Der Triple Check:
Einmal im Jahr:
- Gewicht ermitteln
- Lunge prüfen
- Leberwerte ermitteln.
hallo Wolfrad,
das klingt recht plausibel, hat aber einen Haken:
Leberwerte können auch aus anderen Gründen als Alkoholkonsum erhöht sein.
Bei manchen starken Trinkern sind die Leberwerte normal, während sie bei anderen mäßigen Trinkern bereits erhöht sein können.
Noch problematischer ists bei der Lungenfunktion: Lungenschäden durch Dieselpartikel z.B. sind überhaupt nicht von Schäden durch Rauchen zu unterscheiden. Sozial benachteiligte, ärmere Menschen wohnen und arbeiten meist in Gegenden (Straßen mit Schwerverkehr, dort sind die Mieten billig) wo sie eben diesen Rußbelastungen ausgesetzt sind. Denen die Sozialversicherung zu erhöhen, wäre nicht nur zynisch, sondern auch volksgesundheitspolitisch unklug.
Am ehesten geb ich dir beim Übergewicht recht: aber auch da ist es so, dass manchen Menschen ihr Übergewicht weniger schadet (Abhängig von der Verteilung des Fettes am Körper, der typisch männliche Schwimmreifen ist gesundheitsproblematischer als die weibliche "Birnenverteilung") als anderen.
BdW: Mir soll einmal ein Berufssozialist erklären, warum es gerecht und sozial sein soll, daß der Beitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung allein vom Einkommen, nicht aber auch von der Lebensführung abhängen soll. Ich saufe nicht, ich rauche nicht, ich bin nicht fett, lebe gesundheitsbewußt, treibe regelmäßig ungefährlichen Sport, und dennoch zahle ich als Mitglied der GKV den Höchstbeitrag; das ärgert mich bei jeder Beitragsabbuchung.
WdA (LuFF)
Viele Menschen die Rauchen, Trinken und davon abhängig werden oder andere Ernährungsstörungen wie extreme Fettleibigkeit aufweisen, haben in ihrer Kindheit Traumatisierungen erlitten, die mit Ursache für ihre späteren Suchterkrankungen sind. Nicht jede Erkrankung die selbstverschuldet scheint ist es auch.
Und dann gibt es noch Zeitgenossen, die vertreten die Meinung, wenn jemand mit dem Fahrrad, anstatt mit dem Auto zur Arbeit fährt und einen Unfall erleidet, dann sei er selber schuld und müsse für seine gesundheitlichen Folgekosten auch selbst aufkommen.
Man muss also kein Berufssozialist sein um es unsinnig zu finden die Höhe der Krankenversicherung von der Lebensführung abhängig zu machen.
Grüße, Gerhard