Hallo,

wir wollen im Oktober/Anfang November 14 Tage durch Andalusien fahren.

Grob könnten wir uns die Strecke von Sevilla übder Cordoba nach Malaga vorstellen, ähnlich zur Tour im RADtouren Magazin (http://www.radreise-magazin.de/pdfs/andalusien_504.pdf), eventuell noch bis Granada erweitert. Von Malaga dann noch ein paar Tage in Küstennähe fahren, vielleicht Richtung Gibraltar.

Habe Eure Reiseberichte hierzu schon gelesen, hier noch einige ergänzende Fragen:

1.
Ist es möglich, von den Flughäfen Sevilla und Malaga auch ohne Benutzung der Autobahnen oer Fahrrad in die Orte zu gelangen (Nebenstrasse oder Radmitnahme per Bus/Zug) ?
2.
Habe viel von Gegenwind gelesen - ist das hauptsächlich an der Küste ein Problem? Also wäre es schlauer, von West nach Ost zu fahren?
3.
Wie schwierig ist die Tour im Landesinneren? Wir versuchen, uns an den Routen von Radreiseveranstaltern zu orientieren. Sind zuletzt von Passau nach Prag gefahren, etwa 70-90km/Tag, was für uns hügelig genug war. Können wir Andalusien so planen, daß es nicht noch gebirgiger wird?

Thx
Thomas

Holá Calimero



Nicht möglich.
Egal, ob von Malaga oder Sevilla beides habe ich selbst ausprobiert Du kommst nicht an der Autobahn vorbei.
Zur Fahrrad Mitnahme im Bus oder Bahn vom Flughäfen Malaga oder Sevilla kann ich dir nichts zu schreiben da ich bis jetzt auf der Autobahn gefahren bin.


Bin an der Küstenstrasse schon 3 x her gefahren und hatte nicht den Eindruck das mehr Wind war als irgend wo anders.


Wie fit bist Du / Ihr?
Andalucia ist eine Wunder schöne Region zum Fahrradfahren, wenn man aber Problem hat mit Berge dann ist Andalucia nicht das Richtige.

Kann mich noch an mein Auslandssemester erinnern, da bin ich mit allem Gepäck angekommen und mußte es am Rad irgendwie in die Stadt schaffen, bin allerdings Autobahn gefahren, aber da ist nicht so viel Verkehr gewesen.
Für Flachetappen: Richtung Parque Nacional Cota de Donana.
Zwischen Sevilla und Cordoba liegt nördlich des Guadalquivir der Cerro del Hierro, eine ehemalige Mine, die ist schon eindrucksvoll. Man kann dort auch schön klettern. Allerdings muß man da auch erst mal bergauf fahren! aber Passau Prag, da ist doch der Bayerische Wald dazwischen, dann packt ihr das schon.
Viel Spass
Oktober und November kann sehr schön da sein.

Bin vor 5 Jahren vom Flughafen nach Malaga-Stadt geradelt auf der Hauptstrasse. Vor dem Rückflug wieder zurück. Die Strecke ist nicht so lang und war nicht schlimm.

Hallo Thomas,

1: ich fands echt schrecklich vom Flughafen in Malaga wegzukommen, man kann zwar irgendwie über die Autobahn wegkommen, aber es ist eine Qual.

2: wir waren Anfang März da und haben den Wind stellenweise als unangenehm empfunden, allerdings wars der kälteste Winter seit > 25 Jahren und entsprechens kalt der Wind. Wirklich stark war er nicht.

3: Mein Tip
hier ist der Bericht unserer Reise vor zwei Jahren. Wenn Ihr Euch an den Vias VErdes orientiert sind Steigungen harmlos! Ein interessantes Thema, diese Greenways, da gibts noch viel zu entdecken!

Jan

In Sevilla gibt es keine Eisenbahn zum Flughafen. Und in Málaga gibt es zwar eine S-Bahn-Anbindung, aber gerade auf dieser Strecke (C1) werden keine Fahrräder mitgenommen, obwohl es nicht angeschrieben steht. Die Zugführer kennen keine Gnade. Wenn Ihr vorher einpackt, dass man kein Fahrrad mehr erkennen kann, geht es.

Falk, SchwLAbt

Naja, also für uns war Bayerischer Wald und Böhmerwald schon anstrengend und eigentlich durchgehend gebirgig, aber eben nie höher als so 600-700m - in Spanien gibts ja doch etliches Höheres ;o)
Wir neigen gerade dazu, auf jeden Fall von Sevilla aus zu starten, weil es vom Landesinneren zum Meer hin ja wenigstens in der Summe runtergehen muß ..

Naja, mit den Schnellstrassen - wenn Ihr das alle überlebt habt .... werden wir es wohl auch schaffen.



Der Link geht bei mir nicht - oder im Moment gerade down - ich versuchs nachher nochmal..

Thx

Granada ist sowieso eine Reise wert, nicht nur wegen der Höhenmeter. Also bei Granada als Startpunkt würde ich nach Malaga fliegen, einfach das Fahrrad im Sack lassen, den Bus zum Terminal de Buses vom Flughafen aus nehmen und dann einfach in den ersten besten Bus nach Granada umsteigen. Das sollte absolut unkompliziert sein, vorausgesetzt, ihr habt die Räder "eingesackt".

Brit

Hallo Thomas,
evtl. Bus. Zug gibts keinen, schrieb schon Falk. Allerdings schien mir so, daß die Strecke vom Flughafen raus besser ist als rein, so wie wir mal gefahren sind. Das heißt das der Abschnitt 'Autobahn' nur wenige hundert Meter sind.
Bei uns wars nicht tragisch, selbst die Polizei hatsnicht interessiert.
lg,
Michael

Hallo Thomas,

hier kannst du online Karten von Spanien betrachten. So müsste sich doch eine Route unter Umgehung der Autobahn planen lassen. Hast du schon Google Earth bzw. Google Maps versucht?

Auch die online-Karte von Michelin meint, dass es einen alternativen Weg gibt. Den Flughafen ostwärts verlassen und dann in einem Bogen über Süden nach Westen parallel zum Kanal Richtung Stadt radeln.
Gruß
Uli

Jetzt gehts bei mir auch, vielleicht war der Server gestern kurz down.

Danke!

Sehr guter Link, danke!

Thomas

Hallo Thomas,
ich habe mir das Ganze auf der Metroguide Karte für mein GPS mal angesehen, ich denke auch, dass es einen Weg weg vom Flughafen geben könnte.
Unetr diesem Link kann man die Software testen. Aus Urheberrechtsgründen stelle ich lieber keinen Screenshot meiner Karte ein
Gruß,
Jan

Hallo Thomas,

Wenn ihr einen Flughafen ohne Stress mit Autobahn etc. wählen wollt, kann ich Almería empfehlen. Nach Osten ist man gleich auf einer einsamen Straße zum Naturschutzgebiet bei Cabo di Gata unterwegs - allerdings später nur noch auf Schotter weiter zu durchqueren. Richtung Stadt auch angenehm weniger Verkehr als in der Gegend Málaga.

Grundsätzlich: die Costa del Sol ist nach meiner Erfahrung in 2001 (z.B. die Strecke Gibraltar - Málaga, allerdings Juni/Juli gefahren) einer der meist befahrenen Straßen, die ich kenne. Da es meist keine alternativen Straßen gibt, sollte man sich auf heftigen Verkehr einstellen. Ich war teitweise sogar froh, mal die Autobahn benützen zu "dürfen", weil man auf dem Seitenstreifen in angenehmer Distanz zu den Autos radelt. Die Autos rasen auch nicht so wie in Deutschland (max. 120). Es gibt ab und zu Abschnitte, wo es zur Autobahn keine Alternative gibt (südlich Estepona, östlich Málaga).

Wenn ihr durch schönes Hinterland fahren wollt, führt kein Weg an Bergen und knackigen Steigung vorbei. Die optisch "sanften" Hügel mit Olivenbäumen haben teils satte Steigungen. Man fährt i.ü. manchmal endlos durch die Olivenhügel, die wenig Abwechslung bieten, z.B. Villacarillo - Ubeda - Baeza - Mengibar - Porcuna - Córdoba - Castro del Río - Baena - fast alles die gleiche Landschaft, nur die Städte (immer auf den Hügeln) bieten Abwechslung. Ebenso eine Entäuschung sind einige Küstenabschnitte Estepona - Mabella (aber schöne Altstadt), sowie diverse andere Abschnitte mit Tomatenplantagen (alles unter Folie = Spiegellandschaften).

Landschaftlich reizvoll (nicht ohne ein paar Anstrengungen):
Nationalpark Sierra de Cazorla mit Stausee, allerdings auch ziemlich schwierige Anfahrt über Puerto de Tiscar, Puerto de las Palomas;
Baena - Cabra - Priego de Córdoba;
Alhama de Granada - Ventas de Zaffarra - Vélez-Málaga, Schlucht, Ausblicke, Haine (nicht nur abwärts);
Ronda (!) - Grazalema - El Bosque - Arcos de la Frontera, Bergetappe, faszinierende Bergblumen, Felsen, Panorama!
Málaga - Rio Guadlahorce - Parque Ardales, schönes Tal, langsam ansteigend, etwas stärker bei der Schlucht zum Stausee;
Conil de la Frontera - Barbate - Zahara de los Antunes;
Tarifa (!) - Algeciras

Der absolute Flop: Gibraltar (England mitten in Spanien, fish & chips etc., grotesk)

Wenn ihr ins Flache wollt: Besucht doch mal den Nationalpark Donana (Vogelwelt). Einen Besuch wert ist Sanlúcar de Barrameda (allerdings teuer); eine echte Charakterstadt: Cádiz (!), am besten mit dem Schiff anfahren von El Puerto de Santa Maria, die Ausfahrt nach San Fernando über den Damm ist wieder Verkehr pur.

Wind: naja, bei Alméria bin ich mal fast zum Stehen gekommen, noach 2-3 Mal mit Problemen, sonst aber nicht soviel, dafür hatte ich Hitze bis zum leichten Hitzeschlag (43°C, aber es war ja Sommer), Achtung bei nicht immer frischen Tapas!

Vergiss nicht, dass die Sierra de Cazorla und -Segura nun nicht so unbedingt zwischen Málaga und Porto liegen. Diese Gebirge gehören zu meinen persönlichen Favoriten, auch, wenn im oberen Guadalqivirtal im letzten jahr wieder schlimme Waldbrände gewesen sein sollen. Ansonsten kann ich fast alle Deine Tips bestätigen (bis auf Cabo de Gata - diese öde Gegend führt ja zu psychischen Problemen). Vielleicht kann ich ihr nur deshalb nichts abgewinnen, weil ich 2001 von Garrucha bis Almería mit dem Gegenwind zu kämpfen hatte.

Falk, SchwLAbt

PS: Möglich, dass wir es mit verschiedenen Universen zu tun haben, Ich war in Andalusien, Du in 2001. Und da war ich noch nie!

Ich empfand das Gebiet um den Cabo de Gata als absolutes Highlight - Spaniens wohl lezter nicht verbauter Küstenabschnitt. Zumindest 1997 war das noch so; bei der Küstenstrasse handelte es sich um eine hoprige Piste - hoffe doch sehr, dass sich das nicht geändert hat!! (wer hat akutelle News?). Und auch die wüstenartige Landschaft hat meines Erachtens ihren Reiz, zumal man ja nicht wochenlang durch solches Gebiet fährt.

Zur ursprünglichen Frage kann ich nur meinen Namensvetter mit einem t "zuviel" alias veloträumer bestätigen: wer Berge meiden will, sucht sich besser ein anderes Reiseziel. Das Küstengebiet ist zwar flach, aber (mit der erwähnten Ausnahme) wegen des Verkehrs nicht radelbar.

Gruss
Mathias

Kann dir für Sevilla und Malaga keine Auskunft geben, habe allerdings mit dem Flughafenbus in Jerez gute Erfahrungen gemacht. Das Rad wurde kostenlos transportiert, musste/durfte selbst verladen werden. Die Busse sind so ausgerüstet, dass der Transport kein Problem war.

dass die Gegend um das Cabo de Gata faszinierend und sehr lohnend ist, möchte ich bestätigen (mein letzter Besuch ist aber auch ähnlich lange her wie bei Mäthu). Solche Strandlandschaften findet man am europäischen Teil des Mittelmeers nicht oft!
Allen, die mal in der gegend sind, möchte ich auch eine meiner absoluten Lieblingsstrassen empfehlen: Die "La Cabra" genannte Strasse von Almuñecar an der Küste (südlich von Granada) durch das Valle Tropical hinauf zum Pass "Sospiro del Moro", wo sie auf die Nationalstrasse von der Küste (Salobreña/Motril) nach Granada trifft. Leider ist die Küstenstrasse von/nach Almuñecar, wir ja schon öfter gesagt, nicht der Bringer, aber wenn man in der gegend sein sollte, lohnt es sich, dieses Strässchen mit in die Planung einzubeziehen, finde ich..

Ich war im vergangen Jahr am Cabo da Gata. Schotterpisten sind nicht mehr, die Straßen wurden asphaltiert und laden zum Radeln ein. Es gibt nur wenig Verkehr, die Gegend ist nicht für den Massentourismus erschlossen. Die Gegend ist wirklich urig und war Filmkulisse für viele Piratenfilme und Western.
Also mit dem Rad muss ich da unbedingt noch mal hin.

Vieleicht fahre ich im kommenden Jahr den Transanalus, zumindest in den Alpujarras und dort.

Brit

In Malaga ist es ohne Benutzung der Autobahn möglich in die Stadt zu gelangen, ist auch nicht weit.
Zu Sevilla kann ich leider nichts sagen.

LG aus Wien
Georg

Hallo,

zwischendurch erstmal vielen Dank für die unerwartet zahlreichen Tipps, die wir am Wochenende anläßlich der Flugplanung mal mit Finger auf der Karte durchgehen werden.

Auf jeden Fall lässt sich mit diesem Thread schon fast eine prima Route zusammenstellen ..

Thx so far
Thomas

Hallo !
Bin grade auf diesen Thread gestoßen und kann auch noch ein bißchen was dazu liefern: Bin im November in Andalusien gewesen, meine Route findet ihr hier: www.mariannesick.de
Vielleicht hilft euch das ja bei eurer Reiseplanung weiter.
In Sevilla ist der Flughafen mal grade 7 km außerhalb der Stadt und bevor man lange rumsucht, ist es sicher einfacher, die paar Kilometer auf dem (breiten) Standstreifen zu fahren. Ich fands auch nicht problematisch, ab und zu mal auf der Schnellstraße zu fahren, auch wenns nicht so idyllisch ist. Sind nicht so viele Deutsche da unterwegs, da muß man keine Angst haben, tot gefahren zu werden, bloß weil man auf dem Rad unterwegs ist.
Costa del Sol kann ich übrigens nicht empfehlen, die Gegend da ist nicht gerade radfahrer geeignet - viel Verkehr und sehr verbaut. Schon gar nicht Richtung Gibraltar /Algeciras (da war ich nicht, haben mir aber alle von abgeraten, weil wegen der Häfen sehr viel LKW-Verkehr ist). Wenn ihr an die Küste wollt, fahrt lieber an die Costa de la Luz oder wie schon einige andere geschrieben haben, in die Donana.
Andalusien ist Klasse ! wünsch euch viel Spaß !
Marianne

Hallo allerseits,

etwas verspätet nochmal ein Feedback auf die zahlreichen super Anregungen hier.

Wir haben uns jetzt eine ungefähre Reiseroute zusammengestellt. Da wir nicht so genau wissen, wie sich die Steigungen auf unsere KM-Leistung auswirken werden, haben wir moderate Etappen zwischen 50 und 90 km geplant, dafür ist dann ja vielleicht noch ab und zu Luft für einen Abstecher oder eine Sightseeingrunde.

Grob werden wir folgenden Kurs nehmen:
Ankunft Sevilla -> Palma del Rio
Palma del Rio -> Cordoba
Cordoba -> Lucena
Lucena -> Antequera
Antequera -> Alora
Alora -> Ronda
Ronda -> Jimini de la Frontera
Jimini de la Frontera -> Tarifa
Tarifa - Costa de la Luz (Nähe Barbate oder so)
Costa de la Luz -> Jerez

das heißt, die Costa del Sol lassen wir natürlich aus. Bezüglich des Rückflugs müssen wir noch die Winterflugpläne von Air Berlin & Co abwarten, geplant ist Rückflug ab Jerez, sonst eben Sevilla oder im Notfall Faro.



Das ist insofern ein sehr nützlicher Link, da wir auf einigen Abschnitten dieselbe Strecke planen und Du da sehr detailliert warst. Hoffentlich haben wir besseres Wetter

Hallo Calimero,

fliegen am 03.05. nach Malaga, zu unserer 2. großen Spanientour. Werden die meisten Deiner genannten Zwischenetappen fahren, allerdings in etwas anderer Reihenfolge.

Von Sevilla aus fahren wir in die Extrematura, weiter nach Gallicien, Santiago de Compostella. Dann geht es ostwärts, vielleicht ein Stück entlang des Jakobweges ins Baskenland, über die Pyrenäen, durch Südfrankreich bis ins Massif Central. Dann nordwärts, entweder durch die Schweiz oder durch die Vogesen wieder nach Hause.

Wir nächtigen je nach Möglichkeit im Zelt, im Zimmer, Pension oder
Hotel, nach Gelegenheit, Lust und Laune.

Wenn Du noch spezielle Fragen hast, kann ich sie Dir die vielleicht noch von unterwegs noch klären.

Viel Spaß noch bei der weiteren Planung

Werner

Winterflugplan ist da, Rückflug ab Jerez ist gebucht, es kann also losgehen ...

Thomas

Hallo Werner, ich habe gerade gelesen dass Du die Extremadura-Strecke im MAi gefahren bist. Hast Du Infos zur Strecke und den Übernachtungsmöglichkeiten im Netz??

Das würde mich sehr interessieren!

Gruß Andreas

_________________________________

45 Radreisen, 25 Länder, 56.000km
1 Homepage: www.bikedoll.de
_________________________________