19.6.2015
Frühstück auf der Terrasse klappt leider nicht. Das Restaurant ist nun geöffnet. Aber wir kommen auch so zurecht. Heute müssen wir bis nach Durmersheim, damit wir morgen rechtzeitig zum Stadtgeburtstag in Karlsruhe sind. Motiviert treten wir die Reise an. Auf dem Weg zurück zum Kanal hängt dichter Nebel über der Sucrerie. Herbst? Als wir ihn durchqueren, lagert sich auf Rädern, Taschen und uns, speziell meiner Brille ein hellgrauer ätzender Staub ab. Keine Ahnung, was die da rausblasen.
Den Kanal entlang geht es nach Straßburg. Das Zentrum ist ausgeschildert. Die Zeit für einen Stadtbummel nehmen wir uns natürlich. Straßburg ist immer wieder schön. Und mit Rädern leicht zu durchqueren. Schwierig ist es eher, sich wieder zu trennen. Wie erwartet, wird die Ausfahrt aus der Stadt nicht ganz einfach. Der Kanal führt letztendlich in die falsche Richtung.
Im wesentlichen geht es jetzt die D468 nordwärts. Ab und zu gibt es mal eine Nebenstraße, der man folgen kann. Es regnet. Und wir stellen fest, dass die Autofahrer hier nicht mehr so zuvorkommend sind, wie wir das bisher gewohnt sind. Kein Wunder, viele haben deutsche Kennzeichen. Trotzdem wollen wir noch ein Stück auf der französischen Seite bleiben. Soll die doch schöner sein.
Da die Zeit knapp wird, werden wir immer schneller. Endlich erreichen wir die gewählte Fähre über einen Dammweg am Rhein. Von der Auberge du Rhin setzen wir über zum Restaurant Rheinstrom. Unser Plan ist es, nun dort den Rhein-Radweg zu finden, um unseren Weg fortzusetzen. Wir müssen uns durchfragen. Weil heute Freitag ist, sind viele Menschen am Rhein unterwegs. So landen wir schließlich auf einem Radweg, der relativ gerade nach Norden führt. Erst heißt es noch „Durmersheim? Immer weiter geradeaus.“ Und als wir so richtig in Schwung sind, fragen wir gerade noch rechtzeitig mal wieder, um den Abzweig nicht zu verpassen.
Durmersheim ist jetzt ausgeschildert. Wir treten kräftig in die Pedale und erreichen bald das Ortsschild. Campingschilder finden wir nicht. Und die Spaziergänger wissen nichts von einem CP. Irgendwann gibt uns doch jemand eine Richtung an. Und wohin geht es? Natürlich steil nach oben.
Auch dieser Platz ist eine Festung. Auf einem Teil stehen Dauercamper. Der andere ist leer. Darauf steht nur ein riesiger LKW. Am Tor hängt ein Schild mit „Vereinsgelände“ aber immerhin einer Telefonnummer. Wir rufen an. Und kurz darauf fährt der Betreiber mit dem Auto vor. Er lässt uns auf das Gelände und meint, wir könnten im Windschatten des LKW zelten. Es käme noch ein heftiges Gewitter. Und gerne könnten wir uns an den Tisch unter der Überdachung vor dem Kiosk setzen.