseland ratingagenturmäßig herabzustufen. Das passt mir persönlich absolut gar nicht. Lieber bk1, es gibt tatsächlich noch Dinge zwischen Himmel und Hölle. Es ist nicht alles schwarz oder weiß, und so gibt es auch in den Niederlanden Licht und Schatten. Wenn Du also hier meinst, mit Deinen gesammelten Eindrücken und Streetview-Ansichten die Niederländische Verkehrpolitik in Verruf zu bringen und Reiseradler von ihrem Plan abzubringen, die NL zu bereisen, dann kann ich das nur als einen sehr subjektiv gefärbten, ganz sicher aber nicht allgemeingültigen Versuch werten. Vermutlich wirst Du auch sagen: "Türkei mit dem Fahrrad? Never ever! Da gibt's ja nicht mal geteerte Straßen!" (...war'n ironischer Joke...)
Weiterhin stelle ich mir die Frage: Was ist so schlimm daran, auf einer Radreise mal an einer hochgeklappten Ophaalbrug stehen zu bleiben und den Frachter "Grinza XII" bei der Durchfahrt zu beobachten? Ist das Ding tatsächlich ein Verkehrshindernis? Oder vielleicht wieder ein geistiges Foto in der Sammlung von Reiseeindrücken?
Klar, dass rotes Ziegelwerk als Fahrbahnbelag holprig sein kann - aber ist mein bundesdeutscher Schaumstoffpöppes schon so verweichlicht, dass er dieses typische Straßenpflaster als Belästigung oder unfahrbar empfinden muss? Oder freut sich mein Auge an solch aufwändig gestalteten Fahrbahnmustern, die so schön zur restlichen Umgebung passen?
Sicher werde ich an der einen oder anderen Kreuzung mal durch Ampeln und - vielleicht sogar etwas hinderlichen - Drängelgittern aufgehalten - aber: Befinde ich mich gerade auf einer Reise, bei der es mir ums Reisen geht - oder doch eher auf einer Rally, bei der das schnellstmögliche Ankommen am Ziel im Vordergrund steht?
Ich werde im August die Niederlande bereisen, und ich werde es sicher genießen. Für mich steht das Land im Vordergrund, die Leute, die ich sehen werde, die Ortschaften, die ich durchfahren werde - und nicht die Frage, wie praktisch und bequem ich das ganze erledigen werde.
Man muss definitiv Prioritäten setzen, finde ich. Und meine Prioritäten liegen im Unterwegssein, nicht im Ankommen.