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#225618 - 01/21/06 08:33 PM
Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
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Der Blues hat mich so bad, weil ich wegen des – eigentlich schönen – Winters schon seit längerer Zeit nicht mehr aufs Rad komme und seit fast 2 Wochen ununterbrochen mit dem Auto zur Arbeit fahre. Kennt Ihr das auch ? Das Rad ist seit über 20 Jahren mein Hauptverkehrsmittel. Trotzdem fahre ich auch noch gelegentlich Auto, aber immer weniger und eigentlich nur noch notgedrungen. Es können schon mal Auto-Fahrpausen von mehreren Wochen entstehen. Ich bin total aus der Übung. Körperempfinden und Reaktionsvermögen haben sich anscheinend schon auf die Gleichgewichts- , Sicht- und Geschwindigkeitsverhältnisse des Rades umgestellt. Das äußert sich beim Autofahren z.B. folgendermaßen: -an Ampeln werd ich mit dem Auto wesentlich kribbliger als andere Autofahrer (ertappe mich beinahe bei dem Impuls, auf den Bürgersteig zu lenken und das Auto über den Zebrastrei...) -auf der Autobahn wird’s mir immer mulmiger, wenn ich in unübersichtlichen Kurven überhole, ohne was zu sehen (nennt man das vielleicht „Geisterfahrerphobie? ") -wenn ich wetterbedingt mit dem Auto zur Arbeit fahren muß, hat die gute Laune den lieben langen Tag kaum noch eine Chance -Wenn ich auf der Autobahn mit höheren Geschwindigkeiten in die Kurve gehe, empfinde ich den seitlichen Druck als ausgesprochen lästig. Anscheinend lechzt der Körper in der Kurve nach Gewichtsverlagerung. Nun gut, ich verzichte ja auch ein bißchen aus Überzeugung aufs Auto; aber ich bin allmählich so sehr aus der Übung, dass mir Autofahren zunehmend zuwider ist. Mich würde mal brennend interessieren, ob Euch schon ähnliche Empfindungen heimgesucht haben, oder ob ich meinen Psychiater doch mal um eine andere Medikation angehen sollte . Markus
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Edited by schorsch-adel (01/21/06 08:45 PM) |
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#225619 - 01/21/06 08:56 PM
Re: Langzeitfolgen des Autoverzichts
[Re: schorsch-adel]
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Hallo, Markus, mir geht es ähnlich. Allerdings mit dem Motorrad, das ich jedoch nie brauche, sondern als absoluten Luxus halte. Wenn ich schon mal damit fahre, ertappe ich mich häufiger dabei, Strecken so zu planen, als sei ich mit dem Rad unterwegs. Beim Motorradfahren fehlt mir zudem natürlich die Bewegung der Beine. Da die Karre über keine Blinker verfügt, kann ich aber wenigstens den Arm ausstrecken, wenn ich abbiegen will. Mein Verhältnis zur Geschwindigkeit hat sich dahingehend verschoben, dass ich auf gar keinen Fall mehr eine Autobahn benutze - viiiieel zu schnell das Ganze ! Fahre ich bei Bekannten im Auto mit - kommt total selten vor -, fühle ich mich dermaßen deplatziert, dass ich meine, man sähe es mir von draußen an. Damit dürfte Deine Frage nach einer anderen Medikation beantwortet sein . Mein Allheilmittel heißt ''Fahrrad''. Gruß, Paule
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#225625 - 01/21/06 11:10 PM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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ich darf nun erst seit kurzer zeit auto fahren, aber irgendwo so richtig spaß dran haben tu ich trotzdem nich, mir fehlt der wind um die nase, man hört nix, sieht wenig, es ist einfach grauenhaft beengt und so weiter...
so richtig angenehm ist mir der gedanke mit ner blechbüchse durch die gegend zu rollen nich.
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#225627 - 01/21/06 11:27 PM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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Hallo Markus, Das sind definitiv Entzugserscheinungen. Du bist schwer Radfahrsüchtig! Wie einige/viele von uns anderen auch. Tschüs Guido!
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#225633 - 01/22/06 07:56 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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Mir geht es ähnlich der anderen Schilderungen, süchtig nach Fahrrad kann ich nur bejahen. Erst gestern bin ich mit dem Rad in die Stadt gefahren, hatte Dienst in unserer Geschäftstelle des ADFC, und ich sehe jeden Tag die geqälten Gesichter in den Autos sitzen. Mir graust es daran zu denken das ich mit dem Auto in die Stadt fahren müsste, ich denke oft daran, wieweit ich meinen IQ runterschrauben muss das ich autofahren darf. Still sitzen in dieser Blechkiste ist für mich qualvoll, ich brauche die Bewebung, ich brauche die wollige Wärme dann am Arbeitsplatz (wenn ich mit dem Auto fahren würde wäre mir kalt). Leider finden immer mehr Leute das Auto als den Oberluxus, was ich nicht verstehen mag, die Jugend schimpft über den Wahnsinn das soviele Autos rumfahren, aber mit 17 juckt es dann doch und es wird nur noch mit dem Auto gefahren. Ich verstehe es nicht. Zum Glück habe ich ein Fahrrad. Gruß [...]
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Edited by Maze (06/01/15 08:34 PM) |
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#225639 - 01/22/06 09:42 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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ich fahre auch alles was möglich ist mit dem rad, oder gehe noch kürzere strecken zu fuß. wenn das wetter zu besch... sein solle nutze ich bahn und bus und habe aus diesem grund auch kein auto. trotzdem besitzte ich die möglichekeit das autos meiner ellis zu nehmen, auch wenn das nur selten ist, aber so "unangenehm" wie dir, ist es mir nicht. ich habe auch nicht das verlangen auf den bürgersteig auszuweichen, oder phobien auf autobahnen selbst die hohen geschwindigkeiten sind kein problem vor dem ich ängste hätte, solltest wohl doch mal eine anonyme radfahrersuchtgruppe aufsuchen wem es in einem auto zu bequem ist, dem kann ich nur einen renault rapid empfehlen , du hörst die schwabbgeräusche im tank, es ist laut und dir kann auch mal ein lüftchen um die nase wehen :-) wenn ich bei uns im werk allerdigns mal wohinfahren muss kann das durchaus auch spaß machen, mal wieder ein "luxusauto" zu bewegen
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#225641 - 01/22/06 09:56 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: ]
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hallo nun ja, _eigentlich_ setze ich mich ganz gerne hin und wieder hinters steuer. wenn mich dabei nur nicht dieses schlechte gewissen plagen würde... deshalb kam ich noch nie ernsthaft in versuchung, mir so 'ne kiste anzuschaffen (von finanziellen überlegungen mal ganz abgesehen). ich habe mich auch schon ertappt, wie ich als fahrgast beim abbiegen den arm ausstrecken wollte, oder wie ich mich nicht gerade zielstrebig durch die stadt bewege, weil ich sie primär aus der velofahrerperspektive kenne und diverse schleichwege halt den radfahrern vorbehalten sind. mit sätzen wie Mir graust es daran zu denken das ich mit dem Auto in die Stadt fahren müsste, ich denke oft daran, wieweit ich meinen IQ runterschrauben muss das ich autofahren darf. kann ich nicht viel anfangen, da man sich alles andere als dumm anstellen muss, wenn man auf vernünftige, vorausschauende und rücksichtsvolle art autofahren will. ä gruess - Wilu
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#225644 - 01/22/06 10:18 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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Ich habe noch eine Familienkutsche, die ca. einmal im Monat von mir bewegt wird. Dazu muss ich beruflich hin und wieder einen Kleinbus fahren. Mir ist aufgefallen, daß Auto und Autismus etwas miteinander zu tun haben. Wenn ich in die Kiste einsteige, wird meine Warnehmung stark eingeschränkt. Die anderen Menschen, die auch unterwegs sind nehme ich nicht als Gruppe mit gleichen Interessen, sondern als Konkurenten oder Gegner war. Nachdem mir das Bewusst geworden ist, fahre ich sehr gelassen, bin trotzdem nicht langsamer als die anderen und bin nicht mehr gestresst. Allerdings lande ich wegen meiner Routenplanung auch gelegendlich in Ecken, in denen ich nur mit dem Rad weiter käme.
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#225672 - 01/22/06 01:53 PM
nach 13 Jahren Führerschein, das erste Auto!
[Re: schorsch-adel]
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Hallo, ich habe gerade ganz andere Erfahrungen gemacht. Bisher hatte ich noch nie ein Auto und auch nur ganz selten die Möglichkeit zu fahren, in den letzten Jahren gar nicht. Beruflich wird es aber wieder nötig sein zu fahren. Dabei habe ich festgestellt, das mir die Vorstellung mit dem Auto z.B. durch eine Stadt wie Wien zu fahren mehr Sorgen bereitet, als die anschließende evtl. schwierige, befufliche Besprechung. Das ist einfach verrückt, vor allem wenn man beruflich Straßen plant. Zweiter Grund war mein neuer Wohnort in den Alpen. Ab Dezember kann man hier einfach kaum noch sinnvoll Rad fahren, da zu tief Schnee liegt. Geräumt sind nur die Straßen und dort ist der Schnee verdreckt und braun. Warum sollte ich im braunen Salzmatsch fahren, wenn ich Schifahren, Langlaufen und Schneeschuhgehen kann? Dazu kommen noch die langen Abfahrten bei Kälte. Während ich früher in Stuttgart sehr gerne Winterradtouren gemacht habe und 200hm Abfahrt nicht so problematisch sind, fällt man nach 1000 Höhenmetern bei Frost fast tot vom Rad, da ist bergab kein Spaß mehr. So bin ich nun am Wochenende öfters mit dem Auto unterwegs zu einem Parkplatz, von dem aus ich direkt in die Winterwunderwelt verschwinden kann. Das Auto fahren macht aber auch noch Spaß! Die Straßen sind so wie in der Autowerbung häufig sugeriert, (frei, viele Kurven, schöne Landschaft) Ampeln gibt es in den Bergen fast keine, es ist warm, bequem und ich höre Musik, geschaltet wird mit Automatik, denn wenn schon bequem, dann richtig! Wenn ich zu Besuch nach Stuttgart fahre, brauch ich nur 3 statt 5 Stunden und da ich nur die Bahncard von Österreich habe, ist das auch erheblich billiger. Zudem kann ich fahren wann ich will und nicht dann, wenn der einzige Eurocity pro Tag zu einer ungünstigen Zeit fährt. Da der Weg ins Büro zu kurz ist fürs Rad, laufe ich. Da ich aber auch kaum ein paar Tage ohne Rad fahren aushalten kann, fahre ich mehrmals pro Woche zum Einkaufen und das nicht immer auf dem direktesten Weg.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#225726 - 01/22/06 07:54 PM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: ]
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Leider finden immer mehr Leute das Auto als den Oberluxus, was ich nicht verstehen mag, die Jugend schimpft über den Wahnsinn das soviele Autos rumfahren, aber mit 17 juckt es dann doch und es wird nur noch mit dem Auto gefahren. Ich verstehe es nicht. Zum Glück habe ich ein Fahrrad. Gruß Uwe
hallo uwe, kenn ich gut, was du meinst: ein kumpel von mir kam jetz neulich was abholen und erzählte mir, was es ja für einen spaß macht durch die gegend zu kutschen, und das er jetzt direkt im anschluss mit dem AUTO in's FITNESSSTUDIO fahre. da brauch ich keinen dummen kommentar mehr zu abgeben, das spricht schon für sich selbst... früher jedenfalls iss er mit dem rad hingefahren.
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#225762 - 01/23/06 12:28 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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Nehmt es mir bitte nicht übel, aber ich halte diese ganze Diskussion hier für ziemlichen Unsinn. Diese künstliche Klassentrennung zwischen Autofahrern und Radfahreren ist doch von Vor-Vor-Gestern. Ich wage die Prognose, dass mindestens 95% aller regelmäßigen Forumsnutzer regelmäßig mit beiden Verkehrsmitteln unterwegs sind und mit dem Auto pro Jahr deutlich mehr km zurücklegen als mit dem Rad. Sind sie dadurch alle depresiv? Wenn ja, wissen es die meisten von ihnen komischerweise noch nicht. Schönen abend Olaf /duck weg
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#225767 - 01/23/06 03:29 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: redfalo]
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Nene, hast schon Recht und kannst auch wieder auftauchen.
Klar, es gibt einige Freaks und einige, denen nix Anderes übrig bleibt als zu Radeln, aber die meisten nutzen ein Auto.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass man nach längerer Nichtbenutzung eines KFZ sich in demselbigen nicht mehr wohl fühlt.
Ich kenne da diverse Leute, die nicht mehr Auto fahren und deshalb gar nicht mehr einschätzen können was gerade Sache ist. Für solche Verkehrsteilnehmer ist Auto fahren natürlich der pure Stress.
Ach ja, an die Mit-dem-Auto-zum-Sport-fahrer: Ich versteh euch net...
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Satzzeichen sind keine Rudeltiere.
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#225772 - 01/23/06 06:48 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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Hallo Markus, Oh ja, die Wahrnehmung von Geschwindigkeit ändert sich in der Tat. Bin Vorgestern seit langem das erste Mal wieder Autobahn mitgefahren, war trotz ("nur") 120km/h verdammt schnell. Ich kann das ungute Gefühl zwar wegdrücken, trotzdem.... Ich beobachte auch eine deutlich veränderte Wichtung von Verkehrsregeln..... Im Moment habe ich auch mehr Angst, bei unserem Glatteis hier (bei -20°C friert auch Lauge) von den lieben Autofahrern mit winzigen Gucklöchern in den Scheiben einfach umgenietet zu werden- einige sind echt an der Grenze der Physik unterwegs... Frostige Grüsse, Jens. @ redfalo: einer der 5%-er (15000km Rad und 1000km/Jahr Auto- Mitfahrer oder geborgt/gemietet )
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#225783 - 01/23/06 10:30 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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Ich hab vor viele Jahren 2x versucht den Führerschein zu machen, Theorie ein Klacks, in der Praxis aber jedesmal durchgefallen - weil ich mich in einer Blechkiste verdammt unwohl fühlte, ich hatte nicht den 360°-Blickwinkel wie auf dem Fahrrad (ich fuhr damals schon 4.000 km/Jahr). Und weil ich mit der eingeschränkten Sicht nicht umgehen konnte, hätte ich sogar fast nen Unfall gebaut Ich hatte seitdem nie wieder den Versuch unternommen, den Führerschein zu machen. Heute bin ich froh über diese Entscheidung. Ich habe das Glück, den Arbeitsplatz quasi um die Ecke zu haben, ich werde also nie auf ein Auto angewiesen sein. Leider sieht meine Frau das anders..... Gruss Alex Kilometerstand 52.786 km
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#225785 - 01/23/06 10:47 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: JensD]
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Hallo, Jens, ich habe mal gelesen, dass der Mensch (in seiner ursprünglichen Form ) bezüglich seines Reaktionsvermögens dafür ''ausgelegt'' ist, sich nur in dem Geschwindigkeitsbereich sicher zu bewegen, den ihm seine Beine ermöglichen. Fühlt man sich bei 120km/h z.B. nicht so ganz wohl, kommt lediglich so was wie ein Ur-Instinkt zum Tragen. All jene, die meinen, mit der technischen Evolution Schritt gehalten zu haben, ignorieren das ganz einfach und schwimmen mit im ''Heer der modernen Menschen''. Ich persönlich bin der Auffassung, dass der Mensch sich - bezogen auf SEINE Fähigkeiten - eher zurück- als weiterentwickelt hat. Vielmehr begibt er sich in die Hände all der segensreichen technischen Errungenschaften, gaukelt sich Können und Sicherheit vor und begibt sich damit in eine zumindest sehr fragwürdige Abhängigkeit. Bei mir heißt es nicht ''Ich kann mir kein Auto leisten und fahre deshalb Rad.'', sondern ''Ich kann es mir leisten, kein Auto zu haben.''. Gruß, Paule
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#225788 - 01/23/06 11:17 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: BikeZombie]
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...so nach dem Motto: Kein Auto - das bißchen Luxus gönn ich mir! Gruß Mario
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#225789 - 01/23/06 11:33 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: dogfish]
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Weißt Du, Mario, ich lese da gerade das Buch ''Automobilität'', in dem es um den (die) Wegbereiter des Automobils geht. Vor 200 Jahren galt es als ''unterprivilegiert'', wenn man sich in der Öffentlichkeit fortbewegte und dazu seine eigene Körperkraft benötigte. So viel hat sich da also gar nicht geändert - nur sind die echten Pferde durch ''virtuelle'' ersetzt worden. Früher taugte ein Sechsspänner zum glanzvollen Auftritt, heute ist es ein Dreihundertspänner . . . Gruß, Paule
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#225794 - 01/23/06 12:39 PM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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Hallo Markus, ich kann Deine Erfahrungen überhaupt nicht bestätigen. Als "Nichtaufrechter" habe ich meinen Fuhrpark im vorletzten Herbst in Richtung 3Rad erweitert und benutze dieses Radl bevorzugt bei Schnee und Eis. Am letzten Dienstag mit relativ viel kompaktem Neuschnee, bis zu 15 cm hoch, hatte ich besonders durch das noch darunter befindliche Eis fast die Grenze des Machbaren erreicht. Im Ernstfall könnnte ich, da die meisten Radwege in Berlin nicht geräumt sind, oder sogar als Schneeabladeplatz genutzt werden, die Straße nutzen. Aber häufig habe ich Spaß daran, bei geringer Geschwindigkeit eine gute Trainingswirkung zu haben. Auch heute war es wieder ein Spaß bei relativ frischen Temperaturen auf dem gut vereisten Spreewanderweg fast ganz alleine entlang zu fahren. Bezüglich Dosenbetrieb weichen meine Erfahrungen auch stark von Deinen ab. Selten brauche ich beruflich mal ein Auto. Wenn ich dann mal Auto fahre, bin ich, denke ich durch das viele L-Radfahren, bedeuten ruhiger geworden. Ein anderes Fahrgefühl gegenüber früherem Autofahren hat sich nicht eingestellt. Da ich dann meistens weitere Strecken und nicht den nervigen Stadtverkehr habe, bringt es mir auch Spaß. Häufig nehme ich mir auch die Zeit Überlandstrecken gegenüber Autobahnstrecken zu wählen. Gutgelaunte Grüße aus dem winterlichen Berlin Felix
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#225807 - 01/23/06 04:07 PM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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Hallo, Das geht mir auch so, besonders in letzter Zeit. Früher hatte ich das Auto alle Tage und mein Mann fuhr mit dem Zug zur Arbeit, da dort kein Parkplatz. Bei einem neuen Job brauchte er das Auto dann jeden Tag und ich vermisste es anfangs. Aber plötzlich merkte ich, dass ich weniger Stress hatte, mehr Zeit für mich. Die Grosseinkäufe und das schwere Zeug werden nun durch die Person die das Auto hat betätigt. Mit dem Velo gehts für die normalen Einkäufe . Letzthin war über längere Tage hinweg schlechtes Wetter und ich wurde richtig kribbelig, da nur wenig gefahren wurde. Dabei bin ich aber nur "Kleinfahrerin", was müssen da "richtige" Radler sagen! Wir haben hier im Juragebirge ein Langlauf- und Schneeschuh-Center mit tollen Ausflügen. Aber dort hoch geht nicht mal ein öffentliches Verkehrsmittel . Da ist das Auto natürlich praktisch. Nette Grüsse, Kanis
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#225830 - 01/23/06 06:42 PM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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Wenn ich mal längere Zeit ausschließlich Rad gefahren bin, fällt mir immer wieder auf wieviel Power so ein Auto hat. Gegenwind und Steigungen werden ohne merkliche "Anstrengung" genommen. Diese Bewunderung hält allerdings nur kurz vor dann hab ich mich wieder dran gewöhnt. Auf der anderen Seite zeigt es mir auch wie schwach mein "Motor" ist Gruß Ronald
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#225844 - 01/23/06 08:58 PM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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Hallo, heute nachmittag war ich mal wieder (nach einer woche) mit dem auto unterwegs. mit der ganzen familie zu IKEA. man kann auf zwei wegen hinfahren. über die dörfer (zuckel, zuckel, ampel, ampel, feierabendverkehr) oder über die autobahn. wir sind dann über die bab gefahren (ca.110 km/h), damit man vorankommt. auf dem rückweg dann durch die stadt. die ganze zeit mecker von meiner frau, ich soll doch ordentlich fahren . mach ich doch daraufhin kam der vorschlag ich solle mir doch einen kleinwagen mit automatik kaufen . was mir aufgefallen ist; der verkehr wird immer agressiver und damit auch hektischer. mein fahrstil passt sich dem automatisch an . wenn ich dagegen auf dem rad sitze, bin ich die ruhe in person (ausser ein autofahrer nimmt mir die vorfahrt ). ich habe jetzt mit meiner frau ausgemacht, dass ich nur noch fahre, wenn not am mann ist ich würde also sagen, du bist völlig normal . also, spar dir die kohle für den doc und investiere sie in dein rad in diesen sinne schöne grüse aus hannover ------------------------------------ in der ruhe liegt die kraft ps. fahre golf variant 1.6 also voll der brenner
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"Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner Ihnen aufs Maul haut." - Klaus Kinski
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#225866 - 01/23/06 10:22 PM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: schorsch-adel]
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Hallo,
keine Sorge. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier und das Empfinden unterschiedlicher Geschwindigkeiten hat auch nichts mit Fahrrad oder Auto zu tun.
Wer mal 14 Tage mit einem Motorboot über friesische Kanäle getuckert ist und sich dann wieder ins Auto gesetzt hat, kann das nachvollziehen.
Außerdem sollte jeder für sich selbst entscheiden welches Fortbewegungsmittel er für den jeweiligen Zweck für angebracht hält. Ideologie ist hier Fehl am Platz!
Gruß
Ludwig
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#225907 - 01/24/06 10:32 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: ]
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Hyperkorrekt?!? Wie kann man einen Gegenstand diskriminieren . . .? Gruß, Paule
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#225928 - 01/24/06 08:35 PM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: ]
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Verstehst Du nun, weshalb manche das Outo auch gern als Dose bezeichnen - auch wenn sich die Hyperkorrekten oefter darueber aufregen, dass das diskriminierend sei. hallo eva, das versteh ich sogar äußerst gut, hab nämlich in die zeile drunter geschrieben, das mir noch keinen richtigen spaß macht in ner blechbüchse durch die gegend zu rollen.... und so groß iss der unterschied zwischen blechbüchse und dose bei mir nich. und der paule hat schon recht: wie will ich denn ein auto diskriminieren? ein fahrrad hat gefühle, das wissen wir alle, aber eine blechdose doch nich... ich könnte höchstens die fahrer diskriminieren, aber dann stellt sich die frage, mit welchem recht ich das tue, dazu hab ich nämlich keins, ausser das der freien meinungsäußerung, welches mich aber auch nur befähigt meine abneigung gegen's dosenrollen auszudrücken und nicht auf anderen rumzuhacken, die das mit vorliebe tun. ideologie ist also wirklich fehl am platze.
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#225929 - 01/24/06 09:36 PM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: DyG]
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Ideologie ist also wirklich fehl am platze.
Nö, finde ich nicht. Ideologie muß schon sein. Sie hilft uns, irrationale Entscheidungen zu treffen und gibt uns ein "wir-Gefühl". Ohne Ideologie und Religion wäre die Menschheit doch hoffnungslos verloren. Einzig die Feindbilder sind überall fehl am Platze. Grüße, André
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#225931 - 01/24/06 10:04 PM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: DyG]
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.........ein fahrrad hat gefühle, das wissen wir alle............ Vielleicht solltest du, zusammen mit dem Initiator dieses Themas, auf der Couch einer bestimmten Praxis entspannen. Mfg Günter
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#225949 - 01/25/06 05:26 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: Guenter]
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.........ein fahrrad hat gefühle, das wissen wir alle............ Vielleicht solltest du, zusammen mit dem Initiator dieses Themas, auf der Couch einer bestimmten Praxis entspannen. Mfg Günter Seit wann missionierst Du für die Liegeradler Günter?
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#225954 - 01/25/06 07:30 AM
Re: Psychosomatische Spätfolgen des Radfahrens
[Re: Wolkenberg]
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Underway in Switzerland
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Es geht nicht um Ideologie. Aber es ist doch so, daß derjenige, der Auto fährt, nicht nur die Insassen, sondern auch die Aussassen stört, behindert, gefährdet, schädigt oder im schlimmsten (und seltenen) Fall sogar umbringt. Ja, das kann alles mit dem Fahrrad auch passieren, aber wenn man Fahrrad fährt, bewegt man sich in dieser Hinsicht im normalen Rahmen des Lebens mit Geschwindigkeiten und mit Massen, deren Gefährdungspotential man doch relativ gut im Griff hat.
In diesem Sinne finde ich es gut, den Indiviualverkehr zu entmotorisieren und den motorisierten Verkehr zu entindividualisieren.
Sagen wir es so: 1. Verkehrsvermeidung 2. möglichst viel Verkehr nichtmotorisiert 3. möglichst viel vom motorisierten Verkehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln 4. MIV mit möglichst verträglichen Autos (weniger schnell, weniger gefährlich, weniger Lärm, weniger Verbrauch, weniger Abgase, weniger Straßen nur für Autos)
Aber, um zum ursprünglichen Thema zu kommen: Ich fühle mich auf dem Fahrrad viel wohler als in einem Auto. Aber es kommt in den meisten Monaten nicht vor, daß ich in einem Auto mitfahre.
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#225955 - 01/25/06 07:34 AM
Großeinkäufe
[Re: Kanis]
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Underway in Switzerland
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Wer sagt, daß man Großeinkäufe nicht mit dem Fahrrad macht? Wir haben neulich zwei große Lidl-Einkaufswagen voll mit dem Fahrrad eingekauft und sogar noch über die Grenze gebracht. Ein Anhänger ist dabei allerdings hilfreich und gewisse Fertigkeiten, die dichteste Kugelpackung zu finden, auch. Bergauf reicht es auch nicht für Geschwindigkeitsrekorde, aber das kann ich sowieso nicht bieten.
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