Das ist alles sehr einleuchtend, und unter diesen Umständen würde ich wohl auch zum 28er Reiserad greifen. Ich habe allerdings gerade auf einer Tour von Berlin nach Usedom festgestellt, dass man auch auf offiziellen Radrouten in Brandenburg und Vorpommern mit einem MTB besser "bedient" ist als mit einem Straßenrad - sehr zu meinem Erstaunen, denn eigentlich hatte ich das MTB nur als "Notlösung" genommen, da das Straßen-Reiserad noch nicht fertig ist. Aber auf schlecht oder gar nicht gepflasterten Wegen waren die 54mm-Reifen mit ihrem großen Luftvolumen wirklich gut, und auf Sand sogar unschlagbar (ich war nur zu faul, den Luftdruck entsprechend abzusenken, dann wär's richtig gut gewesen
). Meine Mitfahrer(innen) sind zwar mit ihren 28"-Rädern (37 mm und 40 mm breite Reifen) auch durchgekommen, hatten aber auf den schlechten Wegen und auf Kopfsteinpflaster deutlich mehr zu kämpfen.
Ein weiterer Vorteil zeigte sich beim Bahntransport: ein 26"-Rad ist deutlich kürzer als ein 28"-Rad und paßt daher in Ecken (z.B. Türeinstiegsbereiche in der S-Bahn), in die größere Räder nicht passen. Auch die "Handhabung" des Rades beim Ein- und Aussteigen ist deutlich leichter - 10 cm Gesamtlänge mehr oder weniger können einen großen Unterschied ausmachen.
Und die Sitzhaltung ist natürlich letztlich von der Geometrie und der Ausrüstung des Fahrrades abhängig; ich sitze auf meinem 1980er Koga Miyata 'Gents Touring' mit Rennlenker sehr "gebückt", in der typischen Rennfahrer-Haltung eben, und auf dem 1994er Giant 'Terrago' MTB mit Hörnchenlenker eher entspannt - beide haben nominell die gleiche Rahmenhöhe (63 cm).
Wenn man ästhetische Aspekte beiseite läßt, kann man ja zudem auch auf ein Reise-MTB alle möglichen Lenker bis hin zur "Brezel" montieren ...