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#491694 - 01/13/09 03:54 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: roul1]
Falk
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Zitat:
Die Bahn als Anreise/Abreisetransportmittel ist nach dem Aufstieg vom Transportmittel zum Luxusverkehrsmittel eher ungeignet.

Die Preispokitik des noch immer bundeseigenen Transportunternehmens ist natürlich oft nur schwer nachvollziehbar, besonders unter Berücksichtigung der Konkurrenzsituation. Aber gerade Familien kommen doch mit aufpreisfrei mitfahrenden Stöpseln eher gut weg. Der Familienurlaub ist in aller Regel planbar, da sollten sich auch günstige Sparpreise rausholen lassen. Was natürlich nicht rational erklärbar ist, ist eine gewisse Autofahrlust. Wenn mir das Gefühl auch ziemlich fremd ist, in meinem Kollegenkreis tritte es zumindest zeitweise heftig auf.
Wemnn es mit dem Zug beispielsweise nach Griechenland gehen soll, da gehe ich mit einer gewissen Kompliziertheit gerade als Familie mit. Im Binnenverkehr bleibt nur das ICE-Fahrrad-Problem (auf das man sich allerdings inzwischen einstellen konnte, das es bereits seit 18 Jahren besteht).

Falk, SchwLAbt
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#491700 - 01/13/09 04:40 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Falk]
Uwe Radholz
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Naja, ich kenne mich in dem Tarifwirrwar der Bahn nicht wirklich gut aus und meine letzte Bahnfahrt mit vier Personen und vier Rädern liegt nun schon einige Jahre zurück. Allerdings habe ich danach bindend beschlossen, mir das nicht noch mal an zu tun.

Aber ich habe grad mal geprüft, wie es mit der Bahn von MA nach Bielefeld aussehen würde. Von der Fahrtzeit eigentlich nicht schlecht. Aber die einfache Fahrt halt 77 € und das Rad kostet dann wohl noch Aufschlag? Aus der Meldung wurde ich nicht ganz schlau, die mir das System da ausgab. Und wenn ich Himmelfahrt fahre, sollte wohl auch reserviert werden? Deutlich über 150 Euronen wird es sicher kosten. Ich erwäge zwar, wenn ich direkt mit dem Rad zum Treffen kommen kann, trotzdem die Bahn. Schon wegen des Verkehrs, der an diesem WE zu erwarten ist. Aber schon mit zwei Personen käme ich für so einen Wochenendtrip mit der Bahn auf fast 700 Deutschmark?
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#491701 - 01/13/09 04:40 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Falk]
tkikero
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In Antwort auf: falk
Der Familienurlaub ist in aller Regel planbar,


Falk, Du hast sicher keine Kinder, oder?

grins

Ich würde mich auf einer Radreise nicht auf "Supersparpreise" mit Zugbindung einlassen, die Tour beginnt besser daheim.
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Off-topic #491702 - 01/13/09 04:49 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: tkikero]
trike-biker
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In Antwort auf: tkikero
In Antwort auf: falk
Der Familienurlaub ist in aller Regel planbar,


Falk, Du hast sicher keine Kinder, oder?



Er kennt Sie nur noch nicht grins

klaus
jetzt wieder Stadtbewohner ;-) .Wenn du unten bist, geht`s nur noch bergauf.

Liegst du schon, oder buckelst du noch !
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#491705 - 01/13/09 04:54 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: roul1]
tkikero
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In Antwort auf: roul1
Hallo Thomas,

So gibt es sicher noch viele Möglichkeiten beim RrmK zu sparen. Man muß nur ein wenig mehr dabei denken, ein wenig variabler sein und den Mut haben auch mal was anders anzugehen als die anderen.


Klar, als 100%iger Selbstversorger auf möglichst preiswerten Zeltplätzen kann man eine Menge sparen. Dafür hat man im Urlaub im Prinzip den gleichen Stress wie daheim. Eigentlich ist man bei einer vierköpfigen Familie dann ständig am Einkaufen in fremden Supermärkten. In abgelegeneren Gegenden gibt's dann vielleicht dann nur noch den Campingplatzsupermarkt in Reichweite, der so teuer ist, dass man gleich besser in der Campingplatzpizzeria ißt und nebenbei eine Menge Zeit spart. Die Spülerei per Hand läppert sich zeitmäßig nämlich. Und weil man (oder oft "frau") irgendwann selbst mal was vom Urlaub haben will und eigentlich nicht im Urlaub das 3 Wochen lang genau das schuften will, was sie/er in den anderen Wochen des Jahres auch schon macht, geht man/frau halt dann doch immer öfters Essen, und schon wird das wieder richtig teuer. Mir ist das aber das Geld wert.

Mein Tipp ist der: Vor und nach dem Urlaub sparen, was möglich ist, niemals im Urlaub ...!!!
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#491707 - 01/13/09 05:02 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: tkikero]
Falk
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Sollte das am meiner autolosen Kindheit liegen? Autofahren war für mich nie der Normalfall. Dafür habe ich auch erst seit einem Dreivierteljahr die Erfahrung »Stau« machen können.oder besser müssen.
»Zugbindung« (das ist wirlklich Tinnef) gab es früher nicht, Reisewellen, an denen man besser beizeiten Platzkarten besorgte, aber schon. Die betreffenden Züge haben wir aber nie verpasst. Zu Hause losfahren oder gar nach Hause fahren, das wäre nicht gegangen. Da waren sich Arnholds völlig einig, sowas ging im Urlaub nicht. Die Wege um den Kirchturm kannten wir doch. Wir wollten was neues sehen, und »Badeurlaub« hat uns nicht vom Stuhl gerissen. Macht es bis heute nicht.
Übrigens, man denke nicht, dass Eisenbahnfahren früher billig war. Vergleichsbasis müssen die Einkommen sein, bis an die Ostsee kostete eine Ferienrückfahrkarte (sowas gab es auch mal) etwa 40 Mark. Nimm das mal vier und denke an Gehälter, die von der Tausendmarkgrenze ziemlich weit weg waren.
Schonmal gemerkt, dass Lieschen und Otto Müller seit jeher auf langen Strecken nachts losfahren? Aquch mit dem stinker kommt man jedesmal neu auf diese epochemachende Idee. In den Stall geht es dann natürlich tagsüber. Warum das so ist, konnte mir noch keiner sagen. Im Nachtzug auf dem Bauch liegend nach Hause, da ist man meistens alleine.
»Das hamm wir immer so gemacht!«
»Das hamm wir nie so gemacht!«
»Da könnte ja jeder kommen!«
Die drei klassischen deutschen Totschlagargumente.

Falk (bei dem Urlaub mit Stinker auch weiterhin nicht in Frage kommt)
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#491716 - 01/13/09 05:45 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: roul1]
nachtregen
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In Antwort auf: roul1

Die Bahn als Anreise/Abreisetransportmittel ist nach dem Aufstieg vom Transportmittel zum Luxusverkehrsmittel eher ungeignet. Hier komme ich mit dem Auto (eigenes oder auch Mietauto) oft besser weg.


Interessanterweise wird in Bahn-Newsgroups eher das umgekehrte Phänomen beklagt: Durch viele Sonderangebote für Familien sei die Bahn nicht mehr exklusiv und daher nicht mehr zum in Ruhe reisen geeignet. Eigene Kinder bis einschließlich 14 fahren z.B. bei Normalfahrscheinen gratis mit.

Gruppenangebote wie Schönes-Wochenende-Ticket oder Ländertickets richten sich ja auch primär an Familien. Allerdings dürfte der Mietwagen bei ICE-only-Strecken bequemer sein als irgendwelche Umsteigeverbindungen.
--
Stefan

Edited by Stefan Schulze (01/13/09 05:46 PM)
Edit Reason: Typo
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#491724 - 01/13/09 06:39 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Falk]
sigma7
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In Antwort auf: falk
[zitat]Der Familienurlaub ist in aller Regel planbar, da sollten sich auch günstige Sparpreise rausholen lassen.


Die DB steht sich hier selbst im Weg. Ursprünglich wollten wir (2 Erwachsene, 1 Kind) per CityNightLine nach Kopenhagen, in 3 Wochen per Rad nach Stockholm und von Stockholm wieder über Kopenhagen (CNL) zurück. Leider lassen sich jetzt noch keine Tickets für den Sommer buchen ... Die mögliche, aber recht umständliche, Reise von Stockholm nach Kopenhagen ist auch nicht gerade preiswert.

Mit dem Auto in den Urlaub versuche ich zu vermeiden (fahre jährlich bereits 40.000km im Jahr).

Bei SAS waren recht günstige Tickets verfügbar, inkl. Räder unter 600 Euro hin und zurück. Wir werden also fliegen, dann ist An- und Abreise kalkulierbar.


Gruß,
Andre


PS: Mit dem Auto ist für *mich* in der Regel die günstigste Variante, da ich nur Benzin zahlen muß (Firmenwagen mit unentgeltlicher privater Nutzung).
Eat. Sleep. Ride.
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#491727 - 01/13/09 06:47 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Falk]
tkikero
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In Antwort auf: falk
Sollte das am meiner autolosen Kindheit liegen? Autofahren war für mich nie der Normalfall. Dafür habe ich auch erst seit einem Dreivierteljahr die Erfahrung »Stau« machen können.oder besser müssen.
»Zugbindung« (das ist wirlklich Tinnef) gab es früher nicht, Reisewellen, an denen man besser beizeiten Platzkarten besorgte, aber schon. Die betreffenden Züge haben wir aber nie verpasst.


Zug verpassen ist ja nicht das Problem, sondern die unangemeldeten Windpocken oder Scharlach just am Abreisetag in Kombination mit der Zugbindung. Gibt die Bahn in solchen Fällen Familien Kulanz? Ich denke nicht. Vielleicht gibt's da so etwas wie eine Reiserücktrittsversicherung? Ich jedenfalls kalkuliere sicherheitshalber nicht mit den "Sparpreisen" der Bahn, sondern mit den regulären. Da kommt einem eine Zugreise schnell teuer vor, das liegt aber m. E. an den verzerrten Wahrnehmung der angeblich so billigen Flugverbindungen und daran, dass den Wenigsten klar ist, was der eigene PKW so übers Jahr an Kosten verursacht.

Familienreise per Zug hätte es im Sommer 2007 bei mir übrigens gegeben. Dummerweise haben genau dann die Lokführer gestreikt. Das war mir dann zu risikobehaftet. Irgendwo einen halben Tag an einem Bahnhof zu verbringen, mit Kindern, ist noch lästiger als unfreiwillig einen halben Tag auf einer Autobahn zu parken (hatte das mal als Kind erlebt, bei wirklich stehendem Verkehr fand ich das eher sehr spannend, auf der Fahrbahn zwischen den Dosen zu kicken oder die stehenden Brummis zu inspizieren). Die meisten kleineren Bahnhöfe bieten gar nix für Kinder, und in den Großbahnhöfen muss man sich zu McDonalds flüchten, wenn man so etwas wie Wickeltisch oder eine abgetrennte Spielecke braucht.
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#491730 - 01/13/09 07:02 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: sigma7]
Falk
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Vielleicht mache ich was falsch, aber ich empfinde Autofahren als Arbeit. Die schlimmen Tage sind die, wenn ich frühumvier losmuss, um dann gegen neun im wilden Westen zu sein und bis zum Abend arbeiten muss. An ganz schlimmen Tagen muss ich auch noch über die Idiotenstraße A2. Ich würde was dafür geben, diese Fahrten mit dem Zug machen zu können.
Für denZirkus in Schweden kann die Deutsche Bahn aber nichts. Längere Reservierungsfristen als zwei, in Schlaf- und Liegewagen drei Monate, sind an sich nicht sinnvoll. Wer hat schon über ein halbes Jahr Planungssicherheit? Ich komme mir immer veralbert vor, wenn Konzertkarten mit einem Jahr Vorlauf verkauft werden. Wer weiß, ob man mich bis dahin nicht schon erschlagen hat?

@tkikero, genau wegen der Unabhängigkeit habe ich mir nach dem Ende der Fahrvergünstigungen eine Halbpreiskarte zugelegt. Der Nutzen läppert sich tatsächlich zusammen. Mit den Kinderkrankheiten hatten wir eigenartigerweise glück. Zwar hatten wir sie fast alle am Hals, aber nie im Urlaub oder kurz davor.
Zweimal hatten wir Urlaub mit Busanreise, 1975 und 76. Beide Urlaube waren richtig toll (in Feldberg), aber es hat was gefehlt.

Falk, SchwLAbt
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#491733 - 01/13/09 07:06 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Thomass]
Nixda
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Eigentlich ist schon alles gesagt, aber noch nicht von allen schmunzel

Schon interessant, wenn da Tipps zu "Billig"-Urlauben kommen...

Im Grunde stellt sich hier m.E. eine hoch-politische Frage. Nein, nicht die nach Reich und Arm, dass sich die eine manchmal mehr leisten kann als der andere ist "normal" - hättest halt was gescheits gelernt schmunzel

Du schreibst, "als ich noch allein...", "jetzt mit Familie...". Schön, dass wieder einer erkannt hat, dass Familien gegenüber Kinderlosen benachteiligt sind (das gilt für alle Einkommensebenen). Nur ändern wird sich dadurch auf absehbare Zeit nix...

Jaja, jetzt solls 200 € geben... geschenkt...
grossefreiheit2022.de
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#491734 - 01/13/09 07:09 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Falk]
sigma7
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In Antwort auf: falk
Vielleicht mache ich was falsch, aber ich empfinde Autofahren als Arbeit.

Ich auch, daher für die An- und Abreise nach Möglichkeit kein Auto.

In Antwort auf: falk
Längere Reservierungsfristen als zwei, in Schlaf- und Liegewagen drei Monate, sind an sich nicht sinnvoll. Wer hat schon über ein halbes Jahr Planungssicherheit?


Wir würden die Möglichkeit gern nutzen, für den Dienstleister (ich betrachte die DB als solchen) ist es im Zeitalter elektronischer Buchungssysteme technisch kein Problem. Funktioniert bei den Fluggesellschaften seit Jahrzehnten.

Andre
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#491737 - 01/13/09 07:30 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: sigma7]
Falk
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Das hat zwei Seiten. einmal beißen den letzten die Hunde, bei so langen Reservoierungsfristen eben schon deutlich eher. Das Reservierungssystem bemerkt nämlich nicht, wenn ein Zug voll ist und keine Plätze mehr zugeteilt werden können, obwohl noch Nachfrage besteht. Das Andere ist die viel stärkere Vernetzung bei der Eisenbahn und der politische Einfluss, den die Nahverkehrsbestller ausüben. Dazu noch die Nachbarbahnen, das System muss gesamteuropäisch funktionieren, eigentlich (aber derzeit mehr schlecht als recht) noch darüberhinaus. Die Luftkutscher machen es sich nämlich einfach und kippen ihre Fahrgäste mal eben kurz vor zwei in der Nacht raus. Nun seht zu, wo Ihr bleibt. Von geschlossenen Reiseketten hält man dort gar nichts. Da ist leider das ganze Miese von der Luftfahrt zur Eisenbahn rübergeschwappt, im Schlepptau gewisser Manager. Erinnert sich noch jemand an Herrn Gohlke? Das war der mit den ganzen neudeutschen Ausdrücken (»Counter« statt Fahrkartenschalter) und den Großbuchstaben im Wort (»RegionalSchnellBahn« und »InterCityExpress«). Jetzt haben wir den Salat mit den marktabhängigen Relationspreisen (irgendwo geisterte dafür der nichtssagende Begriff »YieldManagement« herum).

Falk, SchwLAbt
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#491739 - 01/13/09 07:38 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Falk]
sigma7
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In Antwort auf: falk
Das Reservierungssystem bemerkt nämlich nicht, wenn ein Zug voll ist und keine Plätze mehr zugeteilt werden können, obwohl noch Nachfrage besteht.


Das ist doch ein Mangel des Reservierungssystems ... Jedes moderne System sollte in der Lage, die bereits verkauften Tickets und den verfügbaren Platz in Relation zu setzen.

Wenn im Januar die Fahrpläne für Juli fest sind (die Auskunft funktioniert!), kann der Verkauf von Tickets (Fern) doch nicht so schwer sein.


andre
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#491760 - 01/13/09 08:41 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Thomass]
Thomass
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Meine letzten Radreisen &#8211; solo &#8211; liegen reichlich 10 Jahre zurück.

Ich bin immer in und über die Alpen zum Bergsteigen gefahren, in einer historischen Zeit muß man nunmehr sagen, als man die Berge noch nicht zum Funpark erklärt hatte, zur schiefen Ebene für die Sportunterhaltungsindustrie und den ausufernden Tourismus vor Ort.

Damals konnte man noch fahren, wo man wollte und Österreich hatte die Forststraßen noch nicht gesperrt. (Jetzt, nachdem man herausgefunden hat, dass die MTBler die ausgabefreudigste Tourismusgruppe sind, hat man die Forstwege sogleich wieder geöffnet.)

Rucksack auf den Gepäckträger gezurrt und los gings.
Diese Art des Reisens war praktisch kostenlos, jedenfalls billiger als Daheimbleiben.
Das Geld verbrauchte sich für Müslipackungen, für lokale Spezialitäten (... die lebensbeste Canederli-Suppe habe ich abseits des Hauptweges zur Seiseralm gegessen, auf dieser versteckt gelegenen Alm...), für gelegentliche Seilbahnfahrten und manchmal für einen Campingplatz als Stützpunkt für Gebirgserkundungen, wie in der Adamello-Gruppe.
Oft hatte ich mehrere dieser Bundeswehr-Rationen &#8211; 20 Jahre haltbar &#8211; dabei, hängt einem dann bald zum Hals raus, war aber umsonst.

Und nun eben der Schock.

Diese Art des Vagabundierens mit dem Fahrrad verdichtet sich zu solch einer existentiellen Erfahrung, von solch immenser Größe und Verlassenheit, von herber Schönheit und gewaltigen Räuschen der Monotonie, dass sie zu einem Gut wird, das man den eigenen Kindern weitergeben möchte und man sieht: Es geht nicht.

Also steckt man zurück und plant eine simple Familientour am Fluß und sieht sich mit der Frage konfrontiert: Wie stellen wir sicher, dass Junior abends seine warme Milchi erhält?

Solo und Familie trennen Welten und es führt in die Irre, auf eigene Erfahrungen zurückgreifen zu wollen; man beginnt gänzlich von vorn.

Letztes Jahr unternahm ich mit den Kindern eine gattinenbefreite Probetour zu einem 20 Kilometer weit gelegenen Campingplatz an einem See. Ich hatte Proviant für eine Woche dabei und musste den Anhänger nehmen. Die Anfahrt war herrlich, das Wetter göttlich.
Dann regnete es zwei Tage und wir verbrachten praktisch die ganze Zeit im 2-Mann-Bergsteigerzelt. Mama hat uns dann gerettet.

Das Zeitfenster ist schmal. Mit dreizehn wollen sie schon nichts mehr von einem wissen und halten das elterliche Anhängsel für ein unvermeidliches Übel, auf das man erst dann wieder versöhnlich zugreift, wenn man die Kohle für den Führerscheinerwerb braucht.

Fazit: Ich werde familienfahrradtechnisch wohnortnahe Kurzfahrten durchführen zu sämtlichen halbwegs erreichbaren Campingplätzen in der Umgebung.

Ich habe schon ein Zuckerl mit der Gattin ausgehandelt:
Für alle Fahrten, die ich allein mit den Kindern unternehme, bekomme ich im gleichen Quantum Solo-Zeit für mich.
Mal schauen, ob ich noch den Berg hochkomme.
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#491763 - 01/13/09 08:45 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Nixda]
Martina
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In Antwort auf: Nixda
Schön, dass wieder einer erkannt hat, dass Familien gegenüber Kinderlosen benachteiligt sind (das gilt für alle Einkommensebenen). Nur ändern wird sich dadurch auf absehbare Zeit nix...


Wer alleine wild zelten mit Familienurlaub im Hotel vergleicht hat damit höchstens bewiesen, dass Familien andere Bedürfnisse haben...

Martina
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Off-topic #491765 - 01/13/09 08:56 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: sigma7]
Lord Helmchen
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Das ist eine sehr schöne Theorie, von der jeder vernünftige Mensch ausgehen wird. In Wirklichkeit ist es aber so: zumindest in Deutschland reagiert die Bahn meiner Beobachtung nach im Normalfall nicht auf die zu erwartende Auslastung. Man fährt weiter in mal leeren, mal hoffnungslos überfüllten Zügen. Besonders deswegen empfinde ich die ganze datumsgebundene Preisstruktur der Bahn als Gängelung des Kunden. Ich muss mich lange vorher auf ein Datum festlegen, sonst zahle ich horrende Summen - obwohl es die Bahn überhaupt nicht interessiert, wann ich fahre. Für das Geld, das die Bahn für einen spontanen Besuch meiner Freundin übers Wochenende verlangt, könnte ich einen Mietwagen sammt Sprit finanzieren, die sauteure Bahncard lohnt sich (gegenüber Mitfahrgelegenheiten) trotzdem nicht. Man benimmt sich völlig unnötig wie eine Fluggesellschaft, die ihre plätze möglichst genau auslastet. Andererseits ist es seit vielen Jahren die klare Linie der Bahn, Ermäßigungen so schwer zungänglich zu machen, wie es geht. Früher gab es so viele verschiedene Preisregelungen, Specials und krams, dass einem an 3 Schaltern 3 teils sehr verschiedene Fahrkarten verkauft wurden. Und heute hält man sich die Kunden halt mit Zugbindungen vom Hals.

In Frankreich scheint das völlig anders zu laufen. Man kauft eine Fahrkarte und steigt ein. Das Netz ist gut ausgebaut, schnell und zum Transport der breiten Bevölkerung angelegt. Eher viele Züge mit 140 km/h (Hausnummer) - statt dem schnellsten Zug der Welt auf einer Handvoll ausgewählter Strecken, damit die Aktenkofferträger in Ruhe arbeiten können.


Wenn ich lese "hättest du halt was gelernt ...", werde ich sauer. Wir leben leider wirklich so, dass man seine Berufswahl dem Einkommen anpassen muss, wenn man mal eine Familie oder gar eine würdige Altersvorsorge finanzieren möchte. Wer (teilweise reichlich! qualifiziert) in sozialen Berufen arbeitet, ist bei uns oft heillos unterbezahlt. Viele Menschen werden einfach nicht angemessen bezahlt - ihnen zu sagen, sie hätten den falschen Beruf, finde ich anmaßend und unfair. Sowas entspricht genau der unterentwickelten sozialen Intelligenz, die z.B. gutverdienende Techniker und gutverdienende Wirtschaftler gerne an den Tag legen.
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#491768 - 01/13/09 09:05 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Nixda]
Dietmar
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In Antwort auf: Nixda
... dass Familien gegenüber Kinderlosen benachteiligt sind (das gilt für alle Einkommensebenen)...

Solche Pauschalierungen sind regelmäßig für den Eimer!

Kopfschüttelnd Dietmar
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Off-topic #491777 - 01/13/09 09:23 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Lord Helmchen]
Falk
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Den Spruch mit dem was-ordeentliches-gelernt-haben höre ich zwar noch, aber ich nehme ihn nicht mehr wahr. Es hat wirklich keinen Zweck. Die, die einem so kommen, sind nicht zu überzeugen. homo sapiens beginnt mit dem Abitur, eigentlich erst mit dem Diplom. Sag ja, ja, Meister und denk dir deinen Teil.

Mit Frankreich und der SNCF gehe ich aber nicht ganz mit.Die haben mit dem Kalender mit blauen, weißen und roten Tagen angefangen und werden immer platzkartenpflichtiger. Außerdem wird es bei Verbindungen, die nicht von oder nach Paris führen, schnell dünn. Es gibt inzwischen nur noch Relationspreise, die drei Römererben Spanien, Frankreich und Italien haben den gemeinsamen internationalen Tarif TCV verlassen. Der Fahrgast ist der Dumme, weil es keine Durchtarifierung und damit keine Degression auf langen Strecken mehr gibt. Manchmal denke ich, die EU sollte eine einheitliche »Europäische Eisenbahn« als öffentlichen Dienstleister einführen. Nur fürchte ich, eher tritt er Papst in die Rifundazione Comunista ein.

Falk, SchwLAbt
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Off-topic #491779 - 01/13/09 09:28 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Dietmar]
Lord Helmchen
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Meines Wissens nach stimmt das, und zwar ziemlich pauschal - bei sonst vergleichbaren Bedingungen. Die größte Inflation findet seit Jahren bei den Lebenerhaltungskosten statt, z.B. Lebensmittel, während Luxusartikel wie Elektronikkram billiger wird. Dadurch, dass Leute mit Kindern einen wesentlich höheren Anteil ihres Einkommens für Essen ausgeben, trifft sie die (in diesem Bereich besnoders hohe)Inflation viel härter, als Kinderlose. Das ist seit Jahren regelmäßig in den Nachrichten und nimmt weiter zu.
Woran denkst du, dass du die Aussage für den Eimer erklärst?
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Off-topic #491780 - 01/13/09 09:28 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Thomass]
gerold
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In Antwort auf: Thomass
Damals konnte man noch fahren, wo man wollte und Österreich hatte die Forststraßen noch nicht gesperrt.


Das ist leider ein Irrtum - die österr. Forststraßen sind seit ca. 1972 (Inkrafttreten des gültigen Fortgesetzes)für jegliches Befahren gesperrt - nur gabs damals noch keine MTBs. Nachdem diese immer populärer geworden sind, hat man sich seitens der Grundbesitzer/Jäger etc. gerne an diese europaweit einzigartige Bestimmung erinnert...
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#491784 - 01/13/09 09:35 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Thomass]
ich
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Also ich weiß ja nicht, was sich jeder einzelne unter Urlaub vorstellt und es werden sicherlich viele verschiedene Vorstellungen hier auf einander treffen...
Wir haben in den letzten Jahren fast ausschließlich Radtouren mit den Kindern gemacht, fast alle von der Haustür aus. Ich habe das Reisen mit dem Rad und Zelt immer als extrem günstig empfunden - dabei haben wir eigentlich nie wild gezeltet.
Wer Kochen als belastung empfindet, dem ist natürlich nicht geholfen mit einem Campingkocher, wer mal 2 Wochen ein wenig Ruhe und Abstand zu den Kindern brauch ist mit einem kleinen Zelt, in dem alle in einer Kabine liegen sicherlich nicht zufrieden!
Ich weiß nur von einer Tour die ungefähren Kosten: wir sind vor ein paar Jahren in 2 Wochen von Hamburg aus eine Rundtour Elbe-Nordsee-dän. Grenze-Ostsee-Ratzeburger See-HH gefahren. Das hat ungefähr € 800,- gekostet inkl. allen Campingplätzen und Essen. Zugegeben wir hatten einfach wahnsinns Wetter und kamen super voran.
Allerdings hab ich mit meinen Mädels eine ganz andere Erfahrung bei schlechtem Wetter gemacht als viele andere: die bleiben nicht im Zelt, die wollen raus! Also Regenklamotten an und los. Nur 1x kamen sie von alleine zurück und wollten in den Anhänger, da hat das aber auch so geweht und geregnet...eklig lach

Wenn nicht genug Geld zur Verfügung steht muss man sich leider irgendwo einschränken, entweder bei der Unterkunft oder bei der Anreise oder oder oder... Spaß macht es eigentlich trotzdem...
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#491786 - 01/13/09 09:35 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Thomass]
iassu
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In Antwort auf: Thomass
Das Zeitfenster ist schmal. Mit dreizehn wollen sie schon nichts mehr von einem wissen und halten das elterliche Anhängsel für ein unvermeidliches Übel, auf das man erst dann wieder versöhnlich zugreift, wenn man die Kohle für den Führerscheinerwerb braucht.

Das muß nicht immer so sein. Wenn sie erstmal das Abenteuer einer Radreise gerochen haben, kann es sein, daß sie noch lange mitfahren. Denn sich von den Alten emanzipieren ist das Eine, das Andere ist, zu welchen Erlebnisintensitäten sie dabei kommen....
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #491792 - 01/13/09 09:46 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Lord Helmchen]
Dietmar
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In Antwort auf: Lord Helmchen
... Woran denkst du, dass du die Aussage für den Eimer erklärst?

1. trifft das nicht auf jeden zu.
2. ist Geld nicht der einzige Maßstab.

Wenn Du es genauer wissen möchtest, würde ich es Dir per PN erklären.
Gruß Dietmar
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Off-topic #491793 - 01/13/09 09:46 PM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Falk]
Lord Helmchen
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@Falk: von dem französischen System habe ich nur von Dritten gehört, was Du schreibst hört sich schon nicht mehr so prickelnd an. Ein kompetent geführter, europaweiter Anbieter mit nem Ohr beim Kunden ist ein schöner Traum ... meinetwegen gerne im Vatikan untergebracht zwinker
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#491823 - 01/14/09 07:12 AM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: tkikero]
roul1
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In Antwort auf: tkikero

weil man (oder oft "frau") irgendwann selbst mal was vom Urlaub haben will und eigentlich nicht im Urlaub das 3 Wochen lang genau das schuften will, was sie/er in den anderen Wochen des Jahres auch schon macht, geht man/frau halt dann doch immer öfters Essen, und schon wird das wieder richtig teuer. Mir ist das aber das Geld wert.
Mein Tipp ist der: Vor und nach dem Urlaub sparen, was möglich ist, niemals im Urlaub ...!!!


Du hast sicher recht das jeder seine Prioritäten setzen sollte. Doch schießt Du hier m.E.
am Thema vorbei.

Geht es in Ausgangsfrage von Andreas nicht darum, wie kann ich eine 14-tägige Radreise (nicht All-inclusiv-Aktiv-Wellness-Urlaub mit etwas Radfahren als Alibi) mit einer 4-köpfigen Familie in Deutschland für unter 2000 Euronen hinbekommen ?

Wenn nein, bitte sorry - ich werde täglich älter.

Gruß
Roul
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#491827 - 01/14/09 07:19 AM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: roul1]
Martina
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Doch schießt Du hier m.E.
am Thema vorbei.


Du aber mindestens genausoweit. Denn ich sehe nicht was der Wunsch, nicht täglich selbst kochen zu müssen mit

Zitat:

mit etwas Radfahren als Alibi


zu tun hat. Ja ich weiß, die Situation ist nicht direkt vergleichbar, aber meine Eltern waren als ich klein war auch nicht das was man unter wohlhabend versteht. Wir haben Wanderurlaub in einer supereinfachen Pension in Südtirol gemacht, das hatte nicht im Geringsten was mit all-inclusive-wellness gemein. Aber das tägliche Essen gehen gehörte dazu.

Martina
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#491843 - 01/14/09 08:59 AM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Thomass]
irg
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Hallo Thomas!

(Zurück zu dir, die Diskussion ist inzwischen schon ganz wo anders...)
Ich verstehe recht gut, was du meinst, mir gehts ähnlich! Auf meinen Berg- und Radtouren habe ich Erlebnisse (und nicht solche aus der Dose!) gesucht und gefunden, damals mangels Geld übrigens ausgesprochen preisgünstig. Der Wunsch, diese schönen Erlebnisse auch den Kindern zu ermöglichen, ist auch der meine. Ihn umzusetzen ist aber nicht immer einfach.

Aus der praktischen Erfahrung von mir und anderen schreibe ich ein paar Gedanken dazu, vielleicht findest du Anregungen für dich dabei:
Ein Erlebnis ist für zwei verschiedene Menschen ganz und gar nicht das gleiche. Dort, wo ein Berg für mich erst richtig interessant wird (dafür braucht er nicht unbedingt schwierig zu werden!) beginnt er z.B. für meine Frau (ausgesprochen gerne und ausdauernd auf Berg und Rad unterwegs) unangenehm zu werden. Ich liebe Nächte im engen Bergzelt irgendwo in der Einsamkeit, meine Frau will auf die Dusche nicht verzichten. Usw. Die Bedürfnisse sind in diesem Bereich verschieden, auch wenn wir in Lebensweise und Ansichten gut zusammenpassen. Wir brauchen v.a. im "Outdoor" verschiedene Dosen, um restlos zufrieden zu sein.
Mit meinen Kindern ist das auch nicht anders: Die eine liebt es eher abenteuerlich, die andere war als Kleine zufrieden, ihr Zelt gemütlich einrichten und umgestalten zu können, und die dritte ist dermaßen hemmungslos auf Abenteuer aus, dass ich mich ernsthaft frage, ob ich ihr das Klettern beibringen soll. Wenn die so weiter machen sollte, lebt sie dabei nicht lange. Und für mein behindertes Mädel ist eine ganz einfache Wanderung eine hohe Herausforderung, eine Radtour wäre viel zu weit von ihren Bedürfnissen entfernt.
Ich denke also, vielleicht finden deine Kinder großen Spaß genau an dem, was dich freut, vielleicht auch nicht, vielleicht auch nicht alle.
Der nächste Schritt wäre für mich die Überlegung, wie wir zum Gewünschten kommen: Radtour, Bergtouren, von Hütte zu Hütte-Tour, oder was es sonst gibt.
Radtour: Da Geld eine Rolle spielt, wäre für mich Campen zumindestens teilweise ein Thema, auch das selbst Kochen von einfachem Essen zumindestens ab und zu. (Die Kinder können auch dabei helfen, es macht auch Spass, Verantwortung mit zu tragen.)
Weitere Möglichkeit: Zelten in den Bergen, am besten nahe einer Hütte, damit ihr im Extremfall (Gewitter, Schnee) ins Warme und Sichere flüchten könnt. Da könntet ihr billigst Tagestouren machen, und die Berge unvergleichlich mit einer Hütte genießen. Das Raufschleppen sollte auch lösbar sein, entweder bezahlst du dem Hüttenwirt etwas für die Materialseilbahn, oder Papa geht eben zweimal.
Auch Wanderungen von Hütte zu Hütte könnten interessant sein, da halten sich die Kosten auch in Grenzen.
Die letzten beiden Möglichkeiten, sehe ich grade, kommen wohl noch kaum in Frage, könnten aber später interessant werden.

Nebenbei: Gibt es in Deutschland vielleicht auch Angebote wie die Radldörfln am Murradweg? Da finden sich immer wieder relativ günstige Hütten auf Campingplätzen, die für euch reichen sollten. Und zum Vergleich: Unsere Griechenlandurlaube (Eltern mit 3 Kindern, mindestens 1 Monat, ! Kind zahlt voll) mit kleinem Wohnwagen haben uns etwas über 2000Euro gekostet, incl. Diesel, Maut, Fähre ab Venedig, Eintritte, Essen mit Essen gehen, usw. (Und die Räder incl. Tandem waren natürlich mit.)

lg! georg
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#491864 - 01/14/09 10:06 AM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: roul1]
Uli
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Zitat:
Geht es in Ausgangsfrage von Andreas nicht darum, wie kann ich eine 14-tägige Radreise (nicht All-inclusiv-Aktiv-Wellness-Urlaub mit etwas Radfahren als Alibi) mit einer 4-köpfigen Familie in Deutschland für unter 2000 Euronen hinbekommen ?

Meiner Meinung nach: Nicht ganz. Es geht darum, dass er feststellen musste, dass man solch einen Urlaub in Deutschland nicht für dieses Budget machen kann, wenn man in festen Unterkünften nächtigen und abends essen gehen möchte. Gehofft hatte er aufgrund seiner früherern Erfahrungen, dass Radurlaub generell wenig Geld erfordert, ist damit aber auf dem Holzweg ("Apfel und Birnen").
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#491867 - 01/14/09 10:18 AM Re: Radreisen für Familien zu teuer? [Re: Thomass]
Uli
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Zitat:
Diese Art des Vagabundierens mit dem Fahrrad verdichtet sich zu solch einer existentiellen Erfahrung, von solch immenser Größe und Verlassenheit, von herber Schönheit und gewaltigen Räuschen der Monotonie, dass sie zu einem Gut wird, das man den eigenen Kindern weitergeben möchte und man sieht: Es geht nicht.

Doch, es geht!!! Aber nur, wenn du die gleichen Rahmenbedingungen zugrunde legst. Wildzelten kostet weniger Geld als Campingplatz, Jugendherberge weniger als ***-Hotel, Selbstversorgung weniger als Restaurant. Oder hast du wirklich erwartet, dass diese stark unterschiedlichen Leistungen keinen nennenswerten Einfluß auf die Kosten haben? Ich kann deine Enttäuschung verstehen, deine mir vermittelte Erwartungen kommen mir hingegen sehr naiv vor.
Gruß
Uli
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