Wahrscheinlich war ich zur falschen Zeit dort. Die Bäume verharrten noch im Winterblues und die Wetterlage war extrem ungünstig, da der Scirocco die Hitze brachte.
Im Luberon war die Kombination aus hochsommerlichen Temperaturen, öder Landschaft und Touristenrummel zu viel des Guten, um denjenigen, die mit ihrer Kondition kämpfen, eine Empfehlung auszusprechen.
Hallo Jürgen,
mit besonderem Interesse hatte ich Deinen Bericht gelesen, stand doch für mich der Luberon als Abschluss meiner Frankreichtour im Juni fest. Einige Deiner Ausführungen ließen mich aber dann an meinem Plan zweifeln, wir hatten in Lauterbourg darüber gesprochen. Letztlich entschied ich mich doch, nach Jura, Burgund, Rhone und Camargue, noch einige Tage im Luberon zu verbringen.
Jetzt, nach meiner Rückkehr, muss ich sagen: Es hat sich gelohnt!
Alle Deine negativen Anmerkungen kann ich nachvollziehen, insbesondere auch unter den Gegebenheiten und Erfahrungen während Deiner Tour. Hochsommerliche Temperaturen und dann die erste große Tour der Saison auf diesem Terrain, da kann die anfängliche Begeisterung schnell verfliegen.
Temperaturen bis an die 40° und die teils heftigen Steigungen machten einem ganz schön zu schaffen, obwohl nach 1000 Km Anfahrt eigentlich genügend Kondition vorhanden war. Hinzu kam bei mir, als Nichtcamper, die Unterkunftssuche für einigermaßen preiswerte Übernachtungen. Auch die allgegenwertigen Touristenströme in den Hotspots konnten schon mal nerven. Zum Glück konnte ich sie an manchen Stellen vermeiden, oder habe sie verpasst: Gordes wurde nach 18 Uhr schlagartig leer, in Lacoste waren selbst an einem Nachmittag nur wenige Touristen zu sehen, das Cafe de France wartete auf Gäste. In den Ockerbrüchen von Rustrel war ich, bis auf eine Wandergruppe, auf dem längeren Rundweg alleine unterwegs. Auch in Roussillon kamen die Touristenströme erst, als ich mich nach einem Zwischenstopp an die Weiterfahrt machte.
Von öder Landschaft habe ich im Luberon nichts gesehen. Nach Angaben der Einheimischen hatte in diesem Jahr, bedingt durch die starken Regenfälle in den Wochen zuvor, die Natur aber noch nicht unter den hohen Temperaturen gelitten wie sonst im Juni.
„Die Bäume verharrten noch im Winterblues“
Davon war im Juni nichts mehr zu sehen, vergleiche einmal die Bilder von den Mühlen von Barbegal
Vielleicht ist der Luberon doch noch einmal eine Reise wert, mit etwas zeitlichem Abstand und zu einer anderen Jahreszeit.
Viele Grüße
Horst