International Bicycle Travel Forum
International Bicycle Travel Forum
Who's Online
9 registered (brunocbx, Jole, Biketourglobal, Deul, tomrad, 4 invisible), 553 Guests and 706 Spiders online.
Details
Advanced
About this forum
Rules
The Rules for this forum
Terms of use
Agreements for the use
The Team
Who's behind the forum?
Involved Homepages
Bicycle-travel sites already using the forum
Participate!
Use this forum in your Homepage
RSS feeds RSS
Overview of public RSS feeds
Shoutbox
A small chat area
Partner Sites
Statistics
29477 Members
98344 Topics
1546599 Posts

During the last 12 months 2195 members have been active.The most activity so far was at 02.02.24 17:09 with 5102 users online.
more...
Top Posters (30 Days)
Juergen 51
veloträumer 44
irg 37
panta-rhei 36
Keine Ahnung 36
Page 2 of 2  < 1 2
Topic Options
#653009 - 09/11/10 06:47 PM Re: Touren im Winter? [Re: HyS]
FordPrefect
Member
Offline Offline
Posts: 3,233
Nicht nur das Fett in den Lagern wird etwas zäher - auch der Luftwiderstand steigt:
1. Gegenüber 25°C warmer Luft ist Luft unter 0°C 10-15% dichter und entsprechend der Luftwiderstand größer.
2. Das wird noch durch die dickere Bekleidung verstärkt......

Aber - nichts desto trotz - unter 0°C fahre ich gerne kleinere Touren (1-2 Stunden) durch die verschneite Landschaft -
und freue mich darüber, daß das Rad sauber bleibt (der Schlamm und Dreck ist schön "trocken" und fest).
Und - die dichtere Luft hat auch 10-15% mehr Sauerstoff http://rad-forum.de/images/icons/default/biggrin.gif


Viele Grüße / Micha
-------------------------------------------------------
Always look on the bright side of life !

Edited by FordPrefect (09/11/10 06:48 PM)
Top   Email Print
#653033 - 09/11/10 10:09 PM Re: Touren im Winter? [Re: alexos76]
Corber
Member
Offline Offline
Posts: 18
Dasselbe hatte mich auch interessiert. Da ich seit drei Jahren Marathon Winter fahre, haben Eisplatten den Schrecken verloren und ich kann ganzjährig nach Lust und Laune ausfahren. Die Reifen fahren sich subjektiv überraschend leicht, und ich wollte die Radreisetauglichkeit feststellen. Deshalb bin ich heuer im Januar von München nach Wien gefahren, zuerst der Isar entlang und dann dem Donauradweg folgend. Es war wetter- und wegmässig alles geboten was der Winter zustandebringt. Entgegen meiner Gewohnheit ohne Zelt um mir durch den geringeren Aufwand eine Zeitreserve zu schaffen.
Erfahrungen von der Reise:
Ich war überrascht dass meine Tagesleistung gegenüber Sommer um 30 % oder mehr sank. Die Spikes und das Gewicht des Marathon tragen ihren Teil bei, aber Hauptursache waren die wechselnden Wegverhältnisse, vor allem Eis in seinen Erscheinungsformen. Am schlimmsten war festgefrorener Schneematsch mit Tritt- oder Fahrspuren, der sich anfühlte wie über groben Schotter zu fahren. Das Gerüttel und der Untergrund erlaubt auch nur langsames und durch die ständige Konzentration sehr ermüdendes Fahren, fast mountainbikemässig. Andererseits war das ein exzellentes Fahrtraining. Daneben macht sich noch der kurze Tag bemerkbar.
Spikes fand ich absolut notwendig. Reine Gummireifen fahren nach meiner Erfahrung (vor den Spikes-Zeiten) auf Eis nicht sicher, und Eis konnte ich selbst gewollt nicht vermeiden. Die Alternative wäre immer dann zu schieben oder sehr vorsichtig drüberzufahren - wenn man denn das Eis vorher bemerkt. Auf Reisen will ich aber flott und frei zufahren, und die enorme Traktion mit Spikes ist ein Erlebnis. An einer Stelle war der Radweg von Blankeis übergossen, ich machte den Fehler mitten auf dem Weg anzuhalten um zu fotografieren. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten, um zum wiederanfahren musste ich an die Seite tippeln damit ich im Schnee genügend mit dem Bein anschieben konnte. Einmal fahrend - kein Problem mehr. Schnee ist an sich harmlos und gut fahrbar, aber kräftezehrend weil als gleichmässiger, von der Tiefe abhängiger Widerstand wirkend. Problematisch ist eher innerstädtisch dieser von den Autos zerwalkte, so seltsam haltlose Schnee auf dem das Vorderrad wegrutscht. Da konnten auch die Spikes nichts ausrichten. Wenn Du wählen kannst nimm ein Rad mit Federgabel.

Kleidung:
Ich verwendete meine Skitourenkleidung mit langer Skiunterwäsche und war voll zufrieden, dasselbe würde ich bei Langläuferzeug erwarten. Bei Schneefall mit Goretexjacke und Hochtourenhandschuhen, bei Sonnenschein nur mit Fleecepullover und Fleecehandschuhen. Für den Kopf Helm, Buff und bei Bedarf Helmmütze. Den Buff könnte ich bei grosser Kälte bis hoch über Nase ziehen, Nase und Ohren waren so nie kalt. Bei der Brille solltest Du Sonnen- und gelbe Gläser wechseln können, bei Schneetreiben wäre mir eine Skibrille angenehm gewesen.
Probleme hatte ich mit kalten Zehen. Ich fuhr mit meinen gefütterten Wanderstiefeln und zwei paar Socken, trotzdem wurden meine Zehen wurden bis zum Nachmittag kalt. Das nächste Mal würde dazu noch Neoprengamaschen überziehen.

Unterkunft:
Ein Irrtum von mir war dass am Donauradweg Unterkünfte reichlich vorhanden sind. Aber im Winter sind die meisten mangels Gäste geschlossen, so blieben entweder teure Hotels oder in der Dunkelheit Adressen abklappern + keiner auf der Strasse zum Fragen da mit Zehen die langsam zu Eis werden. Ich bin fast immer unerwünscht in die Nacht gekommen. Am vielverspechendsten und gastfreundlich waren die Bauernhöfe, die im Sommer Radlern einfache Unterkünfte bieten.
Das nächste Mal würde ich aber mit Zelt fahren. Da hat man zwar den ganzen Zinnober mit Schnee schmelzen ect, aber man ist ungleich flexibler wann man Schluss macht. Dazu solltest Du aber die entsprechende Ausrüstung haben (Kocher und Winterschlafsack) und unbedingt eine Testnacht unter ungünstigen Bedingungen durchführen. Alternativ bleibt Voranmeldung der Unterkunft.

Fazit:
Eine Radreise im Winter ist anspruchsvoll, aber mit richtiger Ausrüstung und Bekleidung kein Problem. Bei der Planung ist zu berücksichtigen dass man nicht so vorankommt wie im Sommer. Die meisten Radwege ausserhalb von Ortschaften werden mühsam zu befahren sein, man sollte stille Nebenstrassen als Alternative beachten. Verkehrsreiche Strassen sind im Winter gefährlicher und unangenehmer. Das Rad muss den Verhältnissen genügen: Spikes und Weihnachtsbeleuchtung.
Ansonsten ist die Winterlandschaft durch die man sich bewegt in Stille und weisser Lichtfülle grandios, allerdings ist es schon wegen der Vermummung nicht das lockere sommerhafte dahinradeln. Deshalb bleibts bei mir eher bei den winterlichen Einstundenausfahrten, da habe ich das auch.
Einen Vorteil gibts noch: berühmte Sehenswürdigkeiten sind touristenleer, in Stift Melk war ich der einzige (!).

LG, Corber
Top   Email Print
#653048 - 09/12/10 09:07 AM Re: Touren im Winter? [Re: Corber]
sauercity
Member Accommodation network
Offline Offline
Posts: 903
In Antwort auf: Corber
(...) An einer Stelle war der Radweg von Blankeis übergossen, ich machte den Fehler mitten auf dem Weg anzuhalten um zu fotografieren. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten, um zum wiederanfahren musste ich an die Seite tippeln damit ich im Schnee genügend mit dem Bein anschieben konnte.(...)


Für solche Fälle habe ich die Spikes im Winter nicht nur an den Reifen, sondern auch an den Schuhen (zum Unterschnallen). Fährt sich bei meiner Schuh-Pedal-Kombination auch völlig problemlos (ich fahre allerdings nicht mit Klickies).

Grüße, Bernd
Top   Email Print
Page 2 of 2  < 1 2

www.bikefreaks.de