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Off-topic #1471036 - 05/28/21 06:23 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Margit]
irg
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In Antwort auf: Margit
In Antwort auf: Gerhardt
Eine Papierkarte kann niemals den Informationsgehalt einer Datenbank liefern.
So ist es. Trotzdem möchte ich mit solchen Papierkarten nicht mehr auf Radtour gehen. Lieber drucke ich mir eine DIN-A4-Seite der gesamten Route im Maßstab 1:2032000 sowie sieben DIN-A4-Seite im Maßstab 1:290000 mit Mapline aus, da ist dann wenigstens meine geplante Tour mit km-Abständen und POIs auch sichtbar. Mit dem Smartphone/Tablet lasse ich mich navigieren, Sprachansage schalte ich je nach Bedarf ein, z.B. in größeren Städten.


Auf dem Weg nach Griechenland bin ich mit einer Karte 1 : 650 000 Jugoslawien gefahren. Die war damals (1984) die beste, nur auf kleinen Nebenstraßen schon etwas kreativ. Die Durchquerung des Sneznik-Gebietes nach dieser Karte würde ich allerdings nicht mehr machen.

lg!
georg
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#1471039 - 05/28/21 06:38 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
irg
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In Antwort auf: iassu
Wenn ich mir das so überlege, muß ich mir eingestehen, daß ich funktioniere, wie ein moderner Einzelhandelsschmarotzer. Beim Klaus um die Ecke beraten lassen und dann bei Amazon bestellen.

Will sagen: ich navigiere inzwischen ausschließlich per Hänndi, meine geografische Allgemeinbildung fußt aber auf dem Großwerden und dem Umgang mit physischen Landkarten.

Ich habe meine starken Zweifel, ob ich sonst eine so umfassende geografische Vorstellung hätte erwerben können. In der Siebten mußten wir auswendig eine Umrißkarte von Deutschland, Europa und der Welt zeichnen können. Das war bildend. Ausschließlich mit einem Streichelfohn und auch mit einem Tablett hätte das ganz sicher nicht so viel bewirkt.

Vielleicht sterben mit uns, die wir ja wohl alle mit Papier gelernt haben und nun vielfach mit Displäi arbeiten, auch diejenigen aus, die überaupt den Wunsch haben, ganz individuell und frei zu planen.


Auch wenn ich spät dran bin: Da ist eine Menge dran! Wer immer nur einem Kastl nachfährt, verliert die Orientierung, in welchem Raum er sich bewegt. Ich habe selbst Fähigkeiten abgebaut, als wir zwei Jahre hindurch mit funktionierendem Navi über den Balkan gefahren sind. Solche Selbstverständlichkeiten, wie ein Gefühl für die Himmelsrichtungen und eine ungefähre Vorstellung, wie es dort, wo ich unterwegs sein will, ausschauen sollte, hilft bei Navigationsproblemen ungemein.

Als das Navi dann zu spinnen begonnen hat, musste ich diese Fähigkeiten wieder reaktivieren.

Meine behinderte Tochter hat ihre Raumwahrnehmung dort, wo wir nicht mehr zu Fuß gehen konnten, mit dem Rad entwickelt. Mit dem Auto klappt das nicht.
Es gibt auch Untersuchungen, die belegen, dass Kinder früher ihren Raum über aktive Bewegung integriert haben. In der heutigen Zeit, in der sehr viele Kinder von den Eltern nur mehr von Ort zu Ort chauffiert werden, entwickeln sie diese Fähigkeit, so zu sagen eine Karte im Kopf zu zeichnen, kaum bis nicht mehr. Sie kennen, laut dieser Studie, nur mehr Wahrnehmungsinseln.

Etwas Analogie ist im Leben und Lernen nicht das Um und Auf, aber durchaus sinnvoll. Was wiederum nicht heißt, dass ich die digitalen Helferleins verdamme!

lg!
georg
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#1471082 - 05/28/21 10:50 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
Hobo61
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Zitat:
dass Kinder früher ihren Raum über aktive Bewegung integriert haben

das ist wohl eine Tatsache und für das Kind wirklich ein Abenteuer. Das ist auch bei Erwachsenen so - plakative Beispiele: Columbus, Humbold, Darwin, Ibn Battouta.

Was also ist nun das eigentlich spannendste für einen Reisenden? Terra Incognita.
Einem Radreisenden ist dies per se nicht vergönnt. Für ihn gibt es immer einen bereits angelegten Weg, eine Straße in die Richtung, in die er sich aufmacht. Dort wo es hingeht, war also bereits immer irgend jemand. Der Schatten des Unbekannten ist objektiv verflogen.

Was ich damit mit Bezug aufs Thema sagen will, ist: Displaynavigation mit den darin enthaltenen Optionen samt Internetwissen vernichtet mit seinem hellen Licht jegliches noch so kleine Unwissen über Reiseverlauf und Reiseziel bereits vor Reiseantritt. (Es fehlte noch die Krönung bei Zielankunft: "Wo bleibt Ihr nur solange, wir haben Euch längst erwartet!")

Jetzt kann man natürlich mit der Papierkarte hergehen und so tun, als breche man ins vergleichbar Unbekanntere auf. Charmant lach

Weil das alles so ist, macht es mich etwas traurig. Die Welt ist viel enger und überschaubarer geworden. Ich bitte (flehe) um brauchbaren Widerspruch! schmunzel
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#1471084 - 05/28/21 11:00 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: ]
martinbp
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Bei OSM findest du oft Weg, deren Beginn auf einer Lange von 50-100 m angedeutet ist. Beginnt man ihn zu befahren, stellt sich heraus, dass der Weg aber da noch gar nicht zu Ende ist.

Ob er aber an einem Zaun (Privatgelände), an einem Wassergraben, immer schmaler werdend in in einem Wildwechsel endet, oder ob er aber einfach zwei Straßen und Wege verbindet, nur eben noch nicht gemappt worden ist, erfährst du erst, wenn du es ausprobiert hast.
So habe ich schon (für mich) interessante Verbindungswege entdeckt, auf die mich kein Navigationsprogramm je geschickt hätte. Aber ebensooft musste ich auf dem gleichen Weg wieder zurückkehren.

Das mag in Deutschland vielleicht anders sein, besser "durchgemappt".

Bei Radreisen verzichte ich jedoch gern auf solche unbekannten Möglichkeiten und bleibe auf OSM-bekannten Strecken.

Edited by martinbp (05/28/21 11:02 AM)
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#1471085 - 05/28/21 11:01 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Mikel265]
Job
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In Antwort auf: Mikel265

Wenn man dann noch berücksichtigt, wie viele Fragen und Problemstellungen es mit dem elektronischen Navigieren gibt und wie viele mit Karten Navigation (siehe all die ganzen Beiträge hier unter "Navigation" bleibe ich lieber bei meinem System

Das Können, sich mit Karte und Kompass zu orientieren ist nun auch nicht jedem gegeben. weiss gott nicht.
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#1471086 - 05/28/21 11:16 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: ]
Toxxi
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In Antwort auf: Hobo61
Was ich damit mit Bezug aufs Thema sagen will, ist: Displaynavigation mit den darin enthaltenen Optionen samt Internetwissen vernichtet mit seinem hellen Licht jegliches noch so kleine Unwissen über Reiseverlauf und Reiseziel bereits vor Reiseantritt.

Sorry, aber das ist schlicht und einfach Unsinn. traurig Bzw. kann man das gleich von einer Papierkarte mit der gleichen Wahrhaftigkeit behaupten, wenn man stur den Straßen drauf folgt.

Ich fahre seit ca. 10 Jahren immer mit Navi. Ich wusste bei einigen Touren nicht, wann ich wo sein werde, und wo die Tour überhaupt enden wird. Das hat was mit innerer Einstellung zu tun, und nicht damit, ob man eine elektronische oder analoge Karte nutzt.

Und außerdem... bei Fernreisen, bei denen ich einen Flug erreichen muss, geht es nun mal leider nicht anders, als zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ziel zu sein. Ich habe nicht genug Urlaub, um alles mit dem Rad zu fahren, und auch nicht genug Geld, um Flüge immer ganz spontan zu buchen.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1471087 - 05/28/21 11:28 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: martinbp]
natash
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In Antwort auf: martinbp


Ob er aber an einem Zaun (Privatgelände), an einem Wassergraben, immer schmaler werdend in in einem Wildwechsel endet, oder ob er aber einfach zwei Straßen und Wege verbindet, nur eben noch nicht gemappt worden ist, erfährst du erst, wenn du es ausprobiert hast.
So habe ich schon (für mich) interessante Verbindungswege entdeckt, auf die mich kein Navigationsprogramm je geschickt hätte. Aber ebensooft musste ich auf dem gleichen Weg wieder zurückkehren.

Das mag in Deutschland vielleicht anders sein, besser "durchgemappt".




nein, ist es nicht. Ich hatte so schon beispielsweise die unbeabsichtigte Bachquerung quer durch einen tieferen Bach im Kaiserstuhl, eine zugewachsene Waldstrecke im Allgäu und den ein oder anderen noch nicht einmal beschiebbaren Steilhang in meiner näheren Umgebung.
Das geht auch mit Karte, aber die Anregung dafür in ungewisse Routen abzubiegen ist bei digitalem Material vielfältiger.
Zur Orientierung brauche ich übrigens zwingend einen Blick auf eine Karte. Sonst kann ich mich im Kopf nicht gut verorten, auch wenn ich irgendwo schon x-Mal gewesen bin. Wenn ich ein Kartenbild von der Umgebung im Kopf habe, ist für mich die Orientierung erheblich einfacher.
Ich denke das ist individuell verschieden.
Gruß
Nat
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#1471089 - 05/28/21 12:11 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Hobo61
Unregistered
hallo Thoralf,

mir scheint, Du hast Sinn fürs praktische/pragmatische. schmunzel
Vielen Dank, Georgs Beitrag hat mich zu meinem Beitrag veranlaßt. Leider komm ich da inhaltlich noch nicht weg. Ich weiß genau, wovon und wofür ich schreibe, kann mich aber nicht besser erklären, vermutlich liegts daran.
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#1471092 - 05/28/21 12:34 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: ]
Holger
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In Antwort auf: Hobo61
[…]Was also ist nun das eigentlich spannendste für einen Reisenden? Terra Incognita.
Einem Radreisenden ist dies per se nicht vergönnt. Für ihn gibt es immer einen bereits angelegten Weg, eine Straße in die Richtung, in die er sich aufmacht. Dort wo es hingeht, war also bereits immer irgend jemand. Der Schatten des Unbekannten ist objektiv verflogen.
[…]


Für mich gilt das nicht. Ich möchte nichts unbekanntes kennenlernen, das niemand vorher gesehen hat. Warum auch? Warum sollte das das Spannendste für Reisende sein? Sollte es nicht eher etwas "für den Reisenden Unbekanntes" sein? Was interessiert es mich, ob jemand schon mal in New York war, wenn ich zum ersten Mal dort bin? Für das eigene Erleben etwas Unbekannten ist es doch völlig irrelevant, ob da schon andere waren - das ist nur eine zusätzliche, sozusagen intellektuelle Ebene.

In Antwort auf: Hobo61
[…]Was ich damit mit Bezug aufs Thema sagen will, ist: Displaynavigation mit den darin enthaltenen Optionen samt Internetwissen vernichtet mit seinem hellen Licht jegliches noch so kleine Unwissen über Reiseverlauf und Reiseziel bereits vor Reiseantritt.[…]

Wenn Du geschrieben hättest "kann vernichten", dann gehe ich mit. Aber das muss sie selbstverständlich nicht tun, das hängt immer von denjenigen ab, die die Displaynavigation nutzen und wie sie sie nutzen.
Abgesehen davon ist für mich "internetwissen" schon ziemlich wichtig, wenn ich mich auf eine Reise vorbereite. Dass ich dann alles weiß, ist illusorisch. Auch bei noch so genauer Planung bleibt Unwissen. Aber darum geht es mir gar nicht. Ich möchte möglichst viel wissen vorher. "was man nicht weiß, sieht man nicht" - dieser Satz gilt für mich auf jeden Fall. Sicher nicht für jedermann und jedefrau, aber genauso sicher nicht nur für micht. Die Welt ist zu komplex für pauschale Aussagen, mit dieser pauschalen Aussage höre ich hier jetzt auf zwinker
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#1471093 - 05/28/21 12:59 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Job]
Holger
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In Antwort auf: Job
In Antwort auf: Mikel265

Wenn man dann noch berücksichtigt, wie viele Fragen und Problemstellungen es mit dem elektronischen Navigieren gibt und wie viele mit Karten Navigation (siehe all die ganzen Beiträge hier unter "Navigation" bleibe ich lieber bei meinem System

Das Können, sich mit Karte und Kompass zu orientieren ist nun auch nicht jedem gegeben. weiss gott nicht.

Oooh ja. Selbst die, nur mit herkömmlichen Straßenkarten ganz ohne Kompass...
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#1471094 - 05/28/21 01:07 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Holger]
Toxxi
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In Antwort auf: Holger
Für das eigene Erleben etwas Unbekannten ist es doch völlig irrelevant, ob da schon andere waren - das ist nur eine zusätzliche, sozusagen intellektuelle Ebene.

dafür Sehr schön ausgedrückt! bravo

Wenn ich irgendwo hin fahre, wo vorher noch niemand war, werde ich garantiert keine schöne Kneipe, Café oder Gaststätte entdecken. Vermutlich grundsätzlich gar keine Versorgungsmöglichkeit außer Jagen, Angeln und Pilze oder Früchte zu sammeln.

In Antwort auf: Holger
"was man nicht weiß, sieht man nicht" - dieser Satz gilt für mich auf jeden Fall.

Galt für mich vor der ersten Radreise nicht, aber ich habe ziemlich schnell gelernt, dass das doch für mich gilt.

Nämlich NACH meiner ersten Tour durch Italien, bei der ich einfach mit der Landkarte losgefahren bin, fiel mir etwas auf: Ich bin an vielen interessanten Sachen knapp vorüber gefahren (z.B. diverse Burgen, Kalterer See ...), von denen ich einfach nichts wusste, und die aber nicht so nah an der Strecke lagen, um sie sofort per Auge zu sehen.

Seitdem schaue ich immer vorher irgendwo nach und informiere mich wenigstens ein bisschen. Aber auch nicht zu viel, sonst sind die Erwartungen zu groß und die Überraschungen tatsächlich zu wenig.

Gruß
Thoralf
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#1471122 - 05/28/21 09:18 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Olaf65
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[b][/b]Hallo, ich fahre nur nach Papierkaten von ADFC, welche ich von ganz DE besitze.
Diese bieten den Vorteil der Landschaftsübersicht. Man muß allerdings auch ein bißchen
mitdenken und eine Karte funktioniert immer, ohne jeden technischen Schnickschnack.
Mfg Olaf
Ohne Fahrrad geht nichts .
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#1471341 - 05/31/21 02:04 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Margit]
Margit
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In Antwort auf: Margit
In Antwort auf: StephanBehrendt
Und in so manch vermeintlicher Sackgasse finde ich dank OSMand dann doch noch einen Durchschlupf.
beim Großzoomen der OSM-Karte habe ich den Weg (rote Punkte) entdeckt träller
ohne Smartphone oder Tablet habe ich den Durchschlupf heute nicht gefunden traurig
Viele Grüße
Margit
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#1471345 - 05/31/21 02:29 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
Peter Lpz
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Ich hab nicht ganz verstanden, was der Kollege damit wirklich gemeint hat und interpretiere mal fröhlich:

Ich denke nicht, dass es da um die "intellektuelle Ebene" geht, sondern vielleicht darum, dass man vom Massentourismus verwöhnte Ziele meidet und sich stattdessen von ein paar lustigen Sachen überraschen lässt, die einem auf der Karte schön bunt vorkommen. Das gelingt mir neben dem einen oder anderen Reinfall doch recht häufig.

Ich mache mir bei Fernradtouren nach Karte relativ viel Arbeit und dabei sehe ich beinahe dieselben Dinge, die die digitalen Helferlein als POI bezeichnen. Es blinkt halt weniger. Aber auch ich bin schon hin und wieder an ein paar Dingen vorbeigeradelt, weil ich entweder gerade faul war oder es nicht besser wusste. Es gehört halt zum Leben, sich auch mal über selbstgebauten Mist zu ärgern. Mir fällt es halt schwer, zu glauben, das derlei mit den elektronischen Helferlein ausgeschlossen werden kann. Zu jedem Blinker wird man es kaum schaffen, meine ich. So wird man sich auch damit vorbereiten müssen.

Ich hab auch gar keine Ahnung, wohin man fahren muss, um irgendwohin zu kommen, wo noch keiner war. Ich war durchaus schon an ein paar sehr selten begangenen Stellen auf dem Planeten, aber weder habe ich es zu irgendeiner Erstbesteigung eines Berges gebracht, noch könnte ich behaupten, irgendwo der erste gewesen zu sein. Deshalb glaub ich, man braucht den Kollegen nicht gar zu wörtlich nehmen. Ich denke, ich versteh ihn auch so.

Gruß Peter
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#1471762 - 06/07/21 09:34 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: 68163]
Ortenauer
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Auf dem Fahrrad nutzen wir die Garmin GPSMap64 und ganz klassisch die Papierkarte.

Obwohl ich hier in der Runde wohl zu den jüngeren zähle bin ich da altmodisch und schaue unterwegs zur Peilung lieber auf eine Papierkarte als dass ich für mich umständlich aufm Smartphone hin und her zoome und schiebe etc.

Akku- und Technikprobleme habe ich mit der Papierkarte noch nie erlebt während Smartphone gerne mal mit leerem Akku gestreikt hat oder die GPSMap einfach nur eeeeewiiiigg gebraucht hat bis mal gezoomt wurde.
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Off-topic #1471774 - 06/07/21 11:36 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: ]
Toxxi
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In Antwort auf: Ortenauer
Akku- und Technikprobleme habe ich mit der Papierkarte noch nie erlebt

Ich schon, und zwar in einem heftigen Schneesturm im Riesengebirge. Gut, das war beim Wandern und ist vielleicht etwas offtopic.

Es war Wind mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 100 km/h, Die Sichtweite betrug ca. 30 m. Bei diesen Verhältnissen hätte es uns jede Papierkarte (die wir durchaus dabei hatten) aus den Fingern gefetzt. Das Garmin Dakota hat (erstaunlicherweise) sehr zuverlässig funktioniert und uns den Weg vom exponierten Grat zur geschützten Hütte im Tal gezeigt.

Ohne Navi ggf. schwierig. Selbst 300 m von der Hütte entfernt war sie trotz starker Beleuchtung nicht zu sehen. Da war ich wirklich froh über das Navi.

Im Nachhinein haben wir auch festgestell, dass wir ziemlich unvosichtig waren, weil wir das Wetter komplett unterschätzt haben. Wir hätten auch durchaus dabei draufgehen können...
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Off-topic #1471824 - 06/07/21 06:30 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
iassu
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Krasse Geschichte schockiert
...in diesem Sinne. Andreas
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#1471836 - 06/07/21 07:52 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: buche]
Thomas_Berlin
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In Antwort auf: buche
Wie oft soll ich denn da umblättern


Genauso geht's mir auch.

Für die letzte längere Tour hatte ich mir extra einen Stapel bikemap Karten nebst Klickfix-auf-dem-Vorbau-Kartenhalter besorgt. Die Idee, nach Karte zu fahren fand ich irgendwie romantisch/nostalgisch/back to the roots. Es kam dann so, dass ich mit dem Neufalten & Reinfriemeln der Karten nicht hinterherkam.

Trotzdem ist es AUCH richtig, dass eine grosse Übersichtskarte auf dem Tisch zurechtgelegt unschlagbar ist. Egal ob auf Laptop, Handy oder Navi - 'the big picture' ist durch nichts zu ersetzen.
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Off-topic #1471935 - 06/09/21 06:02 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Toxxi]
irg
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In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Ortenauer
Akku- und Technikprobleme habe ich mit der Papierkarte noch nie erlebt

Ich schon, und zwar in einem heftigen Schneesturm im Riesengebirge. Gut, das war beim Wandern und ist vielleicht etwas offtopic.

Es war Wind mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 100 km/h, Die Sichtweite betrug ca. 30 m. Bei diesen Verhältnissen hätte es uns jede Papierkarte (die wir durchaus dabei hatten) aus den Fingern gefetzt. Das Garmin Dakota hat (erstaunlicherweise) sehr zuverlässig funktioniert und uns den Weg vom exponierten Grat zur geschützten Hütte im Tal gezeigt.

Ohne Navi ggf. schwierig. Selbst 300 m von der Hütte entfernt war sie trotz starker Beleuchtung nicht zu sehen. Da war ich wirklich froh über das Navi.

Im Nachhinein haben wir auch festgestell, dass wir ziemlich unvorsichig waren, weil wir das Wetter komplett unterschätzt haben. Wir hätten auch durchaus dabei draufgehen können...


Jedes Medium hat seine Vor- und Nachteile. Papierkarten vertragen Sturm und Regen schlecht. Trotzdem haben wir in Vor-Navi-Zeiten auch bei Dreckswetter durch lappländisches Fjell gefunden, es war nur nicht so einfach. Mit guter Raumorientierung kann man oft ziemlich weit kommen, ohne die Karte aus packen zu müssen. Dass meine Raumorientierung und meine "Karte im Kopf" durch die Verwendung des Navis nach gelassen hat, musste ich schon fest stellen.

Eines ist sicher: Mit schlechter Navigation anhand einer Papierkarte kann man sich kaum so verrennen, wie durch das blinde Nachhecheln einem Navi nach, das einen irgendwo hin lotsen will. Wir haben aktuell so eines. Dem gestehe ich allenfalls eine unterstützende Funktion zu. Was selbstverständlich nichts gegen die Navi-Benützung sagt!

lg!
georg
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Off-topic #1471940 - 06/09/21 07:16 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
iassu
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Das größte Problem scheint mir zu sein, daß die Papierkarten wahrscheinlich bald nicht mehr hergestellt werden. Ich habe einen mittelgroßen Schatz davon. Ich werde ihn hüten müssen.
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1471948 - 06/09/21 08:23 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Martina
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Fürchte ich auch ein bisschen. Andererseits: Zeitungen werden auch noch gedruckt für hoffnungslose Nostalgiker wie mich.
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Off-topic #1471949 - 06/09/21 08:39 AM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: irg]
Polkupyöräilijä
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In Antwort auf: irg
Dass meine Raumorientierung und meine "Karte im Kopf" durch die Verwendung des Navis nach gelassen hat, musste ich schon fest stellen.

Wie fest hast du es denn gestellt?

Nein, im Ernst: Um eben dies zu verhindern, benutze ich mein Navi nicht als solches im eigentlichen Sinn, sondern "nur" als Landkarte, die mir meine Route und meinen Standort anzeigt und sich praktischerweise mitbewegt, so dass Umblättern wie bei einer Papierkarte nicht nötig ist. Weiterer Vorteil ist, dass ich den Maßstab den jeweiligen Erfordernissen anpassen kann und bei Bedarf auch Hinweise auf Sehenswürdigkeiten oder Infrastruktureinrichtungen einblenden könnte.

Aber optische oder visuelle Navigationshinweise bleiben ausgeschaltet, ebenso wie die Kartendrehung. Norden ist oben, und die Entscheidungen, wann wo wie abzubiegen ist, trifft nach wie vor das Navi zwischen meinen Ohren.

Für den Überblick habe ich in der Lenkertasche einen Ausdruck der gesamten Route oder der jeweiligen Tagesetappe. Sollte - was bisher noch nicht vorgekommen ist - die elektronische Karte einmal total ausfallen, würde ich damit (und mit Strassen-/Wegebeschilderung, Gewässer, Bahnlinien, Sonnenstand etc. und ein bisschen Orientierungssinn) auch zu meinem Ziel finden.

Für mich, der ich ein grosser Freund sowohl von papierenen als auch digitalen Landkarten bin, hat sich diese Kombination als am zweckmässigsten erwiesen.
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Off-topic #1471985 - 06/09/21 12:26 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Job
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mit Verlaub, das ist doch Unsinn. Die Daten sind doch alle da! Niemand hindert Dich einen Plotter anzuwerfen und Dir die OSM oder jede andere beliebige Karte Deiner Wahl auszudrucken. Früher sind Karten von bestimmten Gegenden auch nur alle Jubeljahre mal neu verlegt worden. Dafür gab es jedes Jahr eine neue Bikeline-Auflage vom Elberadweg.
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Off-topic #1471990 - 06/09/21 12:42 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Job]
Martina
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In Antwort auf: Job
Niemand hindert Dich einen Plotter anzuwerfen und Dir die OSM oder jede andere beliebige Karte Deiner Wahl auszudrucken.


Wenn ich genug Vorbereitungszeit habe, stimmt das. Aber nicht, wenn ich irgendwo unterwegs meine Route spontan umplane und feststelle, dass ich genau diese Karte nicht dabeihabe.
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#1471997 - 06/09/21 02:04 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Polkupyöräilijä]
hopi
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In Antwort auf: Polkupyöräilijä. . .
benutze ich mein Navi nicht als solches im eigentlichen Sinn, sondern "nur" als Landkarte, die mir meine Route und meinen Standort anzeigt und sich praktischerweise mitbewegt, so dass Umblättern wie bei einer Papierkarte nicht nötig ist. Weiterer Vorteil ist, dass ich den Maßstab den jeweiligen Erfordernissen anpassen kann und bei Bedarf auch Hinweise auf Sehenswürdigkeiten oder Infrastruktureinrichtungen einblenden könnte.
ich finde, so sollte es gemacht werden. Ich verfahre schon seit Jahren so. Mein Garmin ist ein "Kartenanzeigegerät mit Zusatznutzen". Im Regelfall lasse ich mir einen irgendwie vorbereiteten Track anzeigen, den ich als mehr oder weniger detaillierten "Strich auf der Karte" betrachte. Ich kann dem folgen oder auch einen anderen Weg wählen. In der "Papierzeit" habe ich auch häufiger die vorgesehene Wegeführung durch mehr oder weniger exakte Markierungen auf der Karte gekennzeichnet. Ob ich denn auch so gefahren bin, ist eine völlig andere Frage. Manchmal war es so, manchmal gab es eh keine sinnvolle Alternative und häufig habe ich die Wegeführung unterwegs geändert, habe da unterwegs aufgegriffen Anregungen für die weitere Wegeführung berücksichtigt.
"If you want something done, do it yourself."
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Off-topic #1471998 - 06/09/21 02:13 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Martina]
hopi
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In Antwort auf: Martina
Wenn ich genug Vorbereitungszeit habe, stimmt das. Aber nicht, wenn ich irgendwo unterwegs meine Route spontan umplane und feststelle, dass ich genau diese Karte nicht dabeihabe.
im Gegensatz zu Papierkarten könnte man durchaus viel mehr digitale Karten problemlos mitführen. Ich habe im Regelfall auf meinem Garmin immer mehrere Karten installiert. Die dadurch verursachten "kleinen Schwächen" des Gerätes nehme ich einfach hin. Dann dauert halt gelegentlich der täglich erste Gerätestart etwas länger. Was soll's. schmunzel
"If you want something done, do it yourself."
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Off-topic #1472023 - 06/09/21 07:26 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Job]
iassu
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In Antwort auf: Job
mit Verlaub, das ist doch Unsinn......Niemand hindert Dich einen Plotter anzuwerfen und Dir die OSM oder jede andere beliebige Karte Deiner Wahl auszudrucken.
Eine beliebig aus dem Regal gegriffene Generalkarte Emilia Romagna hat die Maße 98x139 cm. Und genau um diese Größe in der Übersicht vor mir zu haben, nutze ich Papierkarten. Dann sag mir mal, wie ich sowas mal eben In Landkartenpapierqualität selber drucken kann. Mäusekino habe ich schon im Händi.
...in diesem Sinne. Andreas

Edited by iassu (06/09/21 07:29 PM)
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Off-topic #1472024 - 06/09/21 07:30 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Job
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ja und? was glaubst Du was Ingenierbüros für Ausdrucke haben? macht Dir jeder bessere Copyshop. davon gibts inzwischen sicher mehr als Kartenläden.
Hab grad mal nachgesehen. Ein A1-Ausdruck in Farbe auf 120g/m² Papier kostet etwa 13,50. Das passt dann allerdings nicht mehr ausgeklappt in Deine Kartenhülle.

Edited by Job (06/09/21 07:34 PM)
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Off-topic #1472025 - 06/09/21 07:32 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: Job]
iassu
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Kein Vergleich zu fertig gefalteten und im Deckel übersichtlich beschrifteten Landkarten. Ich werde sicher nicht zum Copyshop gehen und mit einer Architektenrolle heimkommen wirr verwirrt
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1472026 - 06/09/21 07:37 PM Re: Ein Lob der Papierkarte [Re: iassu]
Job
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siehste. wer will findet Wege, wer nicht will, findet Gründe....
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