Hallo!
Ich bin auf der Suche nach Reifen für meinen Randonneur. Das Rad nutze ich sowohl für sportliche Tagestouren ohne Gepäck, als auch auf längeren Touren mit Gepäck.Die Reifen sollen

• 32-622 groß sein;
• überwiegend auf Asphalt genutzt werden, sollten aber trotzdem geügend Profil für Off-Road Abschnitte auf Touren haben;
• Reflexstreifen haben;
• ausreichend pannensicher sein;
• und auch bei Nässe gut fahrbar sein.

Ich hab das Internet natürlich auch schon etwas durchsucht und mir ist klar, dass ich irgendwo Kompromisse eingehen muss. Als Beispiele zu meinen Gedanken: Schwalbe Marathon Reifen wären sehr pannensicher, sind aber auch sehr schwer. Die GP 4 Season wären gut für Asphalt, aber wohl weniger vorteilhaft auf Schotterwegen, haben keine Reflexstreifen und sind relativ teuer. Im Gravel/CX Bereich gibt es interessante Reifen wie den Donnelly x'plor, aber ich habe generell keinen Gravelreifen mit Reflexstreifen finden können.

Welchen Reifen würdet ihr mir empfehlen bzw. mit welchen habt ihr gute Erfahrungen gemacht?

Continental macht einige Reifen mit Reflexstreifen, ich war lange Fan der GP 4000 S II, die es auch damit gab - scheint aber ausgemustert worden zu sein?
Jetzt sehe ich die Reflexstreifen nur bei den "urban"-Modellen. Profil fehlt beiden, den urban-Dingern und dem super-haftenden GP4000-Slick.

Mir fällt da spontan nur der Conti Top Contact 2 in 32-622 ein.

Was versprichst Du Dir denn bei einem 32er Reifen vom Profil? Ich fahre mit 28er Reifen wie dem GP 4000 oder 4Season und ähnlichen ohne Probleme auch Schotterwege. Probleme gibt es nur bei matschigen Wegen und nassen Wiesenwegen. Dort würde ich dann Reifen aus dem Crosser-Bereich wählen. Dann hilft deren Profil. Irgendwelche Rillen im Reifen (Profil möchte ich das nicht nennen) bringen dort auch nichts mehr.

Meine Empfehlung wäre der Conti Contact Speed . Den gäbe es beim gleichen Anbieter auch als Drahtreifen für ein paar Euro weniger. Ich würde aber den Faltreifen nehmen.

Edith sagt: Der oben verlinkte ist ohne Reflexstreifen. Dann also den Conti Contact Speed Reflex .Wie der Name schon sagt mit Reflexstreifen aber nur Drahtreifen.

Ich fahre den GP4Seasons am Stadtradel in vorne 32mm und hinten 28mm und bin sehr zufrieden. Trockener Schotter ist soweit kein Problem.

Fall es noch schotteriger werden darf, würde ich zum Panaracer GravelKing tendieren. Ist halt auch ohne seitliche Reflektoren...

Wenn dir die seitliche Sichtbarkeit wichtig ist, könntest du auch mit Speichenreflektoren arbeiten. Da gibt es diese Sticks...

Wie schon erwähnt, ein "Trekking"- oder Tourenradprofil bei nur 32mm Breite bringt nicht wirklich was, das müsste dann schon ein richtiger Stollenreifen aus dem CX-Bereich sein. Demnach reicht auch gar kein Profil
Ich und Freunde fahren auf schnellen Tourenrädern den Conti GP5000 in 32mm, etliche Schotter-, Wald- und Feldwege musste er auch schon ertragen, keine Probleme.

Gibt auch Reflexaufkleber für die Felge, habe meine bei Aliexpress bestellt. Gibts in allen Farben und natürlich nicht StVO-konform, erfüllt aber seinen Zweck und die K-Nummer dürfte wirklich keine Politesse suchen, der Aufkleber leifert schon mal mehr als an 75% aller Räder überhaupt dran ist.
Edith ergänzt, dass die Aufkleber vor allem für Disc-Felgen eine Option sind.

den hatte ich auch schon angeklickt, verstehe aber nicht, warum der bei dem Gewicht so teuer ist.

Erfahrung über meinen Favoriten Pasela hinaus kann ich nicht mitteilen, in der engsten Auswahl habe ich den Supreme V-Guard Evolution

Der Contact 2 wird in Deutschland hergestellt. Das wird der wesentliche Grund sein.Ich nutze ihn uns seine Vorgänger seit Jahren am Reiserad. Rollt natürlich schlechter als ein GP 5000 aber ist dafür sehr robust. Unter den reiseradreifen ist er schon einer der besten. Lieber 5 Minuten langsammer aber pannenfrei. Und mehr als die 5 min wirst du an Tag auch nicht durch den höheren Rollwiederstand verlieren.

Ich fand sowohl den 4Season als auch den Top Contact nicht sehr lebendig zu fahren. Wenn sehr hoher Pannenschutz aber wichtig ist, führt kaum etwas am 4Season vorbei. Gibt noch die Panaracer in der PLUS Version, aber die sind rutschiger bei Nässe.

Und relevant ist auch, was du mit Offroad meinst. Bei losem Sand und schon etwas Matsch konnte man die Seitenführung mit allen Slicks vergessen. Dazu zählen für mich auch der Top Contact, Marathon Supreme, Gravelking Slick/Fischgräte und Marathon Racer.

Noch ein Zusatz, fährt man mit reifenumschließenden Schutzblechen, bremsen die aerodynamisch so stark aus, dass man gleich auf breitere Reifen setzen kann. Diese sind dann auf unebenen Strecken angenehmer zu fahren. Ist natürlich auch eine Frage der Freiheit im Rahmen.

Wo lande ich? Beim Supreme und beim Michelin Power Gravel. Aber Vorsicht, Letzterer ist bei allen Qualitäten eine sehr große Herausforderung ihn aufzuziehen. Auch der Conti Urban und das Modell mit Löwenzahngummi, sehe ich als Alternative zum Supreme.

4Season halt bei begrenzter Reifenfreiheit und bei hohem Pannenschutz.

Wenn es schnell sein soll bei wenig anspruchsvollem Offroad mit weniger umfassenden Blechen, würde ich nach einem Michelin Pro4Endurance in 28 mm Ausschau halten. Real kommen sie wohl auf gut 30 mm. Sie sind auch sehr pannensicher (aber nicht ganz so bulletproof wie die 4Season) und fahren sich nach meinem Empfinden lebendiger als die 4Season.

Unter dem Strich nicht einfach die eierlegende Wollmichsau zu finden. Habe deswegen viele Fahrräder und noch deutlich mehr Laufräder mit unterschiedlichen Reifen.

Reflexstreifen haben die gerade hier empfohlenen Reifen ja irgendwann nicht oder?
Marathon Supreme 32mm (habe die gerade Strassen LRS fürs CX) hat welche! Pannenschutz auch. Hält zudem sehr lange und ist nicht ganz so teuer wie der Conti 4S.

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!

Die Rolle des Profils scheine ich etwas überschätzt zu haben. Da ich wahrscheinlich eher selten durch Sand oder Matsch fahren werde, sollte es also auch ohne ausgeprägtes Profil funktionieren.

Auf den ersten Blick sind auf jeden Fall einige gute Vorschläge dabei! Ich werde sie mir mal im Detail anschauen und vergleichen.

Reflexaufkleber für die Felge sind wegen meiner Felgenbremsen leider keine Option. Diese Speichenreflektoren-Sticks habe ich mal von 3M gesehen, das könnte eine Möglichkeit sein.

Einfache Montierbarkeit und zuverlässiger Rundlauf spielen als Auswahlkriterien bei der Reifenwahl leider meist eine unterbewertete Rolle, stattdessen wird der Pannenschutz überschätzt.

Was nützt der beste Pannenschutz, wenn man den Reifen unterwegs nicht schnell rauf und runter kriegt.

Einfache Montierbarkeit stimme ich dir zu, mit manchen Reifen hatte ich schon ganz schön zu kämpfen. Zuverlässiger Rundlauf ist ehrlich gesagt eher etwas, das ich prinzipiell von jedem Reifen erwarte. Das ist natürlich etwas naiv und idealistisch - von den letzten vier Contintental Contact Plus eierte nur einer nicht. Wenn man nach dem Problem im Internet sucht, beschleicht einen das Gefühl, dass es unabhängig vom Hersteller und vom Preisniveau der Modelle vorkommt.

Bisschen doof gesagt: Wenn ich keine Platten bekomme, muss ich Reifen unterwegs (aka am Straßenrand) vermutlich auch weder rauf noch runter bekommen. Meiner Erfahrung nach werden Reifen aber auch deutlich montierfreundlicher wenn sie a) warm sind und b) schon ein paar Kilometer gelaufen sind. Ist mir zumindest aktuell bei meinen Conti GP4Seasons und dem Schwalbe G-One aufgefallen. Letzterer war sogar Tubeless montiert und damit sowieso schon widerspenstig...

Im Sommer lasse ich neue Pneus auch ausgepackt gerne mal eine Stunde oder zwei Mittags auf dem Balkon liegen.

Gibt jetzt den Nachfolger: GP 5000
den habe ich in 28mm auf einem Rennrad, über leichte Feld/Schotterwege geht das, aber wenns tieferer Schotter wird ist meine Herzfrequenz auch beim Abfahren hoch..

Ich glaube aber auch dass es mit ein Cyclocrossreifen in 32mm nicht wesentlich besser wird.
Der hat dann zwar schon mehr Grip durch die Stollen, dafür rutscht man halt auf nassem Asphalt sehr schnell weg.

Ich fahre u.a. den Schwalbe Marathon Racer 28 x 1.20 (30-622 und 35-622). Bin ganz zufrieden damit.
Dieter

ich werfe mal die Continental Gatorskin Hardshell in die Runde. Die sind sehr belastbar, sehr pannensicher und taugen auch auf den üblichen Schotter- und festen Waldwegen. Wir fahren diese seit Jahren auf dem Renn/Reisetandem. Die Gatorskin haben allerdings keinen Reflexstreifen und sind in Deutschland nicht überall beschaffbar.

Rolf

Zur Einordnung: Der Gator Skin Hardshell ist quasi der kleine Bruder des GP4Season, ist dafür aber nach meinem Empfinden zu teuer auf dem Markt zu bekommen. In Tests ist der Pannenschutz des Hardshells ein Mü höher, rollt aber schlechter.

Ein ähnlicher Reifen wie der Hardshell ist der Schwalbe Durano DD also Double Defense. Der sollte in der aktuellen Generation nun auch einen guten Grip haben.

Fand ich auch gut. Ich fuhr den als es noch die Performance Version als Faltreifen gab. Sehr pannensicher und rollte bei höherem Druck gut.
Jetzt ist es halt ein Drahtreifen, der aber bis aufs etwas höhere Gewicht, dafür aber eines geringeren Preises die gleichen Eigenschaften hat.

Vielen Dank noch mal für eure Empfehlungen. Aufgrund von lokaler Verfügbarkeit sind es erstmal zwei Continental Grand Prix 4 Season in den gewünschten 32mm geworden. Leider ohne die gewünschten Reflexstreifen - da muss ich jetzt auch aktiv werden.

Off-Topic: Hat mal jemand versucht 3M Reflexband in die Speichen zu kleben? Wäre ja an sich dasselbe Prinzip wie die Flectr Zero. Bin mir allerdings nicht sicher, ob die Klebkraft groß genug ist und wie langanhaltend die Lösung wäre.

Die Klebkraft Klebefläche-Klebefläche passt sicher, die Frage ist eher, ob die an den Speichen rutschen oder am Knick brechen. Ich nehme bisher die Sticks von 3M, die gibt es meist einmal pro Jahr im Discounter im Angebot, hab irgendwann mal 36er-Packungen gekauft.
Formal braucht man wirklich für jede Speiche nen Stick, denke abder dass man mit weniger auch keine Probleme bekommen würde. Zumal es auch Räder mit weniger als den reiseradtypischen 36 Speichen gibt.

Im Moment gibt es gerade die Speichenreflektoren bei Little.

Die nehme ich seit über 20 Jahren gern.

https://www.bike24.de/p111962.html
Ersteinsatz in der Vätternrundan 1998.

Bei dünneren Speichen als 2 mm sitzen Speichensticks nämlich eher schlecht als recht.
Letztere Speichensticks nutze ich dafür aber gern in geringer Anzahl in einfacheren Laufrädern mit 2 mm Speichen.

Das stimmt, die Sticks sind auf 2mm-Speichen ausgelegt.

Ha! Seit 27Jahren.
Wenn man auf seitlich wirkende Reflektoren nicht verzichten will, die dezenteste Veriante, noch vor Speichensticks und Reifen mit Reflektorstreifen.

Das finde ich auch!!!

Hab sie damals von meinem Radhändler und den Förderer unseres Schulteams zur Vätternrundan empfohlen bekommen und zwar für mein erstes Rennrad - ein perlmuttfarbenes Stahl-Wheeler mit RSX Schaltung. Die Gruppe war wie die damalige 105 8x - auch schon mit Schaltbremshebeln nur halt 7fach.