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#1515001 - 11/19/22 11:37 AM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Underway in British Indian Ocean Territory
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Fürs Tandem sind 180er wohl ein bisschen lütt. Das ist ja schon bei mir gepäcklos das Minimum, wenn ich in den Bergen nicht ständig zum Abkühlen der Disk anhalten will. Bei sergio gomez waren 160er anem Liegetandem ...gut hatte ich auf einer V Brake zusaetzlich bestanden
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1515003 - 11/19/22 12:03 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Da wo Metallschaltwerke verbiegen und mit Zurechtbiegen wenigstens ein paar Gänge schaltbar bleiben, knacken Plasteschaltwerke (auch faserverstärkt) weg. Hab schon ein Rad mit umständlichem Kettekürzen zum Singlespeeder umwandeln müssen und mit Aufkommen der Plasteschaltwerke ab 105 11x kamen bei uns ein paar Fahrer aus dem Wald auch häufiger mit geschrotteten Schaltwerken zurück. Mein Vertrauen hat gelitten.
Ich schrieb nie, dass Disk nicht funktioniert. Aber es gibt höhere Anforderungen ans Material, das sollte man im Blick behalten. Das manifestiert sich in mechanischen Nachteilen und/oder beim Preis. Wie gesagt, es betrifft primär die Front bei Starrgabelrädern.
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Edited by Nordisch (11/19/22 12:05 PM) |
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#1515005 - 11/19/22 12:12 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: panta-rhei]
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Hat man am Liegetandem so viel Übersicht, dass man hohe Geschwindigkeiten bergab provoziert, die man kurz vor jeder Kurve schlagartig in Wärme umwandelt?
Ich denke mit Disk in den Bergen werde ich mir eine defensiveren Fahrweise angewöhnen müssen.
Der Test mit meinem Salsa Journeyer in den Bergen steht noch aus. Hab nun erst einmal eine Diskbremse mit Kühlrippen an den Belägen verbaut und eine Scheibe mit größerer Dicke wartet auch auf ihren Einsatz. Was ein Aufwand, den ich von Felgenbremsen in dem Ausmaß nicht kenne. Die Schwäche der Felgenbremse liegt bei nassen Bedingungen. Aufgrund nachlassender Reibung der Reifen und schlechter Sicht wird meine Fahrweise dann aber eh schon defensiv. Und Viele sind eh dazu geneigt nicht bei dem größten Mistwetter zu fahren.
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Edited by Nordisch (11/19/22 12:20 PM) |
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#1515010 - 11/19/22 12:40 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Ich denke mit Disk in den Bergen werde ich mir eine defensiveren Fahrweise angewöhnen müssen.
Gerade in den Bergen ist für mich eine Starrgabel mit großer Scheibe genial: In der Schweiz und Slovenien bin ich schon steile Pässe mit 14-18% und viel Gepäck runtergebraten. Vor 2 Monaten in Slovenien hatte ich 30kg Ballast dabei - dadurch rollte die Fuhre wirklich so schnell bergab, daß es eine wahre Freude war. Mit Scheiben und Starrgabel kann ich den Bremspunkt viel später setzen. Aber ich bin früher über 200.000km Motorrad gefahren - und da habe ich mir wohl einen anderen Fahrstil angewöhnt. Damals, mit Felgenbremsen, mußte ich immer vom Motorrad aufs Fahrrad umdenken und viel früher bremsen. Nach 70.000km Scheibenbremse will ich nichts anderes mehr für meine Reiseräder. Mein 406er Faltrad habe ich deshalb vorne mit anderer Gabel und Scheibenbremse nachgerüstet (Felgenbremse hi. ist kein Problem, da hinten bei kräftigen Bremsungen sowieso nicht mehr viel Gewicht auf den Reifen drückt). Viele Grüße / Micha
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#1515014 - 11/19/22 01:19 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Ich habe den Eindruck schon seit langem, daß deine Probleme mit Scheibenbremsen in erster Linie persönliche Probleme sein dürften. Das meine ich wertfrei. Auch ich treffe Entscheidungen nicht allzuselten nach meinem Sympathie-Antipathie-Profil.
Von daher: interessant zu lesen, aber kaum allgemeingültig relevant.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (11/19/22 01:21 PM) |
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#1515015 - 11/19/22 01:21 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: FordPrefect]
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Problem. Es gibt kaum Starrgabeln für große Scheiben. Und wenn sind sie unbeladen brutal steif und schwer.
Ich hatte Glück, dass mein Salsa Journeyer wohl für eine 180er Scheibe zugelassen ist. Oft ist schon bei 160 Schluss. Und ganz so hart ist sie auch nicht. Dafür hat das Journeyer Rahmenset mit dieser Carbongabel so viel gekostet wie das Journeyman Komplettrad mit einer Claris Gruppe.
Im Bereich 380 bis 410 mm Einbauhöhe gibt es meines Wissens nur Velotraum Gabeln, die große Scheiben zulassen. Aber die möchte ich nicht im Alltag fahren.
Oder versuch mal eine 350 Gramm Markengabel für 250 € für einen Diskrenner zu bekommen, die einen 90 kg Fahrer sicher abbremst. Meine Columbusgabel am Merida tut das. Das haben selbst schlanke Stahl- und Alugabeln mit 1 Zoll Schaft getan.
Mit einer leichten Maxlight Stahlgabel mit 1 1/8 Schaft hab ich selbst 40 kg Gepäck bei Vollbremsungen sicher gehändelt bekommen. Ok ich wog auf der Reise lediglich 85 bis 78 kg.
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#1515017 - 11/19/22 01:27 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: iassu]
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Wie gesagt, ich werde mir wohl eine defensivere Fahrweise (im Vergleich zum Surly Crosscheck und Long Haul Trucker)) angewöhnen müssen, wenn ich mein Salsa Journeyer in den Bergen mit Gepäck einsetze.
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#1515034 - 11/19/22 03:38 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Hat man am Liegetandem so viel Übersicht, dass man hohe Geschwindigkeiten bergab provoziert, die man kurz vor jeder Kurve schlagartig in Wärme umwandelt? Naja, Übersicht hat man schon ... aber: auf Grund der geringen Querschnittsfläche (weniger Luftwiderstand) beschleunigt man bergab NOCH schneller als auf nem Normaltandem. Ganz ohne das "Provozieren" zu wollen ... meine Fadingerfahrungen am Tandem mögen die Ausnahme sein, aber immerhin handelte es sich um ein Tandem in Serienausstattung (was die SBs angeht). Wenn man dann steile und kurvige Strecken langsam angeht (gehen MUSS!), kommen SBs gerade an Tandems halt schnell an ihre thermische DauerGrenzen. Das ist auch nix neues, im Internet gibts jede Menge physikaffine Leute, die das (gerade fuer Tandems) ausgerechnet haben und zeigen, wieso das so sein muss. Das führt dann dazu, dass Leute sich Gedanken über DoppelSBs vorne (und die dazugehörige Tandemgabel) machen vgl. SCHUCHARD in Fahrradzukunft 11 Das gleiche passiert (seltener) auch an Reiserädern (zB hohes Gewicht, steile, kurvige Strecke, wo "laufenlassen und abbremsen" nicht geht, kleine Scheiben). Ich denke, dass das vielen ReiseradlerInnen schlicht nicht auffällt, weil Schwergewichtler*innen (u.a. Tandemteams mit Reisegebaeck) seltener in schwierigem, Asphaltterrain unterwegs sind. Das "raufkommen müssen" ist halt schon der limitierende Faktor
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet |
Edited by panta-rhei (11/19/22 03:45 PM) |
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#1515035 - 11/19/22 03:44 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: panta-rhei]
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Das gleiche passiert (seltener) auch an Reiserädern (zB hohes Gewicht, steile, kurvige Strecke, wo "laufenlassen und abbremsen" nicht geht, kleine Scheiben). Gleich wird Falk aufkreuzen und dir am Beispiel der Irgendwoinderschweizbergbahn zeigen, daß es das nicht gibt, dieses "nicht geht"...
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1515037 - 11/19/22 03:55 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: panta-rhei]
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Fürs Tandem sind 180er wohl ein bisschen lütt. Das ist ja schon bei mir gepäcklos das Minimum, wenn ich in den Bergen nicht ständig zum Abkühlen der Disk anhalten will. Bei sergio gomez waren 160er anem Liegetandem ...gut hatte ich auf einer V Brake zusaetzlich bestanden Die Debatte geht jetzt ja an IRGs initialem SB Problem vorbei. Es ist aber sicher für REISEtandemteams, die nicht nur am Fluss entlang unterwegs sind, wichtig, zu wissen, dass 2 "superdolle" SBs, die mit schön wenig Handkraft bei der Proberunde sagenhaft verzögern, im Gebirge mit Gebäck ev. doch nicht ausreichen. Ich hatte 2 Tandems mit Hydrodisks und würde für den Reisebetrieb immer eine 3. und 4 Bremse (Felge / Trommel etc) fest einplanen.
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#1515043 - 11/19/22 04:49 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: panta-rhei]
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Die Sache mit dem Raufkommen ist wohl der nicht zu vernachlässigende Faktor.
Und klar Aerodynamik/Windwidersyand ist das A und O. Zusätzlich Aufrichten wie am üblichen Fahrrad ist mit dem Lieger nicht in dem Maße möglich.
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#1515046 - 11/19/22 04:53 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: panta-rhei]
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Mal eine andere Frage. Wie reagieren Dichtungen auf sehr hohe Temperaturen und sehr hohe Temperaturunterschiede?
Kann mir vorstellen, dass denen auch thermische Grenzen gesetzt sind bzw. diese thermischen Verschleiß unterliegen.
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#1515050 - 11/19/22 05:48 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Gut, ich fahre auch keine Shimano Plaste Schaltwerke
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#1515061 - 11/19/22 07:51 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von Shimano. SRAM und Campa sind mit schlechtem Beispiel vorangegangen bei den mittelpreisigen Gruppen und aufwärts. Nebenbei sind zumindest Campa Schaltwerke sündhaft teuer und sehen billig aus. 65 € Onlinepreis für einen schlechteren Eindruck als bei einem 20-25 € Sora Schaltwerk. https://www.campagnolo.com/DE/de/Komponenten/centaur_schaltwerk
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#1515062 - 11/19/22 08:10 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: panta-rhei]
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Naja, Übersicht hat man schon ... aber: auf Grund der geringen Querschnittsfläche (weniger Luftwiderstand) beschleunigt man bergab NOCH schneller als auf nem Normaltandem. Ganz ohne das "Provozieren" zu wollen ... meine Fadingerfahrungen am Tandem mögen die Ausnahme sein, aber immerhin handelte es sich um ein Tandem in Serienausstattung (was die SBs angeht). Wenn man dann steile und kurvige Strecken langsam angeht (gehen MUSS!), kommen SBs gerade an Tandems halt schnell an ihre thermische DauerGrenzen. Das ist auch nix neues, im Internet gibts jede Menge physikaffine Leute, die das (gerade fuer Tandems) ausgerechnet haben und zeigen, wieso das so sein muss. Das führt dann dazu, dass Leute sich Gedanken über DoppelSBs vorne (und die dazugehörige Tandemgabel) machen vgl. SCHUCHARD in Fahrradzukunft 11 Das gleiche passiert (seltener) auch an Reiserädern (zB hohes Gewicht, steile, kurvige Strecke, wo "laufenlassen und abbremsen" nicht geht, kleine Scheiben). Klar kann man nicht immer Bremsen und laufen Lassen alleine (Intervallbremsen), Bremsen und Stehen geht aber immer. Irgendwie wundere ich mich nach wie vor, dass manche sogar kein Gefühl dafür bekommen, womit sie ihr Rad quälen. Nicht, dass ich mein Radl aus Liebe ins Bett mitnehme, aber manches tut mir gefühlt weh, wenn ich weiß, dass es das Radl überlastet. Einen hohen Pass mit durchgehendem Gefälle dauerbremsend hinunterfahren gehört dazu. Aber ich wiederhole mich: Als bergsteigender Ösi aus der Zeit der Trommelbremsen beim Auto ist mir das Gefühl, was gescheit ist, und was nicht, nie verloren gegangen. Gar nicht selten überholen mich bergab Leute, die dauerbremsend mit dem Auto bergab rasen, nur, um die eine oder andere Minute, wenn überhaupt, zu "gewinnen". Wahrscheinlich dreht es sich nur um Sekunden. Mit dem Radl ist es nicht anders. Nach den vielleicht Stunden bergauf kann ich gerne im Renntempo bergab sausen, nur muss ich dann ganz selten eine Pause einlegen. (Bei mir mit Felgenbremsen bisher 2x bei ungezählten Pässen: 1x auf der Sella di Carnizza, 1x am Pass unter dem Dalsnibba, also sehr selten.) lg! georg
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#1515064 - 11/19/22 08:15 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Über Geschmack lässt sich streiten, zumindest habe ich keines dieser Schaltwerke im Wald zerstört. Nur mal ein Shimano Aluguss XT Schaltwerk hat mal dran glauben müssen.
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#1515072 - 11/19/22 09:25 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: irg]
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Ich verstehe sehr gut, was du meinst. So manches, was getan wird, verläuft an der Grenze oder schon dahinter dessen, wofür Komponenten am Fahrrad gedacht und gemacht sind. Hier komme ich jetzt selbst mit dem Spruch von "außerhalb der Spezifikation".
Meine zweiten Erfahrungen mit hydraulischen Scheibenbremsen (über das Thema Magura Louise breite ich lieber den Mantel des Vergessens), hatten mit der Auriga zu tun. Ich war damals sehr überzeugt davon, schon allein vom P/L-Verhältnis her.
Claudius hatte das aufgegriffen und Lust gehabt, die oben erwähnten Grenzen auszuloten. Er fuhr mit seinem Lastenrad bei einem Bruttogewicht von >200 kg eine längere Abfahrt runter. Er und der Großteil der Fuhre haben das überlebt, die Bremse nicht.
Tandem und erst recht Reisetandem den Paß runter: dürfte in jedem Fall außerhalb der Spezifikation zweier normaler Scheibenbremsen liegen. Mit V-Bremsen dürfte das anders sein, einfach deswegen, weil deren Verzögerungswerte nicht auf vergleichbarem Niveau liegen. Schließlich stehen Handkräfte am Bremshebel nicht unbegrenzt zur Verfügung.
Fazit für mich: man kann Technik, die für einen begrenzten Bereich gedacht und gemacht ist, nicht einfach auf größere Bereiche ausdehnen, nur weil man das gerne so hätte.
Von der gelegentlich grenzenlosen Naivität mancher Flachlandtiroler, die mit Adidas zur Hörnlihütte hochsteigen und sich am nächsten Frühmorgen wundern, daß sie kein Schuhwerk vorfinden, ganz zu schweigen. Der Hüttenwart hat dann mal wieder vorbeugend das Matterhorn und die Bergwacht vor unnützem Ärger bewahrt....
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by Uli (11/20/22 08:46 AM) Edit Reason: ot |
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#1515073 - 11/19/22 09:35 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Meine 2000er Deore V-Brake hatte deutlich mehr auf dem Buckel als sie 2010 auf große Reise durch Großbritannien geschickt wurde. Läuft bis heute am Resterad ohne Probleme. Musste 2010 nur 20 € für Tektro RL-520 Hebel investierten, die auch bis heute laufen trotz Sturz mit schwerem Gepäck und Knabberattacken unserer Katze.
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#1515075 - 11/19/22 09:47 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: iassu]
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Bei den einfacheren hydraulischen Bremsen, egal ob Magura Felgenkneifer oder verschiedene hydraulische Disk war die maximale Bremskraft auch nicht zwangsläufig besser. Hab wenige Monate in einem Radladen gearbeitet, der leider direkt am Hang lag. Mit meinem Fitnesstand war ich derjenige der die Probefahrten machen durfte.
Klar beim Dauerbremsen entlastet die hydraulische ziemlich. Ist aber nicht gut für die Bremspartner.
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#1515078 - 11/19/22 10:11 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Das ist doch schön für dich.
Mir hält das moderne Zeug, macht mir mehr Fahrspass. Habe erst vor kurzem am Halben Fuhrpark den Umwerfer wegrationalisiert. Das macht mir das fahren weitaus komfortabler. Fahre jetzt auch nicht mehr so dicke Gänge.
Ich fahre ja auch mein Reiserad mit Felgenbremse aber am Freitag hat es auf dem Weg zur Arbeit geregnet. Der Sound der schmirgelnden V-Brake hat mir schon wieder gereicht. Längere Toure bei schlechten Wetter will ich mir damit nicht mehr antun
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#1515080 - 11/19/22 11:08 PM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Das verstehe ich nicht:
Je weniger Gänge ich zur Verfügung habe, um so dicker werden die Gänge in der Regel ...
Hatte dieses Jahr in Norwegen (gepäcklos) mein TripleRad mitgenommen. Hügel hoch das 30er oder 39er. Hügel runter das 50er. In der Ebene das 50er. Da musste ich keine Kompromisse machen.
35 km/ 500+ Höhenmeter Fahrt entlang des Fjordes:
TF war im Schnitt 89. Maximale TF 139.
Ich bin wegen der Kälte und des Regens nicht mehr den Berg gefahren. Gesundheit geht vor, ich war völlig durchweicht. Am Berg wäre dann sicherlich ein 28er oder 26er Blatt hilfreich, um im angenehmen TF Bereich weiterzufahren. Auf großer Reise mit 30-40 kg Gepäck hatte ich ein 24er und hätte mir ein noch kleineres Blatt gewünscht.
Jupp, das Schleifen einer Felgenbremse nervt bei Nässe genau wie das Schleifen einer heißen, versandeten oder dauerhaft verzogenen Disk. Nerviger finde ich bei Nässe den Aluschleim bei Felgenbremsen. Wie gesagt, es hat Alles seine Vor- und Nachteile.
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#1515082 - 11/20/22 12:20 AM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Vorne schalten ist einfach nicht so geschmeidig wie hinten, deswegen habe ich kurze Rampe oft auf dem großen Gang hoch gedrückt. Jetzt habe ich auf der Kassette eine ausreichend kleine Übersetzung und schalte schneller und intuitiver in die leichteren Gänge.
Gerade bei kleinen Wellen, bis man da aufs große Blatt geschaltet hat ist man schon wieder im Gegenanstieg. Auf der Kassette ist der Gangwechsel schnell und präzise.
Im Juni war ich mit dem 1x13 Rad in den Hochalpen und habe da nichts vermisst. Stilfser Joch war kein Problem, und in der Abfahrt muss ich nicht mehr bis 60 mit treten.
Ich bin aber auch nie mit 30-40 kg Gepäck gefahren, und inzwischen fahre ich mit noch weniger Gepäck.
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Edited by Sickgirl (11/20/22 12:22 AM) |
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#1515084 - 11/20/22 12:32 AM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: iassu]
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Tandem und erst recht Reisetandem den Paß runter: dürfte in jedem Fall außerhalb der Spezifikation zweier normaler Scheibenbremsen liegen. Mit V-Bremsen dürfte das anders sein, einfach deswegen, weil deren Verzögerungswerte nicht auf vergleichbarem Niveau liegen. Schließlich stehen Handkräfte am Bremshebel nicht unbegrenzt zur Verfügung.
Das mit der Handkraft wäre ein Argument bei der Dimensionierung einer Tandemgabel. Aber wir reden doch hier von der thermischen Dauerbelastbarkeit. Da spielt die Handkraft keine Rolle. Sondern es geht lediglich darum, welche Bremsleistung (= Bremskraft*Geschwindigkeit) die Bremsanlage wie lange (am besten dauerhaft) verträgt. Und nee, da sind V-Bremsen nicht per se besser als Scheibenbremsen ( klick mich ). Natürlich habe ich ein Gefühl dafür, was die Bremsanlage so richtig striezt. Aber wo die Grenze liegt - kann ich ganz schwer sagen. Kann sein, dass man trotz stinkenden Bremse so gefahrlos ins Tal kommt, kann aber auch sein, dass das kurz vor Totalausfall ist. Die "Zuviel"-Grenze lernt man erst durch Überschreitung kennen. Vielleicht sollte ich wirklich mal das Infrarot-Thermometer mitnehmen und nachmessen. Bei der Felge sollte es so ab 90°C kritisch werden, bei der Scheibenbremse kann die Bremsscheibe deutlich mehr ab, ist 400°C noch ok? Am schwierigsten messbar dürfte die Bremsflüssigkeit sein. Wenn das DOT (oder das Wasser darin) sieden, ist defintiv auch ne kritische Grenze überschritten.
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#1515085 - 11/20/22 02:04 AM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: derSammy]
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Tandem und erst recht Reisetandem den Paß runter: dürfte in jedem Fall außerhalb der Spezifikation zweier normaler Scheibenbremsen liegen. Mit V-Bremsen dürfte das anders sein, einfach deswegen, weil deren Verzögerungswerte nicht auf vergleichbarem Niveau liegen. Schließlich stehen Handkräfte am Bremshebel nicht unbegrenzt zur Verfügung.
Das mit der Handkraft wäre ein Argument bei der Dimensionierung einer Tandemgabel. Aber wir reden doch hier von der thermischen Dauerbelastbarkeit. Da spielt die Handkraft keine Rolle. Ich habe mich vielleicht mißverständlich ausgedrückt. V-Bremsen erzeugen bei gleicher Handkraft weniger Verzögerung als hydraulische Scheibenbremsen. Könnte er die Handkraft soweit erhöhen, daß die Verzögerung der V-Bremse dasselbe Niveau erreicht, könnte man sich darüber unterhalten, was das mit Felge, Schlauch, Reifen und Bremsanlage machen würde. Da das aber in aller Regel nicht geht, ist der Fahrer daher gezwungen, sich von vornherein auf ein anderes Fahr- und Bremsverhalten einzustellen. Er kann zB nicht so lange vor einer Kurve ungebremst weiterrollen, wie er das mit Scheibenbremse könnte. Dadurch kommt er auch nicht zu so hohen Geschwindigkeiten, die das System verarbeiten muß. Dauerbremsen schadet der ganzen V-Bremsanlage meiner Meinung nach auch, aber weniger als bei Scheibenbremsen. Insofern finde ich die unterschiedlichen Bremsen nicht wirklich vergleichbar. So und jetzt kommt mein kleiner Laienrevoluzzerbeitrag: Ich habe, und das auch durchaus aus Erfahrung an Alpenpässen, den Verdacht, daß bei geraden Strecken, wo man es laufen lassen kann, die weniger als 200 m lang sind, sich der Gewinn des Abkühlenlassens in der dann vor der Kurve erforderlichen stärkeren Bremsleistung verflüchtigt. Mein laienhaftes Physikverständnis suggeriert mir, daß es bei sonst gleichen Bedingungen unterm Strich für die Wärmeentwicklung egal ist, ob ich mehrfach/dauerhaft aus niedrigerer Geschwindigkeit abbremse oder einmalig aus höherer. Zumindest, wenn Hangabtriebskraft, Windverhältnisse und Temperatur unverändert bleiben. Den Faktor Luftwiderstand habe ich jetzt mal unbeachtet gelassen.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (11/20/22 02:12 AM) |
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#1515086 - 11/20/22 02:57 AM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Wie mehrfach geschrieben, du wiegst deutlich weniger als ich. Und damit ist es schwer vergleichbar in Sachen Schaltung wie Bremsen.
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#1515088 - 11/20/22 03:55 AM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: iassu]
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https://www.yumpu.com/de/document/view/1608844/special-bremsenZumindest hier kommt die mechanische Avid SD7 V-Brake in Sachen Handkraft zu maximaler Bremskraft nicht so schlecht weg. Im Nassbremsverhalten ist sie gar besser als die hydraulische HS33 Felgenbremse. Die Sternstunde der hydraulischen XT 755 Disk kommt im Nassbremsverhalten, das sich kaum von ihrem Trockenbremsverhalten unterscheidet. Einzig die bessere Dosierbarkeit ist das herausragende Alleinstellungsmerkmal hydraulischer Bremsen.
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#1515089 - 11/20/22 04:43 AM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: irg]
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Hab in ein paar Tests gestöbert. Demnach ist die Deore eine solide Bremse, aber etwas schwach auf der Brust.
Auch solltest du über 200 mm Scheiben besser 220 mm am Rad haben mit einem Tandem.
Ansonsten wird die Sache zu hitzig.
In Tests werden bereits 85 und 90 kg Garer als besondere Belastung dargestellt, wo selbst die Kombi 180 vorn und 160 hinten in steilen Abfahrten als grenzwertig gilt.
Die Alukerne von Shimanos Bremsscheiben neigen noch immer bei hohen Belastungen zu schmelzen.
Jupp, Energievernichtung über die Disk ist und bleibt ein heißes Eisen.
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#1515094 - 11/20/22 08:38 AM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: iassu]
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Die hohen Geschwindigkeiten sind gar nicht das Problem (im Gegenteil, bei denen bremst der Luftwiderstand ja), das entscheidende Argument gibst du mit "Laienphysikexperimenten" ja selbst: Ob nun kurz, scharf bremsen, oder länger und weniger stark, das erzeugt unter vergleichbaren Voraussetzungen etwa die selbe Abwärme, die die Bremse verdauen muss.
Das mit den Hitzepeaks durch Scharfbremsungen sollte in der Theorie minimal besser sein (weil das etwas besser für den Wärmeabtransport (höhere Anströmgeschwindigkeit der kühlenden Luft, bessere Temperaturgradienten) ist, aber das dürfte sich in dem von dir beschriebenen Szenario in der Praxis kaum auswirken.
Warum eine V-Bremse Dauerbremsen besser wegstecken können sollte als eine Scheibenbremse, wüsste ich gern mal.
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. | |
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#1515096 - 11/20/22 08:51 AM
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Die Alukerne von Shimanos Bremsscheiben neigen noch immer bei hohen Belastungen zu schmelzen.
Jupp, Energievernichtung über die Disk ist und bleibt ein heißes Eisen Was denn jetzt: Alu oder Eisen? Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker. | |
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