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#1453805 - 12/26/20 09:13 AM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Holger]
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Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man bei einer längeren Auszeit über sich nachdenken kann und auch in der Folge einiges in seinem Leben ändert. So etwas gelingt nur den Wenigsten - leider. Oft ist der Mensch alleine nicht in der Lage, sich selbst von Grund auf neu zu erfinden, was auch Ursache dafür ist, dass die meisten Menschen mit Depressionen sich nicht selbst heilen können. Das Wahrscheinlichste ist m.E. eher, dass sich durch den veränderten Alltag und die Eindrücke veränderte Verhaltensweisen oder (Lebens-)Einstellungen einschleichen und/oder man über etwas hinwegkommt bzw. lernt zu vergessen.
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#1453820 - 12/26/20 01:14 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Ride Worldwide]
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[zitat=Ride Worldwide][…]Warum solle man keine tiefen Gespräche haben können auf Reisen? Dies kam mehrmals auf und ist für mich nicht nachzuvollziehen.[…] Für mich auch nicht. Obwohl ich es nicht darauf anlege, haben sich bei mir gute Gespräche selbst auf Reisen in Westeuropa - und sogar in diesem Jahr in Deutschland ergeben. Warum auch nicht? Warum das in entfernteren Regionen anders sein sollte, glaube ich nicht, eher, dass man halt noch deutlich andere Eindrücke bekommt. Da habe ich einen ganz gewichtigen Grund - nämlich die Sprachbarriere. Wirklich fließend kann ich an Fremdsprachen nur Englisch, und Polnisch und Russisch mit Einschränkungen. Halbwegs verständlich machen kann ich mich auch noch in ein paar mehr Sprachen. Ich versuche auch immer, einen Grundstock an Vokabeln und Phrasen zu lernen. Aber das reicht nicht für tiefergehende Gespräche. In Rumänien traf ich auf Menschen, die hervorragend Englisch sprachen und mit denen tiefere Gespräche über die Welt wirklich möglich waren. Aber das war wirklich eine seltene Ausnahme. Gruß Thoralf
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#1453822 - 12/26/20 01:23 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Ride Worldwide]
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Es werden Ängste geschürt, wo es keinen Grund dazu gibt. Beispiel Altersvorsoge, Krankenkasse, Job, soziales Umfeld usw. Ich finde schon, dass das nachvollziehbare Gründe sind. Ich bin sehr neugierig auf Neues, auf fremde Länder und andere Kulturen. Ich möchte nicht mein ganzes Leben nur an Geld und Arbeit festmachen. Völlig egal ist mir das aber auch nicht. Dazwischen gibt es eine ganze Menge Spielraum, die mit Augenmaß zu nutzen ist. Das muss letzten Endes jeder für sich selbst entscheiden. Für jemanden, der einen Allerweltsjob hat, mag das noch einfacher sein als für jemanden, der sehr spezialisiert ist. Gruß Thoralf
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#1453828 - 12/26/20 02:21 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Toxxi]
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Es ist ein Lotteriespiel: Mein weltreisender Großonkel hatte "Glück" und wurde von den Wölfen an geknabbert, bevor er eine Pension gebraucht hätte. Wenn man das Glück nennen kann. Ich würde das anderes sehen. Ich erreiche in knapp 5 Jahren die Pensionsgrenze und denke noch lange nicht daran, ab zu treten. Die Vorstellung, ich müsste dann ad infinitum weiter arbeiten wäre mir gar nicht angenehm. (Das ist übrigens gar nicht so selten. Viele müssen noch ewig über das gesetzliche Pensionsantrittsalter hinaus arbeiten, bis sie einen Anspruch erwerben.)
Aber das ist die individuelle Entscheidung jedes einzelnen. Blöd dabei ist, dass eventuelle Folgen einer Entscheidung in jungen Jahren oft erst sehr spät auf treten, wenn sie kaum noch zu korrigieren sind. Dann kann man sie nur mehr mit Fassung tragen.
lg! georg
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#1453830 - 12/26/20 02:24 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Toxxi]
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Da habe ich einen ganz gewichtigen Grund - nämlich die Sprachbarriere. Wirklich fließend kann ich an Fremdsprachen nur Englisch, und Polnisch und Russisch mit Einschränkungen. Halbwegs verständlich machen kann ich mich auch noch in ein paar mehr Sprachen.
Gruß Thoralf
Hast du ein Glück! Ich spreche nur steirisch, also erste Fremdsprache Deutsch , dann Englisch. Latein und Altgriechisch habe ich vergessen. König Nestor spricht nicht mehr mit mir, und der Papst wird eh nicht mit mir reden wollen. So bleiben meine Fremdsprachenkenntnisse sehr überschaubar. lg! georg
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#1453832 - 12/26/20 02:50 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Toxxi]
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Es werden Ängste geschürt, wo es keinen Grund dazu gibt. Beispiel Altersvorsoge, Krankenkasse, Job, soziales Umfeld usw. Ich finde schon, dass das nachvollziehbare Gründe sind. Ich bin sehr neugierig auf Neues, auf fremde Länder und andere Kulturen. Ich möchte nicht mein ganzes Leben nur an Geld und Arbeit festmachen. Völlig egal ist mir das aber auch nicht. Dazwischen gibt es eine ganze Menge Spielraum, die mit Augenmaß zu nutzen ist. Das muss letzten Endes jeder für sich selbst entscheiden. Für jemanden, der einen Allerweltsjob hat, mag das noch einfacher sein als für jemanden, der sehr spezialisiert ist. Spezialisiert im Sinne von: "kann nur in einer Firma arbeiten" ist sicherlich ein Nachteil, "Spezialisiert" im Sinne von "hochqualifiziert" ist aber eher ein Vorteil: solche Leute gibts nicht wie Sand am Meer, muss man auch nehmen, wenn sie einen Knick im Lebenslauf haben , ausserdem sind diese Jobs auch eher hochbezahlter als "Allerweltjobs", was die Flexibilität ebenfalls erhöht ... Letztendlich ist es schlicht eine Frage, was man höher gewichtet: Sicherheit oder aussergewöhnliche (ganz neutral gemeint) Erfahrung.
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet |
Edited by panta-rhei (12/26/20 02:52 PM) |
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#1453855 - 12/26/20 09:27 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: panta-rhei]
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Letztendlich ist es schlicht eine Frage, was man höher gewichtet: Sicherheit oder aussergewöhnliche (ganz neutral gemeint) Erfahrung. Und du denkst wirklich, das sind die wesentlichen, also entscheidenden ("letztlich") Kriterien?
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1453858 - 12/26/20 09:49 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: iassu]
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Letztendlich ist es schlicht eine Frage, was man höher gewichtet: Sicherheit oder aussergewöhnliche (ganz neutral gemeint) Erfahrung. Und du denkst wirklich, das sind die wesentlichen, also entscheidenden ("letztlich") Kriterien? Natuerlich, denn es war konkret bezogen auf Toxxis Beitrag, der sich um die Frage drehte wie das berufliche Risiko bei einer Langezeitreise zu bewerten ist. Es ging Toxxi (und mir) in diesem Beitrag NICHT um die Frage, OB man überhaupt besondere Erfahrungen in Form einer Langzeitreise sucht. Das ist ja hier eh schon mehrheitlich nicht der Fall.
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet |
Edited by panta-rhei (12/26/20 09:51 PM) |
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#1453859 - 12/26/20 09:55 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: panta-rhei]
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Selbst wenn man Thoralfs Beitrag in erster Linie als auf dieses Risiko bezogen verstehen möchte: was ist eigentlich zB mit jemandem, der seinen Beruf gerne ausübt, darin einen großen Teil seines Lebenssinns sieht und sowohl von seiten des beruflichen Umfelds als auch bezogen auf einen selbst keine derart langen Unterbrechungen einbauen will?
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1453860 - 12/26/20 10:45 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: iassu]
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Selbst wenn man Thoralfs Beitrag in erster Linie als auf dieses Risiko bezogen verstehen möchte: was ist eigentlich zB mit jemandem, der seinen Beruf gerne ausübt, darin einen großen Teil seines Lebenssinns sieht und sowohl von seiten des beruflichen Umfelds als auch bezogen auf einen selbst keine derart langen Unterbrechungen einbauen will? Dann ist das doch schön! Hat aber nix mit Toxxis und meinem Beitrag (und letztlich auch nix mit der Intention des TE) zu tun. Ich bezog mich nicht auf die "nicht-willer" - fuer die macht die Betrachtung über die Grösse des Jobrisikos eh keinen Sinn! So what? Du kannst Dich natürlich auf den Standpunkt stellen "Thema und Kontext is eh egal" ... und jetzt anfangen, über Rohloff vs Scheibenbremsen oder sowas zu diskutieren .....
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet |
Edited by panta-rhei (12/26/20 10:47 PM) |
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#1453862 - 12/27/20 12:33 AM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: panta-rhei]
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Selbst wenn man Thoralfs Beitrag in erster Linie als auf dieses Risiko bezogen verstehen möchte: was ist eigentlich zB mit jemandem, der seinen Beruf gerne ausübt, darin einen großen Teil seines Lebenssinns sieht und sowohl von seiten des beruflichen Umfelds als auch bezogen auf einen selbst keine derart langen Unterbrechungen einbauen will? Dann ist das doch schön! Hat aber nix mit Toxxis und meinem Beitrag (und letztlich auch nix mit der Intention des TE) zu tun. Ich fasse den Startbeitrag, Folgebeiträge des TO und auch teilweise deine Beiträge so auf, daß ihr irgendwie voraussetzt, daß eine Auszeit wie angesprochen für eine Fernreise jedem gut tun würde, auch wenn er bislang noch nicht zu dieser Erkenntnis gekommen sein sollte und daß alle angenommenen Hindernisse nicht zwingend sind und ausgeräumt werden können. Gegen letzteres hatte sich auch Thoralf teilweise ausgesprochen und so manch andere auch. Und eben diese Voraussetzung halte ich für irrig. Eine interkontinentale Fahrrad-Fernreise über mehr als ein halbes Jahr oder gar mehrere Jahre ist in meinen Augen definitiv nicht für jeden eine Bereicherung und würde ihn weiterbringen. So gesehen halte ich auch die allgemeingültige Ausgangsformulierung für sinnfrei, was einen davon abhält.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (12/27/20 12:34 AM) |
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#1453873 - 12/27/20 07:39 AM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Ride Worldwide]
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Weil man nicht so viel Urlaub hat. Weil man anders viel schneller ans Ziel kommt. Weil die Welt nicht fürs Radfahren gemacht ist. Weil es anstrengend ist. Weil man unterwegs nur Probleme hat.
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#1453876 - 12/27/20 08:04 AM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Alexander Ausserstorfer]
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Weil man unterwegs nur Probleme hat. Du vielleicht - ich nicht Und Millionen andere auch nicht, sonst würden nicht so viele eine Radreise machen. Gruß Thomas www.bikeamerica.de
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Cycle. Recycle. For a better world... | |
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#1453879 - 12/27/20 08:32 AM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: dhomas]
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RR-Träumer
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Mal salopp übersetzt - das mit der "Selbstfindung" ist ein wenig Augenwischerei.
Ich denke, "Selbstfindung" richtet sich nach innen, der Charakter prägt sich. Da kann meiner Meinung nach eine große (Welt-)Reise sehr wohl Anreize schaffen, um sich selbst zu hinterfragen, sich "zu prägen". Ereignisse dazu kann es genug geben. Allerdings kann das selbstverständlich auch zuhause geschehen. Prägende Augenblicke/Erlebnisse liegen überall herum (besonders wenn man auf der Suche ist). Nun denke ich, kommt es sehr auf das Alter bzw. die Reife des Menschen an, ob neue Prägungen stattfinden bzw. sich der Charakter erst ausprägt. Da sind Erzählungen von jüngeren Reisenden sicher immer wieder stimmig. Bei reiferen Menschen, wenn sie denn einen "ausgereiften Charakter" gefunden haben, könnte ich mir vorstellen, dass sich die Geschichte eher umdreht: Solche Menschen suchen sich ihre Reiseziele nach ihren Bedürfnissen, und werden so weniger (neu) geprägt. Bitte "alt und jung" bzw. "reif und weniger reif" nicht ins gleiche Boot werfen. Ein junger Mensch kann einen reifen Charakter haben, ein alter Mensch ein Suchender sein...
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#1453891 - 12/27/20 10:24 AM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: iassu]
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Underway in British Indian Ocean Territory
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Selbst wenn man Thoralfs Beitrag in erster Linie als auf dieses Risiko bezogen verstehen möchte: was ist eigentlich zB mit jemandem, der seinen Beruf gerne ausübt, darin einen großen Teil seines Lebenssinns sieht und sowohl von seiten des beruflichen Umfelds als auch bezogen auf einen selbst keine derart langen Unterbrechungen einbauen will? Dann ist das doch schön! Hat aber nix mit Toxxis und meinem Beitrag (und letztlich auch nix mit der Intention des TE) zu tun. Ich fasse den Startbeitrag, Folgebeiträge des TO und auch teilweise deine Beiträge so auf, daß ihr irgendwie voraussetzt, daß eine Auszeit wie angesprochen für eine Fernreise jedem gut tun Noe bei mir definitiv nicht, war fuer mich gut, nicht mehr und nicht weniger. Aber: Der TE möchte garnicht seine Idee, das eine Langzeitreise eione tolle Sache ist, diksutieren, SONDERN die Gründe, die einen davon abhalten könnte. Das willst Du nicht versstehen. Mach doch einen neuen Thread auf: "Langzeitradreisen sind doof"
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet |
Edited by panta-rhei (12/27/20 10:25 AM) |
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#1453918 - 12/27/20 01:27 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: panta-rhei]
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Spezialisiert im Sinne von: "kann nur in einer Firma arbeiten" ist sicherlich ein Nachteil, "Spezialisiert" im Sinne von "hochqualifiziert" ist aber eher ein Vorteil: solche Leute gibts nicht wie Sand am Meer, muss man auch nehmen, wenn sie einen Knick im Lebenslauf haben , ausserdem sind diese Jobs auch eher hochbezahlter als "Allerweltjobs", was die Flexibilität ebenfalls erhöht ... Hmmm... jein. Ich möchte nicht in einem Job versauern, der mir nicht ein Mindestmaß an Spaß macht. Dazu verbringe ich zu viel Lebenszeit auf Arbeit. Es geht mir nicht nur um das bloße Finden eines Jobs. Spaß an der Arbeit hat bei mir sehr viel mit Arbeitsklima zu tun. Ich möchte ein vernünftiges Arbeitsklima zu vernünftigen Arbeitsbedingungen haben. Und das ist alles andere als einfach zu finden. Das weiß man auch vorher nicht, sondern bekommt es nur durch Trial and Error heraus. Im Moment habe ich eine solche Arbeit. Noch mal von vorn durch diese Ochsentour der Suche zu gehen - darauf habe ich wenig Lust. Aber du hast natürlich völlig recht, was die Bezahlung angeht. Ein gut bezahlter Job, in dem ich bei einer Vollzeitstelle deutlich mehr Geld verdiene, als ich brauche, erlaubt es, die Arbeitszeit zu reduzieren (bei natürlich reduziertem Gehalt). Das gibt zusätzliche Flexibilität. Ich habe das mit meinem Chef für 2021 so ausgehandelt. Ob ich allerdings die gewonnene Freizeit für eine lange Radreise, mehrere kurze Radreisen oder anderweitig benutze, ist mir selbst noch nicht klar. Vermutlich werden er eher mehrere kürzere zusätzliche Reisen werden. Und irgendjemand schrieb schon mal, dass es auch noch andere Hobbies gibt. Bei mir ist das zum Beispiel, Gitarre zu spielen. Oder schlicht und ergreifend mehr Zeit für Freunde und Familie zu haben. Letztendlich ist es schlicht eine Frage, was man höher gewichtet: Sicherheit oder aussergewöhnliche (ganz neutral gemeint) Erfahrung. Auch wieder jein. Wenn man die Arbeit als bloßes Geldverdienen betrachtet, um Wohnung, Essen und Radreisen zu bezahlen, dann stimme ich dir zu. Für mich meine Arbeit aber mehr als nur bloßes Geldverdienen und eben mehr als nur "Sicherheit". Gruß Thoralf
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#1453920 - 12/27/20 01:47 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Toxxi]
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Spezialisiert im Sinne von: "kann nur in einer Firma arbeiten" ist sicherlich ein Nachteil, "Spezialisiert" im Sinne von "hochqualifiziert" ist aber eher ein Vorteil: solche Leute gibts nicht wie Sand am Meer, muss man auch nehmen, wenn sie einen Knick im Lebenslauf haben , ausserdem sind diese Jobs auch eher hochbezahlter als "Allerweltjobs", was die Flexibilität ebenfalls erhöht ... Hmmm... jein. Ich möchte nicht in einem Job versauern, der mir nicht ein Mindestmaß an Spaß macht. Dazu verbringe ich zu viel Lebenszeit auf Arbeit. Stimmt, insofern gehts natürlich nicht nur um die Jobsicherheit vs. Langzeitreiseerfahrung. Es hängt halt immer von den jeweiligen Prioritäten ab, mit denen man sich auseinandersetzen muss, WENN man eine Langzeitreise in Betracht zieht, da gibts viele Aspekte. Mit hat sicher auch geholfen, dass eh ein Stellenwechsel anstand und die Stellen in meinem (hochqualifizierten) Bereich sowieso häufig nur Zeitverträge umfassen. Ich habe das mit meinem Chef für 2021 so ausgehandelt. Ob ich allerdings die gewonnene Freizeit für eine lange Radreise, mehrere kurze Radreisen oder anderweitig benutze, ist mir selbst noch nicht klar. Auf jeden Fall setzt Du Dich mit der Frage auseinander ... wünsche Dir die Weisheit für eine gute Entscheidung.
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1453926 - 12/27/20 03:42 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: ]
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Interessante Gedanken... Ich möchte einmal eine andere Perspektive auf die Diskussion anbieten: die unseres Gehirns und seine Neuronen. Das Hirn als solches ist glaub ich als sehr energie-effizientes Etwas zu sehen. Es verwendet immer nur soviel Energie wie nötig. Zum Beispiel sind bekannte Situationen oder Gegenden, Speisen oder Kontakte „einfacher“ zu verarbeiten... d.h. Da muss es mit weniger Überraschungen klarkommen. Bei Neuem wird mehr Energie für die Einordnung und Verarbeitung benötigt... das Gehirn wird also viel Aufwand betreiben (müssen) um das Unbekannte zu untersuchen und für den nächsten Kontakt mit etwas Vergleichbarem vorbereitet zu sein... eine schnelle Verarbeitung könnte ja überlebenswichtig sein. Und, beim nächsten Mal möchte es ja nicht schon wieder soviel Energie aufwenden müssen, v.a. wenn zB der Alltag schon voller energiehungriger Dinge ist. Nun unterscheiden sich Menschen und Ihre Hirne in Bezug auf Prädispositionen (wieviel Neues brauchen wir um unsere innere Neugier zu befriedigen?) und Erfahrungen (schon „alles“ erlebt?) sowie unter der „Arbeitslast“ die notwendig ist um den Alltag zu bewältigen. Auch sind die Hirne in einem unterschiedlichen „Trainingszustand“, d.h. ein daran gewöhntes Hirn welches ständig Neues einordnet tut sich einfacher, wie eines das untrainiert plötzlich etwas Neues verarbeiten muss (analog zum Muskel... der kann auch je nach Zustand mehr oder weniger Freude an einem Gewicht haben). Übertragen auf die Diskussion hier: ich beobachte unterschiedliche Charaktere, welche ihre Lust auf Neues (=neue Erinnerung und Erfahrungen, aber auch Risiken) schon durch einen fordernden Alltag oder einen reichen Erfahrungsschatz gestillt sehen oder solche, die sich bewusst aus der Komfortzone herauswagen wollen. Beide Wege (und alle Zwischentöne) führen immer dann zu einer neuen / erweiterten Prägung des Charakters, wenn etwas Überraschendes, vielleicht sogar bedrohliches gemeistert und in die Erinnerungen einsortiert wurde. Jedoch wird es als Entspannung „abgebucht“ wenn wir aufregungsarm etwas „sicheres“ und vorhersagbares erleben konnten. Ich glaube, alle Hirne hinter den Usern hier wollen energieeffizient durch das Leben kommen mit einem gesunden Mix aus Prägung und Entspannung, der sich im Laufe des Älterwerdens bei den meisten von anfänglich mehr Prägung durch das Zulassen von Überraschungen hin zu etwas mehr Sicherheit durch geplante Erwartbarkeit / Entspannung verschiebt. Was dann individuell zu dem Einen oder Anderen gehört... das ist dann die Prädisposition und die schon gemachte Erfahrung. Damit wäre ich dann wieder bei RRträumer und der „Reife“. Vermutlich brauchen manche aufgrund von unterschiedlichen Prädispositionen unterschiedliche Mengen an Prägungen um zu reifen und manche sind auch im alten Zustand immer noch unreif... oder sind so „trainiert“, dass sie einfach nicht in den Augen der schon reiferen Weggefährten ausreifen wollen, trotz einem Leben voller Überraschungen.... ob das jetzt alles für jeden Sinn macht ... keine Ahnung, hängt vermutlich von der Lust des lesenden Hirns ab sich auf eine andere, vielleicht überraschende und ungewöhnliche Weise Dinge zu betrachten, einlassen zu wollen Anyway, ich wünsche allen Mitlesenden genau die persönliche richtige Mischung aus prägender Überraschung und entspannter Sicherheit für die individuellen Radkilometer in 2021!
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#1453931 - 12/27/20 04:25 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Grimbol]
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Da hast du sicher einen wichtigen Punkt erwischt!
Ich vermute auch, dass unsere Gehirne nicht nur aus Gewohnheit, sondern auch aufgrund ihrer Struktur sehr unterschiedlichen Bedarf nach Abenteuern haben. Mein älterer Bruder z.B. hat lange sehr gerne mit durchaus sehr ernstem Risiko gespielt, etwa, indem er in mögliche Lawinenhänge eingefahren ist. Mit wäre das nie ein gefallen.
In manchen Bereichen lässt sich unterschiedlicher Bedarf recht gut nach weisen: Meine Frau kann z.B. Schi fahren nicht ausstehen, auf Felsen würde sie nur steigen, wenn sie dazu gezwungen wäre. Ich bin da ganz anders. In unserem Fall spricht einiges dafür, dass sie vestibulär überempfindlich ist, ich dagegen bis unterempfindlich. Was mein Gehirn gerade erst in Schwung bringt (starke vestibuläre Reize), ist ihrem Gehirn zu viel.
lg! georg
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#1453933 - 12/27/20 04:52 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Grimbol]
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ob das jetzt alles für jeden Sinn macht ... keine Ahnung, hängt vermutlich von der Lust des lesenden Hirns ab sich auf eine andere, vielleicht überraschende und ungewöhnliche Weise Dinge zu betrachten, einlassen zu wollen Für mich nicht. Für mich ist das das Pferd vom Schwanz aufgezäumt. Den Bock zum Gärtner gemacht. Das physische Gehirn betrachte ich als Werkzeug, dessen sich Seele und Geist bedienen und das sie brauchen um ihre Impulse physisch verwirklichen zu können. Ich halte es für eine seltsamen Glauben an eine phantasievoll vorgestellte Allmacht der Materie, zu glauben, das Gehirn sei Urheber der Inhalte, mit denen es sich beschäftigt. Wenn jemand den Wunsch hat zu verreisen, ist das ein seelischer Vorgang, der dann seine Abdrücke bis ins physische macht. Ohne den physischen Leib geht es natürlich nicht. Andersherum aber auch nicht. Ohne Seele und Geist wird die Materie willenlos und ein Fetisch. Materie existiert von Geistes Gnaden, nicht umgedreht. Letzteres ist der eigentliche Aberglaube unserer Zeiten. Anyway, ich wünsche allen Mitlesenden genau die persönliche richtige Mischung aus prägender Überraschung und entspannter Sicherheit für die individuellen Radkilometer in 2021! Ebenfalls, Dankeschön!
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (12/27/20 04:53 PM) |
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#1453934 - 12/27/20 05:03 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: ]
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Bei reiferen Menschen, wenn sie denn einen "ausgereiften Charakter" gefunden haben, könnte ich mir vorstellen, dass sich die Geschichte eher umdreht: Solche Menschen suchen sich ihre Reiseziele nach ihren Bedürfnissen, und werden so weniger (neu) geprägt. Interessante Gedanken... Ich glaube, das stelle ich an mir auch fest. Ich habe auch ein konkretes Beispiel. 2018 wollte ich eigentlich auf den Balkan - Griechenland, Nordmazedonien, Bulgarien. Als mir dämmerte, welchen organisatorischen Aufwand das wieder bedeutet (Flugtickets buchen, Rad anmelden bei der Airline, Radverpackung für den Hinflug besorgen, Radverpackung für den Rückflug vor Ort besorgen, Kocherpatrone am Startort besorgen, zum festgesetzten Zeitpunkt nicht zu früh und nicht zu spät am Rückflugort sein ...), sank meine Lust immer mehr. Zumal ich beruflich schon die ganze Zeit nur noch am Organisieren und Recherchieren war. Irgendwann habe ich entschieden, dass ich das abblase und einfach durch Polen und die Slowakei fahre. Da brauche ich nur eine Zugfahrkarte für die Hinfahrt (Rückfahrt spontan vor Ort kaufen), muss das Rad nicht zerlegen sondern nur in den Zug zu stellen, da kann ich die Sprache, da weiß ich, wie alles funktioniert, da bekomme ich im Schadensfall auch Ersatzteile - sprich: Ich muss mich vorher um nichts weiter kümmern außer einer einzelnen Zugfahrkarte. Wobei das gesagte nicht unbedingt gegen Langzeitreisen an sich spricht. Bei einer Langzeitreise sinkt nämlich der relative Organisationsaufwand im Verhältnis zum Reiseerlebnis. Gruß Thoralf
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#1453985 - 12/28/20 06:36 AM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: iassu]
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Ein kleines Jein möchte ich anmerken: Natürlich ist das Gehirn sehr vereinfacht gesagt die Hardware, auf die unser Grips geladen wird. Aber Hard- und Software hängen in diesem Fall eng zusammen. Mit einer schwachen Hardware kommt auch der beste Geist nicht weit, und umgekehrt. Dagegen hilft gute Förderung (also nicht die mit dem pädagogischen Vorschlaghammer!), komplexe Hirnstrukturen, die sich besser an Schwierigkeiten anpassen können, zu entwickeln. Interessant dabei ist, dass sich Lernen und Verhalten gut in der Struktur der Hardware nach weisen lässt. So haben junge Leute, die viel am Handy kommunizieren, ein weit größeres Hirnareal, das für die Fingermotorik zuständig ist, als Alte. (Bei uns wird das Areal, das fürs Rad fahren zuständig ist, größer sein als üblich. ) lg! georg
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#1454004 - 12/28/20 10:06 AM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Ride Worldwide]
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Warum solle man keine tiefen Gespräche haben können auf Reisen? Dies kam mehrmals auf und ist für mich nicht nachzuvollziehen. Unterwegs hatte ich unglaublich tiefe Gespräche mit Leuten, die ich vorher nicht gekannt habe.
Das hat was mit Persönlichkeit etc. zu tun. Es gibt Menschen, die in der Lage sind, schnell andere Menschen kennenzulernen und andere, denen das nicht so liegt.
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#1454023 - 12/28/20 12:21 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: nachtregen]
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1454024 - 12/28/20 12:26 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: irg]
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Interessant dabei ist, dass sich Lernen und Verhalten gut in der Struktur der Hardware nach weisen lässt. So haben junge Leute, die viel am Handy kommunizieren, ein weit größeres Hirnareal, das für die Fingermotorik zuständig ist, als Alte. (Bei uns wird das Areal, das fürs Rad fahren zuständig ist, größer sein als üblich. ) Nun, da gibt es offenbar auch gewisse Kollateralschäden: auweia.... Zur Förderung nicht nur der Hirnstrukturen der motorischen Fähigkeiten sondern der gesamten Organisation der Menschen gleich welchen Alters fallen mir als Musiker natürlich spontan noch ganz andere Tätigkeiten ein als Monitorglotzen.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1454031 - 12/28/20 01:14 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Toxxi]
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[…] Letztendlich ist es schlicht eine Frage, was man höher gewichtet: Sicherheit oder aussergewöhnliche (ganz neutral gemeint) Erfahrung. Auch wieder jein. Wenn man die Arbeit als bloßes Geldverdienen betrachtet, um Wohnung, Essen und Radreisen zu bezahlen, dann stimme ich dir zu. Für mich meine Arbeit aber mehr als nur bloßes Geldverdienen und eben mehr als nur "Sicherheit".[…] Das kommt aber wieder ein bisschen darauf an, wie man Sicherheit definiert. Ich sehe es ähnlich wie panta - und würde mich auf die Sicherheitsseite setzen. Derzeit, kann sich alles ändern. Aber für mich zählt unter Sicherheit eben mehr als bloßes Geldverdienen. Das, was Du oben schreibst, was für Dich im Job wichtig ist - das gilt für mich ähnlich. Und einen solchen Job zu haben, an dem ich Spaß habe, bei dem es ein - großteils - gutes Arbeitsklima gibt, das ist für mich elementarer Bestandteil von "Sicherheit". Nicht nur das Geld.
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#1454033 - 12/28/20 01:28 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: UrbanCosmonaut]
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Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man bei einer längeren Auszeit über sich nachdenken kann und auch in der Folge einiges in seinem Leben ändert. So etwas gelingt nur den Wenigsten - leider. Oft ist der Mensch alleine nicht in der Lage, sich selbst von Grund auf neu zu erfinden, was auch Ursache dafür ist, dass die meisten Menschen mit Depressionen sich nicht selbst heilen können. […] Eine Krankheit selbst zu heilen ist auch nicht so einfach. Ich meinte auch nicht, dass man sich "von Grund auf" neu erfindet, sondern "einiges in seinem Leben ändert". Also schon etwas mehr als etwa eine Zeitung zu abonnieren. Aber beispielsweise aufgrund von Eindrücken, die man gewonnen hat, anzufangen, vegetarisch zu leben. Das ist nur ein Beispiel, das nicht unbedingt auf eine Radreise passen muss. Aber dass man sich ändern kann, davon gehe ich aus. Oder man sucht sich einen neuen Job, weil man merkte, dass der alte nicht passt - das ist keine Änderung "von Grund auf", sondern ein mehr oder weniger tiefer Einschnitt. Da muss keine Radreise der Auslöser sein - aber sie kann es natürlcih sein.
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Off-topic
#1454105 - 12/29/20 07:08 AM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: iassu]
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Hallo! Interessant dabei ist, dass sich Lernen und Verhalten gut in der Struktur der Hardware nach weisen lässt. So haben junge Leute, die viel am Handy kommunizieren, ein weit größeres Hirnareal, das für die Fingermotorik zuständig ist, als Alte. (Bei uns wird das Areal, das fürs Rad fahren zuständig ist, größer sein als üblich. ) Nun, da gibt es offenbar auch gewisse Kollateralschäden: auweia.... Zur Förderung nicht nur der Hirnstrukturen der motorischen Fähigkeiten sondern der gesamten Organisation der Menschen gleich welchen Alters fallen mir als Musiker natürlich spontan noch ganz andere Tätigkeiten ein als Monitorglotzen. Da gebe ich dir vollkommen recht! Es ist zwar nicht alles Teufelszeug, was digital auf unsere Kinder zu kommt, pädagogisch ist es eine Herausforderung, der viele nicht gewachsen sein werden. So sehe ich den finnischen Ansatz, Kinder von Anfang an nur mehr digital schreiben zu lassen, als ein sehr zweifelhaftes Experiment. Wir lernen weniger durch passives Aufnehmen als durch eigenes Tun. Wenn sich das Tun über weite Strecken nur mehr im Drücken von Tasten erschöpft, muss das starke Auswirkungen auf das Lernen und das Integrieren der Inhalte haben. Ob diese positiv sind, zweifle ich stark an. Stellt euch vor, ihr müsstet das Radfahren ausschließlich mit einem Lernprogramm am Bildschirm lernen. Positiv ist dagegen die Möglichkeit, digital Freundschaften zu halten. Zwei Töchter von mir bleiben mit FreundInnen in aller Welt in Kontakt, obwohl sie in weiter Entfernung leben. Das hätten wir, als wir jung waren, so nicht machen können. Auch die Möglichkeit, sich selbst unbürokratisch Informationen zu holen, ist ein echter Fortschritt. Sie braucht halt auch die Reife, diese sinnvoll ein zu setzen und Informationen zu bewerten. Aber das ist alles schon weit offtopic. lg! georg
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#1454144 - 12/29/20 12:46 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Ride Worldwide]
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Warum solle man keine tiefen Gespräche haben können auf Reisen? Dies kam mehrmals auf und ist für mich nicht nachzuvollziehen. Hallo Andreas, dazu habe ich schon was geschrieben, es kam bisher keine Antwort. Ich hätte aber gern noch eine. Wie umgehst du die Sprachbarriere? Welche Fremdsprachen sprichst du so gut, dass tiefergehende Gespräche möglich sind? Mit wem unterhältst du dich unterwegs tiefergehend? Mit Einheimischen? Mit anderen Reiseradlern? Gruß Thoralf
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#1454217 - 12/29/20 06:51 PM
Re: Umfrage: Was hält dich vom Radreisen ab?
[Re: Toxxi]
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Underway in Germany
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Hallo Thoralf, eine Sprachbarriere ist nicht zu umgehen wobei es nicht nur in einer "Fremd" Sprache diese "Bariere" gibt. Wenn du dir generell Kommunikation anschaust, ist die Sprache nur ein recht kleiner Teil bei unserem Konstrukt Kommunikation. Tiefergehende Gespräche habe ich in den verschiedensten Ländern führen dürfen sowohl mit einheimischen als auch mit Reisenden. So habe ich im Kosovo mit einer Besitzerin eines Sportwarengeschäfts ein sehr eindrückliches Gespräch haben dürfen oder auch mit einem Mullah im Iran und zig mehr. Ehrlich gesagt wundert mich deine Frage sehr. Laut deinem Profil bist du ja schon ganz schön rumgekommen. Hast du nie solche Erfahrungen machen dürfen? Grüße Andreas
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Edited by Ride Worldwide (12/29/20 06:53 PM) |
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