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#1312950 - 12/01/17 03:19 PM
Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
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Hallo! Es sind in Berlin innerhalb von 24h leider zwei Radfahrer ums Leben gekommen: Klick und Klick Der ADFC-Berlin und der VEF (Volksentscheid Fahrrad) haben deshalb eine Mahnwache und Demonstration organisiert. Start: Samstag, 2.12.2017 um 14 Uhr Startpunkt mit Mahnwache: Karl-Liebknecht-Straße, Höhe Museumsinsel (Mitte) Demonstration: Unter den Linden - Glinkastraße - Behrenstraße - Eberstraße - Straße des 17. Juni - Yitzhak-Rabin-Straße - Heinrich-von-Gagern-Straße Zwischenkundgebung (gegen 15 Uhr): Platz vor dem Bundeskanzleramt Demonstration: Heinrich-von-Gagern-Straße - John-Foster-Dulles-Allee - Spreeweg - Straße des 17. Juni - Otto-Suhr-Allee - Spandauer Damm - Charlottenburger Chaussee - Klärwerkstraße - Freiheit - Stresowstraße - Breite Straße - Stabholzgarten - Seegefelder Straße Mahnwache (gegen 16:30 Uhr): Seegefelder Straße / Ecke Zeppelinstraße (Spandau) (Die Mahnwachen, die Kundgebung und die Demonstration sind angemeldet.) Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele daran teilnehmen würden. Bernd
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#1312966 - 12/01/17 07:02 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: BaB]
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Was ist das Ziel der Demonstration? Beide Unfälle sind tragisch. Wurden sie durch "individuelle" Unachtsamkeit des Taxi- bzw. Lastwagenfahrers verursacht oder sind hier verkehrstechnischen Mängel das Problem (z. B. Radweg zu nahe an parkenden Autos oder unübersichtliche Radwegführung usw.)? Auch wenn ich sowieso nicht zu dieser Demonstration kommen könnte, würde ich solche Informationen schon gerne haben wollen. Ansonsten finde ich jeden derartigen Unfall schrecklich. Ich habe eine Tante durch einen ähnlichen Unfall verloren, bei der auch ein rechtsabbiegender Lastwagen nicht aufmerksam war. Meine Tante stürzte und schlug mit dem Kopf auf. Sehr traurig!
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1312970 - 12/01/17 07:29 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Keine Ahnung]
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Was ist das Ziel der Demonstration? Beide Unfälle sind tragisch. Wurden sie durch "individuelle" Unachtsamkeit des Taxi- bzw. Lastwagenfahrers verursacht oder sind hier verkehrstechnischen Mängel das Problem (z. B. Radweg zu nahe an parkenden Autos oder unübersichtliche Radwegführung usw.)? Auch wenn ich sowieso nicht zu dieser Demonstration kommen könnte, würde ich solche Informationen schon gerne haben wollen. Heute sind die Radler in typisch gefährlichen Situationen verstorben und schon morgen ist die Demo , das ist verdammt viel Organisation. Da kann es schon mal an Manchem mangeln. Ich kann mir vorstellen, dass es morgen mehr über die Hintergründe zu den Unfällen und politischen Forderungen zu hören gibt.
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" Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen" (Blaise Pascal) --- Einige Radreisen |
Edited by drachensystem (12/01/17 07:30 PM) |
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#1312976 - 12/01/17 09:58 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: drachensystem]
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Nun, dennoch würde ich schon wissen wollen, gegen was ich demonstrieren gehe. Nicht, dass es nichts gäbe, wofür man Verbesserungen fordern könnte, aber es sollte schon bekannt gemacht werden. Die Organisatoren werden sicherlich trotz der kurzen Vorbereitungszeit wissen, was sie wollen, und das wird doch hoffentlich jemand wissen. Ich dachte, dass das hier bei einem Aufruf zur Teilnahme angegeben würden.
Mir würden schon so einige Dinge einfallen, die man zur Erhöhung der Sicherheit der Radfahrer beitragen könnte. Einige Probleme sind allerdings nicht zwingend behördlichem Versagen zuzuschreiben. Fahrradfahrer werden leider immer wieder einmal von unaufmerksamen Autofahrern, Fahrradfahrern und auch Fußgängern gefährdet. Demonstrieren kann man aber nur gegen behördliche Sünden und für Verbesserungen durch die öffentliche Hand. Beispiele würden mir - wie gesagt - viele einfallen.
Nun nehme ich einfach einmal an, dass die Demonstration ein sinnvolles Ziel verfolgen wird, und eine Mahnwache ist sicherlich nicht verkehrt, wenn sie die vielen Menschen einschließt, die im Straßenverkehr das Leben lassen mussten. Vielleicht erfahren wir ja nach der Demonstration hier, um was es konkret gegangen ist. Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg.
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) |
Edited by Keine Ahnung (12/01/17 10:00 PM) |
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#1313014 - 12/02/17 09:19 AM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Keine Ahnung]
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Was eine Mahnwache ist, dürfte klar sein. Diese findet in diesem Fall an zwei Orten statt. Von dem einen Ort zum anderen begeben sich die Teilnehmer mit dem Fahrrad. Mittendrin eine Kundgebung. Da dies eine öffentliche Veranstaltung ist, muss sie angemeldet werden.
Sowohl der unmittelbare Anlass der Aktion als auch die organisierenden Veranstalter lassen mich schließen, dass es sich einmal um eine Demonstration zum Gedenken an die Getöteten, und ferner um eine Demonstration für (nicht gegen) die mit dem Volksentscheid Fahrrad verbundenen Forderungen bezüglich eines u. A. sicherer zu planenden Fahrradverkehrs(netzes) in der Stadt geht.
So mal meine ganz naive Annahme.
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Edited by Radix (12/02/17 09:20 AM) |
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#1313026 - 12/02/17 10:45 AM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Keine Ahnung]
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Hallo! Das meiste hat dir ja mein Namensvetter schon geschrieben, das andere sollten eigentlich bekannte Forderungen sein wie z.B. Abbiegeassitenten für LKWs Klick oder auch hier (schwerer Unfall im November) Klick . Für PKWs sind durchaus automatische Türblockaden möglich, wenn ein Radler neben dem PKW detektiert wird. Parkassistenten, Spurhalteassistenten, Müdigkeitswarner etc. sind möglich und werden gerne verkauft. Eine Technik, die nicht komplizierter ist, aber Leben retten kann, sucht man leider sehr lange in den Preislisten der Autohersteller... usw.
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#1313027 - 12/02/17 10:45 AM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Radix]
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@ drachensystem und Radix: Danke für eure Beiträge!
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Edited by BaB (12/02/17 10:47 AM) |
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#1313032 - 12/02/17 11:38 AM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: BaB]
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Der Tagesspiegel nimmt sich der Ereignisse und hintergründe an: hier ohne auf die Demo nachher einzugehen.
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#1313061 - 12/02/17 04:18 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: drachensystem]
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Die Bilder von der heutigen Demo können hier angeschaut werden.
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#1313077 - 12/02/17 08:20 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: drachensystem]
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Besten Dank!
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#1313129 - 12/03/17 12:18 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: bsc]
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Also sind innerhalb von 3 Tagen 3 ältere Radfahrerende in den typisch gefährlichen Konstellationen Dooring und abbiegender LKW gestorben.
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#1313146 - 12/03/17 02:26 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: drachensystem]
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Leider reichen diese drei getöteten Radfahrer nicht aus. Bei uns in Darmstadt hat es ebenso zwei Radfahrer erwischt. Beides sind Abbiegeunfälle mit Lkw-Beteiligung und die Unfallpunkte liegen auf zwei benachbarte Kreuzungen. Die Radwegkennzeichnung ist zwar vorhanden aber sehr sehr schmal und zudem ist der Fahrbahnbelag sowas von buckelig an diesen Stellen der Bismarckstraße. Die beiden Unfälle passierten am Donnerstag letzter Woche und am vergangenen Dienstag. Am Gedenkabend mit Aufstellung eines weißen Rads des ersten Unfalls war ich mit dabei, am zweiten wurde es nicht im Voraus veröffentlicht (hab ich dann erst im Nachhinein davon Kenntnis bekommen).
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#1313150 - 12/03/17 02:55 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: 19matthias75]
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Was mich wirklich aufregt, ist dass da fast 80-jährige Radler gestorben sind und es keine 5 Minuten dauert, bis einer mit dem blöden "Die rücksichtslosen Kampfradler müssen sich nicht wundern, wenn sie mit Gewalt am LKW vorbeirasen wollen und den Kürzeren ziehen." ankommt.
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Edited by Felix-Ente (12/03/17 02:55 PM) |
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#1313151 - 12/03/17 03:03 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Felix-Ente]
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Was mich wirklich aufregt, ist dass da fast 80-jährige Radler gestorben sind und es keine 5 Minuten dauert, bis einer mit dem blöden "Die rücksichtslosen Kampfradler müssen sich nicht wundern, wenn sie mit Gewalt am LKW vorbeirasen wollen und den Kürzeren ziehen." ankommt. Ich hoffe, Du hast darauf entsprechend geantwortet! Wer lässt denn solche Sprüche angesichts derart tragischer Unfälle los?
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Gruß, Arnulf
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#1313153 - 12/03/17 03:17 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Keine Ahnung]
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Wer lässt denn solche Sprüche angesichts derart tragischer Unfälle los? Die hirnlosen Gestalten die dank Internet wann immer und (fast) wo immer ihre Senftube ausquetschen dürfen.
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#1313196 - 12/03/17 07:38 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: drachensystem]
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Ich hab's leider nicht geschafft, daher würde mich ein Bericht freuen, da ein kurzer Text bekanntlich mehr sagt als 1000 Bilder...
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#1313215 - 12/03/17 09:53 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Keine Ahnung]
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In den Kommentaren zum von drachensystem verlinkten Tagesspiegel-Artikel zenker_bln 02.12.2017, 13:40 Uhr Antwort auf den Beitrag von leichtundschoen 02.12.2017, 13:14 Uhr (Laut Forenregeln darf ich den Kommentar selbst wohl nicht zitieren)
Und nein, ich habe mich nicht extra beim Tagesspiegel registriert um mich mit Trollen streiten zu können
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#1313219 - 12/04/17 12:03 AM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Keine Ahnung]
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Aus solchen Unfällen müsste doch resultieren, dass man Radfahrer/-innen motiviert stets Fahrspur-mittig zu fahren (und Kfzlenker/-innen dazu dies zu tolerieren) - um reichlich Abstand zu parkenden Fahrzeugen zu halten und nicht von vorbeifahrenden Fahrzeugen übersehen oder vergessen zu werden. In Berlin wird aber ja gerade eher das Gegenteil (von Seiten der "Volksentscheidler") propagiert: Radwege und -streifen dicht neben parkenden Fahrzeugen. Verrückte Welt.
Maja
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#1313225 - 12/04/17 05:02 AM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: MajaM]
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In Berlin werden noch ganz andere Sachen propagiert. Zumindest von Seiten der rechten Opposition wird gefordert, die ideologisch begründete einseitige Förderung des Fahrrad einzustellen. Nun könnte ich mit diesem Vorwurf, einschließlich der Annahme, die Förderung des Radfahrens wäre ideologisch motiviert, sehr gut leben, wenn denn da mal was dran wäre. Wenn unsere Adminstratuon da was macht, dann doch sehr im Geheimen. Eine Vorgängerregierung hatte mal mit viel Getöse das Berliner Radverkehrskonzept erarbeitet und vorgestellt. Als Jahre später eine Berliner Tageszeitung darauf zurückkam und überprüfte, was realisiert wurde, war dies selbst für Berliner Verhältnisse wenig. Nämlich nichts.
Ich habe tatsächlich den Berliner Koalitionsvertrag vorgenommen und darin gelesen. Das war übrigens nicht leicht, da dieses zwanghaft gegenderte Deutsch, in dem er verfasst wurde, ihn sehr schwer lesbar macht. Aber sei's drum. Sollen sie ihn in chinesisch schreiben und dafür konsequent umsetzen. Es steht einiges zur Absicht, Radschnellwege auszuweisen, drin. Ich persönlich halte dies, andere mögen es anders sehen aber das will ich gar nicht diskutieren, für eine vernünftige Idee. Nur, dass jetzt, wir haben genau ein Jahr der nicht mehr ganz neuen Koalition, für mich wieder nicht erkennbar ist, dass mit der Umsetzung auch nur begonnen wurde. In dem, was ich über die Bilanzerklärung des Senates gelesen habe, war auch keine Rede davon. Ich habe natürlich nicht alles gelesen und kenne das nur gefiltert durch die Berichterstattung. Es deckt sich aber mit meinen Beobachtungen.
Wie jeder von uns habe ich Vorstellungen davon, was man tun sollte, um Radverkehr zu fördern und sicher zu machen. Das kann man diskutieren, man kann zustimmen oder es ablehnen und zuletzt, dass liegt nun mal in der Logik des Vorganges, muss es politische Entscheidungen geben, die nicht alle Wünsche erfüllen werden. Nur muss dann die Tat folgend. Die typischen Berliner Methoden, also reden und beten und anschließen überzeugend argumentieren, warum etwas mal wieder nicht geht, bringen es nicht. Ich fürchte, das Zeitfenster, indem etwas für die Verbesserung getan werden kann, könnte sich bald wieder schließen.
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#1313235 - 12/04/17 08:46 AM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Felix-Ente]
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In den Kommentaren zum von drachensystem verlinkten Tagesspiegel-Artikel zenker_bln 02.12.2017, 13:40 Uhr Antwort auf den Beitrag von leichtundschoen 02.12.2017, 13:14 Uhr (Laut Forenregeln darf ich den Kommentar selbst wohl nicht zitieren)
Und nein, ich habe mich nicht extra beim Tagesspiegel registriert um mich mit Trollen streiten zu können Es ging aus Deinem Beitrag nicht hervor, dass Du Dich auf einen Kommentar in der Zeitung beziehst. Ich dachte, dass Dir jemand persönlich diesen Unsinn an den Kopf geworfen hat. Liest man Kommentare zu manchen Zeitungsartikeln oder - noch schlimmer - auf Internetplattformen, so kann einem das Grauen kommen. Wir Moderatoren sind wirklich froh, dass es in unserem Forum im Großen und Ganzen sehr gesittet und sachlich zugeht.
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Gruß, Arnulf
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#1313239 - 12/04/17 09:03 AM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: MajaM]
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[...]In Berlin wird aber ja gerade eher das Gegenteil (von Seiten der "Volksentscheidler") propagiert: Radwege und -streifen dicht neben parkenden Fahrzeugen. Verrückte Welt.
Maja Wie kommst Du da drauf? https://volksentscheid-fahrrad.de/de/ziele/
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Edited by Radix (12/04/17 09:03 AM) |
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#1313251 - 12/04/17 11:11 AM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Radix]
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[...]In Berlin wird aber ja gerade eher das Gegenteil (von Seiten der "Volksentscheidler") propagiert: Radwege und -streifen dicht neben parkenden Fahrzeugen. Verrückte Welt. Wie kommst Du da drauf? https://volksentscheid-fahrrad.de/de/ziele/Da steht viel unkonkretes BlaBla - im Endeffekt werden aber Radwege und -streifchen im Seitenraum gefordert statt Radfahrer als gleichberechtigte Fahrzeuge auf die Fahrbahn zu bringen. Es werden sogar Bildchen gezeigt von Radwegen auf der Beifahrerseite von parkenden Kfz - wie in den dunklen 70er und 80er Jahren. Wenn man Konflikte mit Ein-/Aussteigenden Auto-Beifahrern sowie mit Fußgängern will, an Ausfahrten Pkw immer wieder den Radweg blockieren oder beim Rechtsabbiegen Radler unter die Räder kommen, weil sie hinter SUV nicht gesehen wurden - dann muss man so einen altertümlichen Murks bauen. Aber das führt hier zuweit. Maja
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#1313259 - 12/04/17 12:59 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: MajaM]
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Hier ein Artikel Was sieht ein Lkw-Fahrer über die Spiegel in Bezug auf die beiden vergangenen Abbiegeunfälle in DA (es war ein ü80 jähriger und eine 38jährige).
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#1313260 - 12/04/17 01:11 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: MajaM]
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So unterschiedlich können Texte gelesen werden.
Die von Dir angesprochenen Bilder sind beispielhafte Fotografien zu Fahrradwegen in den Niederlanden. Das eine Bild, auf das Du Dich speziell beziehst, hat einen Abstandsstreifen zwischen Radweg und parkenden PKWs. Nicht optimal, aber du wirst nicht jede Situation mit den gleichen Lösungen gestalten können.
Konflikte wirst Du immer haben an den Stellen, an denen sich Verkehrsteilnehmer begegnen, auch wenn das Fahrrad als gleichberechtigtes Fahrzeug auf der Fahrbahn unterwegs ist.
Ich möchte soweit möglich nicht zusammen mit motorisiertem Verkehr auf ein und der selben Fahrbahn unterwegs sein, weder gleich noch nicht gleichberechtigt, denn so oder so kannst Du dort vom motorisierten Verkehr umgekarrt werden, wie mir im April diesen Jahres passiert, beim Versuch gleichberechtigtes "direktes Linksabbiegen" zu praktizieren.
Apropos, da sind noch neun weitere Ziele, u. A. werden 350 km Fahrradstraße gefordert.
Wenn Dir diese Ziele eher untauglich oder gar kontraproduktiv erscheinen, kannst Du Dich doch gerne mit noch besseren Vorschlägen einbringen. Nichts was sich nicht verbessern ließe.
Aus meiner Sicht als Radfahrer und meinem Verständnis der Ziele die in dem Volksentscheid angesprochen werden, erscheint es mir jedoch grotesk, dies komplett und pauschal als Murks abzutun.
Aber das führt hier zu weit ;-).
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Edited by Radix (12/04/17 01:12 PM) |
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#1313264 - 12/04/17 02:16 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Radix]
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Moin Bernd,
und ich will noch ergänzen, dass ich nicht davon überzeugt bin, dass die Formel vom gleichberechtigt am Straßenverkehr teilnehmenden Radler wirklich helfen kann, Leben und Gesundheit von Menschen zu schützen. Es gibt auch, was jedem einsichtig sein sollte, genügend Unfälle zwischen "gleichberechtigten" Verkehrsteilnehmern. Nur, dass Kollisionen zwischen derart Gleichberechtigten, wenn sie dann durch Blech, Gurt und Airbag geschützt sind, oftmals glimpflicher verlaufen als wenn einer von uns dabei ist. Menschen werden immer Fehler machen. Egal ob auf dem Rad oder im Auto. Vielleicht bringt das autonom fahrende Kfz Verbesserungen. Dann bleibt noch der Radfahrer.
Und bis auf weiteres bleibt tatsächlich nur, die möglichen Berührungspunkte zwischen Auto und Rad drastisch zum minimieren und da, wo dies nicht möglich ist, den motorisierten Verkehr langsam -und ja aus sehr vielen weiteren Gründen- unattraktiv zu machen.
Noch wichtiger ist es, den Verzicht auf das Auto positiv zu besetzen. Parkähnliche Alleen, verkehrsfreie Zonen, Radschnellwege, die getrennt vom Autoverkehr geführt werden, ein bezahlbarer Nahverkehr, steuerliche Förderung (in messbarer Größenordnung) des Rades. Imagekampagnen die deutlich machen: Leute, ihr arbeitet eine Woche im Monat nur für euer Auto. Es gibt doch so viel Besseres, was ihr mit euer einmaligen Lebenszeit anfangen könnt. Wir wollen euch nichts wegnehmen, wir wollen etwas geben: Ruhe, Gesundheit, weniger Stress, mehr Geld.
Um so mehr ärgert es mich, ich schrieb es oben schon, dass unser Senat, der sich politisch aus Richtungen zusammensetzt, bei denen man gleiche Ziele vermutet oder zumindest erhofft, nicht wirklich in Bewegung kommt.
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#1313272 - 12/04/17 04:01 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Radix]
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Ich möchte soweit möglich nicht zusammen mit motorisiertem Verkehr auf ein und der selben Fahrbahn unterwegs sein, weder gleich noch nicht gleichberechtigt, denn so oder so kannst Du dort vom motorisierten Verkehr umgekarrt werden, wie mir im April diesen Jahres passiert, beim Versuch gleichberechtigtes "direktes Linksabbiegen" zu praktizieren.
Meines Erachtens muss man klar unterscheiden zwischen Unfällen, die auf menschliche Fehler zurückzuführen sind und welchen, wo vorsätzlich oder zumindest grob fahrlässig in einer Art und Weise gefahren wird, die nicht tollerabel ist. Ein Grundproblem unserer Verkehrsinfrastruktur besteht darin, dass sie sehr wenig fehlertolerant in Konfliktsituationen mit Radfahrern ist: freie Rechtsabbiegespuren, Radfahrstreifen im Dooringbereich, unerwartet auftauchende Radwege, Radfahrer aus "Geisterrichtung", zu Fehlverhalten "motivierende" Ampelschaltungen, für KfZ unklare Fahrwege von Radfahrern, unvermittelte Enden von Schutzstreifen an Engstellen/Gefahrenstellen, etc. Sowas muss dringend umgebaut und umgestaltet werden! In der Regel ist das Grundproblem hier, dass Radverkehrsinfrastruktur traditionell nicht für sondern wegen Radfahrern angelegt wurde. Die Begründung, dass es dabei zu weniger Unfällen im Längsverkehr kommen würde, mag zwar stimmen, wird aber durch erheblich mehr Unfällen in den Kreuzungsbereichen "erkauft" und der klassische Hochbordradweg ist in den meisten Situationen aus Sicherheitsgründen nicht im Ansatz mehr zu rechtfertigen, weil wesentlich gefährlicher als Mischverkehr. Der andere Punkt betrifft PkW-Fahrer, die sich grob fahrlässig oder gar vorsätzlich verkehrsgefährdend bewegen. Radfahrer in disziplinarischer Mission schneiden, Vorfahrt erzwingen, an Engstellen reindrängen usw. Von diesen PkW-Fahrern geht in der Tat ein signfikantes Unfallrisiko aus und wohl auch das Hauptunfallrisiko im Mischverkehr zwischen Rad und KfZ. Diesbezüglich würde ich mir mal einen Verkehrsminister wünschen, der nicht auf den "Kampfradlern" rumreitet, sondern "motorisierte Gewalt" thematisiert. Hier muss in den Köpfen etwas passieren, denn eine völlig getrennte Infrastruktur zwischen Rad und PkW werden wir nie bekommen. Also muss klar sein, dass man in Begegnungssituationen aufeinander Rücksicht zu nehmen hat. Es gibt viele andere Länder, die vormachen, wie das geht. Auch ohne dichtes örtliches Radwegnetz, sondern im Mischverkehr. Ein wichtiger Punkt ist in dem Zusammenhang sicherlich die Aufklärung über die Rechtslage (Radwegbenutzungspflicht, direktes Abbiegen, etc.), ein zweiter wäre eine wesentlich stärkere Sensibilisierung dafür von Seiten der Polizei in Kombination mit entsprechendem Kontroll- und Sanktionierungsdruck. Auch klare rechtliche Vorgaben (z.B. hinsichtlich Mindestabständen beim Überholen) wären angezeigt. Die optimalen Voraussetzungen, die ich mir für meine Wege vorstellen könnte, wären diese höhenfreien idealen Radschnellwege, ohne Fußgänger und ohne motorisierten Verkehr (bzw. besser überhaupt kein/wenig Verkehr). Nur sowas wird allein aus Platzgründen (aber auch Kostengründen) wohl immer die Ausnahme bleiben. Mischverkehr bietet eine recht hohe Sicherheit für Radfahrer und ein zügiges Fortkommen ist möglich, der Platzbedarf ist gering und die Straßenumbaukosten ebenso. Deshalb liegt das so als Mittel der Wahl auf der Hand. Die Frage muss nur stets sein, wie man sicherstellen kann, dass Radfahrer als Verkehrsteilnehmer entsprechend respektiert und geachtet werden. Dazu ist sicher ein ganzes Bündel an Maßnahmen nötig. Was auf keinen Fall geht, ist eine Infrastruktur, die die Konflikte eher verschärft als entschärft (z.B. viel zu schmale Schutzstreifen und Restfahrsteifen mit "Durchquetschplatz" daneben). Ich kann dir in Köln direkt mehrere Beispiele nennen, wo man die Situation durch Aufpinseln von "Schutzstreifchen" erheblich verschlechtert hat, gegenüber dem Mischverkehr den es zuvor gab. Umgekehrt hätte ich aber auch einige Beispiele aus Dresden (St. Petersburger Straße z.B.) wo ein Fahrradstreifen sehr gut funktionierend inmitten einer vielspurigen Straßen (Rechtsabbiger rechts des Fahrradstreifens, teils mehrspurige Rechtsabbieger) geführt wird. Das ist in erster Linie eine Frage der angemessenen Dimensionierung der einzelnen Spuren.
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. |
Edited by derSammy (12/04/17 04:06 PM) |
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#1313274 - 12/04/17 04:29 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: Uwe Radholz]
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Moin Bernd,
und ich will noch ergänzen, dass ich nicht davon überzeugt bin, dass die Formel vom gleichberechtigt am Straßenverkehr teilnehmenden Radler wirklich helfen kann, Leben und Gesundheit von Menschen zu schützen. Es gibt auch, was jedem einsichtig sein sollte, genügend Unfälle zwischen "gleichberechtigten" Verkehrsteilnehmern. Nur, dass Kollisionen zwischen derart Gleichberechtigten, wenn sie dann durch Blech, Gurt und Airbag geschützt sind, oftmals glimpflicher verlaufen als wenn einer von uns dabei ist. Menschen werden immer Fehler machen. Egal ob auf dem Rad oder im Auto. Vielleicht bringt das autonom fahrende Kfz Verbesserungen. Dann bleibt noch der Radfahrer.
Und bis auf weiteres bleibt tatsächlich nur, die möglichen Berührungspunkte zwischen Auto und Rad drastisch zum minimieren und da, wo dies nicht möglich ist, den motorisierten Verkehr langsam -und ja aus sehr vielen weiteren Gründen- unattraktiv zu machen.
Noch wichtiger ist es, den Verzicht auf das Auto positiv zu besetzen. Parkähnliche Alleen, verkehrsfreie Zonen, Radschnellwege, die getrennt vom Autoverkehr geführt werden, ein bezahlbarer Nahverkehr, steuerliche Förderung (in messbarer Größenordnung) des Rades. Imagekampagnen die deutlich machen: Leute, ihr arbeitet eine Woche im Monat nur für euer Auto. Es gibt doch so viel Besseres, was ihr mit euer einmaligen Lebenszeit anfangen könnt. Wir wollen euch nichts wegnehmen, wir wollen etwas geben: Ruhe, Gesundheit, weniger Stress, mehr Geld.
Um so mehr ärgert es mich, ich schrieb es oben schon, dass unser Senat, der sich politisch aus Richtungen zusammensetzt, bei denen man gleiche Ziele vermutet oder zumindest erhofft, nicht wirklich in Bewegung kommt. Bezüglich "gleichberechtigt" wollte ich eh noch etwas schreiben, ist aber stets schwierig solcherlei zu notieren, ohne dass es gewollt oder ungewollt missverständlich aufgenommen wird, leider. Allein gleichberechtigt ist ja schön und gut, aber was genau ist darunter zu verstehen? Gleichberechtigung reicht nicht. Entscheidend ist doch, jedem Verkehrsteilnehmer die gleiche "freie" Teilnahme am Straßenverkehr nach seinen speziellen Bedürfnissen und Fähigkeiten zu ermöglichen und die implizite Vormachtstellung des PKWs gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmern aufzuheben. Mein Verkehrsmittel im Alltagsverkehr ist das Fahrrad und nicht der PKW und ich möchte mich mit dem Fahrrad ebenso "frei" bewegen können, wie es die motorisierten Mitmenschen für sich seit Jahrzehnten wie selbstverständlich in Anspruch nehmen, fühle mich aber auf der Fahrbahn meistens als mobiles, im besten Fall geduldetes Hindernis.
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Edited by Radix (12/04/17 04:36 PM) |
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#1313275 - 12/04/17 04:35 PM
Re: Fahrraddemo Berlin 2.12.17 ab 14Uhr
[Re: derSammy]
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Genau. Deshalb die vielen verschiedenen Ansatzpunkte in den Zielen des Volksentscheid Fahrrad. Mehr Ideen sind sicherlich willkommen. Ich denke, kein Radfahrer will Lösungen, welche die Situation verschlechtern.
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Edited by Radix (12/04/17 04:35 PM) |
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