Hallöchen Katrin
Möchte heute zu einem ganz besonderen "Spaziergang" einladen!
Möglich geworden, durch deine tatkräftige Unterstützung und...weil's Schwätzerle nicht aufhört zu fragen!
Im Ernst, ein außergewöhnlicher Einsatz, der ein paar Worte zur Einleitung verdient: Katrin's Beitrag soll einbißchen einem Phänomen
entgegentreten, das mir persönlich in letzter Zeit immer öfter begegnet. Nur wenig Reiseradler lassen uns an ihren Erlebnissen teilhaben.
Und wenn überhaupt, dann eben "bloß" auf der eigenen Homepage. Noch "schlimmer", einige glauben wirklich, es interessiert eh keinen...
Hier also mein (erneuter) Versuch, dies zu ändern, begleiten wir Katrin's Elefanten auf seiner beeindruckenden Reise - sie begann letztes
Jahr 2005, am 13. Juli, mit einem Flug nach Melbourne und zwei Tage später, total übermüdet, aber schon sooo begeistert von Australien!
........................................... Nicht nur dabei - mittendrin "unsere Katrin", dahinter ihr "Elefantendale".
Aber eigentlich fängt Katrin ("Kaatiin") ihre Geschichte, für die ich mich nochmal bei dir aufs Herzlichste bedanke, ganz anders an, nämlich...
.............................................................................. Das war ihr erstes Motto!
.............................................................................."Als Carina und ich am 15. Juli endlich australischen Boden erreichten. Vom Flughafen in Melbourne wegzukommen ist gar nicht so einfach,
australische Straßenkarten haben einen gigantischen Maßstab (z.B. 1:4,5 Mio). Meistens kein Problem, da es eh nur eine mögliche Straße
gibt, in Ballungsgebieten wird es aber doch schwierig, KEEP LEFT, gar nicht so einfach, auf welche Straßenseite abbiegen und auf welcher
Seite der Straßenseite herauskommen. Am Anfang sehr verwirrend - wir fragten uns nach und nach durch." Eben, nie aufhören zu fragen!
"Ein gigantischer Größenunterschied: Mein Elefant und ein echter Roadtrain - haben uns laufend überholt, stellen tagsüber aber kaum eine
Gefahr dar, da so wenig Verkehr ist, dass sie meistens auf die andere Straßenseite ausweichen. Wenig Stellen, wo man aufpassen muss."
... "Da im Süden Australiens Mitte Juli Winter war und wir nur grob fünf Wochen Zeit hatten nach Darwin zu fahren, haben wir bis ins Outback,
hinein nach Coober Pedy den Bus genommen. Viele Leute, die wir getroffen haben, haben uns schlichtweg für verrückt erklärt. Zwei Mädels
wochenlang allein im Outback, das muß doch langweilig sein, immer die gleiche Landschaft - wir haben das überhaupt nicht so empfunden!"
Hier auf dem Weg nach Darwin..."man überfährt den südlichen Wendekreis des Steinbocks, Tropic of Capricorn. Südlich herrschen die uns
bekannten Jahreszeiten, nördlich spricht man nur von Dry Season und Wet Season. Wir waren im August in der Dry Season unterwegs und
es wurde auch zunehmend heißer, tagsüber wie auch nachts. Manchmal wünschten wir uns sehnlichst ein kleines Wölkchen am Himmel."
....Die Wölkchen werden noch kommen - Vorschau auf Neuseeland!
...."So lebten wir meistens: Räder irgendwo anschließen, Zelt aufstellen
...........................................................................................................................und dann erstmal duschen gehen!"
....Wir kommen der Sache schon näher, fünf Wochen und 2900 Km nach dem Start in Melbourne, Katrin und ihr Elefant haben Darwin erreicht.
Noch näher - für alle, die meinen, sie wären im falschen Film: Pause für Katrin's "Elefantendale", im echten Leben ein Cannondale "T900"...
"Nach einem kleinen Sandsturm an der Ostküste, wir hatten unsere Räder zu dicht am Sand stehen, mussten wir tags darauf mit dem Bus
in die nächste Stadt, wo wir in einem Radladen die richtigen Werkzeuge bekamen, um unsere Räder fast komplett auseinanderzubauen...
Alle öligen Teile voller Sand - die Ketten waren nicht mehr zu retten, der Rest mühevolle Putzarbeit mit Lappen und Wattestäbchen." (s.o.)
"Vor Barrow Creek wurden wir gewarnt, dort sei alles runtergekommen, gäbe nur zwielichtige Gestalten, sollten lieber weiterfahren...haha!
Also machen wir mal schnell 220 Km...Die meisten Leute, die wir trafen, hatten keine Vorstellungen, wie lange man mit dem Rad für eine
Strecke braucht. Und wir sind ja keine muskelbepackten Männer, mit ab und zu 160 Km waren wir vollauf bedient, also machten wir Stop...
in Barrow Creek und übernachteten dort in der Bauruine eines Hotels. Nur selten haben wir andere Radfahrer getroffen, aber heute kamen
vier Australier an. Wir waren auch zu dritt und kurz später traf noch ein Japaner ein. Echt witzig, wir haben einfach die Zimmer ausgekehrt
und uns auf unsere Isomatten zum Schlafen gelegt." (Bild unten links)
......"Auf dem Weg zum Endziel wurden wir immer dreister, wo wir unser Nachtlager aufschlugen: Unter dem Dach eines Tante-Emma-Ladens...
Oder wie hier (Bild oben links) unter dem Vordach einer Memorial Hall. Egal wo, Dächer waren uns immer besonders wichtig, da es fast jede
Nacht anfing zu regnen, oder der Boden sowieso schon nass war."
Ein neuer Abschnitt auf Katrin's Elefant-Walk..."Ankunft für mich in Neuseeland Ende September - Die ersten vier Wochen war ich alleine
unterwegs und bin in dieser Zeit den nördlichsten Teil der Nordinsel abgefahren: Northland. Das war zeitweise ziemlich einsam, den ganzen
Tag alleine auf dem Rad und abends der einzige Gast auf einem Campingplatz zu sein. Hab deshalb oft an Backpackers Rast gemacht und
bin dort meist auch ein paar Tage geblieben...Aber die kleinen Pausen, nach 10 Wochen Tour und 5000 Km, waren mental sowieso nötig."
Sie seien dir gegönnt, Katrin - sonst gäbe es auch nicht solche Aufnahmen - "Auf dem Weg zurück vom nördlichsten Punkt Neuseelands...
Cape Reinga, ich (und ihr Elefant
) fuhr durch diese Morgenstimmung. In Neuseeland nebelt es morgens oft, weil alles immer feucht ist.
Zum Radfahren regnet es eigentlich zu oft im Frühjahr, aber dass muss es auch, sonst wäre das Land ja nicht so grün, wie man es kennt."
"Wußte nicht, bevor ich durch Kawakawa kam, dass Hundertwasser seine letzten 30 Jahre in Neuseeland gelebt hat, dort ganz in der Nähe.
Nach der großen Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen im Cafe gegenüber, konnte ich dann auch endlich hineingehen"…ok, wir warten!
Während sich Katrin noch frischmacht, ein paar "Extra-Eindrücke", wie den großen Gletscher an der Westküste: Unten, links auf dem Bild,
Franz Josef Glacier - "Das tolle an diesen Gletschern ist, dass sie fast auf Meereshöhe auslaufen, so dass man mit dem Rad viel einfacher
als in den europäischen Alpen herankomm."... Ein ebenso beeindruckendes Erlebnis..."Milford Sound, ein Ort - mehr als 300 Tage im Jahr
nur Regen - und wir erlebten ihn in Sonnenschein und absoluter Windstille am nächsten Morgen, wir waren geplättet, Fjordland zeigte sich...
... ...Wie hier (Bild oben links), von seiner allerbesten Seite! ... Und dann noch..."Lake Tekapo mit seiner kleinen 'Church of the holy Shepard'...
Absolutes Highlight im Kiwi-Frühling, wenn nur nicht Regen gewesen und die Schneegrenze so gesunken wäre, die Nächte waren eiskalt!"
........................................Falls jemand daran zweifeln sollte, es geht immer noch um "Unsere Räder"...
Und... "Den südlichen Alpen, das große Bergmassiv auf der Südinsel.
Im Frühling blüht dort alles, Ginster ohne Ende und neuseeländische
Lupinen, soweit das Auge reicht! Und oben liegt noch Schnee! - Toll!"
................................................................................................... Oder..."Der Lindis-Pass, einer der vielen Pässe, die wir überquert haben.
..................................................................................................... glaube von den 10 Pässen, die es auf der Südinsel so ungefähr gibt -
......................................................................................................gibt einfach nicht mehr Straßen - sind wir bis auf einen alle gefahren."
Tja, Katrin, jede Geschichte hat ein Ende, auch dein "Elefant-Walk"...
......................... "Endlich in Christchurch! Fast 9000 Km nach Melbourne und ziemlich genau 5 Monate später!"
.............. Ok, eins hab ich schon noch, mit dem ich nochmal "Danke" sagen will, allein dafür hat sich die Arbeit doch gelohnt...
Liebe Grüße
Mario