Hallo!
Mich würde mal interessierten, wer schon an einer organisierten Radreise teilgenommen und welche Erfahrungen sie/er dabei gemacht hat.
Ich suche eine geführte zweiwöchige Etappentour Anfang Oktober im Mittelmeerraum mit Tagesetappen um 100km. Bis eben bin ich durch's Web gejagt auf der Suche nach Radreise-Veranstalter. In div. Datenbanken und über Suchmaschinen habe ich bestimmt 100 Anbieter gefunden und "besucht", aber nichts Passendes gefunden. Fast alle Anbieter bieten Etappentouren bis zu einer Länge von max. 70km/Tag an. Die wenigen Veranstalter, die am Tag weiter unterwegs sind (nennt sich dann "Radsportreisen", stört mich nicht), bieten nur Sternfahrten von festen Orten aus an, aber das spricht mich nicht so richtig an. Hat jemand vielleicht eine Idee, wer etwas anbietet, was ich suche?
Gruss
Uli

Hallo Uli,

Bin selbst nicht für organisierte Ferienreisen. Da muss man oft viel herumstehen und warten bis alle bereit sind. Auch ist alles schon im voraus festgesetzt, so dass nicht viel Abenteuer mehr. Sehe mir aber oft Prospekte mit ihren Reiserouten an, was bei meiner Planung hilft.

Hier in der Schweiz sind die Baumeler-Reisen, Bike-, Wander- und Mal-Ferien Europa und weltweit, sehr geschätzt. www.baumeler.ch

Besten Gruss,

Kanis

Baumeler hatte ich schon "gefunden". Zitat aus deren Website:
"Stufe 3 sportlich. Teilweise steile Aufstiege und Abfahrten. Sicheres Velofahren ist erforderlich. Durchschnittliche km-Leistung ca. 50 km (mind. 27 km, max. 70 km)."
Kein weiterer Kommentar ....
Trotzdem vielen Dank für den Tip.
Gruss
Uli

Hi Uli,

mit 100 km am Tag wirst Du Schwierigkeiten haben, einen Anbieter zu finden, denn der durchschnittliche Teilnehmer an geführten Radreisen ist meist gutverdienend, hat Zeit (Lehrer!!!), legt Wert auf Geselligkeit und bei aller Fitneß auch auf einigen Komfort. Dabei kommen dann die berühmten 50 km heraus, wenn's sportlich zugeht.

Ich habe mal Radreisen für Rückenwind geleitet, da trat fast schon der gegenteilige Effekt ein: die Touren (Sternfahrten) waren als mit normaler Kondition schaffbar ausgeschrieben, dabei ging es jeden Tag rauf und runter, bis auf 800m bei Strecken bis zu 65 km. Was den einen ein Mordspaß war (endlich mal eine sportliche Veranstaltung!), vergraulte den anderen den Urlaub. Da war niemand Unsportliches dabei, doch was ist schon normale Kondition? Alpinraderfahren? Die Touren wurden später geändert.

@Kanis: aus der gleichen Erfahrung kann ich sagen, daß die Festgelegtheit sehr vom Reiseleiter und dem Zusammenspiel mit den Teilnehmern abhängt. Nach einer Eingewöhnungsphase hatte ich schnell raus, wie flexibel man mit den Touren umgehen kann und bin eigentlich immer wieder anders gefahren, habe sogar auch die Gruppe teilen können (über'n Berg und drum herum...), das hängt von einigen Begleitumständen ab. Aber abgesehen von Übernachtung, Frühstück und Abendessen gab es nichts, das nicht zur Disposition gestanden hätte.

Mir hat der Job übrigens gefallen, die Gruppen haben sich immer irgendwie gefunden (über gemeinsame Aktivitäten geht das immer wieder) und mich viel lernen lassen im Umgang mit Menschen.

Ich bin zwar kein Lehrer , aber all diese Kennzeichen treffen mehr (Komfort) oder weniger (Zeit) auch auf mich zu - ???
Gruss
Uli

was hälst Du von einer geführten MTB Tour? Hier sehe ich auch noch einen gewissen Sinn an der Führung, denn welche Wege z.B. von Mittenwald nach Venedig noch fahrbar ist, das muss man einfach wissen, das ist aus einer Karte nicht mehr ersichtlich (o.k. man kann es raten). Schau doch mal unter www.seracjoe.de, da sind auch anspruchsvolle Touren dabei.

Gruss
Thomas

Hallo Uli,

"Organisierte Radreisen" habe ich auch schon mal hinter mir. Vorher ebenfalls lange nach einen "passenden Anbieter" gesucht.
Im Nachhinein :

- Die "Suchzeit" hätte ich lieber zu einer eigenen Reiseplanung verwenden sollen (viel spannender und aufregender)
- Du hast unterwegs viel mehr Flexibilität (länger Zeit irgend etwas anzuschauen. einfach die Tagesetappen verlängern, wenn Dir danach ist. Einen eigenen, Deinen Wunschvorstellungen gemäßen "Übernachtungsplatz" suchen. Die eigene Route, die eigenen "Umwege" wählen u.v.m .....)
Vorteil:
- Du fährst mit einer Gruppe und paßt Deine Gewohnheiten derer Anderer an.
- Du mußt (zumeist) "Deine" Reiseklamotten nicht selbst buckeln.
- Hast Abends immer "ein Dach über den Kopf".

Viel Spaß

Denke bei Anbietern von Biketouren würdest du mehr Erfolg haben.
Beispiel http://www.bike-adventure-tours.ch/ :

Hier die Levels, die sie aufführen:

Level 1 | Leichte Velotouren, Etappen von 30 bis 60 km, mit wenig Steigungen auf meist asphaltierten Strassen oder guten Naturstrassen. Auch für Familien mit Kindern ab 10 Jahren geeignet.

Level 2 | Mittlere Velo-/Biketouren, Etappen von 40 bis 80 km, mit bis zu 1000 Höhenmetern, oft auf Naturstrassen. Gute Kondition und Ausdauer nötig.

Level 3 | Anspruchsvolle Biketouren, Etappen von 50 bis 100 km, bis 2000 Höhenmeter/Tag, viele Naturstrassen und technisch anspruchsvolle Singletrails. Sehr gute Kondition und Ausdauer vorausgesetzt. Gute Bikefahrtechnik erforderlich.

Level 4 | Extrembiketouren, Bike-Expeditionen, MTB-Rennen, klimatisch und konditionell sehr anspruchsvoll, gute Bikefahrtechnik erforderlich. Nur für konditionell und mental starke BikerInnen


Denke, dass Level 3 und 4 doch eher anspruchsvoll sind.

Hallo Uli!
Ich bin eigentlich auch kein Freund von organisierten (Rad)Reisen, hatte mich aber letztes Jahr "überreden" lassen mal mitzufahren
Gesamtfazit vorweg: Positiv!!!
Es ging nach Rumänien ( nach 2 privat + individuell organisierten Touren ), Start war in Hercule Mare ( Banat, SW - RO ), Ziel war Vulcan bei Brasov ( Osttranssylvanien ). Es war "organisierte" Tour von Bikeromania.de ( bei denen ich auch ein wenig aktiv bin ) und dem CCN ( Der ADFC in Cluj Napoca / Klausenburg bzw. auch ein Teil des nationalen ADFC´s ).
Wir waren insgesamt 16 Tage unterwegs, mit 16 Leuten ( auch einige Frauen ! ), sowie auch 10 einheimischen Radlern ( MTBikern ) + 6 Leute vom Orga + Transortteam!
Die Tour war als anspruchsvollere MTB -Tour ausgeschrieben, hatte eigentlich vorher gedacht, das ich nicht ausreichend fit gewesen wäre, die Befürchtungen hatten sich aber nicht bestätigt...
Andere von uns, die ich für fitter gehalten hatte, hatten allerdings schon ein paar Probleme... - fuhren aber trotzdem immer wieder die jeweils anstrengenden Touren mit ...

Die einzelnen Etappen wurden zwar von einem der CCNler angefahren, aber aufgrund der starken Regenfälle vorher sowie der Gruppenwünsche und auch anderer Aspekte wegen, wurden die Etappen wie auch der 2. Teil der Tour ( 2. Woche ) komplett umgestellt + abgeändert!
Jeweils am Abend vorher wurde die kommende Etappe besprochen, es gab meist immer 2 verschiedene Routen zur Auswahl - Einmal "einfach" ( was hiess das die Strecke noch irgendwie meistens auf der Karte erahnbar war... ), die zweite Variante war dann die "Discoverytour" - diese hatte sich unser Oberguide dann jeweils kurz vorher am Laptop auf den digitalen Karten überlegt ( nach dem Motto "da müsste es doch bestimmt einen Weg hoch am Bach / auf dem Kamm / dem Grat entlang geben...) , die beiden Versionen wurden dann auch auf die vorhandenen GPS - Geräte gezogen wie auch beim fahren neu aufgezeichnet ( aufgrund teilweise fehlender Karten + zur Neudokumentation für das rum. Radfernwegenetz ).
So brauchten wir praktisch uns nur vom Gps ( min. 1 je Gruppe ) leiten lassen und kamen auch immer da an wo wir hin wollten...
Die Etappen lagen zwischen 25km ( Pausentag ) und 90km, die Höhenmeter aufwärts ! zwischen 600m - 1400m bzw. bis zu 1800m bergab am Tag... ( bezogen auf das was ich persönlich gefahren bin ).

Was die Verpflegung anging, hatten wir auch Wünsche anbringen können ( Müsli war nicht ganz so einfach zu besorgen...), unser "Koch + versorgungsteam" war immer sehr bemüht uns zufriedenzustellen - qualitätsmässig und vor allem mengenmässig ( abnehmen war nicht drin auf der Tour...- Ironiemotto war daher: In Rumänien gibts nix zu essen, ausser... )

Dazu wurde natürlich der Begegnungscharakter mit den anderen Mitfahrern + auch den Einheimischen gross geschrieben...
Die Tour war aber auch keine rein komerzielle Tour, wie bei den üblichen Veranstaltern, sondern hatte auch den Nebeneffekt Daten über die Routen zu sammeln, wie auch dem rum. Verein etwas finanziell zu unterstützen ( u.a. ergab der Erlös eine komplette PC - Anlage ).

In diesem Jahr werden aufgrund der starken Nachfrage sogar 2 Touren angeboten, in der Region Osttranssylvaniens ( nördl. von Brasov ), mehr dazu auf den Bikeromania.de Seiten
Trotz der sehr gemischten Gruppe ( Alter war auf unserer Seite von 24 - ca. 60, auf rum. Seite von 16 - 30 Jahre ) und der stark unterschiedlichen Ansprüche an die Touren, gab es keine grösseren Diskrepanzen oder richtig Stress untereinander, auch obwohl organisatorisch es nicht immer bestens lief... ( das lag halt an der Sache das wir nicht in D, sondern in RO waren... ), vielleicht gab es gerade deswegen keinen grösseren Streitereien untereinander???!!!

Werde dieses Jahr aber, obwohl es sehr viel Spass gemacht hatte, wieder einen "normalen" individuellen Radurlaub machen... und auch mal nicht Richtung Osten - evtl. im nächsten Jahr wieder...

Richtig organisierte Radtouren in der Gruppe wären mir vom Prinzip her nicht sehr sympathisch: ich fahre lieber allein/zu zweit mit meiner Partnerin und bestimme so den Rythmus selbst. Was wir aber 2x gemacht haben sind organisierte Radreisen, bei denen leidglich die Quartiere (mit Frühstück und Abendessen) vorgebucht sind und das Gepäck transportiert wird, aber jeder Teilnehmer individuell fährt (1x in Frankreich, 1x in Istrien); speziell mit Eurobike haben wir da eigentlich ganz ordentliche Erfahrungen gemacht (mit einigen Abstrichen).

Das war aber für uns letztlich nur ein Schritt von den Eintagestouren, die wir bis dahin gemacht hatten, zum völlig individuellen Radurlaub, wir Du ihn ja wohl auch meistens machst. Obwohl in beiden Fällen die Organisation mehr oder weniger in Ordnung war geniessen wir jetzt eigentlich mehr das Gefühl der "grossen Freiheit", das sich einstellt wenn wir alles "Überlebenswichtige" auf dem Gepäckträger haben und flexibel auf Wetter, Formschwankungen, Faulenzbedarf, Sehenswürdigkeiten usw. reagieren können. Und dazu dann noch das Gefühl vom "grossen" (in Wahrheit aber doch eher kleinen) Abenteuer. Auch fanden wir es nervig, jeden Morgen auf's Neue zu entscheiden, was kommt heute mit auf die Räder, und was lassen wir trnasportieren. Bei unseren Touren jetzt wird einfach morgens alles ein- und abends alles ausgepackt - basta, ekin Grübeln, kein Stress.

Auf Deine 100km-Etappen wirst Du aber bei diesen klassischen Radreiseveranstaltern nicht kommen, da finden Sie einfach nicht regelmässsig genug eine Gruppe, die zu so was bereit ist.

Hallo,
vielen Dank schon mal für die Antworten.
Zur Info: Ich mache seit mehr als 10 Jahren Radreisen. Normalerweise zwei lange Touren im Jahr zu je 2 Wochen, davon eine solo und eine zu zweit oder dritt, dazu noch mehrere Wochenendtouren. Über das Pro einer selbst durchgeführten Reise bzw. das Contra von organisierten Touren will (brauche) ich deshalb nicht diskutieren.
Ich habe aus div. Überlegungen ganz einfach mal die Lust eine organisierte Reise auszuprobieren. Allerdings scheine ich mit meinen Vorstellungen zur tägl. Strecke ziemlich alleine zu sein. Wobei das eigentlich nur noch DAS Kriterium ist, einige andere Vorstellungen / Ideen habe ich schon aufgegeben.
Was war noch? Über Stock und Stein zu fahren (MTB) liegt mir gar nicht, ich bezeichne mich selber als "Roller".
Vielleicht findet sich ja doch noch ein Tipp ...
Gruss
Uli
P.S.: Ist die "Apotheke" Margreiter der einzige Anbieter von Radsportreisen in Etappenform? Über die generell hohen Preise bin ich sowieso etwas überrascht.

Hi,

auch Natours hat meiner Meinung Etappentouren im Programm, früher wenigstens. Mit dabei eine fast schon legendäre Andalusientour, die leider in der Form mangels Zuspruch (war wohl zu teuer --> Apotheke) aus dem Programm gestrichen wurde, bevor ich mitmachen konnte. Das waren zwar auch keine 100 km pro Tag, aber die Dinstanz wurde durch die zurückzulegeneden Höhenmeter locker ausgeglichen. Ein Bekannter, der dabei war und den ich als nicht unsportlich einstufen würde (Bergerfahrung fehlte ihm halt ), kam zurück und war am Ende... und dennoch begeistert!

Natours hat auch jetzt noch Andalusien im Programm, allerdings nur noch mit 35- 65 km pro Tag. Der Preis ist allerdings immer noch happig, 1.400 EUR für 2 Wochen im EZ plus(!) Kosten für den Flug.
Gruss
Uli

Ja,

habe ich gerade auf deren Seite nachgesehen: die Verpflegung ist größtenteils auch noch nicht im Preis... Dafür haben sie das Programm entschärft: zwar ist noch die Sierra de Grazalema dabei, da geht es mindestens einmal auf 1100m rauf, aber der Rest scheint sich eher im Flachland abzuspielen. Abgesehen davon, daß ich Andalusien auch im Auto genießen könnte, wäre solch eine Tour auch nichts für mich.

Hallo Uli,

ich weiß, man kann darüber diskutieren, ob bei diesen Anbietern es sich noch um eine "Radreise" handelt. Es treffen allerdings die beiden Kriterien "Etappen " und "Tourlänge" zu.

Schau mal selbst:

Rennrad Transalp des Anbieters bikealpin.de

Danke für den Tipp. Termine und Zielgebiete passen aber leider nicht, da die Spanienangebote MTB-Touren sind.
Gruss
Uli

Hallo Uli,
probiers mal hier:

http://www.almeria-bike-tours.de

von denen hab ich mir schon manche tolle idee für eine Radreise "geborgt" .

Über die Qualität kann ich somit nix sagen.
Gruss aus Wien
Georg

Hallo,

ich hab in erinnerung, dass Schniederreisen eine Radreise durchs Baltikum anbot mit eigenem Rad ohne Begleitbus und Etappe von bis zu 120 km. Schniederreisen
Ich weiß nicht ob sie das noch anbieten oder aus Nachfragemangel rausgenommen haben.

Wir haben das Baltikum vor zwei Jahren individuell erradelt und können es sehr empfehlen, wer allerdings Höhen braucht für den ist das nichts nur im Süden gibt es größere Höhenunterschiede, an der Küste ist es mit Meck-Pom vergelichbar.

Viel Erfolg beim Suchen
Jurinde

Falls das irgendwo so rüber kam: Auf Höhenmeter habe ich es nicht abgesehen, sie sind aber auch kein Hinderungsgrund. Baltikum im Oktober ist mir als Schönwetterfahrer zu riskant, deshalb mein Zielgebiet Mittelmeerraum.
Gruss
Uli

Hallo Ulli,

es wird im Oktober auch garnicht angeboten. Viel Glück beimm finden des richtigen Angebotes.

Von Höhenmetern hattest du nicht geschrieben, das hatte ich nur so mal dazugesagt, für andere Leser.

Gruß Jurinde

email von mir an den ADFC:



Das muss doch nicht sein, oder?
Gruss
Uli