Hi,
mal zu meinem Hintergrund: Ich fahre seit 12 Jahren Liegerad, mein letztes Normalrad habe ich vor Jahren verschenkt, weil ich es nicht mehr gebraucht habe.
Ich möchte hier aber nicht fürs Liegerad als einzig wahre Bestlösung einterten, sondern aus meinen Erfahrungen ein paar Kommentare abgeben.
Elisabeth, Deine Argumente finde ich nachvollziehbar und durchdacht, das nur vorweg.
Ein bisschen habe ich mit einem Lieger geliebäugelt.
Die Gegenentscheiungen dazu waren jedoch:
- Der Preis - in der von mir gewünschten Ausstattung - eklatant mehr, als mich nun mein Upright kostet;
Dagegen ist nichts zu sagen. Leider sind Liegeräder immernoch teurer als Normalräderbei gleicher Ausstattung.
- Die Nachteile, nach den bisherigen Erfahrungen, die ich da und dort gelesen habe, die (Reise-)Lieger in der Stadt haben, weil sie offensichtlich weniger wendig sind als Uprights, siehe: Kolonnenschlängeln; Bordsteinhoppeln, wenn sich Radwege nicht vermeiden lassen und alles anderes als bündig mit der Restfahrbahn sind; und, zugegebenermassen, dann und wann auch, wo opportun für die Bequemlichkeit, Gehsteig(schritttempo)fahren, was wiederum Bordsteinhoppeln bedeutet;
Diese Befürchtungen zerstreuen sich in der Praxis. Wer mit einem Liegerad fährt gewöhnt sich einen anderen Stil an, bei dem man/frau selbstbewusst im Verkehr mitfährt anstatt drüberwegblickend in jede Lücke zu stossen. Das Bedürfnis zum Bordsteinhoppeln habe ich gar nicht mehr und wenn sich ein Weg verengt, dann weiche ich der Engstelle frühzeitig aus.
Dennoch möchte ich nicht bezweifeln, dass ein Normalrad im engen Stadtverkehr einem Liegerad an Wendigkeit und Durchkommen überlegen ist. Für mich überwiegen hier jedoch die Vorteile beim Komfort und bei der Sicherheit (->niedrige Sitzhöhe = niedrige Sturzhöhe und kürzerer Bremsweg weil kein Überschlagen bei scharfem Bremsen. Übersehen wurde ich übrigens noch nie, da sorge ich durch mein eigenes Verhalten schon für.) Dafür nehme ich gelegentlich in Kauf, dass ich auf langsamen Teilstrecken mal nicht schneller vorankomme als die Outlers, solche Teilstrecken sind ja meist nur kurz.
- Ein für ebenso wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass für mich ein Fahrrad - das wie gesagt nicht nur ein reiserad-, sondern auch alltags- bzw. stadttaugliches Fahrzeug sein muss - auch "rocktauglich" sein muss, war mir beim Lieger eher nicht der Fall zu sein scheint (ich bin eine, die gerne in der wärmeren Jahreszeit mit Röcken fährt);
Das ist natürlich ein Problem, aber dafür gibt es eine Lösung: Eine Fronthaube, die gleichzeitig einen guten Wetterschutz darstellt. Das ist aufgrund der Auffälligkeit und des Platzbedarfs aber natürlich nicht jedermanns/fraus Sache.
- Schlussendlich - es war wie verhext und sollte offenbar nicht sein - war es mir nicht vergönnt einen (geschweige denn mehrere) Lieger Probe zu fahren. Österreich, sprich in meinem Fall: Wien, ist diesbezüglich sowieso Entwicklungsland, zur
Wer Kontakt zu Liegeradlern sucht, wende sich an
www.hpv.org und die dortige Emailliste oder das
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Spezialradmesse kann man sehr viele Liegeräder probefahren und mit den Herstllern sprechen.
Wer weiss, wozu es gut war, vielleicht bin ich ja damit dem Virus ausgekommen, gell, Wolfrad dA!
Wieder eine verpasste Chance im Leben :-)
Für mich überwiegen die Vorteile des Leigerades bei weitem die wenigen Nachteile.