Mit "immer dabei haben" meinte ich immer, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin. Ich fahre ohne Touren Sommer wie Winter pro Woche 50-100km. Zusätzlich mache ich noch Halbtages-, Ganztages- und mehrtägige Touren bzw. Radreisen.

Und da ich bei einer gemütlichen kleineren Tour meinen dritten Platten in diesem Jahr hatte, wo mich mein Mann mit dem Auto von der Strecke abholen musste, habe ich mein "Notfallset" jetzt um die neue, kleine Leyzine Pumpe und den Adapter für SV-Ventile ergänzt.

Auf Mehrtagestouren hatte ich davor auch schon eine kleine, billige Pumpe mit, aber eben nicht bei den kleineren Touren, da ich die nicht gut am Rad mitnehmen konnte.

Ich habe aber zukünftig nicht vor, Schaltaugen, Speichen, Nippel, Nippelspanner, Ersatzschläuche, Ersatzkette, Durchfallmittel, Schmerzmittel, Mullbinden, Autan und eine Stirnlampe mitzuschleppen, wenn ich eine 40km-Tour mache .

Ein Teil dieser Anregungen ist trotzdem interessant für mich, weil ich ja eine längere Europa-Tour plane (mindestens 4 Wochen), und mich bis dahin mit immer länger und anspruchsvoller werdenden Mehrtagestouren vorbereiten möchte. Und da kann ich die Liste der Dinge, die vielleicht Sinn machen, mitzunehmen, gut brauchen.

Für jede Eventualität kann ich ohnehin nicht gerüstet sein. Erst vor kurzen wurde ich von einem ausparkenden Auto angefahren und dabei wurde (neben einem Platten) auch noch mein hinterer Schnellspanner verbogen. Und vor knapp einem Jahr ist mir 5km von zu Hause entfernt bei einer alltäglichen Fahrt das Schaltwerk gebrochen. Dann wurde mir auch schon mehrmals der Sattel samt Sattelstütze (und Satteltasche mit Notfallset) gestohlen. Und trotzdem habe ich nicht vor, Sattel, Sattelstütze, Schaltwerk oder Schnellspanner auf die nächste Mehrtagestour mitzunehmen . .

Ein Handy ist ein Handlicht. Unterwegs bei Reparaturen, Zeltaufbau, Kochen und Hygiene werden aber beide Hände benötigt. Eine Stirnlampe folgt dabei zuverlässig den Augen und den Händen.

Klar, habe ich bei langen Touren eh dabei - aber die TE sprach (s.o.) wohl eher von Tages/WE Touren ... da ist viel von em Kram, den wir vorgeschlagen haben, nicht nötig.

Nun, du schreibst schon mal eine umfassende Aufzählung von Gegenständen, die du nicht mitführen willst. Mir fällt auf Anhieb wenig ein, was dann noch bleibt.
Letztendlich ist es egal, wie lang eine Tour ist. Ein Schaden kann dich nach zehn Kilometern genauso erreilen wie nach 1.000. Wenn es für dich praktikabel ist, dann den Gatten oder das Taxi zu bestellen, brauchst du auch weiterhin nichts.
Außer in Berlin, wo ich im immer mit dem Rad in den Öfis heimkomme, bin ich nie ohne Ersatzschlauch, Flickzeug, Reifenheber und Pumpe unterwegs. Wegen eines (meist) so leicht zu behendem Problems wie einer Reifenpanne Geld und Zeit ans Bein zu binden oder andere Menschen aufwändig in Bewegung zu setzen, wäre nicht meins.

Aber in Europa, wo du demnächst touren willst, wirst du, soweit ich es überblicke, mit Taxi, Handy, Geld und Zeit immer eine Lösung finden, wenn du einen Schaden hast. Autos, die immer einen Sanikasten an Bord haben, fahren auch millionenfach herum, so dass es kaum Stellen gibt, wo sich sowas nicht findet. Apotheken auch und Ärzte.

Dinge mitzuführen, mit denen du nicht umgehen kannst, ist wenig sinnvoll. Eine Fahrerin, die souverän mit dem Werkzeug umgeht, wird anderes an Bord haben, als eine, die das nicht tut. Deren Vorschläge für mitzunehmende Ausrüstung sind aber nur für jene nützlich, für die das auch gilt.

Die Stirnlampe ist bei mir fast immer dabei, die ist auf meinem Tourenhelm mit Kabelbinder fest gemacht. Die hat mich auch mal sicher nach Hause gebracht als die Chinalampe auf meinem MTB ausgefallen ist

Es hängt von der verbauten Technik ab und damit den Schraubentypen. Z.B. auch ob Kettenschaltungen oder Getriebe vorhanden sind.
Ich brauche z.B. keine Kreuzschlitz- oder Einzelschlitz-Schraubendreher, weil es diese Schrauben am Rad nicht (mehr) gibt. Es wird nur Torx 15/20/25 und Inbus 2 - 10mm benötigt. Das kann man sich jetzt als kilo-schwere Knarre mit Bitbox kaufen oder eben als lauter kleine L-Schlüssel, die in die berühmte Zigarettenschachtel passen, plus ein Stück Alu-Rohr als Hebel für die großen Schrauben. Dazu nur die Maul- und Ring-Schlüssel, die es am Rad auch gibt. Daraus ist zu sehen, dass durch wechseln und vereinheitlichen von Schraubentypen jede Menge sperriges und schweres Werkzeug gespart werden kann. Bei den Ersatzschrauben von vorneherein nur beste Qualität einbauen und diese sichern. Damit wird das Risiko für Bruch oder Verlust minimiert.
Gerade für die Reise ist es gut, wenn alle Schrauben korrekt angezogen und gefettet sind. Weil es extrem unpraktisch ist, auf Reise mit dem Bordwerkzeug eine sowieso schon zu fest angeknallte und jahrelang eingerostete Schraube zu lösen. Der schönste Kassettenschlüssel hilft nicht, wenn die Schraube dermaßen angeknallt ist, dass sie nur in der Werkstatt zu öffnen ist.
Es reicht auch, nur wichtige Adapter mitzunehmen (z.B. den Shimano-Kassetten-/Bremsscheiben-Abzieher oder den Rohloff-Ritzelabzieher oder das Pinion-Lockringtool) und das schwere Standardwerkzeug, um diesen Adapter dann zu bewegen (Maul/Ringschlüssel 24 oder 32 oder Rohrzange) weg zu lassen, weil man das unterwegs irgendwo findet und nicht 5kg einfaches Eisen einpacken muss.
Wer mit verschiedene Radtypen auf Reise gehen kann, muss also den Werkzeugsatz anpassen. Es ist sinnlos, für Riemenantrieb einen Kettennieter einzupacken und für ein Kettenschaltungs- oder Rohloff-Rad ein Pinion-Lockringtool. Es ist auch sinnlos, ohne Konusnaben die nervigen 13-/15-/17-Konusflachschlüssel mitzuschleppen. Für tubeless gibt es wiederrum ein paar andere Tricks als für normale Reifen mit Schlauch.
Also idealerweise alles, was benötigt wird, um das konkrete Rad komplett zu zerlegen und wieder zusammen zu setzen (Lenker, Vorbau, Schutzbleche, Gepäckträger, Armaturen am Lenker, Lichtanlage, ....).
Plus das Werkzeug zur Behebung von Pannen bei Reifen/Rad, Ketten, Schaltung und Kurbeln/Kettenblatt. Bremse ist außerhalb von Gebirge gar nicht so wichtig, man kommt auch mit einer weiter, d.h. da gibt es an jedem Rad schon die Reserve. Eine defekte V-Brake oder Scheibenbremse kann man mühsam zerlegen oder einfach abschrauben, wegwerfen und irgendetwas neues anbauen. Eine neue Scheibenbremse aus der Schachtel an das Rad zu schrauben (Scheibe bzw. Felge sei mal in Ordnung) dauert nur wenige Minuten und geht mit dem obigem Standardwerkzeug. Die Dinger werden befüllt und entlüftet in der Pappschachtel geliefert und die Montagepunkte sind genormt.
Was braucht man nicht bzw. ist einfach zu schwer: Drehmomentschlüssel, Tretlager-Werkzeuge, Steuerkopfwerkzeuge, Kurbelabzieher, Kettenpeitsche, ...
So ein typischer Leatherman mit Kombizange, Messer, Schere, Säge, Schraubendreher, ... ist sowieso dabei und hilft sehr. Ansonsten aus den bisherigen Post das typische Material für Reifenpannen etc. herausziehen.
Fazit:
Die einfachste Vorgehensweise ist, zu sammeln, welches Werkzeug zu Wartung/Service zu hause verwendet wird und davon ein leichtes Duplikat (in bester Qualität!!) zu kaufen. Vorher unbedingt ausprobieren, ob man damit auch überall hin kommt. Sonst wird erst unterwegs im Ernstfall bemerkt, das man mit dem eingepackten Inbus-6 überhaupt nicht an die betroffene Schraube hinkommt. Die sperrigen Multitools sind gute Kandidaten für dieses Problem. Es ist übrigens erstaunlich, wie klein und leicht ein genau für ein Rad passender Werkzeugsatz sein kann und trotzdem kann damit die Kiste komplett zerlegt werden.

Ich sage mal so - das absolute Minimum für mich ist alles was ich brauche, um einen Schlauch zu wechseln und ggf. zu flicken. Ersatzschlauch ist insofern ein Muss - es gibt immer wieder Löcher, die sich nicht flicken lassen.

Letztens ist mir, ich weiß nicht wo, vermutlich irgendwo im Zug, das Ventil abgeknickt worden. Es hielt zwar noch, aber im Ernstfall hätte auch Flickzeug nichts genutzt.

Andere Frage - wenn du bei so kurzen Touren schon so viele Platten hattest, dann würde ich dringend über andere Reifen nachdenken.


Ich habe ein kleines Verbandstäschchen. Das nehme ich auf einer 40er-Tour üblicherweise nicht mit. Aber wenn ich es mitnehme, dann räume ich es nicht extra aus, sondern nehme es so mit, wie es ist.


Die Rechnung ist eigentlich einfach. Es ist eine Abschätzung zwischen:

- Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit des Schadens? --> Platten sehr hoch, losgerüttelte Schraube eher klein, Rahmenbruch nahe Null.
- Wie schwer sind die Werkzeuge und Ersatzteile? --> Bowdenzug wiegt fast nichts, Kettenschloss auch nicht, Kette wiegt schon viel, Ersatzrahmen wäre zu sperrig.

Ich möchte im Ernstfall so weit kommen, dass ich Hilfe in Anspruch nehmen kann. Mit einem Platten komme ich gar nicht weiter, mit nur einem gerissenen Bowdenzug oder einer verlorenen Flaschenhalterschraube schon eher. Mit einer gerissenen Speiche komme ich auch erst mal weiter, eineNippelspanner (der fast nichts wiegt) ist da trotzdem hilfreich. Wenn die Kette reißt, setze ich ein Kettenschloss ein und kaufe im nächsten Laden eine neue Kette.

Dann gibts auch in Europa Gegenden, in denen die Ersatzteilversorgung generell schlecht ist (z.B. Albanien), und dann gibts Gegenden, wo einem an jeder Ecke geholfen werden kann (z.B. Tschechien). Auch das lasse ich in meine Abschätzung einfließen.

Zum Thema Ersatzspeichen:

Selbst wenn man die nicht selbst wechseln kann - es ist nicht gesagt, dass der nächste Fahrradladen die passenden Speichen vorrätig hat.

Ich kann nur raten - lass dich nicht verrückt machen. Man muss nicht auf alles vorbereitet sein.

Aber man sollte eben so vorbereitet sein, dass man im Schadensfalle bis in die Zivilisation kommt.

Gruß
Thoralf

Ich habe neben einem Teil der hier schon aufgeführten Dinge eigentlich immer eine sehr laute Signalpfeife in der Trikottasche. Die hilft bei aufdringlichen Hunden und kann in Notfällen auch ganz nützlich sein. Fürs Letztere habe ich sie zum Glück noch nicht gebraucht.

Hallo,

ich habe einen kleinen Beutel mit Notfallwerkzeug, der meist dabei ist. Da drinnen sind ein kleines Werkzeugset (Topeak Ratchet Rocket), ein 6.35mm->1/4" Adapter, eine 15er Nuss, die Pitlock-Nuss, duenne Gummihandschuhe, ein paar Tuecher, Kabelbinder, 1m Gewebeband, 2 kurze USB-Kabel mit Winkelsteckern, Zangenschluessel und ein Buff. Der Beutel ist normalerweise im Fahrradrucksack, zusaetzlich noch ein Schlauch und eine kleine Pumpe (Lezyne irgendwas). Den Rucksack trage ich bei fast allen Alltagsfahrten.

Am Fahrrad habe ich normal einen Spanngurt und ein Stueck Klettband dabei (Bremse fixieren).

Bei laengeren Touren kommen die Sachen in eine Fahrradtasche dann noch ein Leatherman Wingman und ein Verbandsset dazu. Je nach Laenge der Tour und Abgeschiedenheit kann das dann noch fast beliebig eskalieren.

Fuer eine kurze Runde am Abend (40-50km) lasse ich das ganze Zeug aber daheim und wickle mir nur ein Ladekabel fuers Handy um den Lenker

Nun, wenn Du 25 km laufen kannst, dann kannst Du die Karre auch am Ladekabel
25km nach Hause ziehen
Wofür brauchst du sonst das Kabel?

Die moderne Streichelfonnutzin und der moderne Streichefonnutzer haben immer ein Ladekabel dabei. Das Gerät kann immer erwartbar und unerwartet an Unterstromung leiden bzw verkomatisieren. Das Gerät ist dann weniger wert als das gleiche Gewicht in Form von Klopapier. Seit man keine Ersatzakkus mehr mitnehmen kann, bzw seit sich die Frage stellt, ob eine Powerbank, die dasselbe oder ein Mehrfaches des Gerätes wiegt, wirklich mitgeführt werden soll, haben wir uns auf ähnliche Kurzlebigkeit einzustellen gehabt wie asthmatische Mitmenschen bei der Atemluft.

wundere mich schon lange, dass Niemand Klopapier dabei hat, ist bei mir immer am Rad und auch als Verband praktisch, insbesondere wenn eine Schürfwunde stark blutet. Handyladekabel ist auch immer dabei. Seit ich 2020 mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus kam und die Schwester mir ein Lighting-Kabel anbot (benötigte jedoch USB-C), ist das für mich ein Gefühl der Sicherheit.

Hallo Andreas,
im Fall der Fälle wäre Klopapier sicherlich wichtiger und wertvoller...

Ich glaube das wichtigste vor einer längeren Tour die Verschleißteile lieber vorher wechseln, das ganze Rad gründlich durch checken. das spart am meisten Werkzeug ein. Dann braucht es keine HG Nuss oder gar Konenschlüßel für die Naben.

Deswegen reichen mir ein Satz Winkelinnensechskantschraubendreher, ich habe mir gerade einen Satz mit 1,5 bis 5 mm fürs neue Rad gekauft. 48 Gramm mit Halter, dazu zwei Reifenheber und die Pumpe. Damit fahre ich in den Urlaub.

Ich habe ein 08/15-Trekkingbike, normal mit 36 Speichen. Da ist nicht sofort eine Acht drin wenn mal eine reißt. Damals als gleich 2 gerissen waren bin ich überhaupt erst durch die 8 draufgekommen. Vielleicht bin ich auch mittlerweile zu schwerhörig um das leise PING zu hören...



Das Cuttermesser brauche ich auch zum Abschneiden von Pflaster oder zum aufschneiden von fast leeren Sonnencremeflaschen um an den Rest zu kommen. Und leider bin ich so chaotisch dass sich wirklich bei mir immer wieder mal was im Rad verfängt. Da ich keine Clippedale habe sondern mit normalen Sportschuhen radle, passiert mir das allein schon mit den Schnürsenkeln mindestens 3x im Jahr.



Ich nutze mein Fahrrad im dreifachen Sinn: für Alltagsfahrten, für Touren und für Radreisen. Bei Alltagsfahren und Touren ohne Nächtigung habe ich z.B. keinen Ersatzschlauch dabei, aber jetzt zumindest die kleine Pumpe, und auch weiterhin Reifenheber, Pflaster, Flickzeug und Inbusschlüsselsatz (und natürlich mein Cuttermesser). Da ist auch keine Packtasche am Rad und Stirnlampe habe ich auch nicht dabei.

Gerade die Pumpe hätte ich in der Vergangenheit auch bei den Alltagsfahrten und kürzeren Touren mehrmals gebraucht. Und ich will nicht jedes Mal, bevor ich aufs Rad steige, groß überlegen, ob ich noch was mitnehmen soll. Genauso wenig will ich aber die Satteltasche immer mitnehmen, wenn ich das Rad wo abgesperrt habe.

Ich habe immer ein kleines Schweizer Messer dabei, damit kannst Du auch noch Brot schneiden, Korken aufmachen und die Fingernägel schneiden (wenns ein Scherle hat). Leider verliere ich das auch regelmäßig und muss dann ein neues besorgen .
Ohne Schlauch bin ich auch im Alltag nicht unterwegs. Morgens um 5 bei Frost auf dem Weg zur Arbeit will ich wirklich nicht anfangen zu flicken (hatte ich nämlich schon und es war nicht besonders begeisternd). Und das ist dann immer alles im Bodensatz der Radtasche, die ich immer dabei habe. Blöd ist dann nur, wenn ich ein anderes Rad nehme, das einen anderen Schlauch verlangt . Vor einer Tour schaue ich aber schon, das das richtige dabei ist.
Gruß
Nat

Hallo Namenskollegin,

Das Problem mit den Schnürsenkeln hatte ich auch schon, ist ein blödes Gefühl, wenn man die Füße nicht mehr vom Pedal trennen kann.

Die Lösung ist, dass man die Schlaufen und Enden unter die Verschnürung steckt, so dass diese sich nicht mehr irgendwo verfangen können. Sieht außergewöhnlich aus, aber hilft.

Gruß

Bettina

Das wichtigste unterwegs, natürlich das Säckchen mit der Rolle Papier für "Notfälle":

Wenn ich auf dem Arbeitsweg eine Panne habe rufe ich dort an, sage, dass ich später komme, kette das Rad bei nächster Gelegenheit wo fest, und setze meinen Arbeitsweg mit Öffis (oder Taxi) fort. Dann komme ich bei nächster Gelegeheit mit dem Ersatzschlauch zum Rad und tausche ihn vor Ort. den kaputten Schlauch flicke ich (wenn möglich) zu Hause in aller Ruhe.

Mir ist mal 7km von meinem Arbeitsplatz und 6km von zu Hause entfernt das Schaltwerk gebrochen. Da hatte ich auch keinen Ersatz dabei und bin zu spät zur Arbeit gekommen.

Wer auf dem Arbeitsweg mit dem Auto eine Panne hat, repariert den Wagen ja auch nicht vor Ort.

Was anderes ist es auf Touren und auf Radreisen, da möchte ich schon besser ausgerüstet sein und mich eben nicht mehr von meinem Mann abholen lassen, nur weil ich einen Platten haben.

So ein Schlauch tauscht sich in 10 Minuten. In diesem Fall befand ich mich zwischen zwei Orten und hätte etwa 4 km zur nächsten Haltestelle laufen müssen, um dann auf eine Bahnverbindung zu warten die 1/2 stündlich bis stündlich verkehrt.
Ich habe es jetzt zugegebermaßen einfacher, weil ich in die Stadt und nicht mehr aufs Land pendele (zudem nur 13 km Entfernung), aber der Schlauch ist dennoch dabei. Weil die Wechselei einfach die stressfreiste und schnellste Maßnahme ist. Wenn die Lust dazu fehlt (zb bei Schnee, Starkregen etc) kann ja immer noch auf eine Bahn oder ähnliches ausgewichen werden. Bei gravierenderen Defekten muss ich das eh. Der Schlauch stört auch nicht in der Tasche.
Damals hatte ich übrigens einen falschen Schlauch dabei, ein entgegen kommender Radler hatte aber den richtigen, wofür ich heute noch dankbar bin.
Ich habe seitdem mit meinem Material auch schon bei diversen liegen gebliebenen Fahradpendlern ausgeholfen. Viele haben tatsächlich noch nicht einmal eine Pumpe dabei, aber das muss jeder selbst wissen.

Gruß

Nat

d.h. du hast eigentlich den gleichen Reparaturaufwand unterwegs, musst aber von der Pannenstelle weg- und später mit Werkzeug wieder hinkommen. Diesen Aufwand nimmst du in Kauf um auf Satteltasche und Pumpe verzichten zu können... klingt plausibel, wenn man nur extrem selten einen Platten hat.

Ich kann gerade im Stadtverkehr nicht überall stehen bleiben und gemütlich mal den Schlauch wechseln. Auf der Strasse gehts nicht, auf einem schmalen Gehsteig mit Kinderwägen, Schulkindern, alten Leuten, Hunden, etc. auch oft nicht. Klar kann ich das Rad dann wo hinschieben, wo ich Platz habe, aber das kostet wieder Zeit.

Das ist der große Unterschied zu Touren und Radreisen. Da bin ich meistens Überland unterwegs und habe sowohl Platz als auch Zeit.

Zeit ist bei mir ein ganz wesentlicher Faktor, ich hasse nämlich Druck. Auch auf Radreisen plane ich nie vorher fixe Orte oder Nächtigungen ein, weil sich immer was verzögern kann. Oder ich komme besser als erwartet voran und will spontan noch weiter fahren.

Dasselbe ist beim Schlauch wechseln: dazu brauche ich meine Ruhe. Mittlerweile schaffe ich es auch in 10min, aber nur, wenn ich mir selbst keinen Druck mache. Wenn ich das Gefühl habe, ich MUSS in 10min fertig sein, gelingt das garantiert nicht.

Versteh ich. Nur - geht es schneller, sich abholen zu lassen, als den Schlauch zu wechseln? Selbst wenn es 15 oder 20 min dauert?


Üben, üben, üben. Aber ich gebe zu, es ist nicht bei jedem Rad gleich. Manche Felge-Reifen-Kombinationen sind einfach nur

Gruß
Thoralf

Also einen Ort zur Plattenbehebung hab ich bisher wirklich immer gefunden.

Das mit dem Zeitbedarf ist in der Tat ein valider Punkt, das kann nerven. Aber kaum ein Verkehrsmittel ist, was Pünktlichkeit betrifft, so zuverlässig wie das Rad. Die paar Platten alle paar Jubeljahre sind doch absolut vernächlässigbar, wenn man das mal Zugverspätungen/-ausfällen oder Staus im "heiligen Blechle" gegenüber stellt.