Von Fort Portal ist es nur eine halbe Tagestour bis zum Städtchen Kasese, dem wichtigsten Zugang zum Queen Elisabeth National Park (allgemein mit
QENP abgekürzt), dem wichtigsten und besucherstärksten Nationalpark des Landes.
Abends bieten die Hotels oft günstige Preise.
Und gute Aussicht...
Direkt links neben der Staße beginnt der
QENP.
Er ist etwa 2.000 qkm groß und sehr Abwechslungsreich mit Savannen, Buschland, Sümpfen, Gewässern und Feuchtwäldern. Man kann den Park sogar per Fahrrad durchqueren. Die meisten Tiere sieht man jedoch in den Teilen des Parks, der nicht alleine per Fahrrad befahren werden darf. Ich hätte aber auch keine große Lust unterwegs zu testen, ob uns alle Tiere mögen, oder wenigstens langsamer sind als wir auf den Naturwegen mit voll bepackten Rädern.
Wir bekamen einen Tipp, bei wem wir günstig einen Jeep mit freundlichem Guide mieten könnten und wurden nicht enttäuscht.
Auf dem Wege querten wir den Äquator.
Ein beliebtes Fotomotiv....
Sorry! Auch für uns!
Und schon die ersten Elefanten. Zumindest mit dem 24- fachen Zoom- Objektiv gut als solche zu bestimmen...
Noch ohne Fahrzeug.
Erneut Webervögel, deren Nester man allenthalben findet.
Familienfoto.
Eine Bootsfahrt auf dem Kazinga- Kanal, der natürlichen Verbindung von Lake Edward und Lake George.
Durch Flusspferde kommen in Afrika mehr Menschen zu Tode als durch Elefanten, Löwen und Krokodile. Zusammen!
Wir freuen uns.
Unser Zelt ist das einzige auf der riesigen Wiese, dicht neben dem Park Headquarter Mweye. Diese dient als Campingplatz, liegt unweit des Kazinga Kanals auf einem Hochufer.
Die Sanitäranlagen sind einfach aber makellos sauber.
Nur ca. 1-2km von den teuren Luxusressorts entfernt.
Wir finden in der Nähe der Ressorts ein günstiges Restaurant.
Auf der Rückfahrt leuchten im Licht unserer Lampen die Augen von diversen Antilopenarten.
Die Tiere sind hier Menschen gewohnt und lassen uns auf wenige Meter herankommen.
Freundlicherweise hat jemand direkt neben unserem Zelt ein Feuer gemacht.
Und reichlich Holz für uns zurückgelassen.
Afrikafeeling pur.
Wir alleine mit Millionen Sternen und den (mitunter beängstigende) Klängen der afrikanischen Tierwelt- und was wir dafür halten.
Immer wieder schauen wir, was sich hinter den glühenden Augen im Busch verbirgt.
Immer wieder sind es Antilopen und Gazellen, die auch schon an Camper gewohnt sind und ruhig weitergrasen.
Nachdem es einmal besonders laut geknackt hatte schauen wir noch mal nach und der Schein der Taschenlampe erleuchtet- nur etwa 30 Meter von uns entfernt eine Flusspferdin (oder heißt es Flussstute?) mit dem Flussfohlen.
Das jagt uns- der vielen Horrormeldungen wegen- einen gewaltigen Schrecken ein, und wir flüchten an unser Feuer, dem aber doch allmählich der Nachschub ausgeht.
So verziehen wir uns ins Zelt, was allgemein als sicher gilt.
Nachts um drei weckt mich Isabel. Sie hört Geräusche rings ums Zelt.
Ich schaue raus.
Unser winziges Zelt ist umgeben von einer ganzen Herde dieser Kolosse.
Isabel schläft sofort wieder ein.
Ich dagegen lausche zwei Stunden lang dem Grasen der Hippos und hoffe, dass sie sich nicht in den Schnüren des Zeltes verfangen...
Die Wildhüterin am nächsten Morgen meint, das sei alles gar nicht so schlimm.
Dieser Campingplatz sei doch gerdezu berühmt für die nächlichen Besuche der Gazellen, Antilopen Flusspferden und anderen Tierarten.
Man solle sich den Tieren nur nicht nähern- besonders dann wenn sich Jungtiere bei ihnen befinden...
"Danke!" (Hätte man uns aber auch früher sagen können...)
Gut abgegrast.
Der Platz ist sauber.
Koten tun Flusspferde angeblich nur ins Wasser.
Unser Fahrer holt uns ab.
Weiter gehts.
Dieser schlecht gelaunte Elefantenbulle steht auf der Straße, die man mit dem Fahrrad befahren darf.
Diese einfachen Rundhütten der Parkverwaltung in Inshasa sind sauber, haben 2 Betten, Kerosinlampen und Feuerholz. Man wohnt gleich neben den Parkrangern, die auch viele Informationen und Verhaltenstipps geben und beschreiben wo man Tiere sehen kann und wie weit wir mit den Rädern fahren sollen und dürfen.
Man bekommt dort auch einfache warme Mahlzeiten und kaltes Bier.
Alles für sehr günstige Preise.
Blick von unserer kleinen Terrasse.
Und er besuchte uns gleich im Camp.
... und verwüstete den Gemüsegarten des Chefs.
Da bleibt nur abwarten, Fotos schießen und Bier trinken.
Dort liegen zwei Löwen.
Es gibt nur zwei Gegenden in der Welt, wo Löwen zum Ruhen in Bäume steigen.
Dies ist offensichtlich eine davon.
Wir haben den QENP verlassen und fahren weiter durch den Bwindi Impenetrable National Park und über die Stadt Kabale zur Grenze nach Ruanda.
Es ist durch die Vulkanböden, die Höhenlage und reichlich Niederschlägen ein sehr fruchtbares Land.
Hier wird auch viel und guter Kaffee angebaut.
Der Bwindi Inpenetrable National Park ist mehr als 300 qkm groß, liegt in einer Höhe von 1.100 bis 2.600m und beherbergt fast 100 Säugetierarten. Berühmt ist er durch seine etwa 400 Berggorillas- in etwa die Hälfte aller noch lebenden Berggorillas weltweit.
Er ist ein Unesco Weltkulturerbe.
Bwindi National Park Ein Besuch in diesem Park ist nicht billig.
Noch deutlich teurer ist dort ein Besuch der Berggorillas.
Allein das Ticket kostet 600 USD für einen Tag- ohne Anreise und Unterkunft.
Das ist deutlich mehr als die Durchschnittsfamilie hier im ganzen Jahr verdient.
Das brachte leider mit sich, dass zum Teil sehr agressiv gebettelt wird.
Man wird hunderte mal am Tag "begrüßt":
"Money!!!", "Gimme money", "Gimme my money!"
Es zehrt an den Nerven und verleidet einem die schöne Umgebung.
Am Abend verlangt man in einem durchschnittlichen und gästefreien Guesthouse, für das man anderswo nicht mehr als 20 USD zahlen würde, gleich 300$.
"Dann zelten wir halt."
"Wie viel könnt Ihr zahlen?"
"20 Dollar"
"O.K."
Die normale Begrüßung. Außerhalb der Nationalparks ist man nie alleine.
Meist wird man von einer ganzen Traube umgeben, die auch immer näher kommt.
Alles wird ausgiebig betrachtet. Aber nichts wurde angefasst oder gar entwendet.
Blick über den Nationalpark hin zu den bis über 4.000m hohen Virunga Vulkanen, der Heimat der letzten Berggorillas im Dreiländereck Uganda/ Ruanda/ Kongo.
In dieser Gegend lebte und forschte auch Dian Fossey.
Wir besuchten nicht die Berggorillas. 1.200 Dollar erschienen uns zu viel.
Touren zu den Schimpansen sind übrigens deutlich günstiger.
Andere Affenarten sahen wir häufig.
Wie mit dem Lineal gezogen- die Grenze des Nationalparks. Der Bevölkerungsdruck auf die letzten Rückzugsgebiete ist durch die Bevölkerungsexplosion in diesem Teil Afrikas enorm.
Kaffeepause
Gleich da drüben ist das Dreiländereck Uganda/ Ruanda/ Congo und die 4.000er.
Wir passieren unproblematisch die Grenze.
Am Abend hören wir, dass sie nur eine Stunde nach unserem Übertritt geschlossen wurde.
Ruanda war mal wieder im Congo eingefallen und marschierte auf die Grenzstadt Goma zu.
Man erwartete Gefechte in der Grenzregion.
Über den nächsten Teil unserer Radtour berichtete ich bereits vor einiger Zeit.
Einer der absoluten Highlights der Reise: Die Fahrt auf dem erst kürzlich eröffneten Congo Nile Trail. Mit freundlicher Bevölkerung und keinen bettelnden Kindern.
Congo- Nile- Trail/ Lake Kivu/ Ruanda Später gibt es noch eine Fortsetzung.
Erst mal aber machen wir eine Reise.
Mit den Rädern!
Uwe
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