Ich grabe das Thema mal aus, um euch eine Geschichte zu erzählen:

ich fragte einen Radhändler und Fahrradkurier, was er selbst fährt, er erzählte mir: Im Winter Marathon Plus 25-622. Ich musste lachen. zum einen, dass es sowas überhaupt gibt (er meinte, außer Kurieren würde das wohl auch niemand fahren) und zum anderen, weil ich den Reifen für den so ziemlich letzten hielt, den man fahren würde als Kurier.
Seine Argumente waren Pannenschutz (flicken bei -3° nervt) und wenn man doch mal nen Platten bekommt, kann man aufgrund der Dicke zur Not auch platt weiterfahren...

Ich bin den ganzen Winter mit dem Continental Contact durchgefahren - zwar nicht wirklich für den Winter gebaut, bin aber trotzdem gut durchgekommen obwohl ich gerne schnell fahre.

Im Sommer hab ich den Reifen (der doch ansich recht ähnlich, nur günstiger wie der Marathon Plus sein sollte) sowieso gerne. Läuft schnell und Grip ist für meinen Geschmak ausreichend vorhanden. Klar, zwar eher ein Straßenreifen, vor kurzem war ich damit aber am Gardasee auch Mountainbiken...

Außerdem gibt Continental noch ein Jahr Garantie gegen Platten (in Verbindung mit Continental-Schlauch und Rechnung), die werden zwar die meisten bei einem Platten nicht in Anspruch nehmen - zeugt aber immerhin davon, dass Continental von seinem Produkt (wie auch ich) überzeugt bin.

Ansonsten gibt es noch Pannenschutzband von Proline. Das eine nutze ich schon seit 10 Jahren am Stadtrenner und alte Rennreifen bis auf die Karkasse runter zu fahren.

Ergiebig ist dann immer die halbjährlich Fremdkörpersammelaktion.

weitere Option:

Conti hat inzwischen auch Reifen mit dicker, schwerer Gummieinlage im Programm.

Der Junge ist eben clever und kann rechnen. Er kann zwischen Fahrzeit und Reisezeit unterscheiden.
Was nützt mir eine etwas höhere Fahrgeschwindigkeit, wenn ich wegen der Flickerei regelmäßig eine längere Reisezeit habe als mit einem sicheren Reifen?

Wobei ich die Kurierargumentate weniger als Rechnerei um Minuten, sondern eher als "Komfortargument" verstehe. Auch ich fahre hinten MPlus, einfach weil ich mich ärgere, wenn ich im unpassendem Moment
- den Ersatzschlauch aktivieren soll
- mir die Finger an der Kette
- das Hemd am Reifen
- oder die Hose am Hinterbau verdrecke
- und gerade dann in Zeitdruck bin
Dass ich unter Umständen durch die Benutzung der MPlus Reisezeit sparen könnte war mir bei der Auswahl völlig egal.
Ansatz zum Zeitargument: Der MPlus ist im 20er Geschwindigkeitsbereich 1kmh langsamer, verhindert aber einen Platten pro 1000 km.
MPlus (20kmh) benötigt für 1000 KM dann 50 Stunden
Reifen (21kmh) benötigt für 1000 KM nur 47,6 Stunden plus Flickzeit
Also doch nix mit Zeit sparen.

Gruss georg123

edit: plus Flickzeit

naja, 2h braucht wohl keiner zum Reifenflicken.

job

Also am Fixi achte ich auch schon auf so Sachen wie Rollwiderstand und so weiter, aber am Reiserad um einige Km/h zu failschen ist doch ein Witz, schließlich hängt das auch maßgeblich vom Radler, dem Bodenbelag, der Topographie und dem mitgeführten Gepäck ab.

In der Stadt, also beim alltäglichen Race to Work ist es sogar noch unwichtiger. Auf grund der Verkehrslage in der Innenstandt bin ich mit dem 9Kg Fixi auf Schwalbe Durano 25-622 (10bar) nicht schneller als mit dem 15kg Reiserad auf Schwalbe Marathon 47-599 (5bar). Mit dem Fixi ist es nur etwas leichter.

Ich komme zu anderen Zahlen:

Ich kann mich nämlich an eine Thailandtour erinnern, wo meine Leichtreifenkollegen zwar immer etwas schneller waren als ich. Ich musste mir aber täglich mindestens einmal die Beine in den Bauch stehen, weil die Herren nette kleine Dornen aus dem Schlauch operieren mussten.
Konkret in Zahlen: meine Reisezeit wäre täglich locker eine halbe Stunde kürzer gewesen. Von Dreck und Arbeit des Flickens will ich gar nicht reden..