Hallo Forum,
ich habe einen Adapter für meine Ventile, der erlaubt mir, an der Tankstelle die Luft zu holen, die ich brauche. Ich kauf dann immer ein Eis, dann sind die Tankwarte auch zufrieden und ich auch

Demnächst rolle ich in den USA. Hat es einen Sinn, diesen Adapter mitzunehmen?

Danke und Gruss Gerhard

wie gross und schwer ist das nochmal?

Nur um zu wissen ob wir vom gleichen denken!

Falls du so einen Adapter hast - der sollte passen. Es gibt die auch mit Gummilippe, die kriege ich nicht über die Sclaverand-Ventile ohne dass mir die Luft rausgeht. Aber wenn du mit deinem Adapter auch zu Hause klar gekommen bist, sollte es gehen.

In den USA brauchst du übrigens kein Eis zu kaufen - stattdessen musst du für 1-2 Minuten Luft drei bis sechs Quarters berappen

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Das AV- oder Schraderventil - vulgo Autoventil - wird weltweit verwendet; dieses meinst du vermutlich.

Den Rest beantwortet dir das pöse Googel auf der ersten Seite erschöpfend:
- Aeromatem gibt es nicht flächendeckend
- teilweise sind sie kostenpflichtig
- selten haben sie ein (brauchbares) Manometer
- Amis führen meist ein Manometer mit.

Hallo!

Als Manometer gibt es manchmal eine Art Stange mit einer eingeprägten Skala, die auf der Rückseite des Griffs des Befüllers herauskommt und so anzeigt, wieviel Druck drin ist.

Um Stephans und Thomas' Beitrag zu ergänzen: Selbst wenn Du 3 bis 6 Quarters eingeworfen hast, heißt das noch nicht, dass Du Deinen Reifen voll kriegst. Ich stand dort schonmal und der Kompressor lieferte gerade mal 3 bar oder so. Dies und der ausgenudelte Befüllkopf hatte zur Folge, dass ich am Ende weniger Luft im Reifen als vorher hatte (und weniger Quarters in der Tasche).

Je nach dem, wo Du unterwegs bist, fahre zu einem Fahrradladen und tanke Luft dort. Neugierig, wie die Amis sind, ergibt sich vielleicht ein interessantes Gespräch, wenn Sie Dein Rad mit den Taschen sehen, und ein paar Insidertips zur Streckenführung obendrauf.
Im mittleren Westen, in Wüstengegenden oder auf dem Blue Ridge Parkway sind Radläden eher dünn gesät. Sonst ist dies aber wohl die vernünftigste Variante.

Es grüßt

Bernie

Das Problem kenne ich. Besonders nervig, weil beim Abschrauben des Adapters das Sclaverand Ventil komplett aufgehen kann und alle Luft ist draußen. Ohne Zange kommt man ziemlich in die Bredouille. Ich habe jetzt die Ventile so festgeknallt, dass sie nicht mehr aufgehen. Sind die Adapter ohne Gummi denn dicht?

Eigentlich nichts, aber was spricht gegen die konsequente Lösung, die Schläuche gleich und dauerhaft gegen solche mit Schraderventilen zu wechseln? Das ist eine der wenigen Normen, der sich auch die technisch-physikalischen Querulanten so etwa zwischen Kalifornien und Maine nicht widersetzen. Das Sclaverandventil ist die Extrawurst und Schraderventile gibt es zwischen Flugzeugen und Schubkarren. Bei Felgen ab 16mm Maulweite ist der Materialverlust durch die etwas größere Bohrung auch Wurscht. Bei meinen Birdyfelgen ist die Ventilbohrung übrigens zusätzlich mit eine Einlage zwischen beiden Felgenböden verstärkt und ziemlich oft ist der äußere Felgenboden (also der, der dem Schlauch zugewandt ist) mit einem Durchmesser von 8,5 Millimetern gebohrt. Den Teufel haben hier schon viele an die Wand gemalt, gesprüht und tapeziert. Von einer an der Ventilbohrung gerissenen Felge hat jedoch, solange ich dabei bin, noch nie jemand getippt. An der Druckfestigkeit liegt es auch nicht. Die Reifen der Hauptfahrwerke einer MiG 21 bekommen elf Bar und die Ventile sind handelsübliche in der langen Form. Also pfeif dieses eine Mal auf den französischen Weg. Dass das unseren Traditionalisten nicht gefällt, kann Dir ziemlich Wurscht sein. Die gucken auch pikiert, wenn jemand ohne weiße
Socken in der Weltgeschichte herumfährt.

Ja, der von mir oben verlinkte und ähnliche so ziemlich, wobei natürlich beim Aufpumpen immer ein klein wenig Luft daneben geht. Aber an der Tankstelle haben die ja meist einen ordentlichen Druck auf dem Befüller, so dass schon gut was im Reifen ankommt. Abgesehen von so ausgeleierten Geräten natürlich, wie sie Bernie oben beschrieben hat Das haben wir auch schon erlebt.

Die Adapter mit Gummilippe, um nochmal konkret zu werden, solche hier, sind m.E. nur für Dunlop-Blitz-Ventile geeignet, auch wenn sie als für Sclaverand tauglich verkauft werden. Die Gummilippe drückt den entriegelten Ventilstift hinein, sodass die Luft aus dem Reifen schneller entweicht als du neue hinein bekommst. So jedenfalls meine Erfahrung, weshalb ich das Teil schon vor Jahren in die Tonne gekickt habe.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Noch sinnvoller statt Adapter finde ich es einfach eine passende Luftpumpe mitzunehmen. Mit einer leichten Ministandpumpe Bsp bekomme ich auch hohe Drücke für schmale Reifen hin, passend für alle Ventilarten. An Tankstellen hab ich schon seit Jahren keine Luft mehr aufgepumpt.

+1

Soweit gehe ich da mit, schon um das Fuhrwerk an jeder Stelle wieder in Fahrt bringen zu können. Nur ist doch genau jetzt der passende Zeitpunkt, um die technisch unnötige und auch unsinnige Sclaverandextrawurst ein für allemal zum Tempel rauszuwerfen (denn das jemand, der sein Fahrrad sonstwo mit intaktem Hirnkasten durch die Weltgeschichte kutschiert, tatsächlich noch ohne Not Dunlopventile verwendet, kann ziemlich ausgeschlossen werden). Mehr als eine Möglichkeit zu haben ist doch gerade auf Reisen immer sinnvoll.

Bei meinem zumindest teilweise auf US-amerikanischem Mist gewachsenen Schlachtschiff wurde jedenfalls von vornherein eine Luftpumpe mit Schrader-Schraubanschluss mitgeliefert. Das trotz 17er Felgen (die, ehe jemand triumphierend fragt, nur einmal vom Laden bis zum Stall gelaufen sind und dann weitergereicht wurden).

Mein Gott, nicht wenige wie ich fahren ohne Probleme mit Sclaverandventile durch die Weltgeschichte. Ich finde die so unproblematisch, das ich sogar die Ventilkappe weglasse, was ich bei einem AV nie machen würde.

Und an meiner Manitou R7 mit Schraderventil mußte ich schon zweimal den Ventileinsatz wechseln.

Das sehe ich ähnlich .

Eigentlich nichts. Wenn ich plante, in die Uhsa zu reisen, würde ich ernsthaft darüber nachdenken, soviel kann ich, ohne meine Selbstachtung zu untergraben, versprechen.

Da allerdings Radreisen bis auf Weiteres, welch letzteres bereits morgen anders aussehen kann, auch außerhalb der Uhsa möglich sind, würde ich mich ehrlich gesagt etwas quälen müssen, auf meine schönen schlanken, praktischen, sicheren und gewohnten französischen Ventile zu verzichten zu sollen.

Ja, hier kommt das finale outing: ich mag die.

Mir ist klar, daß sich an diesem Punkt die Welt sofort teilt wie seinerzeit das Meer im Alten Testament und ich einen Keil in die Gemeinde treibe. Allerdings möchte ich mir, wiewohl von nahezu unbegrenzter Toleranz erfüllt, doch bescheiden das Recht darauf bewahren, unlogisch, unsachlich, unsinnig und für Menschen mit Restvernunft unangemessen aussehenden Anschauungen durch mein Leben gehen zu dürfen.

Fazit daher: meine Preßluft wohnt hinter französischen Verriegelungsvorkehrungen und das wird so bleiben, bis daß hoffentlich kein Tod sie freiläßt.

... fehlt leider das "mit":
...unsinnig und mit für Menschen mit Restvernunft....

Hallo Forum,
danke für die Antworten. Die off-topics will ich mal nicht kommentieren.

Den Tipp, auf Autoventile umzurüsten, werde ich mit dem Radmonteur meines Vertrauens besprechen, der mir schon seit 2010 das Rad für die Touren von insgesamt 18.000 km in 16 europäischen Ländern fit gemacht hat.

Eine grössere Pumpe mitzunehmen, habe ich schon vor ein paar Jahren wegen Gewicht und Volumen anders entschieden. Bisher bin ich mit der kleinen Handpumpe gut durch gekommen, hatte allerdings dank guter Mäntel auch fast keinen Lufverlust auf der Strasse.

Jedenfalls weiss ich jetzt, dass ich den Adapter nicht vergeblich mitnehme. Alles andere wird sich zeigen.

Off topic: im Freundeskreis wird mittlerweile schon bezweifelt, ob ich trotz gültigem Visum überhaupt einreisen darf. Das wäre auch eine Lösung der Frage

Gruss Gerhard

Das brauchst Du nicht. Auch in den USA sind die schlanken französischen Ventile durchaus gängig. Die Erfahrung habe ich zumindest gemacht, als ich im hintersten Wyoming nach einem Crash mit einem PKW für mein LHT eine neue Felge brauchte und der Inhaber des bikeshops verwundert war darüber, dass ich Schläuche mit Schrader-Ventilen montiert hatte. Er konnte mir nur eine Felge (DT Swiss TK540) mit kleinem Ventilloch besorgen.
Auf meinen ausdrücklichen Wunsch hat er dann das Ventilloch aufgebohrt, sodass ich weiterhin meine alten Schläuche einlegen konnte.

An Tankstellen habe ich auf meinen beiden dreimonatigen USA-Reisen nach meiner Erinnerung übrigens nie Luft aufgepumpt. Gelegentlich allerdings in bikeshops, die ich auch ohne zwingenden Grund immer mal wieder gerne aufgesucht hatte.

Wozu hast du denn für die USA ein Visum beantragt?

H.