Kleiner Einspruch: Ich habe vor einiger Zeit mal ein paar Layouts gemacht, die u.a. in einem Forschungssatelliten herumschwirren sollten. Dazu gibt es (neben langen Listen von zugelassenen Bauteilen, teilweise Uralt-ICs etc.) ordnerweise spezielle Designvorschriften, die bei der Materialauswahl, beim Leiterplattenlayout, später bei der Bestückung keinen Spaß machen, aber wohlbegründet sind. Vibration: Raketenstart mit wieviel g? Temperaturwechsel: Rotierender Satellit mit Sonnen- und Schattenseite... usw. usw... Gerade solche Dinger wie Pioneer und Voyager, Viking, Rosetta/Philae, Curiosity müssen schon so konstruiert sein, daß nix kaputtgeht..
Hi, und noch ein wenig weiter im off-off-Topic:
klar sind für Satelliten und Sonden besondere Vorschriften zu beachten. Irgendwann/-wo gab es mal die Nachricht, dass die NASA größere Stückzahlen von 486er-Prozessoren eingekauft hat (als die Produktion schon lange ausgelaufen war), weil irgendwann festgestellt wurde, dass in der kosmischen Hintergrundstrahlung schmalere Bahnbreiten (also alles ab Pentium) nicht mehr fehlerfrei funktionieren. All sowas muss beachtet werden, und angeblich laufen gerade die Voyager ja viel länger, als damals irgendwer erwarten konnte. Anscheinen hat da jemand einen sehr guten Job in der Entwicklung gemacht. Aber das kostet halt einfach...(und fehlende Korrosion hilft trotzdem, okay, Vibrationen gibt's natürlich beim Start.)
[...] Fehlerfreiheit und Zuverlässigkeit muß und kann man in ein Produkt hineinentwickeln.
Fehlerfreiheit muss und Zuverlässigkeit sollte hineinentwickelt werden. Nichts desto trotz wird es hier immer eine Abwägung geben, welche Kosten dabei entstehen. Und manchmal sind es in der Tat dämlichste Fehler, die während der Entwicklung übersehen werden (wo sie ohne größere Kosten behoben/vermieden werden könnten), dann aber in der Fertigung eine Änderung unglaublich hohe Kosten nach sich ziehen würde und deshalb lieber die entstehenden geringen Garantiekosten übernommen werden.
Martin