Erstens gibt's bei Autos kein Monopol, und zweitens brauchst Du kein Auto
Was Du brauchst ist ein Fahrrad, und da hat Shimano nun mal bei manchen Teilen fast ein Monopol: Alternativen sind oft nur in sauteuer zu haben.
Zwei SONs habe ich mir geleistet, aber hier kannst Du ja sehen, was Shimano vorhat: Zu Dumpingpreisen wird der Nabendynamo von Shimano unters Volk geworfen, er bietet 90% der Funktionalitaet eines SON.
Damit wird SON fertiggemacht, und wenn die Konkurrenz weg ist, werden die Preise hochgezogen und die Qualitaet gesenkt bis ins Bodenlose. Bei den MTB-Komponenten ist das ja fast schon passiert

Dein Vergleich ist voellig daneben. Ich kenne wirklich nur zwei Monopol-Situationen dieser Art: Computer mit M$ (und hier hat man mit Linux noch die vollwertige Alternative, solange es einem nicht nur um Spiele geht) und Fahrrad mit Shimano.

Wir beide brauchen kein Auto, die Mehrheit der Bevölkerung sieht das ganz anders.
Alle Autohersteller arbeiten eng zusammen (BMW Dieselmotoren zeitweise in Opel Omega, VW LT = Mercedes Sprinter, VW Sharan = Ford Galaxi = Seat dingsbums, Ford = Mazda - das waren nur die offensichtlichen Beispiele). Desinformation der Kunden beruht vor allem auf Marketing.

Der Arbeitsweg wird durch Steuererleichterung für Automobilnutzer durch Steuererleichterungen subventioniert

Führende Politiker unterhalten sich sehr oft mit Managern aus der Automobilindiustrie, selten oder gar nicht mit Fahrrad-Rahmenbauern



Auf der Taipeh Messe wird Zubehör in allen Preisklassen von vielen Herstellern angeboten, auf Wunsch (und ab einer bestimmten Stückzahl) mit deinem eigenen Logo.
In der Vergangenheit haben viele Europäische Hersteller weitgehend kampflos den Markt aufgegeben:
Sachs New Succes wurde mehr oder weniger lieblos vermarktet. Mit Trommelbremsen (die für Citybikes durchaus sinnvoll sind) hoffte man den Mountainbike Markt zu erobern, eine Scheibenbremse wurde entwickelt und auch wieder nur halbherzig vermarktet. Durch Zusammenkauf verschiedener anderer Hersteller (Sedis, Huret usw.) glaubte man für die Zukunft gerüstet zu sein. Mit etwas mehr Engagement hätte daraus das gleiche Imperium wie Shimano werden können. Sturmey Archer träumte noch in 1950er Denkweise vor sich hin und meinte mit 5-Gg-Nabenschaltungen und Nabendynamos (lange vor SON) allen Käuferwünschen ausreichend zu befriedigen.
Und sogar in Japan wurden sehr große Fehler gemacht, wie das Beispiel Suntour zeigt. Teure Rückrufaktionen mangelhafter Bauteile, falsch konstruierte Naben und eine unflexible Firmenleitung waren die Hauptursachen.
CNC Teile von Kleinstserienherstellern (als Antwort gegen das Imperium) waren sehr teuer und gegenüber Schmiedeteilen technisch unterlegen.



Und was macht SON, sich auf den Lorbeeren ausruhen? Stillstand ist Rückschritt, sonst würde es keine Weiterentwicklungen geben. Und dann



Teilweise hatten sie selbst schuld, was wurde tatsächlich an eigener Entwicklung durchgeführt? Shimano hatte kurz nach Beginn des MTB Booms amerikanischen Sand in Container nach Japan transportiert und Mt-biker eingeflogen, um die Belastungen systematisch zu analysieren.
Die meisten der Untergegangenen sassen nur auf einem hohen Roß.
Innovative Entwickler dürfen sich nicht wundern, wenn ihre (durch Patente) ungeschützten Entwicklungen kopiert werden



Sehe ich, mit etwas genauerer Analyse der Umstände, nicht so.
HS

Das ist ein schwieriges Thema. Einerseits hast du ja recht und ich fühle mich auch garnicht so wohl dabei, Shimano zu verteidigen.

Ich hatte in einem vorherigen Beitrag geschrieben, dass ich SRAM für wenig innovativ halte. Und gerade dein Beispiel Nabendynamo unterstreicht das. Warum gibt es eigentlich keinen von SRAM? Ich glaube kaum, dass der Grund dafür die beabsichtigte Schonung von Fa. Schmidt Maschinenbau ist. (Übrigens würde mich mal interessieren, ob SON für den Fahrrad-Weltmarkt wirklich eine nennenswerte Rolle spielt.)

Ich sehe es eher positiv, dass Shimano mit dem HB-NX10 einen Nabendynamo herausbrachte, dann den relativ schlechten Wirkungsgrad und die biegeempfindliche Achse mit dem HB-NX30 verbesserte und nun dessen Hauptproblem, die geringe Lebensdauer der Lagerung mit dem aktuellen Modell DH-3N70 zu beseitigen versucht. Das kann man doch durchaus als vorbildliche Produktpflege und -weiterentwicklung sehen, auch wenn es dem Mittelständler Schmidt das Leben schwerer macht, was ich ebenfalls bedauere.

Helmut

was hält Schmid davon ab einen SON für Hinterradnaben zu bauen? Sturmey Archer konnte das schon anno Tobak. Vorteil: Weniger ungefederte Masse sorgt für besseres Fahrverhalten.
Wenn dann noch Rohloff und Schmid eine 9 - 12Gg-Nabe (mehr Gänge brauchen eigentlich die Wenigsten) mit integriertem SON bauen, ja dann....
HS