Wir sind wieder daheim. Schön war es, wenn auch etwas anders als geplant - ich wurde nach einer Woche krank, bin aber trotzdem noch drei Tage weitergeradelt und hab mich damit wohl übernommen, so dass ich nicht mehr wirklich auf die Beine kam. Ab Dundee mussten wir dann zweimal den Zug nehmen, um es überhaupt bis Inverness zu schaffen - da wir die Heimreise über London geplant und den Caledonian Sleeper gebucht hatten, gab es dazu kaum Alternativen. So gab es mehr Ruhetage auf Campingplätzen und etliche weniger geradelte Kilometer. Letzteres ist schade, ließ sich aber nicht ändern.
Campingplätze an der Küste - ja, das war nicht immer ganz einfach, und ein paar unangenehme Exemplare haben wir auch erwischt (auf einem der schlechtesten mussten wir den Preis für einen Caravan-Pitch bezahlen - der Platz war nicht ohne Grund fast leer...).
Sehr gut gefallen haben uns die Plätze des Camping and Caravanning Clubs, wir waren auf diesen Plätzen in Dunbar, Edinburgh und Stonehaven, sehr gepflegt, sehr sauber, sehr freundliche Mitarbeiter. Bedenken muss man dort in der Region (auch Nordengland), dass viele Plätze ab 18 Uhr, spätestens ab 20 Uhr nicht mehr besetzt sind, so dass eine telefonische Voranmeldung von unterwegs sinnvoll sein kann, wenn man vorhat, den Abend zum Radeln auszunutzen. Lange genug hell war es ja.
Der schönste Platz war der CP der Findhorn Foundation östlich von Inverness, wo wir zum Ende der Radreise noch einmal für drei Nächte waren, bevor wir uns auf den Weg in den Süden machten.
Die Brücken waren tatsächlich recht unproblematisch, allerdings sind wir auf der Forth Bridge in einen Wolkenbruch geraten. Wegen des Neubaus der dritten Brücke ist am nördlichen Brückenkopf derzeit absolutes Baustellenchaos, das auch die Radwege betrifft - vielleicht wäre die Orientierung ohne Wolkenbruch einfacher gewesen, wir aber waren irgendwann ein wenig desorientiert, auch weil die Radwege z.T. sehr widersprüchlich ausgeschildert waren. Auf der Tay Bridge mussten wir gegen starken Wind von vorne und Böen von der Seite kämpfen, das war auf diesem schmalen Weg in der Mitte zwischen den Fahrspuren schon teilweise etwas grenzwertig, weil die Böen uns mehrfach fast an die Seitenbegrenzungen drückten. Aber dafür schien hier die Sonne.
Am Ende hatten wir noch zwei wunderschöne Tage in London mit einer außergewöhnlichen Geburtstagsfeier, und sind gestern über Harwich/Hoek van Holland wieder nach Hause zurück.
Danke an alle, die uns mit Rat und Tat (und Aufmunterung während meines Tiefs auf der Reise
) unterstützt haben. Wir, "Kind" und ich, haben hiermit einen Abschnitt an Reisen abgeschlossen, an dem das Forum schon auch einen Anteil hatte - seit unserer ersten gemeinsamen Radreise vor nunmehr 14 Jahren. Wenn etwas Zeit ist, versuche ich mal, einen kleinen Reisebericht zu schreiben (auch wenn es an Fotos mangelt, ich hatte einfach keine Lust, zu fotografieren).
Tine