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#1353996 - 09/13/18 04:27 PM Re: Bremsbelastung Nabenschaltung in den Bergen [Re: derSammy]
toddio
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In Antwort auf: derSammy
Naja, ihr redet da wohl inhaltlich aneinander vorbei. Mag sein, dass man mit der Rücktrittbremse ganz gut dosiert und kräftig bremsen konnte, zumindest im Vergleich zu damals verfügbaren anderen Bremsen. cterres zielte aber auf die Standfestigkeit ab, also die Dauerbremsfestigkeit. Und auf die kommt es bei längeren und steilen Abfahrten an.
Hier fehlt mir die Praxiserfahrung, aber ich gehe mal davon aus, dass die bei der Rücktrittbremse nicht sonderlich hoch ist. Irgendwo muss die zwangsläufig erzeugte Abwärme ja hin und die kleine Nabe kann da nicht viel aufnehmen und, wichtiger noch, vor allem an die Umgebung wieder abgeben.


Genau, mir ging es nur um die Verwendung des Begriffs "historisch" - mir ist natürlich klar, das man heute bessere Möglickeiten hat, sicher zu Tal zu kommen.

BtW: Thomas Bernhard hat solch eine Gebirgsfahrt mit dem Steyr-Waffenrad in seiner Autobiographie "Ein Kind" hinreißend beschrieben.

Edited by toddio (09/13/18 04:27 PM)
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#1353998 - 09/13/18 05:11 PM Re: Bremsbelastung Nabenschaltung in den Bergen [Re: cterres]
Voyageur
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In Antwort auf: cterres
Einige Bremsenarten sind schon historisch gesehen Flachlandbremsen. Dazu zählen Rücktritt-Bremsen, die allermeisten Modelle Rollenbremsen, Bandbremsen und seit langem auch Trommelbremsen.
Solche Bremsen werden von Fahrradherstellern vor allem in den Niederlanden, Belgien, Skandinavien und Norddeutschland verbaut. In Deutschland gibt es dann bei den Rücktrittbremsen ein Nord-Süd-Gefälle. Im Fahrradhandel der Nordhälfte werden überwiegend Fahrräder mit Rücktrittbremse verkauft. In der Südhälfte überwiegen dann Räder mit Freilauf. Und die geringe Leistung dieser Bremse bei starkem Gefälle ist einer der Gründe dafür.


Das stimmt mittlerweile so auch nicht mehr, auch in Norddeutschland ist die Rücktrittbremse am Aussterben. Zumindest nach meiner Beobachtung haben hier (in Ostwestfalen) in den Radläden die allermeisten Räder Freilauf und Felgen- oder Scheibenbremsen. Als Beispiel sei hier einmal Gudereit genannt: Noch vor einigen Jahren waren bei denen fast alle Räder mit Felgenbremsen (meistens Magura HS) ausgestattet, mittlerweile hat der größere Teil der Räder Scheibenbremsen.
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#1354006 - 09/13/18 06:45 PM Re: Bremsbelastung Nabenschaltung in den Bergen [Re: Lucas]
bk1
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Underway in Switzerland

Ich empfehle zusätzlich zum Rücktritt zwei Felgenbremsen. So hatte ich es immer an meinen Nabenschaltungsrädern. Das hat den Vorteil im Gebirge, dass man die Nabe schont. Und es hat den Vorteil, dass man sich nicht dauernd umgegwöhnen muss, was potentiell gefährlich sein kann.
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Off-topic #1354046 - 09/14/18 08:16 AM Re: Bremsbelastung Nabenschaltung in den Bergen [Re: bk1]
derSammy
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Für mich besteht das "Umgewöhnen", wenn ich doch mal ein Rad mit Rücktritt fahre, darin, dass ich die Pedal nicht zum Anfahren mal eben rückwärts drehen kann und diese Bewegung so beim Dahinrollen auch eine ganz schlechte Idee ist. Wenn mir doch mal wieder ein Nabenschaltungsrad mit sowas unterkommt, wäre die Rückschrittbremse das erste, was ich außer Dienst setzen würde.
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Off-topic #1354049 - 09/14/18 08:56 AM Re: Bremsbelastung Nabenschaltung in den Bergen [Re: derSammy]
AndreMQ
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Ich fahre noch ein Einfachrad mit Nexus-3-Gang-Rücktritt und vorne V-Brake. Das teuerste Teil am Rad ist wahrscheinlich der (gut funktionierende) Chainglider. Ist mit fest montierten Körben für den Einkauf um die Ecke und kurze Strecken - vor allem bei Eis und Schnee. Wenn die Straßen wieder geräumt sind bzw. der Winter sowieso ausfällt, wird es nicht mehr benutzt. Der Vorteil ist natürlich die schmutzgeschützte Rücktrittnabe. Deshalb ist hinten eben gerade keine V-Brake, die vordere ist schon schlimm genug.
Für die Stadt bzw. Ebene und eher geringe Geschwindigkeit und Laufleistung reicht es auch gut aus. Mehr kann man davon aber nicht erwarten und für mehr ist es auch seinerzeit nicht gedacht gewesen. So wie Käfer und Fiat 500 ebenfalls nicht alpentauglich sind, wurde sie trotzdem von x Leuten dafür mißbraucht.
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Off-topic #1354165 - 09/17/18 06:57 AM Re: Bremsbelastung Nabenschaltung in den Bergen [Re: ]
irg
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In Antwort auf: AndreMQ
So wie Käfer und Fiat 500 ebenfalls nicht alpentauglich sind, wurde sie trotzdem von x Leuten dafür mißbraucht.


Völlig off topic: Warum sind Käfer und Fiat 500 nicht alpentauglich? Wir sind jahrelang mit einen 1200-er Käfer ( mit 34PS) auch die steilsten Bergstraßerln und Pässe zum Bergsteigen hinauf gefahren, oft auch überladen. Das hat er alles ausgehalten. Wir waren nicht schnell, aber oben wie die anderen auch!

lg!
georg
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Off-topic #1354168 - 09/17/18 07:29 AM Re: Bremsbelastung Nabenschaltung in den Bergen [Re: irg]
BeBor
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In Antwort auf: irg
Völlig off topic: Warum sind Käfer und Fiat 500 nicht alpentauglich? Wir sind jahrelang mit einen 1200-er Käfer ( mit 34PS) auch die steilsten Bergstraßerln und Pässe...

War es nicht gar so, dass die „Luftgekühlten“ fröhlich hupend und winkend an den „Wassergekühlten“ vorbeifuhren, deren Motoren kochten und deren Wasserschläuche geplatzt waren? Allerdings hätte man bei meinem 34-PS-VW-Bus auch eine halbe Stunde nach einer Passauffahrt im Motorraum ein Omelett backen können.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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Off-topic #1354189 - 09/17/18 12:45 PM Re: Bremsbelastung Nabenschaltung in den Bergen [Re: toddio]
Velocio
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In Antwort auf: toddio
In Antwort auf: cterres
Einige Bremsenarten sind schon historisch gesehen Flachlandbremsen. Dazu zählen Rücktritt-Bremsen


Dem würde ich widersprechen - die Einführung der Torpedo-Freilaufnabe mit Rücktrittbremse im Jahr 1903 war ein Quantensprung, auch in hügeligem und bergigem Gelände konnte jetzt endlich dosiert das Tempo reduziert werden - ohne das lästige "Kontern" oder das Betätigen mehr oder weniger labiler Bremskonstruktionen.

Hier noch ein Link zu einem schönen F&S Aufsatz in der "Fahrradzukunft":

F&S



Ich würde mich dem anschließen. Hab als Kind nur Rücktrittbremsen gehabt und kam damit auch im steilen Gelände super klar. Bin allerdings auch keine Alpenpässe gefahren. Am Tandem hatte wir auch keine Schwierigkeiten. Aber es kann ja mal jemand zum Versuch voll beladen nur mit Rücktrittbremse einen gut steilen Alpenpass runterfahren und dann hier berichten schmunzel.

Bremstechnisch am besten bei Pässen fand ich bislang BB7, mit Felgenbremsen ging es aber auch immer. Die Vorderradbremse trägt meines Wissens rund 70% zur Bremsleistung bei, hinten nur 30%.
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Off-topic #1354199 - 09/17/18 02:29 PM Re: Bremsbelastung Nabenschaltung in den Bergen [Re: Velocio]
derSammy
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In Antwort auf: Velocio
Die Vorderradbremse trägt meines Wissens rund 70% zur Bremsleistung bei, hinten nur 30%.

Das gilt für die Maximalbremskraft ("Vollbremsung") und für Räder ohne große Last auf dem Hinterrad. Beim beladenen Reiserad verschiebt sich das schon etwas mehr zugunsten des Hinterrades (weil das Hinterrad nicht/später abhebt).

Wir redeten hier ja aber von der Standfestigkeit, also wie viel Dauerbremsbelastung die Bremse(n) ab kann. Und solange das Hinterrad nicht blockiert, ist total egal, wo die Bremsleistung aufgebracht wird, ob hinten, vorn, 50:50 oder Bremsfallschirm. 50:50 ist bei zwei baugleichen Bremsen natürlich am geschicktesten weil so beide Bremsen am längsten durchhalten dürften.
Hat man zwei unterschiedliche Bremsen am Rad, sollte man mit der dauerbremsfesteren Bremse bei Abfahrten mehr bremsen. Sprich wer z.B. ne Rollenbremse vorn (was ja effektiv sowas wie eine Rücktrittsbremse ist) hat und ne richtig gute Schreibenbremse hinten, sollte hinten deutlich mehr bremsen. Mit V-Bremse vorn und Rücktritt hinten, würde ich tendenziell vorn etwas stärker bremsen. Wohlgemerkt, dabei gehts um Bremsungen zur Tempokontrolle, nicht um Vollbremsungen bergab.
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