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#1251111 - 11/27/16 11:10 AM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: irg]
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Okokok :), vielen DANK erstmal Ich werde es einfach mal probieren, falls das Wetter oder sonstiges mir keine andere Möglichkeit lässt auf ruhigeren Straßen zügig voran zu kommen! Schlimmer als wie von Volokolamsk nach Moskau auf der Autobahn dieses Jahr kann es ja nun auch nicht sein ... .. Ach und nochwas: Ratet Ihr mir zu Spike-Reifen oder sonstiges spezial VBL Equitment, wenn ich es eigentlich vermeiden will im Winter im Schnee zu fahren (manchmal es dann auch aussitzen werde) und dafür lieber Verkehr auf hoffentlich geräumten Straßen in Kauf nehme?
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#1251112 - 11/27/16 11:11 AM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: ride4plov]
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In Spanien gibt es viele Autobahnen, auf denen es erlaubt ist, weil dort die Autobahnen über die Landstraßen gebaut wurden. Es gibt sogar extra Abbiegeoptionen zwischen den Autobahnkreuzen für Radler, Mofas und Pferdefuhrwerke.
Das trifft jedoch nicht auf alle Autobahnen zu. Sobald es Alternativen gibt, ist es verboten. Weiterhin gilt Helm- und Warnwestenpflicht außerhalb geschlossener Ortschaften wie überall auf dem Spanischen Festland.
Spass macht es nicht, in Spanien auf der Autobahn zu fahren, aber ein Erlebis ist das auf alle Fälle, vor allem wenn es zügig über viele Kilometer bergab geht, z.B. in Richtung Gibraltar. Zurück haben wir zur Autobahnvermeidung den Bus genommen, berghoch durch die Abgase wollten wir uns nicht antun.
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Der normale Tropfen macht das schon und fließt mit den anderen in den Wasserkopf der Nation. | |
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#1251114 - 11/27/16 11:45 AM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: tirb68]
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#1251125 - 11/27/16 12:32 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: Barfußschlumpf]
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??? Was möchtest Du mit dem Bild sagen? Dort wo wir unterwegs waren, gab es eine Art Radweg zur anderen Autobahn, der nur für Fahrräder, Mofas und Pferde ausgeschildert war. Leider habe ich das nicht fotografiert. DAs muss irgendwo kurz vor Gibraltar gewesen sein.
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#1251130 - 11/27/16 01:02 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: tirb68]
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Natürlich was Unanständiges um dein schönes Post zu kompromittieren Das ist eine Autobahn bei Madrid (also nicht Gibraltar, siehe Beschilderung), und auf der muss ma radeln, um irgendwo hinzukommen, eine andere Straße gibts nicht mehr. Geht aber einwandfrei. Hab oben schon was zum Verkehr geschrieben.
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#1251142 - 11/27/16 01:57 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: Barfußschlumpf]
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Blaue Wegweiser sind die mit öffentlichen Mitteln gebauten »autovías«, gerne unter EU-Ägide unter Nutzung des Planums von National- oder Provinzialstraßen. Dann ist die Nutzung mit Nicht-Kfz kaum zu verbieten, obwohl es doch versucht wird. Mir ist sowas erst vor zwei Jahren wieder bei Huesca vor die Nase gekommen. Die grün signalisierten und mautpflichtigen, weil auf Rechnung von Privatunternehmen gebauten »autopistas« sind mit in Spanien dagegen noch nicht als alternativlose Strecke untergekommen und wohl auch offiziell fahrradverboten. Der Unterschied zwischen grün und blau ist bei spanischenen Wegweisern wirklich wichtig, es ist erstaunlich, wie oft der untergeht (oder untergegangen wird).
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#1251148 - 11/27/16 02:24 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: Falk]
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Oben schrieb ich völlig zutreffend von Autobahnen unterschiedlicher Ordnung. Fehlgehen kann man kaum, an den für Fahrrädern gesperrten Fernschnellstraßen sind Verbotsschilder an der Einfahrt in groß. Im übrigen bin ich auch schon in Portugal verbotswidrig auf der Autopista gefahren, aber manchmal gehts eben nur so. Ich mach das vielleicht n paar hundert Meter, nicht als abendfüllendes Rennen.
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#1251150 - 11/27/16 02:30 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: Barfußschlumpf]
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Das ist eine Autobahn bei Madrid (also nicht Gibraltar, siehe Beschilderung), und auf der muss ma radeln, um irgendwo hinzukommen, eine andere Straße gibts nicht mehr. Geht aber einwandfrei. Hab oben schon was zum Verkehr geschrieben.
Welche Autobahn ist das? Es gibt doch um Madrid herum viele Straßen. Ich kann gar nicht glauben, dass es zu der Autobahn keine Alternative geben soll, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1251156 - 11/27/16 03:36 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: Keine Ahnung]
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Hier habe ich was dazu geschrieben. Santo Tomé an der Sierra de Guaderama. * Da ich Fernteilnehmer am Mäusekino bin, lassen meine Beiträge z.Z. vielleicht etwas an argumentativer Brillanz vermissen. Zwischendurch mache ich eine Radtour. Die Teilnahmebereitschaft ist jedoch voll gegeben.
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#1251171 - 11/27/16 04:31 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: ride4plov]
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Hi,
egal ob man es darf oder nicht: wenn die Autobahn wie eine Autobahn benutzt wird (viele Verkehr, hohe Geschwindigkeit) dann ist es eine Qual und jede Schotterpiste die bessere Alternative. Allenfalls in Entwicklungsländern kann man gut Autobahn fahren, weil dort oft kaum Verkehr drauf ist. Mich hat die legale Befahrung einer Autobahn in Australien (trotz Tempolimit) sehr genervt, das kann ich deshalb nicht empfehlen.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#1251172 - 11/27/16 04:34 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: ride4plov]
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.. Ach und nochwas: Ratet Ihr mir zu Spike-Reifen oder sonstiges spezial VBL Equitment, wenn ich es eigentlich vermeiden will im Winter im Schnee zu fahren
Spikes braucht man nur für vereiste Wege. Schnee und Matsch gehen auch mit einigermaßen profilierten Reifen gut. MTB-Trekkerreifen machen im Schnee eine gute Figur.
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#1251175 - 11/27/16 04:39 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: HyS]
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Es gibt Situationen da muss man Schnellstraßen/Autobahnen in Anspruch nehmen. Auf dem Weg zu Flughafen nach Sevilia habe ich keine Alternative gefunden, bzw. die Alternative führte durch militärisches Sperrgebiet. Nervig war es in der Tat. In Südkorea sind wir ca. 20km auf Autobahn gefahren, mit Begleitschutz In Kanada in diesem Herbst sind wir auch ca. 60km auf der Autobahn gefahren und haben das "Radfahrer verboten" ignoriert. Alternative wäre ein Umweg von ca. 100km gewesen und vermutlich das Verpassen des Rückfluges. Öffentliche Verkehrsmittel nach Toronto wo wir auch die Räder hätten mitnehmen können, gab es nicht. Was ich sagen will, es gibt Situationen da geht es nicht anders. Schön ist es aber definitiv nicht, auch wenn ich sehr verkehrsresident bin.
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#1251178 - 11/27/16 04:47 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: HyS]
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egal ob man es darf oder nicht: wenn die Autobahn wie eine Autobahn benutzt wird (viele Verkehr, hohe Geschwindigkeit) dann ist es eine Qual und jede Schotterpiste die bessere Alternative. Das ist so allgemein ausgedrückt falsch. Es gibt kaum eine breitere und bessere Fahrmöglichkeit als eine Autobahn-Standspur. Wirklich problematisch sind die Anschlussstellen und da insbesondere die Verzögerungsspuren und das eigenartigerweise vor allem dann, wenn deutsche Kraftfahrzeugführer mit dominantem Hilfssheriffgen ins Spiel kommen. Gerade die als »via de servicio« ausgeschilderten Baustraßen seitlich von spanischen Autobahnen sind schon wegen ihres kunstbauarmen Reliefs und der ruppigen Oberfläche höchstens ein paar Kilometer als Alternative nutzbar. Nach vielleicht zehn Kilometern war ich jedesmal breit.
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#1251194 - 11/27/16 05:44 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: HyS]
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egal ob man es darf oder nicht: wenn die Autobahn wie eine Autobahn benutzt wird (viele Verkehr, hohe Geschwindigkeit) dann ist es eine Qual und jede Schotterpiste die bessere Alternative. Ich war jetzt 2 Wochen im Oman unterwegs. Die meiste Zeit bin ich auf gut befahrenen Bundesstraßen/Autobahnen gefahren und kann das so nicht bestätigen. Die Geräuschkulisse kann einem mit der Zeit auf den Senkel gehen, aber ich empfand es nicht als Qual. Im Stadtgebiet von Maskat bin ich Stellenweise lieber Highway gefahren, da ich auf dem Randstreifen mehr Sicherheitsabstand hatte, als auf den Nebenstraßen und die Wegfindung einfacher war.
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#1251200 - 11/27/16 06:27 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: ride4plov]
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Hallo! .. Ach und nochwas: Ratet Ihr mir zu Spike-Reifen oder sonstiges spezial VBL Equitment, wenn ich es eigentlich vermeiden will im Winter im Schnee zu fahren (manchmal es dann auch aussitzen werde) und dafür lieber Verkehr auf hoffentlich geräumten Straßen in Kauf nehme?
Ohne Kristallkugel ist schwer zu sagen, was dich im Jänner erwartet. Vielleicht hast du auf deiner gesamten Fahrt trockene Bedingungen, dann lachst du über alle Unkereien und Vorsichtsmaßnahmen. Vielleicht ersäufst du dermaßen im Schnee, dass du sogar über einen längeren Abschnitt in den Zug steigst. (Zweiteres ist ziemlich unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.) Wahrscheinlich werden sich die Bedingungen zwischen den Extremen abspielen. Ich habe einmal eine Radtour um Allerheiligen durch Slowenien gemacht. Zu Beginn bin ich sogar ein Stück im T-shirt geradelt, bei meiner letzten Übernachtung ist mir das Wasser in der Flasche im Zelt eingefroren. Da hatte es -8°. Wenigstens hat es so gut wie nicht geschneit, die Straßen waren alle trocken und daher eisfrei. Damals war es mit normalen Sommerreifen am MTB recht gut möglich bei winterlicher Kälte zu radeln. Diese Woche hat es mir beim Bergauffahren auf einer feuchten Straße das Hinterrad seitlich weg gezogen, weil die Haftung schon sehr gering war. Das waren eindeutig Plusgrade, und gerutscht ist ein Sommerreifen. Ich weiß nicht, wie du über die Alpen kommen willst. Slowenien, noch das nördlichste und wahrscheinlich kälteste Land auf deiner Route, ist schnell passiert, danach kommst du in gemäßigtere Gegenden, so lange du nicht größere Höhen aufsuchst. Wenn du auch in Slowenien eher in den Tälern bleiben willst, könntest du versuchen, ob du mit Sommerreifen durch kommst. Sicherer in mehrfacher Hinsicht dürfte sein, Winterreifen zu verwenden. Spikes würde ich dabei weg lassen. Die kosten dich sehr viel Kraft, da ist es gescheiter, den einen oder anderen Tag vielleicht zu pausieren oder notfalls ein exponiertes, besonders rutschiges Stück bergab zu schieben. Winterreifen haben den großen Vorteil, dass sie aufgrund der Gummimischung, die den Temperaturen angepasst ist, weit besser haften als auch die weichsten Sommerreifen. Das macht sich schon bei leicht feuchtem, kalten Untergrund stark bemerkbar. Ich fürchte in diesem Zusammenhang weniger deine Fahrkünste. Du kannst die Grenzen deiner Reifen gut einschätzen, wenn jemand anderer blöd fährt, kannst du aber leicht einmal mehr Spielraum brauchen, um einen Sturz zu vermeiden. lg! georg
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#1251204 - 11/27/16 06:47 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: HyS]
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In fernen Ländern gibt es oft einfach keine Alternative zur Schnellstraße. Eine Sandpiste kann ich mit meinem billigen Fahrrad nicht fahren, wenn 35 kg Gepäck drauf sind. Dafür braucht man ein 4WD-Rad. Die Autobahn ist dafür anderswo nicht so stringent wie an der A5 im Badischen. Sie führt durch Orte oder hat Bushäuschen, die man durch Waten im Dreck erreicht. Vor einigen Wochen war ich gezwungen den Desert Highway in Jordanien zu fahren, weil es die einzige fahrbare Straße nach Aqaba ist. Es gibt da nix anderes. Eine lebensgefährliche Truckpiste, wie es da zugeht, können sich die alles wissenden und totquatschenden Wellnessradler nicht vorstellen. Brauchs gar nicht erst zu beschreiben. Baulich kein Vergleich mit der A5. Wäre um wenige Meter vom rasenden Ölwagen zu Matsch gefahren worden, was hier viel Jubel ausgelöst hätte. 2 Etappen Desert Highway von 1600 auf 0 Meter. Habs trotzdem genossen. Gegrillt auf der Standfahrspur. Alternative: Kamehl. Gibt übrigens eine Vielzahl von Polizeicheckpoints auf solchen Pisten. Wenn Visum und Fahrtzielangabe stimmen, sind die immer total begeistert vom Radreisen. Also Autobahnradler, da könnt ihr euch mal ausleben, aber schneller als ihr guggn könnt, seid ihr zur Randstreifenkatze plattgewalzt.
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#1251214 - 11/27/16 07:40 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: Barfußschlumpf]
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Wäre um wenige Meter vom rasenden Ölwagen zu Matsch gefahren worden, was hier viel Jubel ausgelöst hätte.
Du magst im Forum Mitglieder finden, die Du vielleicht nicht zu Deiner Fangemeinde zählen darfst. Die Unterstellung, dass es hier Leute geben sollte, die derart niederträchtige Gedanken hegen würden, ist aber recht beleidigend!
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1251220 - 11/27/16 07:58 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: Keine Ahnung]
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Hier darf ich anmerken, daß die niederträchtigen Gedanken der Teilnehmer, die mir so zu Gehör gebracht werden, recht pointiert ausgeführt sind.
Aber so ist es eben: Wer handelt, exponiert sich. Meiner Tatkraft wird dies keinen Abbruch tun.
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#1251304 - 11/27/16 10:54 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: ride4plov]
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Hi, in welchen Ländern Europas darf man auf der Autobahn radfahren? Mich interessieren vor allem Länder wie Kroatien, Bulgarien, Slovenien, Türkei usw Besten Dank In der Türkei kein Problem. War dort viel auf der Autobahn unterwegs.
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#1251308 - 11/27/16 11:18 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: ride4plov]
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Ich habs schon zweimal getan.
Das erstemal war das nulltemal, als Tatsache, gewollt wars das erstemal. Denn bei Mestre, von Süden kommend, muß man, so man gen Venezia weiterradeln will, bereit sein, auf eine leibhaftige Autostrada zu fahren. Der innere Entschluß, kriminell zu werden, ist also Voraussetzung fürs Nichtumkehren, was dort auch eher Harakiri bedeuten würde. Daß nur drei Meter vor der eigentlichen Kraftfahrstraße doch noch eine erlaubte Straße abbiegt, kann man vorher nicht wissen.
Das richtige Erstemal spielte sich an einem unschuldigen Sonntagmorgen, also kurz nach Mitternacht um 10:30 auf einem neuen Autobahnabschnitt nördlich von Kalamata ab, der mir, da nur mit detektivischem Spürsinn als befahren identifizierbar, allzu verlockend schien, allfällige Kurven in horizontaler und vertikaler Form umgehen zu können.
Nach etwa 15 km, während welcher keinerlei Zwischenfälle zu vermelden waren, klopfte indes das schlechte Gewissen des wohlerzogenen Staatsbürgers dermaßen unüberhörbar an, daß ich eine Mautstelle nutzte, um auf die begleitende Serviceroad auszuweichen, die mich alsbald durch farbige Dörfer führte und mit lustiger Freiluftvierbeinerbevölkerung erfreute.
Das Zweitemal war meiner Ungeduld und Vernagelung im Bereich oberhalb Halswirbelsäule zu danken, als ich, von Süden kommend, nach Verona einzupromenieren gedachte und den einzig richtigen Hinweis auf das Örtchen Dossobuono dahingehend interpretierte, daß er nicht zielführend sei. Es folgten 10 km reinrassige Autobahnfahrt, wieder an einem Sonntag, mir ist nur ein hupender Cinquecento in Erinnerung.
Das Fahren auf dem breiten Standstreifen empfinde ich als den Inbegriff des Sicherheitsgefühls, wenn schon Hör- und Sicht- und Geruchskontakt zu anderen Kraftfahrzeugen unvermeidlich ist. Jedenfalls 1000mal besser als kleine gelbe Sträßchen auf Wällen mit starkem Seitenwind und gestreßtem LKW Verkehr.
Wenn das erlaubt wäre, würde ich zur Überbrückung größerer Distanzen ausschließlich autobahnradeln.
Das Ausweichen auf strade di servizio ist zwar nett, was ich mitgekriegt habe, auch keinesfalls mit Schotterfreuden verbunden und abwechslungsreich, denn man muß bei jeder Ausfahrt ein paar aufweckende Höhenmeter und tollkühne Seitenwechsel mit einkalkulieren.
Es kann hingegen auch, wie zwischen Brindisi und Bari, dazu führen, daß man in einem die Autobahn huldvoll in die Flächenzange nehmenden Ferienresort landet, dessen Durchradeln jedenfalls definitiv erheblich verbotener ist, als das Ausweichen auf die böse Autobahn für 3 km.
Achja, womit wir bei meinem Drittenmal wären. Das hatte ich ganz vergessen.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (11/27/16 11:26 PM) |
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#1251312 - 11/27/16 11:25 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: ]
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Ja, wahrscheinlich bestimmt letztlich die einheimische Nachfrage bzgl. Radinfrastruktur, was vorhanden ist........... Das ist eher sehr unwahrscheinlich. Der Bau von Radwegen folgt fast immer sukzessive dem Ausbau der Verkehrsanlagen für KFZ. In D ab ca. 1930, damit die lästigen Radfahrer den KFZ-Verkehr auf Fahrbahnen nicht stören. Im Baltikum und vielen anderen ehemaligen zum Ostblock gehörigen Ländern gab es bis zur Perestroika sehr wenig Autos, dementsprechend auch wenig gut ausgebaute Straßen. Es war kein Problem auf diesen wenigen Fernstraßen mit dem Rad zu fahren. Da sich der Straßenbau langsamer entwickelt hat, als der KFZ-Verkehr seitdem zugenommen hat, ist es nicht mehr unbedingt empfehlenswert diese Fahrbahnen mit dem Rad zu benutzen, aber es gibt leider (noch) kaum andere Straßen, die mit dem Rad gut zu befahren sind.
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#1251337 - 11/28/16 05:58 AM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: Barfußschlumpf]
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... was hier viel Jubel ausgelöst hätte. Ich fürchte, du überschätzt dich und wie ernst du als GRÖBAZ genommen wirst. H.
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#1251385 - 11/28/16 10:55 AM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: Barfußschlumpf]
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Vor einigen Wochen war ich gezwungen den Desert Highway in Jordanien zu fahren, weil es die einzige fahrbare Straße nach Aqaba ist. Es gibt da nix anderes. Eine lebensgefährliche Truckpiste, wie es da zugeht, können sich die alles wissenden und totquatschenden Wellnessradler nicht vorstellen. Wäre um wenige Meter vom rasenden Ölwagen zu Matsch gefahren worden, was hier viel Jubel ausgelöst hätte. 2 Etappen Desert Highway von 1600 auf 0 Meter. Habs trotzdem genossen. Gegrillt auf der Standfahrspur. Alternative: Kamehl. Gibt übrigens eine Vielzahl von Polizeicheckpoints auf solchen Pisten. Wenn Visum und Fahrtzielangabe stimmen, sind die immer total begeistert vom Radreisen. Also Autobahnradler, da könnt ihr euch mal ausleben, aber schneller als ihr guggn könnt, seid ihr zur Randstreifenkatze plattgewalzt. Ich bin die Strecke von der Du sprichst 2x geradelt (2007 nur bis Ma´an weil ich dann Richtung Saudi gefahren bin) und 2014. An der Strecke sehe ich absolut nichts spektakuläres - ist im Gegenteil aus meiner Sicht relaxt zum fahren da genügend Platz vorhanden ist um sich im Zweifelsfall in Sicherheit zu bringen. In Antwort auf: Barfußschlumpf ... was hier viel Jubel ausgelöst hätte. Ich fürchte, du überschätzt dich und wie ernst du als GRÖBAZ genommen wirst. Also ich hab auch Syrien und Jordanien als Länder in Erinnerung in denen ich als Radfahrer sehr positiv und überschwänglich angenommen wurde.
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#1251395 - 11/28/16 11:43 AM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: alder]
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Ich fordere ja jeden Widerspruch heraus.
Der Desert Highway ist eine überaus unrelaxte Schnellstraße, da das Bankett separat 5-10 cm unter der gefährlich glatten Fahrbahn angelegt ist und dauernd mit dieser Stufe in die Fahrbahn wechselt bzw. neu abgesetzt ist. Oft ist das Bankett auch schlechterdings versandet / verkiest. Die LKW nutzen es zahlreich als Kriechspur, so langsam, daß man als Radfahrer das Vergnügen hat, auf der stark beschädigten und trotzdem schlecht griffigen Hauptfahrbahn die Kriecher und auch zahlreiche gestrandete LKW zu überholen, während von hinten in unglaublicher Raserei gigantische Schwerfahrzeuge ranrasen, die extrem starke Hörner geben, aber weder bremsen noch ausweichen. Es gilt das Recht des Stärkeren.
Alle Brücken auf der Wüstenstrecke sind als Verengung auf 2 schmalere Spuren ohne Rand ausgelegt aus Sparsamkeit. 2 rasende Trucks kommen vielleicht grade drüber mit 100 cm Abstand, aber Platz für die gefährliche Brückenpassage mit Fahrrad auf völlig zerholpertem Überbau, der zu Tempo 0 zwingt, ist nur, wenn man sicher ohne Kraftverkehr drüber kommt. Es sind Dinge, die sich hier keiner vorstellen kann.
Außerdem sind die seitlichen Ein- und Ausfahrten mit dem dortigen LKW-Fahrstiel wirklich ein Problem und ich könnte auf relaxen in dieser Form absolut verzichten.
Auch wurde ich von vorbeifahrenden Autos in vollem Autobahntempo mit Gegenständen beworfen, weil die das ebenso lustig finden, wie wenn ich hier in einem weißen Beitrag als Gröfaz Komplimente bekomme. Unter anderem bekam ich eine mit gut 60 - 70 kmh beschleunigte 1,5-Liter-Wasserflasche in den Rücken geschmissen. Habe es aber überlebt.
Der Wellness-Highway, den du beradelt hast, ist wahrscheinlich der Kings Way, eine Art Bundesstraße mit unterschiedlichem Ausbau durch die Berge, der bei Radlern sehr beliebt ist. Der Kings Way mündet ca. 100 km vor Aqaba in den Desert Highway und dann fängt das Schlamassel an.
* War einige Jahre auf der A5 im adminstrativen Straßenbetrieb, kenne mich auf der Autobahn aus, danke. Ihr braucht das übrigens nicht zu verhöhnen.
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#1251399 - 11/28/16 12:04 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: Barfußschlumpf]
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Wenn ich Desert Highway schreibe dann meine ich die 15. Die 35 (Kings Way) bin ich noch nie gefahren zu der kann ich nicht sagen. Es gibt auch noch die Option die 65 an der jüdischen Grenze entlang zu fahren die auch absolut relaxt zu fahren ist.
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#1252208 - 12/01/16 07:51 AM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: alder]
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Underway in Germany
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Ok, danke nochmals an der regen Diskussionsteilnahme. Um vielleicht doch ein wenig konkret zu werden, hier ein paar Worst-Case-Autobahn Situationen auf denen ich zur Not fahren würde. Vielleicht weiß dazu jemand aus Erfahrung konkret, ob erlaubt/geduldet oder NoGo Türkei: E 80 Istanbul - Bulgarische Grenze Bulgarien: A4,A1 Richtung Sofia Serbien: A1/E 75 Richtung Belgrad Ungarn: E 75 Richtung Budapest, E 71 Richtung Zagreb Kroatien: E 70 Richtung Zagreb Besten Dank
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#1252212 - 12/01/16 08:12 AM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: ride4plov]
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In Ungarn ist Radeln auf der Autobahn generell nicht gestattet und wird auch nicht praktiziert. Die Autobahnen tragen eine Bezifferung, die mit M anfängt, so ist z.B. die E75 in Ungarn die M15 / M1 Autobahn.
Auch auf vielen Abschnitten der einstelligen (und auch manchmal der mehrstelligen Fernstraßen -Bezifferung ohne M) ist Radfahren nicht erlaubt. Wenn es parallel dazu eine Autobahn gibt, ignoriere ich manchmal das Verbotsschild, (z.B. zwischen Százhalombatta und Ercsi bzw. Dunaújváros und Dunaföldvár auf der Fernstraße 6) wenn der Umweg zu groß wäre. Aber das ist dann meistens am Sonntag, wo keine Schwerlaster fahren dürfen.Oft gibt es jedoch eine kaum längere Alternative auf verkehrsarmen Straßen.
Die Autostraßen 4 und 8 würde ich aber auf alle Fälle vermeiden, auch wenn es keine vernünftige, ähnlich kurze Alternatívstrecke gibt.
VG aus Budapest Martin
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#1252214 - 12/01/16 08:33 AM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: ride4plov]
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Auf der E80 war ich mehrfach unterwegs. Die ist halt stark befahren, aber verjagt hat mich keiner. Bulgarien war auch möglich, hat aber keinen Spass gemacht. In Serbien ists glaub ich auch verboten, allerdings kümmert es dort nicht besonders. Wir sind mal über die Autobahn mangels Alternative eingereist. Kommentar der Grenze war 'gute Reise'. Ungarn ist übel. Dort herrscht Warnwestenpflicht und man hat uns auf dem kurzen Stück von der rumänischen Grenze nach Szeged angehalten und wollte uns auf ne Sandpiste vertreiben. Ungarn fällt für mich als Reiseland raus.
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#1252344 - 12/01/16 04:05 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: ride4plov]
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Hallo!
Jeder, wie er mag.
Aber: Wie du auf die Idee kommst, von Bulgarien nach Belgrad auf der E 75 auf der Autobahn zu fahren, ist mir ziemlich unerklärlich. Es gibt überall im Bereich der Autobahn die alten Bundesstraße, die ist ruhiger und im Winter sicher genau so gut geräumt, wenn es Schneefahrbahn geben sollte.
Ich vermute, dass du die Strecke Nis-Belgrad meinst, oder? Weiter im Süden , etwa zwischen Leskovac und Bujanovac wird noch eifrig an der Autobahn gebaut, es wird aber nach wie vor nicht alles fertig sein. (Gleiches gilt für weite Bereiche in Mazedonien.) Da landest du ohnehin entweder auf der Bundesstraße (mit dem Radl mehr als unlustig), oder auf der parallelen Nebenstraße durch die Dörfer. Zweiteres würde ich klar vorziehen.
Was Polizisten in Serbien genau sagen, wenn sie dich auf der Autobahn finden, kann ich dir aus eigener Erfahrung nicht sagen. Ich kenne die Strecke vom Fahren mit dem Wohnwagengespann. Bekannt ist, dass gegenüber Touristen in Autos "Null Toleranz" als Motto ausgegeben wurde, und dass die lieben Herren in Uniform nicht ungern ab und zu versuchen, auch einmal das eine oder andere Strafmandat für die eigene Tasche zu kassieren. In Serbien habe ich das noch nicht selbst erlebt, im serbischen Teil von Bosnien schon. Dabei werden auch ab und erfundene Tatbestände benützt, wie mir Camperkollegen glaubhaft berichtet haben. Das klingt nicht gerade nach einem guten Grund, die Autobahn ohne gewichtigem Grund mit dem Radl zu benützen.
lg! georg
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#1252346 - 12/01/16 04:24 PM
Re: Radfahren auf der Autobahn
[Re: irg]
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AndreMQ
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Die Haltung ist etwas verwunderlich: Beschwerde, dass in Ländern die Verkehrspolizei die auch in DE bekannte Regel "Radverkehr auf Autobahnen verboten" durchsetzt? Ich stelle mir gerade vor, bundesdeutsche Autobahnen und deren Kreuze werden von Reiseradlern bevölkert Vermutlich kann DE auch durch OE ersetzt werden und die dortige Verwunderung wäre sehr ähnlich
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