Hallo an alle,
nachdem ich wieder heimischen Boden unter den Füßen habe, möchte ich noch kurz über die zweite Hälfte meiner Reise berichten.
Die Ausfahrt aus dem Stadtgebiet von Göteborg war völlig unproblematisch, da es hier ein sehr dichtes Netz an beschilderten Radwegen gibt. Auch die Radschnellwege entlang der Hauptverkehrsachsen, die sich in Deutschland nur sehr zögerlich entwickeln, sind dort längst gelebte Wirklichkeit. Nördlich des Ballungsraums Göteborg habe ich auf der schwedischen Seite nur noch eine echte beschilderte Radroute vorgefunden: von Grebbestad nach Tanumshede. Sonst habe ich mich auf Straßen bewegt, die, sobald es vom Verkehrsaufkommen her nötig war, mit begleitenden Zwei-Richtungs-Radwegen ausgestattet waren. Beispielsweise konnte man auf der alten Trasse der E6 gut vorankommen, da der motorisierte Verkehr bevorzugt die parallel verlaufende neue Autobahn nutzt. Aus Zeitgründen habe ich auf einige der empfohlenen Abstecher, z.B. auf den nach Lysekil, verzichtet. Meine Übernachtungsorte in diesem Bereich waren Stenungsund, ein ehemaliges Herrenhaus in der Nähe von Munkedal sowie Tanumshede. Hier habe ich mehrmals umgerechnet über 100 Euro pro Nacht bezahlt, was für mich jedoch kein Problem darstellte.
Auf norwegischer Seite gab es dann wieder beschilderte Radrouten (Route 1 = Nordseeküstenroute bis Moss, Route 7 dann weiter nach Oslo). Allerdings ist die Beschilderung teilweise lückenhaft, so dass ich an Kreuzungen mehrfach raten musste. Außerdem wird hinter Sarpsborg der erhebliche Umweg über Fredrikstad und die westlich davon gelegene Halbinsel mitgenommen, den ich auf Zeitgründen teilweise abgeschnitten habe. Nördlich von Moss verlief der Weg durch das Hinterland, so dass man den Oslofjord nur noch sporadisch zu Gesicht bekam. Übernachtet habe ich in Svinesund (Motel an der Autobahn auf der norwegischen Seite der Grenze) und in Moss.
Die Rückfahrt mit der Fähre von Oslo nach Kiel hat funktioniert, was man bei dem Preis auch getrost erwarten darf. Die Probleme fingen erst auf der Bahnfahrt in Deutschland an, auf der es zu einer erheblichen Verspätung kam.
Insgesamt war es eine sehr schöne Reise abgesehen von gesundheitlichen Problemen, die mir auf der letzten Etappe, beim Aufenthalt in Oslo sowie auf der Rückreise zu schaffen machten. Ein unsicheres Gefühl bezüglich Kriminalität hatte ich unterwegs nirgendwo, auch wenn man viel mehr Bettler sah, als man es aus Deutschland gewohnt ist.
Gruß aus Duisburg
Carsten