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#1250349 - 11/22/16 10:28 PM
Einschätzung
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Hallo zusammen, ich werde im nächsten Jahr 3 Monate durch Kanada fahren. Plan ist von West nach Ost, ca. 6000 km. Rad wird mitgenommen! Ich habe bereits ein neues (2016) Bergamont ( https://www.boc24.de/shop/fahrraeder/tre...n?itemId=585685) Rad in der 1100 Euro-Klasse. Die Gabel muss ich umbauen lassen, da ich an die Federgabel keinen Low-Rider bekomme, ist aber kein Problem, meint mein Händler. Die Frage an Euch: Sollte ich mit so einem Rad diese Reise antreten? Oder solte ich lieber zu einem richtigen Reiserad (Koga ist mein Favourit) greifen?Danke für eine offene und ehrliche Einschätzung Bernd
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#1250350 - 11/22/16 10:40 PM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Lieber Kollege, willkommen. Klären wir zunächst die Binse: Man kann mit jedem Rad reisen, die Frage ist nur wie und wohin. Für dein Vorhaben wären folgende Fragen wichtig: -Wieviel Zuladung nimmst du mit und welches Systemgewicht (mit Fahrer) ergibt sich damit? -Wie gut passt dir das Rad, gerade auf längeren Strecken? So auf den ersten Blick hätte ich persönlich meine Bedenken (neben Federgabel und fehlendem Lowrider) bei dem hinteren Gepäckträger in Hinsicht der Beladung und Seitenstabilität und beim Tretlager/Kurbelgarnitur, wenn nicht klar ist, ob das Geäuse sauber plangefräst wurde. Behebbare Punkte. Andere werden vielleicht noch anderes beitragen, entscheiden musst am Ende du allein. Beste Grüsse m
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#1250351 - 11/22/16 10:40 PM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Erstmal herzlich willkommen! Auf mich macht das Rad einen soliden Eindruck. Was die Gabel betrifft: Schau dir mal den Faiv an. Das ist ein solider Lowrider, bei dem das Gepäck gefedert gelagert ist. Starrgabel wäre natürlich auch ne Möglichkeit, ich wollte nur darauf hinweisen, dass sich Lowrider und Federgabel nicht gegenseitig ausschließen. Kostet naturlich, bedeutet aber womöglich mehr Fahrkomfort.
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. | |
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#1250352 - 11/22/16 10:45 PM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Die Kiste ist als felgengebremstes und dünnbereiftes Hochrad mit nicht mehr zeitgemäßen Bremsen nicht unbedingt mein Fall, aber der Angler muss bekanntlich den Würmern und nicht den Fischen schmecken. Die Mühle wird schon mit dem kanadischen Geläuf klarkommen. Gelegenzeit zum Einfahren hast Du ja.
Nur, warum die Gabel für einen Bugträger rauswerfen? Deinen Handgelenken wird das sicher nicht schmecken und wahrscheinlich wird ein federgabeltauglicher Bugträger Faiv Hoogar günstiger kommen als eine Starrgabel, ein darauf ausgelegter Träger und vielleicht noch der Macherlohn. Bei Fritzchen und Lieschen sind zwar Starrgabeln derzeit Mode (war nicht schonmal gelobt, was hart macht?), doch man muss sein Geld nicht jeder dusslichen Mode hinterherwerfen. Der Starrgabelwahn ist eind dussliche Mode!
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#1250353 - 11/22/16 10:55 PM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Deine Frage ist seltsam. Du hast einen Reisewunsch. Du kaufst ein Reiserad. Du möchtest es für die Reise noch geringfügig umbauen lassen.
Und nun stellst du die Frage ob das Rad überhaupt geeignet ist? Ähm... nicht sehr einleuchtende Vorgehensweise. Möchtest du einen Glaubenskrieg erleben? Oder kannst du dich eine Spur konkreter bezüglich etwaiger Bedenken, die beim Neukauf des Bergamont noch nicht relevant zu sein schienen, ausdrücken?
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Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten. In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart. | |
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#1250354 - 11/22/16 10:59 PM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Willkommen!
Wenn du Highways fahren willst halte ich das Rad generell für Einsatzfähig, würde aber den Gepäckträger, Kette und Tretlager wechseln (neben der Gabel).
Beim Träger würde ich einen mit Plattform nehmen. Auf den kann man oben das Zelt laden und die Taschen abnehmen ohne das Zelt abladen zu müssen. Mein Favorit Tubus Locc.
Mit Shimano Ketten hatte ich persönlich schlechte Erfahrungen. Ich hatte zwei HG53 und beide waren nach knapp 400km überlängt -> will heißen ich konnte sie nicht mehr nachspannen (und das bei Rohloff-Betrieb!, demnach keine Querbelastung). Deine kann durchaus eine bessere sein! Ich fahre seitdem nur noch Campagnolo.
Beim Tretlager nachsehen welches es ist. Hatte anfangs an meinem Rad die Shimano LX verbaut, die hielten ca. 800km. Danach konnte man ein ständiges Mahlen hören. Ich habe dann Shimano Ultegra verbaut und die waren dann bis zum Verkauf meines vorherigen Rahmens dran (ca. 13000km).
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#1250357 - 11/22/16 11:27 PM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Gepäckträger würde ich auf jeden Fal gegen nen Tubus tauschen. Eventuell den Seitenständer gegen etwas stabiles von Pletscher.
Falls du dich beim Gepäck etwas beschränkst, könntest du auch eine Packtasche mit circa 13 Liter Volumen unten an den Lenker hängen und darin leichtes wie Schlafsack, Isomatte transportieren. Eine billige, leichte und einfache Lösung, bei der die Gabel einfach dranbleiben kann. Nach Meinung einiger Forumskollegen geht so etwas allerdings gar nicht, weil das Rad vor sehr leicht wird und so nicht mehr fahrbar ist;-)
Mach einfach vorher an einem langen Wochenende ne 500-Km-Tour durch Deutschland, dann weist du, ob es passt.
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Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih | |
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#1250358 - 11/22/16 11:31 PM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Guten Abend, ehrliche Antwort??? - Oké. Wenn du trotz deines Bergamont-Rades noch EUR 2300,- übrig hast, dann hole dir den Koga-Randonneur, aber pronto. Dann brauchst du dir auch für die nächsten 20 Jahre keine Gedanken mehr ums Reiserad zu machen, wenn du es ein bisschen pflegst und nicht klauen lässt. Mein erster Koga, der Touring Pro von 1985, Vorläufer vom Randonneur, fährt immer noch. Ich weiß ja nicht, wo du wohnst. Du kannst in den Niederlanden noch so manchen Euro sparen, wenn der Koga-Händler sogenannte "Najaarsmodellen" anbietet, also Räder der Saison 2016, die er quitt haben will, ehe im Februar die neuen Modelle der Saison 2017 eintreffen. Eine seriöse NL-Adresse für gebrauchte Kogas ist auch "Go-Cycle" in Beek (ca. 30 Km von Aachen entfernt): http://www.go-cycle.nl/index.php/huidig-aanbod-nl/trekkingfiets-herenWenn du mit dem Bergamont fährst, behalte die Gabel - und hole dir den teuren faiv-Träger (EUR 220,-) für Federgabeln. Der lohnt wirklich. Den bestellst du sinnvollerweise direkt beim Hersteller, dort bekommst du ihn nämlich auch für EUR 150,- (als Modell mit einer sozusagen "1-Tag-Zulassung", vulgo: "gebraucht"): http://faiv.de/fahrrad-gepaecktraeger-fuer-federgabeln-mieten/Tot ziens Gitanesraucher
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Die meisten Radfahrer schimpfen über das schlechte Wetter, aber kaum einer tut was dagegen (frei nach Mark Twain). |
Edited by Gitanesraucher (11/22/16 11:34 PM) Edit Reason: "najaarsmodellen" geändert |
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#1250367 - 11/23/16 07:11 AM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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M.M.n. kannst du dieses Rad durchaus nehmen. Was ich für mich ändern würde wäre erst mal die Übersetzung. Mit 28Z. hinten und 26Z vorne kann es an Steigungen schon anstrengend werden. Billigste Änderung wäre ein 22Z. Kettenblatt vorne, dann eine andere Kassette hinten 11-34 oder 36Z. (Evtl. wird dann auch eine neue Kette nötig. Sehe ich aber nicht als Problem: Entweder ist die alte Kette eh schon runter und ein Wechsel steht an oder du verwahrst die alte Kette und fährst sie dann - zurück in D. - ganz runter. Kette wechseln bzw. reparieren sollte man auf einer Radreise besser auch selber können.) Der Gepäckträger hinten: Sehr stylisch! Aber wie viel diese Konstruktion mit dem Halteblech unter dem Schutzblech aushält? Ich würde da doch eher zu einem "bewährten" Träger greifen, ruhig auch gebraucht. Ösen in den Sitzstreben scheinen ja vorhanden zu sein. Träger vorne: Da gibt es durchaus auch noch Möglichkeiten, mit dem Faiv wurde dir ja eine genannt. Die Idee von ro-77654 finde ich auch nicht schlecht. Diese Packtaschen für vorne findest du bei immer mehr Herstellern, selber basteln ist auch kein großes Problem.
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#1250369 - 11/23/16 07:30 AM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Ich gehe davon aus das Du auf Asphalt fährst und nicht quer durch die Botanik. Mein Hobel hat die Hälfte irgendwann mal gekostet und hat schon mehr als einmal quer Kanada hinter sich. Wenn die Parameter passen hock Dich drauf und fahr los.
Ich habe an meinem WINORA eine Federgabel und den dazu passenden Lowrider dran. Der ist stabil und hat noch nie Mucken gemacht. Ich würde die Gabel dran lassen.
Mal davon abgesehen das der Hersteller des Rades nicht der schlechteste ist.
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Gruss Markus Forza Victoria !
When nothing goes right -> go left! | |
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#1250379 - 11/23/16 08:19 AM
Re: Einschätzung
[Re: Falk]
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hawiro
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Beleidigung entfernt
Wenn du eine andere Einschätzung der des Fahrrades hast, dann kannst du die ohne persönlich zu werden einfach äußern.
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Edited by Toxxi (11/23/16 01:05 PM) |
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#1250380 - 11/23/16 08:21 AM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Also dein Rad nach Kauf noch umfangreich anzupassen, wird unnötig teuer. Versuchen wir aber erst mal rauszufinden ob das nötig ist. Zunächst eine Frage. Hast Du das Rad schon gekauft, oder ist es lediglich ein Kandidat? Prinzipiell teile ich die Einschätzung der Kollegen, das ein Fahrrad jüngeren Anschaffungsdatum Scheibenbremsen tragen sollte. Insbesondere wenn man damit nicht in Entwicklungsländern herum fährt, sondern eben in Kanada. Ersatzteile für Felgenbremsen sind da bald schon seltener als für Scheibenbremsen und die Leistung der Bremse ist allgemein höher und witterungsunabhängig. Sonst wär mein Vorschlag das hier. (Nur mal exemplarisch gewählt, selber Preis, auch BOC.) Der Umbau des Gepäckträgers ist vielleicht nicht nötig und falls doch, wird er aufwändiger als Du denkst. Der Racktime Light-it (eine Marke der Tubus GmbH) trägt eigentlich 20kg, hat aber durchaus Reserven, so das ich keine Bedenken hätte, auch 30kg dran zu hängen. Allerdings hast Du an deinem Rad, so der Link stimmt, keinen normalen Gepäckträger Modell "Light-it" mit 4-Punkt-Rahmenbefestigung, sondern ein einzeln im normalen Handel (leider) nicht erhältliches Modell mit getarnter Haltestrebe im Schutzblech. Der trägt normalerweise 25kg. Das ist grundsätzlich nicht schlecht und stabil, weil die Flachstrebe im Schutzblech aber nur einen einzelnen Befestigungspunkt zum Rahmen hat, statt derer Zwei wie sonst üblich bei Standard-Gepäckträgern, kann insbesondere Überladung zu einem instabilen Fahrverhalten führen. Der Träger bewegt sich dann leicht mit. Das solltest Du mal testen und den Gepäckträger mit etwa 30kg verteilt auf zwei Packtaschen beladen. Später werden die Taschen eher weniger wiegen, dafür packst Du eventuell noch Zusatzgewicht oben drauf. Mit dem hohen Gewicht hinten fährst Du dann mal ein paar Kilometer und nimm ruhig auch ein paar Bodenunebenheiten mit. Wenn das Fahrverhalten Dir zusagt, kann alles so bleiben. Ist es zu wackelig, nimm einen kräftigeren Träger, der dann allerdings mit einem neuen Schutzblech kombiniert werden muss. Empfehlung für den Gepäckträger wäre der Tour-it oder Stand-it von Racktime, beide aus Aluminium. Die entsprechenden Träger der Schwestermarke Tubus sind auch empfehlenswert und aus Stahl. Da Du den neuen Träger nur mit neuem Schutzblech montieren kannst, da dein Aktuelles Teil des Gepäckträgers ist, kannst Du hier gleich schauen, das es vorne schön lang und insgesamt ausreichend breit ist. Ab Werk werden Schutzbleche mit nur wenigen Millimetern Überstand zum gewählten Reifen montiert. Das darf aber gerne mehr sein. Ein ganzer Zentimeter zu jeder Seite schützt besser und lässt die Reifenwahl für die Zukunft offener. Wenn Du außerdem vorne auf Starrgabel wechselst, ermöglichst Du dadurch einen breiteren Reifen vorne zu montieren, der etwas bequemer federt. Aber das nur als Option, falls Dir eine Starrgabel doch zu unbequem sein sollte. Erst einmal lass alles wie es ist und lote die Grenzen aus.
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Viele Grüsse aus Bremen Christoph | |
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#1250384 - 11/23/16 08:36 AM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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hawiro
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Der Gepäckträger und die Kassette, die schon genannt wurden, würde ich auch austauschen. Was ich persönlich auch noch tauschen würde, sind die Pedale. Die, die auf dem Bild in der Artikelbeschreibung zu sehen sind, wären mir zu rutschig.
Und auf was Du auch noch achten solltest (am besten bei einer Probefahrt mit Gepäck ausprobieren): die Federgabel ist eventuell eine mit Stahlfeder (die NCX-D gibt es als Stahlfeder- und als Luftfeder-Version). Wenn in deinem Rad eine Version mit Stahlfeder verbaut sein sollte, musst Du prüfen, ob der Einstellbereich für die Gewichtsverstellung ausreicht, dass Du die Gabel auch mit Gepäck vorne so einstellen kannst, dass sie nicht ständig durchschlägt oder gar ständig auf Anschlag fährt. Eine Federgabel würde ich, gerade bei einer so langen Reise, auf jeden Fall haben wollen, aber sie sollte schon für den Zweck geeignet sein. Im Zweifelsfall, wenn die Federn zu schwach sind, musst Du dann auf eine luftgefederte Gabel umrüsten, da ich noch keine stärkeren Suntour-Stahlfedern gesehen habe, die man hätte einzeln nachkaufen können. Ich persönlich würde in dem Fall eine Rockshox Paragon nehmen, da man von Rockshox, im Gegensatz zu Suntour, alle Ersatz- und Verschleißteile problemlos zu kaufen bekommt.
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#1250386 - 11/23/16 08:52 AM
Re: Einschätzung
[Re: cterres]
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hawiro
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[ ... ]Wenn Du außerdem vorne auf Starrgabel wechselst, ermöglichst Du dadurch einen breiteren Reifen vorne zu montieren,[ ... ] Das ist so allgemein nicht richtig und kommt auf die Gabel an. Auf den Fotos bei BOC kann man leider nicht sehen, wie breit die Durchlaufweite der Gabel ist, weil das Fahrrad nur von der Seite zu sehen ist. Da Suntour aber einen Haufen Gabeln mit unterschiedlichem Innenleben, aber den gleichen Tauchrohren anbietet, gehe ich jetzt mal von den Gabeln aus, die ich an unseren Rädern verbaut habe (NCX-E, also die luftgefederte Version der NCX-D). Und da passen problemlos 50-xxx-Reifen rein, eher sogar noch mehr.
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#1250390 - 11/23/16 09:03 AM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Eine aussagekräftige Überschrift würde nach meiner Einschätzung die Zahl sinnvoller Antworten erhöhen. Vielleicht kann das die Moderation richten.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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Off-topic
#1250393 - 11/23/16 09:22 AM
Re: Einschätzung
[Re: ]
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[ ... ]Wenn Du außerdem vorne auf Starrgabel wechselst, ermöglichst Du dadurch einen breiteren Reifen vorne zu montieren,[ ... ] Das ist so allgemein nicht richtig und kommt auf die Gabel an. ... Jetzt hast Du allerdings ausgeblendet, das ich ja vom Wechsel auf Starrgabel schrieb und ergo die Suntour Federgabel keine Reifenvorgabe mehr machen kann. Zwar könnte auch die neue Gabel die Reifenbreite einschränken, aber darauf ließe sich ja noch Einfluß nehmen, da sie noch nicht beschafft wurde. Die Lösung mit dem Faiv Hoogar würde mir aber auch gefallen. Allerdings muss man dessen Tragfähig nicht ausreizen. 16 Kilo sind an der Gabel schon recht viel.
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Viele Grüsse aus Bremen Christoph | |
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#1250397 - 11/23/16 09:40 AM
Re: Einschätzung
[Re: cterres]
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hawiro
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OK, dann hatte ich deinen Beitrag falsch verstanden. Ich dachte, es ging dir darum, die Federgabel wegen der zu geringen Durchlaufweite auszutauschen.
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#1250415 - 11/23/16 10:40 AM
Re: Einschätzung
[Re: ]
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Reaktion auf Beleidigung entfernt
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Edited by Toxxi (11/23/16 01:03 PM) |
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#1250421 - 11/23/16 10:58 AM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Hallo zusammen,
vielen Dank für die vielen und ausführlichen Antworten! Ich bin tatsächlich schwer begeistert wie viel in der kurzen Zeit zusammen gekommen ist. Danke Euch!
Ich will mal versuchen, die meisten Anmerkungen und Fragen zu klären.
Ja, die Überschrift des Thema dämlich gewählt. Ist mir heute Morgen als Erstes auch aufgefallen. Aber was solls, habe ja trotzdem viel Antworten bekommen :-)
Ich habe mir Anfang des Jahres das Bergamont gekauft, weil ich einfach ein neues Rad brauchte! Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht ansatzweise im Kopf jemals eine so große Tour machen zu wollen! Aber manchmal ändern sich Lebensumstände ganz entscheidend und Ideen entstehen einfach! Ich hatte eine Reportage über zwei Typen, die mit dem Rad von Deutschland nach Shanghai gefahren sind im Fernsehen gesehen uns dachte mir: "Verdammt, das willst Du auch mal machen!". Dieser Wunsch reifte so vor sich hin und irgendwann habe ich meinen Chef nach einem Sabbatical gefragt und nun läuft es an, Sabbatical ist genehmigt, Kanada das Ziel nicht China.
Ich habe schon längere Touren gemacht, allerdings vor langer Zeit (vor 20 Jahren, ich bin jetzt 52). Ich war in Griechenland unterwegs ohne Low-Rider für 3 Wochen. Und im August habe eine 4 Tages-Tour von Ulm in die Alpen (ca. 450km) mit genau dem Bergamont gemacht. Ich hatte aber keine Low-Rider dabei, aber sonst volles Gepäck (war schon ein Test). Und tatsächlich habe ich mich teilweise nicht ganz so gut mit dem Rad gefühlt (etwas schwammig manchmal, ich hatte dies aber auf das fehlende Vordergewicht geschoben). Zusätzlich habe schon Respekt vor der Tour und hätte sehr gerne ein sehr zuverlässiges und wertiges Rad. Deshalb die Frage nach Eurer Einschätzung, da ich natürlich hoffe, dass sich hier Leute tummeln, die viel mehr Erfahrung haben als ich. Ich hoffe, dies erklärt jetzt besser meine Beweggründe nach der Bitte um eine Einschätzung! Natürlich ist mir auch klar, dass ich die Entscheidung selbst treffen muss :-)
Einen Low-Rider will ich auf jeden Fall mitnehmen, nur hat mein Händler keine Lösung für die Befestigung eines Low-Riders an der bestehenden Gabel gefunden!. Den Faiv kannte er wohl nich (ich auch nicht, danke für den Tipp!)
Das Koga-Randonneur hatte ich schon im Fokus, gibt es aber nicht mehr in HH (bzw. habe noch niemanden gefunden, der dies noch hat), nur noch online, will ich eigentlich nicht so gerne.
Viele Grüße
Bernd
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Edited by bguenthe (11/23/16 11:06 AM) |
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#1250423 - 11/23/16 11:07 AM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Vorschlag: Sammle erstmal einige Erfahrungen, kauf dir eventuell mal ein Gebrauchtrad und irgendwann weisst du genau, was du willst: Liegerad, Aufrechtrad, Faltrad, leicht vs. stabil, breite oder schmale Reifen, Rennlenker oder nicht und so weiter. Eine Tour zum Forumstreffen lohnt, da kann man / frau auch Probefahrten machen.
OT: Ich finde andere Strecken in Nordamerika deutlich interessanter. Schau mal auf den Seiten der ACA, da gibt es Routenvorschläge und Karten. Und hier Reiseberichte.
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#1250429 - 11/23/16 11:21 AM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Hallo Bernd
ich habe seit ein paar Jahren auch ein Bergamont Horizon.
Ich habe einen Lowrider dran (mit speziellen Befestigungschellen an der original Federgabel, die kann man im Internet für ein paar Euro bestellen)
Dies mag eventuell nicht die super perfekte Lösung sein, wie man hier im Forum an diversen Stellen ausgiebig nachlesen kann, funktioniert aber bei mir seit diversen 1000 km mit Gepäck dran ohne jeglichen Probleme. Bei mir fährt das Rad mit Gepäck super und absolut nicht schwammig.
Diesen Sommer sind mir allerdings beide Befestigunsschrauben vom Gepäckträger abgebrochen. Die haben wohl ein paar kg zu viel Tragen müssen (es ist nach einem Einkauf passiert als ich viel zusätzliches Gewicht wegen einigen Litern Flüssigkeit drauf hatte und damit einen Bordstein runtergefahren bin)
Ich würde mit dem Rad auch noch größere Touren machen aber da hat ja jeder seine eigene Meinung darüber.
Viele Grüße
Michael
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#1250434 - 11/23/16 11:43 AM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Is doch ganz einfach: Wenn Du das Geld übrig hast - kauf dir was schönes. Denn Du willst es doch! Und falls Du das Geld nicht übrig hast - mach dir keine Sorgen. Das Radel passt schon.
Genug Tipps um das Radel reisefertig zu bekommen, stehen oben ja schon. Wichtig ist, dass du auch 6000km auf dem Rad sitzen kannst, also Rücken, Arsch, Handgelenke, Knie oder wo auch immer die Schwachstellen noch sein können das Aushalten.
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#1250454 - 11/23/16 12:52 PM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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@Marius83 - Klar, Du hast es auf den Punkt gebracht :-)
Ich werde jetzt tatsächlich mal nach einem neuen Rad schauen, aber doch sehr stark durch Eure Meinung noch bestätigt. Ich habe infch keine Lust mein vorhandenes Rad mit großem Aufwand fernreisefertig zu machen (es wäre ja einiges auszutauschen). Ob ich dies dann vielleicht doch mache...
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#1250470 - 11/23/16 01:22 PM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Großer Aufwand? Würde ich jetzt nicht sagen. Aber da du dich auf dem Rad mit Gepäck sowieso nicht wohl fühlst und der Geldbeutel scheinbar gut schwer ist, dann kauf dir einfach ein neues
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#1250474 - 11/23/16 01:40 PM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Kaum ein Rad von der Stange wird "auf Anhieb" passen, also Optimiererei ergibt sich mit jedem Rad. Wenn das aktuelle halbwegs passt, würde ich das nehmen. Wenn du viel Geld über hast, kannst du natürlich auch noch mal neu Geld in die Hand nehmen, nur obs nötig ist?
Meine Prioritätenliste wäre: 1) Passt dir das aktuelle Rad von der Sitzposition her, kannst du damit stundenlang problemlos fahren? Wenn ja, dieses Rad nehmen oder eines mit identischer Sitzgeometrie holen. Wenn nein, dann hier unbedingt nachbessern. Dies bei deinem bestehenden Rad zu tun, ist erstmal einfacher als an einem Neurad. Was mir direkt auffällt: Das Rad bietet nur eine mögliche Griffposition, zumindest auf Barends würde ich nicht verzichten wollen. Ich fahre ansonsten Rennlenker, weil die noch mehr Umgreifmöglichkeiten bieten. Auch die Pedalfrage gehört in diesen Punkt. Ich fahre grundsätzlich mit Klickpedale, aber letztlich musst du dich mit deiner Verbindung Fuß-Fahrrad wohlfühlen. Die am Bergamond vormontierten sind hauptsächlich "preisoptimiert", sprich billigst. 2) Mögliche Schwachstellen an dem Bergamond verbessern. Da sehe ich: A) Lowrider und Gabelproblematik. Du solltest dir überlegen, ob du eine Starrgabel mit Lowrider willst (etwas billiger, dafür weniger komfortabel), oder eben den Faiv anbauen willst. Ob die verbaute Federgabel taugt, kann ich nicht beurteilen. Aber vom Lowrider mittels Schellen an der Gabel würde ich absehen. Das ist rein konstruktiv der falsche Ansatz und wenn es schief geht, dann hast du womöglich in Kanada ein waschechtes Problem. B) Die Haltbarkeit des Gepäckträgers und dessen eigenwillige Montage übers Schutzblech. Man kann damit losfahren und das tauschen, falls es brechen sollte (das Risiko ist nicht sehr groß, aber da). Oder man tauscht eben prophylaktisch. Wenn, dann würde ich hier einen Tubus nehmen und als Schutzbleche z.B. ein paar Bluemels. Tausch die selber und lass das nicht die Werkstatt machen. Ist keine Raketenwissenschaft und unterwegs wirst du dir womöglich auch selbst helfen müssen. Ich vermute, dass du in Kanada keinen Tubus bekommst. Da gibt es wohl eher Surly, Topeak, etc. Hält auch, aber wahrscheinlich nicht ganz so gut. Keine Ahnung, wie "gängig" Schutzbleche in Kanada sind. Steckschutzbleche wären für mich keine Option. Kurz: Wenn du etwas investieren willst, würde ich dies wohl tun. C) Das Tretlager. Kann ich kaum beurteilen, ob das wirklich kritisch ist. Läuft das Lager rauh? Wenn ja, dann würde ich mich dem widmen. Wenn nicht, dann so lassen. Wenn du gern bastelst, kannst du die Lagerschalen mal ausbauen und die Kugellager nachfetten (sehr fummelig, geht aber, indem man mit einer Spritze Fett rein drückt. Die Kunststoffabdeckung lässt sich oft einfach mit einem sehr kleinen Schraubenzieher oder ähnlichem weghebeln). Wirtschaftlich ist dieser Aufwand nicht. Auch mit einem defekten Lager kannst du in der Regel noch fahren und das Ding dann halt im nächsten Radladen tauschen. Shimanolagerschalen HT2 solltest du überall vorrätig bekommen. D) Die Kassette. Wie bist du mit dem Rad denn in den Alpen zurande gekommen? Fehlten dir gerade an steilen Anstiegen kleine Gänge? Dann könnte es sinnvoll sein, die Kassette zu tauschen. Die ist ja sowieso ein Schleißteil und irgendwann mal fällig. Bzw. ähnlich das kleine Kettenblatt, dessen Verkleinerung einen ähnlichen Effekt auf das Gangspektrum hat. Wenn du mit der Übersetzung gut klar kommst, besteht hier kein Handlungsbedarf. E) Scheibenbremsen. Ganz heißes Popkorn-Thema hier. Den Fehler hast du meines Erachtens im Frühjahr gemacht, da hätte ich auch lieber ein scheibengebremstes Rad geholt. Aber nun ist es eben so wie es ist. Die verbaute HS11 ist keine schlechte Bremse, aber du hast halt das systemische Problem, dass deine Felge ein Verschleißteil ist. Ich mutmaße mal, dass die die Kanadatour noch mitmachen wird, aber irgendwann wird sie durchgebremst sein. Dein Rad hat die Aufnahmen für Scheibenbremsen. Der Durchbremszeitpunkt wäre ein guter um auf Scheibenbremsen umzubauen. Die Bremsen selbst kosteten (Deore, etc.) gar nicht mal so viel. Nerviger ist, dass du neue Laufräder brauchen wirst und die kosten halt doch etwas. 3) Vor der Tour dann halt noch mal die Verschleißteile (Antrieb, Bremsen) checken.
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. |
Edited by derSammy (11/23/16 01:41 PM) |
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#1250543 - 11/23/16 07:27 PM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Moin,
warum dein "altes" Rad durchaus kanadatauglich ist bzw. wie es dies werden kann, haben andere schon wunderbar dargelegt, dazu kann ich schweigen.
Da du ja scheinbar Lust hast, dir ein neues Rad zu kaufen und dafür kräftig und tief in die Tasche zu greifen, kann ich nur dazu raten, ordentlich über den Tellerrand hinaus zu blicken. Das Koga, das empfohlen wurde, ist sicherlich weder ein schlechter Rat noch ein schlechtes Rad. Aber wie sehr unterscheidet sich ein Rad mit Kettenschaltung, 28 Zoll Laufrädern und Felgenbremsen vom anderen? Sicherlich im Aussehen, vielleicht auch in der Verarbeitungsqualität, auch in der Geometrie, aber die eigentliche Frage muss lauten: Ist es eine substanzielle Verbesserung zum Vorgänger? Die Frage kannst nur du selbst beantworten, da nur du selbst die Argumente gewichten kannst.
Mit großem Budget und Lust auf ein neues Rad würde ich mir zumindest die folgenden Fragen stellen:
- Welche Bremsen möchte ich? - Welche Schaltungsart möchte ich (Kette oder Nabe)? - Welche Art der Federung möchte ich? - Welche Laufradgröße möchte ich? - Möchte ich aufrecht sitzen oder liegen?
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#1250562 - 11/23/16 09:34 PM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Posts: 198
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Hallo Bernd, erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner Möglichkeit, 3 Monate lang durch Kanada zu radeln! Darum beneid ich dich - egal, mit welchem Rad du dich auf die Reise machst. Meine ersten Touren hab ich mit den Rädern unternommen, die gerade „zur Hand“ waren – und vor denen ich heute zurückschrecken würde; diese Radtourenhaben trotzdem Spaß gemacht. Nach über einem halben Jahrhundert Radpraxis und, grob geschätzt, einer viertel Million geradelter km ist mir vor allem wichtig: Die Geometrie muss stimmen. 1. Lange, flache bis hügelige Strecken fahr ich deshalb am liebsten mit der Streetmachine Gte – einem vollgefederten Liegerad mit Untenlenker, das erlaubt, frei in die Landschaft zu blicken, und mit dem ich keinerlei Nackenprobleme habe. Für bergiges Gelände ist die Streetmachine, sind wohl auch andere Liegeräder weniger geeignet – schon wegen ihres bauartbedingt höheren Gewichts, aber auch aus ergonomischen Gründen. (Darüber sollen Fachleute urteilen, zu denen ich nicht gehöre.) 2. Im städtischen Alltag wie auch auf bergigen Touren fahr ich lieber mit dem - gebraucht gekauften und von mir modifizierten - Koga LightRunner. Geändert habe ich, außer dem durch einen Hinterbauständer ersetzten Mittelständer, vor allem das Ritzelpaket: das größte Ritzel hat, statt vorher 28, jetzt 34 Zähne. 3. Das LightRunner ist ca. 5 kg leichter als die Streetmachine. Verführt durch den Reiz des nochmals um ca. 1 ½ kg niedrigeren Gewichts, habe ich vor ein paar Monaten, ebenfalls gebraucht, ein Koga Lightdeluxe erstanden; schaute sehr edel aus, und hatte, statt der am LightRunner verbauten Deore-, durchgängig xt-Teile. Was mir bei der Probefahrt nicht, später aber sehr wohl auffiel: Der Lenker sitzt für meinen Nacken um ca. 2 cm zu tief. Was sich nur mit erheblichem, auch finanziellem Aufwand hätte beheben lassen. Ich habe das Rad deshalb wieder abgegeben. Der langen Rede kurzer Sinn: 1. Halte zuerst nach einem Rad Ausschau, auf dem Du auch auf langen Strecken bequem sitzen kannst. 2. Falls Du vorhast, durch bergiges Gelände zu fahren, kümmere dich um eine möglichst kleine Übersetzung. 3. Fragen wie Radgewicht, Federung etc. sind nicht unwichtig, aber zweitrangig. Schönen Gruß, Gori
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#1250600 - 11/24/16 06:59 AM
Re: Einschätzung
[Re: Gori]
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Ja, das wichtigste ist wirklich, dass man bequem und lange Zeit drauf sitzen kann. Eigentlich braucht man dann nur Enthusiasmus und den Willen, das auch durchzuziehen. Und im Ernstfall ist Kanada sicherlich kein Entwicklungsland, sondern man kann Ersatzteile und sogar ein komplett neuer Rad kaufen. Passende Übesetzung für das zu erwartende Profil wurde auch schon gesagt. Ich würde generell kein Rad mit Pizzatellern an der Kurbel (26-36-48) nehmen, sondern unbedingt umrüsten z.B: auf 22-32-42 oder 22-32-44. Bereifung: Die Breite der Bereifung sollte dem zu erwartenden Untergrund angepasst sein. Wenn man ausschließlich asphaltierte Straßen fährt, dann reichen 28 mm Reifenbreite vollkommen aus, ggf. auch weniger. Auf dem groben Schotter in Südamerika hingegen fand ich 50 mm schon grenzwertig schmal, die einheimischen Reiseradler hatten durchweg breitere Reifen (und das war auch eine gute Idee). 3. Fragen wie Radgewicht, Federung etc. sind nicht unwichtig, aber zweitrangig. Das Gewicht halte ich bei einem Reiserad sogar für eher drittrangig. Wer ohnehin 20 kg komplette Campingausrüstung auflädt und noch dazu 5 kg Verpflegungsvorrat, der muss nicht 2 kg am Fahrrad sparen wollen. Da sind die Fahrstabilität und (Dauer-)Haltbarkeit einfach wichtiger. Gruß Thoralf
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#1250601 - 11/24/16 07:03 AM
Re: Einschätzung
[Re: bguenthe]
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Oder sollte ich lieber zu einem richtigen Reiserad ... greifen?[ Hallo Bernd, dazu eine Bemerkung: Es gibt keine "richtigen" oder "falschen" Reiseräder. Man kann mit jedem Rad auf Tour gehen, so lange man sich darauf wohlfühlt. Ein paar Grundanforderungen sollten erfüllt sein (ordentlich sitzen, Gepäcktransport, passende Übersetzung, Reifenbreite), aber das tun sehr viel mehr Räder, als man gemeinhin glaubt. Es ist wirklich schade, dasss durch die (bösen? ) Medien immer wieder vermittelt wird, dass man irgendwas spezielles bräuchte. Tut man nicht! Man braucht ausschließlich Enthusiasmus. Was vorher angesprochen wurde: Wenn du ohnehin ein 28"-Rad mit relativ schmalen Reifen willst, dann würde ich das vorhandene umrüsten. Ibs. dann, wenn du lange gut und schmerzfrei drauf sitzen kannst. Andererseits ist es niemals verkehrt, mehr als ein Fahrrad zu haben. Du hast ja sicherlich auch mehr als ein Paar Schuhe oder mehr als nur eine Unterhose. In dem Falle schau dich auch mal nach anderen Radkonzepten um. Z.B. kann man "einfach" ein Hardtail-Mountainbike nehmen, zwei Gepäckträger anschrauben - und fertig! Sowas fahre ich zum Beispiel, Link zum Bild. Das nur so als Anregung. Vorschlag: Du kannst mit dem vorhandenen Rad losfahren (nach ein paar kleineren Umrüstungen, s.o.). Falls es dir in Kanada unter dem Hintern zusammenbricht, wirst du dort mit Sicherheit irgendwo ein MTB kaufen können. Dann schraubst du die Gepäckträgr um, besorgst dir ggf. ein paar Schutzbleche und Anstecklampen - et voilà! Viele Grüße und viel Spaß! Thoralf
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