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#1287683 - 06/11/17 07:15 PM Re: Kuba 2012 - Erste Auslandsreise mit dem Rad [Re: bikekiller39]
radurlauberin
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Hallo Theo,

nur ganz kurz:
Es gab nur 2 Casas auf unserer Tour durch Cuba, die wir nicht wieder wählen würden.
Die in San Diego de los Banos war eine davon.

Sicher ist das Ansichtsache, jeder empfindet das anders.
Aber auch das holländische Paar, das wir in Vinales wieder trafen, hat ähnlich empfunden und sich geärgert.

Wir haben übrigens im gleichen Zimmer wie du übernachtet :-).

Und es hat weniger mit sachlichen Dingen, als eher mit der Art des Vermieterpaares zu tun.
Kurz gesagt, nirgendwo sahen wir so etwas wie Gier....hier schon.

Details kann ich gern per PN mitteilen.

Es gibt übrigens mindestens eine gute Alternative in San Diego:
In der Straße der Schul-Bibo ist eine Casa, die von verschiedenen Radreiseveranstaltern gebucht wird, wir trafen dort ein Paar, das wir unterwegs kennengelernt haben.

Übrigens :
Das Schönste, was wir aus Cuba mitgebracht haben, ist die Erinnerung an die Freundlichkeit und Lebenslust der Menschen dort!!!!

Hoffen wir, dass es noch lange so bleibt.....

Isi


PS: Wann schreibst du weiter ????

Edited by radurlauberin (06/11/17 07:16 PM)
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#1287874 - 06/12/17 05:24 PM Re: Kuba 2012 - Erste Auslandsreise mit dem Rad [Re: radurlauberin]
bikekiller39
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Hi Isi!

In Antwort auf: radurlauberin
Es gab nur 2 Casas auf unserer Tour durch Cuba, die wir nicht wieder wählen würden. Die in San Diego de los Banos war eine davon.


Das ist ja wirklich sehr schade!


In Antwort auf: radurlauberin

Wir haben übrigens im gleichen Zimmer wie du übernachtet :-).


schmunzel

In Antwort auf: radurlauberin

Und es hat weniger mit sachlichen Dingen, als eher mit der Art des Vermieterpaares zu tun.
Kurz gesagt, nirgendwo sahen wir so etwas wie Gier....hier schon.


Hm erstaunt schockiert , leider kann ich das so nicht nachvollziehen. Sollten sich die Leute in den vergangenen fünf Jahren so geändert haben?
Ich schließe natürlich nicht aus, dass ich aufgrund meiner damaligen Unerfahrenheit bei Radreisen das so nicht empfunden habe, wenngleich ich ja auch damals nicht mehr der jüngste war und denke, schon eine gewisse Lebenserfahrung gehabt zu haben.
Hätte ich seinerzeit schlechte Erfahrungen mit den Besitzern gemacht, hätte ich das mit Sicherheit hier auch geschrieben.


In Antwort auf: radurlauberin

Es gibt übrigens mindestens eine gute Alternative in San Diego:
In der Straße der Schul-Bibo ist eine Casa, die von verschiedenen Radreiseveranstaltern gebucht wird


Okaaay, vielleicht hat sich da wirklich in den letzten fünf Jahren was getan. 2012 hat mir auch der Lehrer nur von --einer-- Casa erzählt, nämlich der, wo wir übernachteten.

In Antwort auf: radurlauberin

Übrigens :
Das Schönste, was wir aus Cuba mitgebracht haben, ist die Erinnerung an die Freundlichkeit und Lebenslust der Menschen dort!!!!


Volle Zustimmung meinerseits!

In Antwort auf: radurlauberin

Hoffen wir, dass es noch lange so bleibt.....


Ja, das hoffe ich auch, wenngleich ich denke, dass die Uhren dort mit der Öffnung der Grenzen schon anfangen, anders zu gehen!


In Antwort auf: radurlauberin
PS: Wann schreibst du weiter ????


Ich bin bemüht, zeitnah fortzusetzen! Die nächsten vier Wochen bin ich allerdings aus dienstlichen Gründen nicht zu Hause zwinker und die Zeit zum Schreiben ist knapp schmunzel

Liebe Grüße

Theo
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#1330918 - 04/08/18 09:14 PM Re: Kuba 2012 - Erste Auslandsreise mit dem Rad [Re: bikekiller39]
MuTuK
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Hallo,

ist der Bericht denn zu Ende geschrieben worden? Wäre sicher super interessant...
Radeln zu Zweit in: Norwegen, Schweiz, Österreich, Italien, Istrien, Costa Rica, Chile, Argentinien,
Und nun zu Dritt in: Neuseeland, Polen, Kroatien + Kuba
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#1330921 - 04/08/18 09:34 PM Re: Kuba 2012 - Erste Auslandsreise mit dem Rad [Re: MuTuK]
bikekiller39
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Hi MuTuK!

Wie Du siehst, ist es noch nicht weiter gegangen, leider traurig

Ich habe es noch auf dem Zettel schmunzel

Viel Spaß auf Cuba wünscht Theo
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#1398356 - 08/30/19 08:28 PM Re: Kuba 2012 - Erste Auslandsreise mit dem Rad [Re: bikekiller39]
bikekiller39
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Hallo in die Runde!

Im Moment stecke ich leider in einem seelischen Tief. Ich suche nach Ablenkung. Gelegenheit, mich an die schönen Dinge aus der Vergangenheit zu erinnern und hier weiter zu schreiben.


Tag 8, 23.02.2012, Vinales – Pinar del Rio

Fahrzeit gesamt: 1 Stunde, 57 Minuten
Distanz: 31 Kilometer
Stundenschnitt: 16 Kilometer
Höhenmeter: 260

In der Nacht hatte ich gut geschlafen. Nach einem Frühstück auf der Terrasse des Hauses machte ich mich um kurz nach 08:00 Uhr auf den Weg nach Pinar del Rio. Der Weg führte noch ein Stück über die Hauptdurchgangsstraße von Vinales und dann weiter auf der Landstraße 241 in südliche Richtung.

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Auf der gut asphaltierten Straße kam ich an einer Schule vorbei, der ( Sport- ) Unterricht fand draußen statt.

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Auf hügeligem Terrain erreichte ich nun wieder die Carretera Central und bog nach rechts in Richtung meines heutigen Zielortes ab.

Bereits kurz vor halb elf erreichte ich die Peripherie von Pinar del Rio, die ersten Jineteros hatte ich schon an meinem Hinterrad. Zeit für einen Stopp, denn direkt Kontakt zu mir hatten sie noch nicht aufgenommen.

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Im Zentrum Pinar del Rio's suchte ich nach der Casa von „Maria“, die Adresse hatte ich, auf einen Zettel geschrieben, in meiner letzten Unterkunft erhalten.
Ein Straßenverzeichnis fehlte mir, sodass ich mich am Straßenrand nach jemandem umsah, der mir eventuell weiterhelfen konnte. Prompt hatte ich Glück. Ein älterer Herr schlenderte den Bürgersteig entlang und ließ sich von mir ansprechen. Zu meiner Überraschung sprach er perfekt Englisch und zu meinem Glück kannte er „Maria“. Danilo, so hieß der Herr, war sehr interessiert an mir und meiner Reise, sodass wir uns eine gute Viertelstunde auf dem Bürgersteig unterhielten. Jetzt erfuhr ich auch, dass er eine Professur für Englisch hat und zusammen mit seiner Familie nur einige Straßen weiter wohnte. Wir verabschiedeten uns dann.

Er hatte eine gute Beschreibung abgegeben, weshalb ich die Casa von „Maria“ auch sehr schnell fand. Zunächst vergeblich klingelte ich an der Tür des Hauses, das fast im Ortszentrum steht. Ich wartete einige Minuten, klingelte wiederholt und klopfte und tatsächlich wurde mir nun geöffnet. Eine untersetzte Frau, etwa einen Kopf kleiner als ich, mit großer Brille und braunen, gelockten Haaren öffnete die Tür, strahlte über das ganze Gesicht und bat mich herein. Sie fing sofort an, drauflos zu sprechen, ich verstand kein Wort, leider. Sie hatte mich aber erwartet! Sie gab mir zu verstehen, dass ich bereits telefonisch angekündigt worden war. Sie bat mich zusammen mit dem voll bepackten Rad in ihr Haus. Zunächst gingen wir in die Küche, wo sich noch eine jüngere Frau aufhielt, die allerdings auch nur Spanisch sprach, sehr zu meinem Bedauern. Mir wurden gleich Wasser und ein Kaffee angeboten, was ich gern annahm.
Maria führte mich im Anschluss ins Obergeschoss des Hauses, wo sie mir ein großes Zimmer, eingerichtet mit englischem Mobiliar, mit Doppelbett und angrenzendem Badezimmer zeigte. Hier durfte ich mich ausbreiten. Highlight des Zimmers war der große Balkon hinter einer zweiflügeligen Holztür, von dem aus man einen herrlichen Blick über die benachbarten Häuser hatte.

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Noch während ich den Ausblick genoss klingelte es. Kurze Zeit später kam die junge Frau nach oben und sprach kurz mit Maria, gemeinsam gingen wir dann wieder nach unten in den Hausflur. Zu meiner großen Überraschung stand dort Danilo und sagte, dass er nachschauen wollte, ob ich gut angekommen sei. Ich freute mich riesig und im Anschluss war wenigstens über ihn auch eine Unterhaltung mit Maria und der jungen Frau möglich. So erfuhr ich, dass Maria drei erwachsene Söhne und mehrere Enkelkinder hat. Die Söhne, alle Ärzte, hatten Cuba bereits vor einigen Jahren verlassen. Zwei von ihnen lebten mit Familie in den Vereinigten Staaten von Amerika, der dritte in Mexiko.
Danilo hatte Zeit und bot mir an, mir ein wenig die Stadt zu zeigen. Bei diesem Angebot konnte ich natürlich nicht nein sagen, wollte aber vorher noch meine Sachen aufs Zimmer bringen und eine schnelle Dusche nehmen. Kein Problem, sagte er. Maria erkundigte sich noch, ob ich zu Abend bei ihr essen wollte und stellte gleich mal ihren Speiseplan vor. Natürlich sagte ich JA.

Danilo führte mich zur Tabakfabrik „Francisco Donatien“ und wartete, während ich die Fabrik besichtigte. Der Eintritt kostete 5 CUC und man kann hier die einzelnen Schritte der Zigarrenfertigung verfolgen. In der Fabrik waren zum damaligen Zeitpunkt 126 Personen beschäftigt. Zunächst werden die trockenen Tabakblätter aus den angelieferten Säcken geglättet, mit anderen Blättern gefüllt, gerollt, die Enden abgeschnitten und in eine Form gepresst. Eine Maschine überprüft im Anschluss die gepressten Zigarren hinsichtlich der Füllung und Dichte. Nach der Kontrolle werden die Zigarren in Holzkisten verpackt, worauf eine weitere Qualitätskontrolle erfolgt. Nach dem Aufkleben der Banderole der Zigarrenfabrik werden die Kisten für den Versand nach Havanna verpackt und von dort in die ganze Welt verschickt.
In einem der Fabrik gegenüberliegenden Laden konnte man dann Zigarren und alles drum herum käuflich erwerben.

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Sehenswert ist auch die aus dem Jahr 1883 stammende Kathedrale „San Rosendo“

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Abschließend lud Danilo mich noch zu einem Kaffee zu sich nach Hause ein und ich lernte auch seine Frau Raisa sowie seine Tochter Fatima und seine Enkelin Florina kennen. Insgesamt eine herzliche Begegnung, die ich nicht vergessen werde.

Danilo

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wohnt zusammen mit seiner Familie gegenüber dieses

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Museums.

Nach dem Besuch bei Danilo durchstreifte ich noch einen weiteren Teil der Innenstadt.
Auf dem Rückweg zur Casa von Maria schaute ich noch, wo sich das Busterminal befindet, da ich plante, am nächsten Tag von dort aus mit dem VIAZUL-Bus über Havanna in Richtung Cienfuegos zu fahren.

Im Haus von Maria erwartete mich ein reichhaltiges und sehr schmackhaftes Abendessen mit Hühnchen, viel Gemüse, Reis und Chips und leckerem Nachtisch.

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Tag 9, 24.02.2012, Pinar del Rio – Playa Largo

Ich hatte wenig geschlafen. Das lag insbesondere an der lauten Musik einiger Partywütiger bis weit nach Mitternacht und zum anderen an der Tatsache, dass es sich nachts nicht abgekühlt hatte ich und grundsätzlich Klimaanlage in der Nacht vermeide.

Bereits um 06:15 Uhr konnte ich frühstücken. Maria hatte Spiegeleier gebraten, frischen Orangensaft gepresst und zwei Teller mit herrlich frischem Obst hergerichtet. Dazu bekam ich frischen Kaffee und Weißbrot und Brötchen.

Nachdem ich mein Gepäck aus dem Zimmer geholt und in den Flur gebracht hatte, wo das Fahrrad stand, sah ich, wie Fürsorglich Maria auch zu meinem Zweirad gewesen war.

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Maria hatte Tränen in den Augen, als wir uns voneinander verabschiedeten, was mich ebenfalls sehr rührte. Sie wollte den Moment des Abschieds noch etwas hinauszögern und bat mich, noch einen kleinen Augenblick zu warten. Sie verschwand aus dem Haus und kam nach wenigen Minuten wieder. Sie übergab mir dann ein Päckchen mit zehn Pinar-del-Rio Zigarren und ein Päckchen Kaffee. Der Abschied fiel denn auch sehr herzlich aus, gern hätte ich noch bleiben sollen.

Bis zum Busterminal waren es nur wenige Minuten. Dort herrschte schon um acht Uhr reichlich Trubel. Über eine Rampe war der Ticketshop des VIAZUL-Busses erreichbar. Der Schalter selbst befand sich am Ende einer größeren Halle. Das Fahrrad parkte ich vor der Halle und wollte hineingehen. Was nun folgte, ist eigentlich mit Worten nicht zu beschreiben und auch heute noch, wenn ich mich wieder in die Geschehnisse versetze, präsent, als wenn es gestern gewesen sei. Bereits vorab gesagt, wendete sich die Geschichte zum Guten für mich, in meinem Tagebuch habe ich jedoch vermerkt:

„Großes, großes Glück gehabt! Eigenes Verschulden! Hätte dolle schief gehen können“

Vor der Halle wurde ich von einem englisch sprechenden Kubaner angesprochen. Nachdem er von mir erfahren hatte, dass ich nach Havanna fahren wolle, erzählte er mir, dass er draußen ein Taxi stehen habe. Der Transport meiner Person, des Gepäcks und des Fahrrades würde mich nur 10 CUC kosten, das Taxi sei sehr viel schneller in Havanna als der Bus und ich würde als einziger Gast das Taxi nutzen können.
Nicht die Ersparnis durch den avisierten günstigeren Preis sondern vielmehr die Überlegung, dass ich mutmaßlich viel früher am heutigen Tagesziel sein würde, ließ mich schließlich den Kubaner folgen.
An dem Busterminal fand, ob nur an diesem Morgen, weiß ich nicht, ein Markt statt. Viele Marktbesucher waren unterwegs, der Kubaner führte mich an den Marktständen vorbei in eine Seitenstraße hinter dem Terminal. Auf dem Weg dorthin entwickelte sich zunächst ein sehr ungutes Gefühl, ob der Typ mich nicht in einen Hinterhalt locken wollte. Als wir jedoch nach wenigen Minuten tatsächlich an einem Fahrzeug mit Fahrer standen, war für mich erstmal alles gut. Fahrzeug und Fahrer waren als Taxi nicht erkennbar, dennoch folgte ich der Aufforderung, das Gepäck in den Kofferraum des Autos zu legen. Ebenso sollte ich das Vorderrad ausbauen, da das Fahrrad ansonsten nicht in Kofferraum passte. Gesagt, getan. Gepäck und Vorderrad waren im Kofferraum verstaut, der Rest des Fahrrad nahm den Platz der hinteren Sitzbank ein. Aus meiner Sicht konnten wir losfahren. So funktionierte es aber nicht – aus Sicht des Taxifahrers. Ich fing an, ihm Fragen zu stellen, die er nur unzureichend beantwortete. Ich bekam ein immer mulmigeres Gefühl, bestärkt dadurch, dass er auf einmal damit anfing, dass wir auf weitere Gäste warten würden. Auf einmal hieß es auch, dass ich mich zu meinem Fahrrad auf die Rückbank setzen und dieses auf den Schoß nehmen sollte, da nicht nur auf dem Beifahrersitz ein weiterer Gast mitfahren sollte, sondern auch auf dem Rücksitz. Auch wurde ich aufgefordert, nunmehr 20 als der bisher vereinbarten 10 CUC zu zahlen, da ja wegen des Fahrrades auch weniger Gäste im Taxi mitfahren konnten.
In der Zeit, in der ich mit dem vermeintlichen Fahrer des Autos diskutierte, erschienen immer mehr Männer und fingen an, auf mich einzureden. Woher die kamen, habe ich dabei überhaupt gemerkt.

Zwischenzeitlich war ich an einem Punkt angelangt, wo ich eine Gefahr für mich unmittelbar bevorstehen sah. So schnell ich konnte, holte ich das Fahrrad von der Rückbank sowie Gepäck und Vorderrad aus dem Kofferraum. Ich hatte in dieser Situation verdammtes Glück, dass nicht einer der Männer nicht schon vorher sich meines Gepäcks bemächtigte und verschwand. Es gelang mir tatsächlich, mich ohne Schaden und Verluste aus der Situation zu befreien und durch die Marktbesucher zurück zum Ticketshop des VIAZUL-Busses zu gelangen, ein Ticket zu kaufen und unmittelbar vor Abfahrt des Busses am Terminal zu sein.
Pünktlich um 08:55 Uhr verließ der Bus das Terminal. Erst nach und nach wurde mir klar, was alles hätte passieren können und dass meine Reise durchaus hätte schon nach wenigen Tagen vorbei sein können.
Noch mehr Glück hatte ich, als ich während der Fahrt Richtung Havanna mitbekam, dass der Bus, in dem ich saß, weiterfuhr in Richtung Cienfuegos. Nach einem Gespräch mit dem Busfahrer war klar, dass ich in Havanna nur kurz den Bus zusammen mit den anderen Gästen verlassen und noch den restlichen Fahrpreis nachzahlen musste und dann die Reise in dem Bus fortsetzen konnte.

Nach der Provinz „Pinar del Rio“ war ich nun auf dem Weg ins südliche „Mantanzas“ an die „Bahia de Cochinos“, hierzulande besser bekannt als Schweinebucht. Dort, wo 1961 der Invasionsversuch einer von den Amerikanern unterstützten Separatistenarmee scheiterte und von den kubanischen Revolutionstruppen zurückgeschlagen wurde, liegt heute der größte Nationalpark Kubas. Die Peninsula Zapata ist ein Teil des Parks, der zum größten Teil aus sumpfigen Mangrovenwäldern besteht.

Auf dem Weg Richtung Cienfuegos wurde eine Pause an einem Rasthof mit Snackbar und Souvenirständen gemacht.

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Mit dem Fahrer hatte ich vereinbart, dass er mich an der Carreterra Central in Jagüey Grande rauslassen sollte, damit ich entlang des Sumpfgebietes nach Playa Larga weiterfahren kann. Es klappte tatsächlich problemlos, um 14:30 Uhr verließ ich den Bus.

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An der Raststätte mit Tourist-Info, bei der u. a. gutes Material zur Geschichte der Schweinebucht erhältlich war, deckte ich mich noch mit Getränken und ein paar Lebensmitteln ein, bevor ich mich auf den Weg durch das Sumpfgebiet in Richtung meines Zielortes, etwa 30 Kilometer entfernt, machte.

Mangroven säumen den Sumpf, immer wieder zeigten sich unterschiedliche Vögel am Himmel, auf der schlechten, aber asphaltierten Straße herrschte kaum Verkehr.

An einer Krokodilfarm entlang der Straße machte ich Rast, Eintritt 5 CUC, und sah mir die Vielzahl an Krokodilen der unterschiedlichen Größen an.

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So hatte ich auch die Möglichkeit, ein Minikrokodil „auf den Arm“ zu nehmen, dem zu meiner Sicherheit das Maul zugeschnürt war.

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In Playa Larga fand ich ein schönes Zimmer mit separatem Bad im „Hostal Iliana“.

Nach einer ausgedehnten Dusche erwartete mich ein reich gedeckter Tisch zum leckeren Abendessen.

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Tag 10, 25.02.2012, Playa Larga – Playa Giron

Fahrzeit gesamt: ca. 3 Stunden
Distanz: ca. 35 Kilometer

Die in der Nacht laufende Klimaanlage führte zu einem sehr guten Schlaf.

Nach einem guten Frühstück startete ich kurz nach 08:00 Uhr in Richtung Playa Giron. Der Weg führte parallel der Schweinebucht entlang. Mehrfach legte ich Stopps direkt am Wasser ein und genoss den Blick auf das türkisfarbene Meer.

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Die Straße ist gesäumt von kleinen Denkmälern aus Beton, die an Gefallene während der missglückten Invasion der Exil-Kubaner im Jahr 1961 erinnern.

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Noch vor Erreichen von Playa Giron kam mir ein Auto entgegen, das mit drei jungen Kubanern besetzt war, was ja nicht ungewöhnlich ist. Auffällig war, dass das Auto gedreht wurde und mich verfolgte.
Ich fuhr bis zur Villa Playa Giron, einer Hotelunterkunft, die besonders bei Tauchern / Schnorchlern sehr beliebt ist.

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Ich hatte zwar keine Angst, eher ein mulmiges Gefühl, welches sich aber auflösen sollte. Ich sprach einen der jungen Kubaner an, weshalb man mich verfolgte. Dieser zeigte mir sogleich eine Visitenkarte des „Hostal Iliana“, wo ich die letzte Nacht verbracht hatte. Nun war mir klar, dass die einen Tipp bekommen hatten und mir eine Unterkunft vermitteln wollten. Ich erklärte mich einverstanden.
Auf dem Weg zur Casa kam uns eine junge Frau auf einem Rad entgegen, die von den drei Autoinsassen angesprochen wurde. Die junge Frau wiederum sprach mich in einem sehr guten Englisch an und fragte, ob ich eine Unterkunft suchte, was ich bestätigte. Die drei Jungs in ihrem Auto entfernten sich wieder und ich folgte der Kubanerin dann noch einige Straßen weiter bis ich das Schild der Casa sah.

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Im Haus trafen wir auch ihren Mann, Julio, der auch ein wenig Englisch sprach.

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Wir setzten uns auf die Terrasse hinter dem Haus, Getränke wurden gereicht und wir unterhielten uns fast eine Stunde lang sehr angeregt. Ich bezog dann mein Zimmer, angrenzend ein kleines Bad. Nach der Dusche war ich ziemlich kaputt und hielt erst einmal einen Mittagsschlaf. Bevor ich zurück zur Villa Playa Giron fuhr, fragte Julio mich, ob ich zu Abend essen wolle, was ich bejahte.

Ich fuhr dann mit dem Rad und Badesachen zu dem an der Villa gelegenen Strand mit weißem Sand, der jedoch von viel Unkraut durchzogen ist. Ich genoss den gut zweistündigen Aufenthalt mit Bad im Meer.

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Ich traf im Wasser ein Pärchen aus Hannover, das in der Villa wohnte und einen Tauchurlaub machte. Gefährlich waren die Seeigel im Wasser.
Ein Spaziergang am Strand offenbarte, dass die Villa auch mal bessere Zeiten erlebt hatte. Sehr viele Bungalows auf dem Gelände standen leer und vor dem Verfall. Lediglich die Bungalows im Bereich des Eingangs waren noch bewohnt. Die Schönheit des Strandes wird auch durch einen riesigen Wellenbrecher, der ins Meer gebaut wurde, getrübt.

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Bevor ich zurück zur Casa fuhr, besuchte ich noch das „Museo de Playa Giron", in dem sich interessante Gegenstände, Wandgemälde, Bilder und Tafeln mit Erläuterungen zum Ablauf der Schlacht in der Schweinebucht finden lassen. Hier traf ich auch einen norwegischen Diplomaten, der zusammen mit seiner aus Kolumbien stammenden Frau ebenfalls Kuba bereiste.
Nach einem kurzen Gespräch fuhren die beiden mit ihrem Auto weiter.

Vor dem Museum befindet sich eine große Gedenktafel mit Namen Gefallener.

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Auch steht dort ein britisches Flugzeug, das während der Schlacht zum Einsatz kam.

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Hinter dem Haus ist weiteres Kriegsgerät aus der Schlacht zu sehen.


Ich freute mich bei der Rückkehr in die Casa Particular auf den frisch gebratenen Fisch.



Viel Spaß beim Weiterlesen wünscht

Theo
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