Hallo!

Patria bietet ja den Randonneur auch mit 559er Laufrädern an. Mich würde interessieren, wie das aussieht, aber sowohl bei meinem Händler, als auch im Netz finde ich immer nur die 622er-Version dieses Reiserades. Vielleicht hat hier ja jemand ein Bild?

Viele Grüße, Lars.

Hi Lars,

im Konfigurator http://www.patria.net/Konfigurator/blank_start.htm ist natürlich eins.

Grüße,
Helm

Ah, und man kann es sogar vergrößern. Danke für den Hinweis, das habe ich bisher nicht so wirklich wahrgenommen.

Nette Grüße,
Lars

Hallo,

fahre das Patria Randonneur in 28 Zoll. Du hast zwar nicht direkt danach gefragt, aber ich will dir doch mal meine Eindrücke schildern. Habe es seit 3 Monaten in welchen ich 2500 km incl. Alpenüberquerung gefahren bin.
Vornweg: Mir erscheint alles durchdacht, nur hat man bei Tretlager und Umwerfer sauber gespart. Umwerfer stammt aus Sora Komponenten Bereich - er ist hakelig, laut, irgendwie blöd. Dass Tretlager ist auch ein absolutes 5 Euro billig Teil. Einem Rad der 2000 Euro Klasse absolut nicht entsprechend, knarzt ohne Ende, dass macht Patria aber scheinbar gerne, im Terra ist wohl ebenso ein Schrott Lager drin.
- Wenn du es kaufst lass dir um Gottes Willen ein vernünfties Lager ala SKF einbauen. -

Die Schaltbrems-Griffe am Lenker sind halt auch aus der Tiagra Serie, robust sind die schon, aber eher unergonomisch. Ich würde inzwischen wohl die Ultegra Serie in Verbindung mit XT oder LX Gruppe präferieren. Was mann sich aber auch noch überlegen könnte, wären Dura Ace Lenkerendschalthebel, welche die Shimano Mountainbikeumwerfer schalten können (können die Rennradschalthebel beim Kettenblattumwerfer nämlich nicht) in Kombination mit ner noch zu besorgenden Magura HS66.


Auf was du echt aufpassen solltest ist ob die die sehr spezielle Geometrie - gerade auf längeren Touren - liegt, man "sitzt" äußerst langgezogen auf diesem Rad. Bringt natürlich eine Windschnittige Sitzhaltung mit sich. Auf langen Touren mag ichs schon, im Alltag passt es nicht so dolle.

Ich bin damit schon Tagesetappen von 160km gefahren, und hatte danach keinerlei Gelenk oder Rückenprobleme, der gemuffte Stahl Rahmen ist toll, und vor Allen Dingen ist er mit 35 kg Beladung spurstabil. Durch den sehr langen Radstand erreicht man - gerade auch unter starker Beladung des Front und Rückgepäckträgers - ein ruhiges und spurtreues Fahrverhalten. Hohe Endgeschwindigkeiten, lange Bergabfahrten, Kurvenverhalten - alles paletti. Besonders agil ist es allerdings nicht, klar der lange Radstand.

Der Rahmen ist übrigens - wie das Mitglied Rahmenbauer sagte, welcher Angestellter von Patria ist - aus Dedaccia Rohren, zweifach konifiziert 0,7 - 0,5 - 0,7.

Mein 28er Rahmen, Bereift mit Schwalbe Marathon 32-622 Reifen, ist äußerst empfindlich auf Kopfsteinpflaster und sonstigen Unebenheiten die in der Stadt so da sind. Mag aber in der 26ig Zoll Variante anders sein. MAN SPÜRT JEDEN MIST !!

Toll sind die Exal LX17 Laufräder, top Stabil, Gepäcktauglich. Super eingespeicht. Vorne ist nen SON Nabendynamo din, ich möchte nix anderes mehr. Hinten ne XT Schaltung plus Nabe, ich denke aber inzwischen dass die LX Gruppe gereicht hätte.

Dann die Bremsen, da Patria keine HS66 - im Gegensatz zu Utopia oder Velotraum - von Magura bekommt, muss man mit LX V-Brakes vorlieb nehmen, allerdings mit sogenannten Travel Agent Umlenkrollen. Hintergrund ist, dass die Rennbremshebel eigentlich für andere Seilwege ausgelegt sind. Mit dem Travel Agents gehts ganz gut, aber die Bremse ist schwammig. Power hat sie genügend, auch auf Bergetappen.

Lenkunglager und Vorbau ist wieder recht okay, sind Teile von Cane Creek (Lenkungslager) und Humpert (Vorbau), der Lenker ist von ITM. Ist auch okay. Die Stärke vom Rennlenker sind halt die vielen Griffmögichkeiten.

Lichtanlage habe ich nen SON in Kombination mit Bumm IQ-Fly und bumm Rückicht. Die Sachen sind super. Licht ist mehr als ausreichend und der Dynamo ist ne Wucht wegen seinem Leichtlauf.


Schaltung ist - wie oben gesagt - ne XT und sicherlich meine letzte Kettenschaltung. Andauernder Pflegeaufwand, nach 1000 km hatte sich der Bowdenzug gelängt (ist normal) und sie hat nimmer sauber geschalten, d.h. die unteren Ritzel gingen nimmer rein. War aber ne Kleinigkeit. Generell ist aber schon so, dass ich permanent an diesem Rad rumschrauben muss, gerade die hintere V-Brake macht Ärger ohne Ende. Blöd Einzustellen wegen dem Travel Agent. Mir kommen nur noch Wartungsarme Maguras und Rohloff Naben ans Rad + Vollkettenschutz-

Es ist halt so, ich hab für das Teil 2096 Euro ohne Sattel und Low Rider bezahlt, für ein bisschen mehr (300-400 €) bekommt man halt schon auch nette Rohloff Trekking Räder, ala Velotraum oder Utopia. Ich selber bin im Juni ein Patria Ranger mit Son28, HS33 und vor Allen Dingen ner Rohloff Nabe Testgefahren (leider war da dass Randonneur schon bestellt). Ich war schlicht begeistert, gerade in Kombination mit Big Apple Reifen und ner Federsattel Stütze war das Rad ein Traum an Comfort und trotzdem in keinster Weiße träge. Dass hat mir schon zu Denken gegeben. Randonneure sind wirklich nur für die schnelle Straßenreise gemacht, dafür sind sie Spezialisten und hierin ist auch ihre wirkliche Schwäche zu sehen. Der Vorteil der Trekking Bikes ist nunmal ihre vielseitige Einsetzbarkeit. Ich würde inzwischen eher zu nem Velotraum mit Rohloff Nabe tendieren, bzw. würde ich mir die Angebote der Firmen Utopia (Silbermöwe), Rotor (das Komet), Nöll, Hardo Wagner, Norwid und Krabo mal genauer nach 26ig Zoll Reiserädern durchsehen. Auch brauchbar ist wohl dass Koga-Miyata Randonneur, allerdings Kette und V-Branke, aber toller Lenker. Noch nen Tip wäre Aarios. Sehr teuer aber top Geometrie soll wohl idworx haben.


grüßle,

flo

Netter Bericht!

Ist jetzt auch ein wenig off topic, passt aber gerade. Vielleicht wäre ja das eine gute Lösung für dich. Ich fahre an meinem Rad DA Lenkerendschalter (Vorteil: Nie mehr Umwerferschleifen) und diese Hebel an Avid Single Digit V-Brake:

http://www.canecreek.com/Drop-V-Brake-Levers.html



Inspiration habe ich aus dem Forum!
Gute Dosierbarkeit, sehr feinfühlig und Power, dazu einfach einzustellen. Die Handkräfte sind aber wohl etwas höher, jedenfalls hinten...viell. lässt sich das mit Nokon beseitigen.

Simon

Hi,

ah ich kannt die schon hier aus dem Forum. Aber trotdem guter Tip, werde es für den Winterumbau in Erwägung ziehen. Gut zu Wissen, dass du damit zufrieden bist.

grüße,

flo

Hallo Flo,
eine weitere Möglichkeit ist es auf Campa Mini V-Brakes zu wechseln. Mit Deinen 32er Reifen sollte es funktionieren.
Ich habe sie an meinem Trondheim mit ebenfalls 32er Reifen und bin mit der Bremsleistung auch beladen (ca.25 Kg Zuladung) zufrieden.
Kay

Hallo flo,

danke für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht!

Ultegra-Griffe kannst du nicht montieren, solange du bei 9-fach bleiben willst; Tiagra sind die einzigen 9-fach Schremshebel von Shimano. Irgendwann will ich auch mal Lenkerendschalthebel probieren; stelle mir die allerdings weniger komfortabel vor als STIs und auch Unterrohrschalthebel. Sind die Zuggegenhalter am Unterrohr eigentlich angelötet oder sitzen die auf Sockeln (auf denen man ggfs. Unterrohrschalthebel anbringen könnte). Wenn dir die STIs eh nicht gefallen, würde ich dir wie yoon auch zu V-Brake-Bremshebeln plus Lenkerend-/Unterrohrschalthebeln raten. Ich würde mir wohl bei einem Kauf von Patria zusätzlich Aufnahmen für Scheibenbremsen anbringen lassen.

Nun, die Geometrie ist genau das, weswegen ich mir so ein Rad zulegen würde - etwas in der Art fahre ich im Moment auch. Was breiteres als 32er Reifen bin ich seit Jahren nicht mehr gefahren; die Möglichkeit breitere Reifen einzubauen, wäre allerdings auch mein Grund für das Interesse an der 26"-Version.

Wenn man noch den obligatorischen Gepäckträger ergänzt, könnte ich mir http://www.waterfordbikes.com/board/viewtopic.php?t=114 gut als flottes, aber auch komfortables Reiserad vorstellen. Aber vielleicht doch eher mit Rennlenker als mit Moustache.

Hi,

also die Zuggegenhalter am Unterrohr sind per Inbusschraube eingeschraube Metall "Pfropfen", ergo ist im Rahmen ein Gewinde eingelötet.

Mit dem Ultegras hast du natürlich recht, 10 fach Ultegra und 9 fach XT Schalwerk passt nicht. Hab ich glatt übersehen.

Haste die mal das Guylaine Reiserad angesehen ? http://www.guylaine.de/f_reiserad.php
Auch stark ist ein Skagerrak Randonneur, aber wohl auch teurer.

Lustigerweiße hatte ich auch erst das 26ig Zoll Modell bestellt, bin aber nach zwei Tagen nochmal zum Händler und habs auf 28ig Zoll ändern lassen.

Übrigens wenn du 35-622 Reifen reinmachen möchtest, solltest du aufpassen, dass du die breiteren SKS Schutzbleche wählst. Standard sind die P35 mit denen passen 32er Reifen drauf. Ich würde inzwischen eher die B45 nehmen, dann kann man dann im Winter auch mal 35-622 Marathon Winter mit Spikes draufziehen.


Ach ja, solls eigentlich mit Kettenschaltung oder mit ner Speedhub gebaut werden. Bietet Patria ja beides an.


grüßle,

Flo

Hallo,
das stimmt aber nicht. Natürlich kannst Du mit 10-fach STI ein 9-fach Schaltwerk ansteuern, der Schwenkbereich ist schließlich derselbe. Wichtig ist lediglich, daß Ritzenanzahl und/oder -abstand zu den Schalthebeln passen. Du müßtest also auch ne 10-fach Cassette und Kette fahren.

Das Patria wäre schon am oberen Rand meiner Schmerzgrenze, demzufolge auch keine Rohloff. Ist sowieso eher ein bißchen Gedankenspiel und Träumerei, da ich den Ersatz meines alten Rades nicht vernünftig rechtfertigen könnte.

Ja sag mal was haste denn da für nen altes Schätzchen ?

Interessant. Mein Händler hat auch einen 28er Randonneur mit Tiagra-Ausstattung im Laden stehen, da ist der Umwerfer ebenfalls aus der Tiagra-Serie.

War bei dem Fahrrad deines Händlers ein 2 oder ein 3 - fach Kettenblatt montiert ?

Hast du gesehen ob der Umwerfer an nem Anlötteil oder - wie bei mir - per Schelle befestigt war ?


Hier hat übrigens nen anderes Mitglied Bilder von seinem Patria Randonneur eingestellt:

Re: UR 3: Patria Randonneur (Ausrüstung Reiserad)

Wenn du dir das 5 Detail Bild genauer ansiehst wirst du feststellen, dass auch bei diesem ein Sora Umwerfer (ich meine der gleiche wie bei mir) verbaut ist. Mglw. haben sie es bei den 26ig Zöllern anders gemacht.

Tiagra und Sora Umwerfer sind baugleich, ist nur eine Lackierung und ein anderer Aufkleber drauf, davon wird das Rad nicht schlechter.
Gruß Florian

Okay, interessant zu erfahren. Du bist dir sicher über dieses Detail ?

Das sieht man den Dingern auch an.
Ist aber ein offenes Geheimnis, daß viele Teile gruppenübergreifend baugleich sind, das ist auch bei Campagnolo ganz ähnlich (da werden die guten Teile immer nach unten "durchgereicht").
Unterschiede gibt es v.a. in der Oberflächenbearbeitung (poliert vs. lackiert) und bei Details (rostfreie oder verchromte Schrauben, geschliffene Konen vs. brünierte, bessere Dichtungen usw.). Nur die Profiausführungen bei Shimano spielen immer schon in einer eigenen Liga, deshalb sind die z.T. auch inkompatibel mit dem Rest.
Davon abgesehen sind aber Schaltwerk und Umwerfer nun wirklich die Teile, bei denen die Wertigkeit den geringsten Einfluß auf die Funktion hat. Gut eingestellt funktioniert auch eine billige Sora genauso zuverlässig wie die teuren Teile.
Gruß Florian

Top! Hab ich mal wieder was gelernt. Aber wenn wir schon dabei sind, welche Teile am Rad würdest du mit höherer Wertigkeit beschaffen?

In erster Linie alles was Lager hat: Naben, Pedale, Steuersatz, Tretlager. Und bei solchen Teilen muß bei mir auch nicht unbedingt Shimano draufstehen.
(Soll aber nicht heißen, daß die in dem Bereich nichts anständiges anzubieten hätten).
Ansonsten natürlich auch, wenns besonders leicht/schön sein soll. Im preiswerten Bereich findet man eben öfter Stahl statt Alu. Funktioniert auch, aber wiegt dafür auch ordentlich was.
Gruß Florian