Hallo Frank,
was Du schreibst, widerspricht meinem Beitrag doch nicht, oder? Aber vielleicht verstehe ich Deinen Beitrag auch nicht richtig.
Warum ich meinen Arzt wechseln soll verstehe ich z.B. gar nicht. Ich bin seit Jahren in Behandlung bei einem sehr guten Diabetologen, der sehr engagiert ist. Mein HbA1c ist damals innerhalb von 2 Monaten von 7,4 auf 6,3 gesunken - nachdem ich vorher jahrelang versucht habe, endlich auf unter 7 zu kommen. Beide Male bei ihm gemessen, und ohne Hypos (ich habe selten richtige Hypos, weil ich soviel Angst davor habe und weil ich schon bei einem BZ unter 80 anfange zu zittern). Das ist jetzt 3 Jahre her, und die zweite Messung war nach einer Ernährungsumstellung, und mein Arzt war sehr überrascht, wie ich das plötzlich geschafft habe. Es war übrigens auch kein Ausrutscher, sondern ist konstant geblieben seither. Und das trotz reicherlicher KH-Zufuhr morgens und abends!
Übrigens habe ich nix "selbst erkannt", ich lese auch recht viele Sachbücher zu dem Thema. Als Diabetiker befasst man sich vielleicht noch etwas mehr mit Essen als andere. Aber, ganz ehrlich, so langsam aber sicher weigere ich mich, mir eine "neue Methode" überhaupt noch näher anzuschauen. Die eine Woche soll man kein Fett essen, dann wieder nur noch Fett aber keine KH. Ganz neu habe ich jetzt wieder gehört, man muss zu jeder Mahlzeit unbedingt Eiweiß essen, weil man sonst Muskeln abbauen würde (obwohl man sich bewegt), aber auch nicht mehr als 30g, denn mehr kann der Körper angeblich nicht aufnehmen. Mir wird das alles zuviel, ich finde es allmählich eher gefährlich. Und ich halte es nicht für normal, ständig mit dem Taschenrechner am Tisch meine Nährwerte ausrechnen zu müssen. Mir scheint es am gesündesten zu sein, das zu essen, auf das man Hunger hat. Der menschliche Körper ist so genial, da kann man schon drauf vertrauen, dass er genau das braucht, worauf man gerade Appetit hat. Klar gibt es eine falsche Ernährung, wie ständig Süßes, Cola und Limo und Fastfood. Und bestimmt gibt es auch viele, die glauben, sie dürften sich immer so ernähren, denn sie haben ja angeblich immer Hunger auf Pommes. Dem ist natürlich nicht so, das ist ja wohl klar. Aber das heißt ja nicht, das eine gesunde Ernährung unbedingt wissenschaftlich berechnet werden muss.
Unter "artgerechter Menschenhaltung" (wie ich es nenne) verstehe ich tatsächlich nicht nur die Bewegung, sondern auch die Ernährung. Allerdings passt sich die Ernährung normalerweise schon automatisch an, sobald ich mich bewege. Hunger auf Süßes habe ich eher, wenn ich eben meine Bewegung aus irgendeinem Grund nicht habe. Deshalb hatte ich in meinem Beitrag die Einschränkung mit der "artgerechten Bewegung" gemacht. Tatsache ist jedenfalls, dass ich seit meiner Ernährungsumstellung vor 3 Jahren den BE-Faktor verringern konnte - bis hin zu null, sobald Bewegung dazu kommt.
Ach ja, irgendwo oben stand, die Logi-Methode sei keine Diät. Meines Wissens nach ist aber jede Ernährungsmethode, wo irgend etwas verboten wird - aus welchem Grund auch immer - eine Diät, zumindest im ursprünglichen Sinn des Wortes. Und unnötige Diäten machen dick. Und bevor jetzt wieder jemand sagt, Logi verbietet keine KH: Gleich im ersten Satz auf der weiter oben verlinkten Seite steht "kohlenhydratreduzierte Ernährung", und wenn ich weiter lese, steht dort, es sei eine sanfte Low Carb Variante. Da brauche ich dann nicht mehr weiter zu lesen, um zu wissen, dass es eine Diät ist. Zitat aus Wikipedia: "Seit Hippokrates wird als Diät eine spezielle Ernährung bezeichnet, bei der längerfristig oder dauerhaft eine spezielle Auswahl von Nahrungsmitteln verzehrt wird."
So, ich hoffe, ich habe jetzt alle Klarheiten beseitigt, was ich mit meinem kurzen Beitrag meinte. Mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen, denn letztendlich muss ja jede/r doch für sich selbst entscheiden, wie er oder sie lebt. Leben und leben lassen, viel Spaß noch dabei! ;-)
Gruß
Heidi