Hallo alle miteinander.
Endlich ist es soweit.
Mein "Quattro Stagioni" steht daheim.
Nach über einjähriger Vorbereitung, begleitet von so mancher Odysee, ist mein langersehnter Radwunsch in Erfüllung gegangen.
Zu aller erst möchte ich mich aber nochmal bei allen hier bedanken, gerade wegen den vielen neuen Mitgliedern. Einige lesen vielleicht das erste mal von Dogfish.
Dieses Forum war maßgeblich an der Umsetzung meiner Vision beteiligt. Ohne den unermüdlichen Einsatz vieler hier, beim Beantworten und Erklären der unzähligen Fragen, wäre ich nie zu so einem Traumrad gekommen. Dafür meinen ehrlichen Dank.
Bevor ich meiner Euphorie freien Lauf laß, noch ein Hinweis. Sämtliche von mir angefügte Bemerkungen sind rein subjektiv, eben von einem wahnsinnig stolzen Besitzer.
Es folgt also erstmal für die Technik-Freaks eine bebilderte Liste aller Komponenten.
Rahmen und Gabel: Mittlerweilen schon bekannt, ein "Quattro Stagioni" von Norwid. Rahmenhöhe 56 cm mit ansteigendem Oberrohr um 5 cm. Durch diese Geometrie bekam ich (Beinlänge 86 cm), mittels eines nur 25 mm hohen Spacers und der richtigen Lenker/Vorbau-Kombi, eine wunderbar ausgewogene Sitzposition.
Trotz Ferndiagnose nur per Telefon...ich war sehr skeptisch. Er paßt wie angegossen. Bestätigt das, was ich bereits sagte: ER kann es einfach!
Alles komplett aus Edelstahl mit den größtmöglichen Rohrdurchmessern. Vom Meister Pallesen mit reinem Silberlot perfekt zu einem der schönsten Fahrgestelle verbunden, die man kaufen kann. Für die "Neueinsteiger" im Forum sind die Details nochmal erwähnt, wie die Zugverlegung im Oberrohr oder deren für die Rohloff im Schrägrohr (!), beide mit größter handwerklicher Sorgfalt ausgeführt. Eine Augenweide!
Die "unsichtbare" Kabelführung der Lichtanlage im linken Gabelholm versteht sich da fast schon von selbst, genauso wie die eingelöteten Gewinde an der Unterseite der Hinterbaustrebe für die Züge der Getriebenabe. Die Spezial-Ausfallenden mit Befestigungsmöglichkeit für den Hinterbauständer runden das Ganze ab.
Alles absolut vitrinentauglich!
Man sieht es, dem Erbauer macht seine Arbeit einen Heidenspaß. Er tut es, mit Leib und Seele. Was er für mich getan hat, liegt unter einer Effekt-Pulverbeschichtung in Lagunablau. Schriftzug selbstverständlich unter der Klarbeschichtung.
Und wie sagte TiVo schon: "Edelstahl ist doch kein Luxus, das ist etwas Notwendiges!" - Genau.
An dieser Stelle auch vielen Dank an "Froghald". Ohne Deine herrliche Inspiration wüßte ich das bis heute, in Bezug auf Räder, immer noch nicht.
Steuersatz: Ein Chris King NoThread Titanium A-Head 1". Garantie 10 Jahre! Sagt eigentlich alles. Den Rest muß man in der Hand halten, um es zu begreifen. Preislich jenseits von Gut und Böse, dafür einfach nur schön.
Anmerkung zu Chris King: Wer auf so ein Teil spechtet, sollte bei der Lieferzeit auf alles gefaßt sein. Dieser Steuersatz wird mittlerweilen lediglich zweimal im Jahr produziert (März/September). Trotz telefonischer Zusage für 1-2 Wochen, mit Vorauskasse (!), wurden bei mir daraus nach 5-maligem Anruf und zwei etwas längeren Mails wahrhaftig 12 Wochen!
Innenlager: Fast schon eine eigene kleine Odysee. Hier merkte ich wieder, daß es zwei verschiedene Dinge sind, es gerne haben wollen und dann auch wirklich zu bekommen. Sehr gute Lager mit 4-kant-Welle sind rar geworden. Sachen wie "Axxis" von TA, "Heylight", ja sogar "Tune" AC 37 (nicht 38!), nicht mehr lieferbar. Eines der wenigen, noch verfügbaren, das für mich in Frage kam, war dann das "Edco Competition". Sehr gutes Lager und nicht mal so teuer.
Kurbeln, Kettenblatt und Pedale: War eine Entscheidung, welche stark vom persönlichen Geschmack abhängt. Gute gibt es einige. Bei mir fiel die Wahl auf die bildschöne "Carmina" von TA-Specialites, gleich mit passendem Schutzring, in dezentem Schwarz. Diese Garnitur wird künftig mit ebenso exquisiten Pedalen in Bewegung versetzt, den "DMR V12".
Und wenn schon, denn schon in Magnesium mit Titanachsen (optional). Man gönnt sich ja sonst nichts.
Sollten sie brechen unter der Last von Dogfish, macht nix. Hab' noch die original CrMo-Achsen.
Was die Lieferbarkeit betrifft, auch hier, gut Ding braucht Weile. Und so wartete ich...und wartete...am Schluß tatsächlich 9 Monate! Andere bekommen in dieser Zeit Kinder.
Laufräder: Hinten Rohloff-Tandem-Getriebenabe. Externe Schaltbox und Pitlock-Achse, dazu noch die "Weberkupplung". Verstärkte Speichen von SWISS DT in Zusammenarbeit mit der Trecking-Felge A 719 von Mavic. Perfekt handzentriert! Auf die Straße bringt das Sorglos-Paket der Schwalbe "Marathon XR" als Faltreifen mit 37 mm Breite.
Vorne rotiert die fast gleiche Zusammensetzung. Hier sind es nur die normalen Speichen, dafür aber 36 Stück, samt dem guten "SON". Noch gibt es keinen besseren.
Bremsen: Die neue Magura HS 33 mit Stahlflex-Leitung. Selbst Gutes kann noch besser werden. "Diese Bremse verrichtet ihren Dienst erschreckend unauffällig", treffend auf den Punkt gebracht, von jemandem im Forum. Kann es nur bestätigen.
Sattelstütze und Vorbau: Von "Thomson". Wieder mehr mit dem Auge ausgesucht. Sowohl die "Masterpiece", als auch der "Elite" extrem sauber gearbeitete Teile. Da kann ein alter Werkzeugmacher einfach nicht widerstehen, zumal der edle Vorbau mit Innenklemmung ausgestattet ist. Mit ihm wirkt sogar A-Head (1 1/8", adaptiert) auf einem 1 Zoll Lenkerkopf-Rohr recht annehmbar.
Die beiden Produkte von Thomson sind von der Verarbeitung her außergewöhnlich. Leider auch dementsprechend teuer.
Lenker: Nichts anderes, als einen "Vector DH" von Syntace mit 16 Grad abgewinkelten Enden und die überzogen mit den "Terry-Griffen" MP1, auch wenn es stilbruch ist. Hab' diesen Bügel schon seit 3 Jahren an meinem "dog-Fish" (für die meisten bereits bekannt
).
Absolut relaxtes Handling. Genau das wollte ich auch auf meinem Alltagsrad.
Sattel: Für mich gibt es nur "Brooks". Sowas hab ich mir schon vor 26 Jahren an mein erstes Pseudo-Hollandrad geschraubt. War bald mehr wert, als das ganze Rad. Man muß sie mögen. Meine Frau mag ihren z.B. nicht so arg.
Bei mir wurde es jedenfalls ein "Team Professional". Für meinen Hintern der Beste.
Gepäckträger und Schutzbleche: Da ich die Komponenten weniger unter dem Aspekt einer anstehenden Weltreise ausgesucht habe, entschloß ich mich beim Träger für einen "Cosmo" (Edelstahl) von Tubus. An ihm hängen zukünftig die "Bike Tourer" von Ortlieb.
Schutzbleche von "Cagnion", dem Namen auch gerecht werdend, eben wirklich "Bleche" aus feinstem Edelstahl.
Lichtanlage: Vorne wird der "SON-E6"-Scheinwerfer (mit 3 Watt) vom Chef der Familie Schmidt erleuchtet. Für ein Rad, das über viele Jahre hinweg, auch bei Matsch und Schnee, problemlos funktionieren soll, gibt es so gut wie keine Alternative, zumindest für mich.
Hinten kümmert sich ein batteriebetriebenes Rücklicht von "Busch+Müller", das "4D Toplight" um die lichttechnischen Angelegenheiten.
Grund dafür war, ausreichend Licht mit einem Minimum an Kabelverlegung. Da ging mir die Ästhetik über den erforderlichen Mehraufwand beim Einschalten des Rücklichts.
Zughüllen: Hier klafften die Meinungen ziemlich auseinander. Original lassen? Jagwire nehmen? Vielleicht doch die Nokon ausprobieren?
Für die Rohloff blieben es schlußendlich die originalen, die Magura strahlt in "Stahlflex"-Leitungen, passen so wunderbar zum restlichen Edelstahl-Finish.
Kleinteile und Spezialteile: Soweit irgendwie möglich...klar, Edelstahl. Inzwischen ist es bekannt, ich liebe dieses Material. Nicht nur in meinem Beruf, jetzt auch am Rad. Herrliches "Teufelszeug". Schwierig zu bearbeiten, alles damit wird kostspielig und zeitaufwändig bei der Herstellung. Bei Einzelanfertigung sowieso. Bei mir beschränkte sich die Mühe nur auf Kleinigkeiten, deswegen aber nicht minder weniger Arbeit, sie herzustellen.
Die "Spannteile" und "Klemmkloben" für die Edelstahl-Streben der Schutzbleche stammen somit aus der Dogfish-Werkstatt. Diverse Abstandsbuchsen, vorher aus Aluminium, wurden ebenfalls Opfer dieser Begeisterung fürs edlere Material.Und der Abschlußdeckel für den Vorbau natürlich auch aus Selbigen.
Zubehör: Das beschränkte sich bei mir auf das wohl Übliche an einem solchen Gefährt. Als Wichtigstes, die beiden Laufrad-Sicherungen von "Pitlock". Dazu ein "ABUS"-Schloß, das "City Chain Granit". Schließlich noch ein funkgesteuerter Tacho von "Cat Eye". Und das war's schon mit meinem Zubehör.
Da ich hier, in "Norwid-Impressionen", nur auf die Technik eingehen will, werde ich mit dem Gezeigten meinen ersten Teil der Präsentation meines Norwids für heute Schluß machen. Mein Sohn muß noch die ganzen Bilder dafür bearbeiten und zuordnen. Dauert ja auch noch eine Weile.
Hoffe, Euch haben die ersten Eindrücke gefallen.
Es grüßt Euch ein freudestrahlender Dogfish.
Bitte entschuldigt die lange Wartezeit. Es dauerte mal wieder etwas länger,
war doch mehr Arbeit, als ich dachte...
Gruß Mario
PS: Zum Schluß möchte ich noch meinem Rad-Händler hier in München, Herrn Ulrich Wolf von "RAD-AKTIV", einen ganz besonderen Dank aussprechen. Ohne sein persönliches Engagement, wäre es nicht solch ein Traum geworden. Erst sein leidenschaftlicher Einsatz, der weit über das Normale hinausging, hat dies alles ermöglicht. Auch dafür herzlichen Dank!
[edit: Links aktualisiert]