Nach unseren Radtouren Tirol-Palermo (Sommer 2000), Tirol-Marokko (Sommer 2002) und Tirol-Jordanien (Sommer 2003) (siehe unsere Homepage) wollen wir heuer von Adana (Türkei) bis nach Taschkent (Usbekistan) radeln (Anfang Juli 2004 - Mitte September 2004).

Grober Streckenverlauf:

* Türkei: Adana - Diyarbakir - Van-See - Grenzübergang Bazargan (ca. 1.200 km)
* Iran: Täbris - Ardabil - Chalus - Teheran - Mashhad - Grenzübergang Sarakhs (ca. 2.400 km)
* Turkmenistan: Mary - Grenzübergang bei Tschardschou (ca. 500 km)
* Usbekistan: Buchara - Samarkand - Taschkent (ca. 800 km)

Wer hat bereits Radtourerfahrungen auf diesen Strecken (bzw. in diesen Ländern) gemacht und kann uns wissenswerte Informationen geben (bzgl. Übernachtungsmöglichkeiten, Versorgungslage, besondere Gefahren, spez. Vorsichtsmaßnahmen für Frauen, Umgang mit Beamten/ Zöllnern/ Polizisten, Grenzübertritte, Gastfreundschaft der Menschen, Internetmöglichkeiten, Fotografieren, besondere Verhaltensregeln und Vorschriften, etc. etc.).

Einen Gabelflug (Hin nach Adana, Rück von Taschkent) haben wir bereits günstig erwerben können, jetzt bleibt noch das Problem mit der Visumbeschaffung für den Iran, Turkmenistan und Usbekistan in den notwendigen Gültigkeitszeiträumen (Iran: 2 Monate, Turkmenistan: 2 Wochen, Usbekistan: 3 Wochen). Was muss man bei der Visabeschaffung (speziell für Radfahrer) berücksichtigen, wie geht's einfacher/ schneller?

Für jegliche Antworten sind wir sehr dankbar!

Nicki und Gerhard

Homepage: http://berg.heim.at/anden/420948
E-Mail: lausers_on_tour@yahoo.de

Hallo ihr beiden,

kann nur was zu Suedostanatolien sagen:
dumme Jungs werfen da ganz gerne mal Steine auf radelnde Frauen - ob das mit der in ihren Augen vielleicht unzuechtigen Kleidung liegt oder am Geschlecht weiss ich nicht. Ich (m) hatte dort jedenfalls nie Probleme, immer war nur gezielt meine Freundin betroffen, obwohl wir beide in kurzen Radlerhosen und T-Shirt unterwegs waren. Sie trug auch kein Kopftuch.
Ansonsten sind die Menschen dort (hauptsaechlich Kurden) ebenso freundlich und hilfsbereit wie in anderen Gegenden der Tuerkei auch, mit Militaer oder Polizei hat man ab und zu ein nettes Schwaetzchen, aber immer sehr entspannt. Oft sind die Leute sehr sportbegeistert und feuern einen auch an.

Nervig (und teilw. auch gefaehrlich) ist das staendige Angehuptwerden, genau dann, wenn das Auto auf gleicher Hoehe ist und der fehlende Seitenabstand. Ein Rueckspiegel waere wohl nicht schlecht.

Viel Spass

Hallo Ihr beiden,

da habt Ihr Euch ja eine schöne Tour vorgenommen, nur was Verkehr, Hitze und Armut der Bevölkerung angeht, wird dies auf weiten Strecken auch nicht viel besser werden als in Marokko.
Ihr habt ja leider sehr schlechte Erfahrung mit marokkanischen Verkehrsteilnehmern gemacht, nur offen gesagt, das kann nur das Training für die iranischen Straßenverkehr gewesen sein!
Da ich beide Länder beradelt haben, muß ich gestehen, daß mir marokkanische Autofahrer eigentlich gar nicht im Gedächtnis geblieben sind -weder positiv noch negativ -auch nicht auf der Straße nach Laayoune - die iranischen jedoch schon. Das liegt wohl daran, daß letztere eine besondere Fähigkeit haben, sich mit ihren lauten und stinkigen uralt-Fahrzeugen auf einer Fahrbahn gleichzeitig in alle Himmelsrichtungen in Höchstgeschwindigkeit bewegen zu können (sprich Geisterfahrer im Vorwärts-und im Rückwärtsgang) , das alles gipfelt dann im Nichtvorhandensein jeglicher StVO im Großstadtstau von Teheran. Wir hatten übrigens Ende Mai 2002 in Teheran schon an die 40°C, ich kann es mir eigentlich nicht besonders angenehm vorstellen im Hochsommer in der turanischen Tiefebene, besonders in der Kyslkum zu radeln. Zudem werden die Versorgungsmöglichkeiten östlich der Türkei immer spärlicher. Für die tiefgelegenen Regionen Zentralasiens sind eigentlich nur April-Mitte Mai und Mitte September bis Oktober das optimale Klimafenster, das so etwas wie ein "Genuß-Radeln" ermöglicht. Für Turkmenistan bekommt man in der Regel max. nur ein 7-Tages-Transitvisum. Längere Aufenthalte sind nur mit vorigem Empfehlungsschreiben möglich, da kann Euch aber www.stantours.com weiterhelfen. Meine Route deckt sich mit der Eurigen bei den Abschnitten Dogubayazit(TR)-Bostanabad(IR) und Karaj-Tehran, hierzu könnte ich Euch noch detailliertere Auskunft geben . Nur soviel: der Grenzübertritt TR-IR war zumindest vor 2 Jahren wie ein Schritt von der 3.Welt in die erste! (nicht anders herum!) Auf meiner diesjährigen Reise-Wunschliste steht übrigens auch noch Tehran-Taschkent, doch aufgrund des späten Urlaubs im Juni, werde ich diese Reise höchstwahrscheinlich aus Klimagründen streichen. Nichtsdestotrotz verfügt die Osttürkei über einsame Traumstraßen in eindrucksvoller Gebirgslandschaft und die (Tee-)einladungen werden nach Osten hin immer zahlreicher, bishin zum kostenlosen Verteilen von Briefmarken und Postkarten in iranischen Postämtern.

Viel Glück und gutes Gelingen

Frank

Hallo,

zur Osttürkei: Wenn ihr am Vansee seid, gönnt Euch den Abstecher zum
den Kraterseen auf dem Berg Nemrut, im Norden von Tatvan. Es ist
sehr schön da oben, und der Blick über den Vansee (auf 1700m) von
2500m aus ist atemberaubend.

Bez. Iran kann ich die Erfahrungen von Frank nur bestätigen. Iran ist das
Land überbordender Gastfreundschaft und unglaublich netter Menschen, ebenso
wie des total chaotischen Verkehrs. Es ist wesentlich verkehrsreicher als im
Osten der Türkei, was an der heimischen Fahrzeugproduktion liegt. Iranische
Autofahrer überholen immer und in allen Lebenslagen. Es hat auch Vorteile.
Wenn einem von vorne einer entgegenrast, kann einen von hinten wenigstens
keiner schneiden :-)

Ansonsten, fahrt lieber nicht ans Kaspische Meer um die Jahreszeit, es ist
schwül, heiß und viel Verkehr, sondern bleibt stattdessen so lange wie
moeglich in den Bergen, z.B. von Ardabil aus nach Süden.

Dirk

Also im Moment hat es -10 Grad am Vansee und es liegt dick Schnee. Was es uns nicht gerade leicht macht zu radeln. aber das duerfte ja spaeter nicht mehr der Fall sein.
Anatolien war bisher genauso gastfreundlich wie die gesamte Tuerkei. Der Verkehr zum Vansee nımmt ab Dıyabakir deutlich ab, und auch sonst ist alles klasse. Unterkunft gibt es fast ueberall, mit dem Zelt muss man etwas aufpassen da ueberaii Militaergebiete sind. Vansee sind wir um das Nordufer geradelt was wunderschoen war. Allerdings habe ich keinen Vergleich zum Suedufer. iran, turkmenistan, usbekistan folgt in den naechsten Monaten, du kannst es ja auf www.radnomaden.de verfolgen und mir gerne direkte Fragen stellen.
Visa fuer Usbekistan haben wir uns von www.stantours.com helfen lassen, und Turkmenistan werden wir hoffentlich ın Teheran ein Transitvisum ergattern. Aber ihr koennt das ja alles direkt von Deutschland aus machen was hoffentlich einfacher ist.
Gruss,
bOFi-X

hallo bOFi-X,
ich hatte vor zwei Jahren den gesamten Vaan- See umrundet. das Nordufer ist die schoenere Seite. Freut euch auf die Strecke nach Dogubayazit (oder ganz anders geschrieben, die Grenz Stadt zum Iran). Die Strecke fand ich damals wunderschoen.
Viel Spass und gutes Weiterkommen. Vielleicht sehen wir uns China oder Pakistan. Werde ab Juli dort rumkurven!
Gruss Benni