Auch in Königstein gibt es für Reiseradler bessere Alternative zum grossen Campingplatz an Bahn und Strasse: Per Fähre übersetzen und Ferdinands Homestay besuchen. Sämtliche (auch kleinste) Campingmöglichkeiten der Gegend stehen in den POI-Daten von Archies Campingverzeichnis, zu importieren in jedes GPS oder Google Earth.

Abgesehen von diesem Detail, kann ich die Fixierung auf lange Etappenfahrten entlang vorgezeichneter Touristenautobahnen nicht empfehlen. Wie oben bereits beschrieben, ist es abseits der Hauptroute oft viel interessanter, entspannter, preisgünstiger und für Kinder abwechslungsreicher. Tagesausflüge ohne Gepäck fahren sich ausserdem leichter. Im Regionalverkehrsraum rund um Dresden könnte man ohne Mühe 6 Wochen Radurlaub geniessen: 1-2 Woche Sächsisch-Böhmische Schweiz, 1-2 Wochen Lausitz, 1 Woche Spreewald, 1 Woche Ostergebirge/Erzgebirgsvorland, 1 Woche Dresden-Meißen u.s.w.

Richtig, gerade mit Kindern scheinen mir diese Rundtouren von zentraleren Punkten aus auch angenehmer. Flußradweg hat schon was, bedeutet aber auch, dass man jeden Tag die Zelte abbricht und Plan B für schlechtes Wetter nicht wirklich vorgesehen ist.
Was ich kürzlich erst entdeckt habe: Auch die Gegend nordöstlich von Dresden (bis zur Lomatzscher Pflege und noch weiter) lässt sich sehr gut beradeln. Da gibt es einige zu Radwegen umfunktionierte alte Bahntrassen und viele gut asphaltierte kleine Straßen mit zu vernachlässigendem Verkehr.

Hallo

Und vielen Dank an alle für die Antworten.

Wir wollen dann doch von Hamburg aus den Elbe-Radweg starten. Mal schauen wie es klappt. Ich habe vor das ganz flexibel zu gestalten und wenn es uns wo gefällt länger zu bleiben oder auch mal mit dem ÖV weiter zu reisen.

Wir werden so um den 11. Mai in Hamburg starten. Nach der Ankunft mit dem Nachtzug wollen wir dort erst mal drei Nächte bleiben - das ist die einzig vorab gebuchte Unterkunft. Die Jugendherberge in der Nähe der Elbe wird allerdings (von sich selbst beim Buchungsversuch) nicht für Familien empfohlen und ist auch schon ausgebucht.

Die zweite Juhe ist ca. 7 Kilometer ausserhalb. Das würde schon gehen, da man ja mit dem ÖV in die Stadt fahren kann. Aber vielleicht gibt es noch einen Geheimtipp von euch wo man mit Familie und zwei Fahrrädern mit Hängern in Hamburg unterkommen kann?

Viele Grüsse,
Wimpf

Die Frage nach Unterkünften in HH kommt öfters, z.B. hier: günstige Übernachtung in Hamburg wo ''? (Dies & Das)
Gruß
Uli

Hallo Wimpf,

in der Jugendherberge Horner Rennbahn habe ich schon zweimal (2013 und 2014) für zwei, drei Tage genächtigt und kann sie auf jeden Fall empfehlen. Auch mit dem Rad ist die JuH leicht von der Mitte Hamburgs aus gut zu erreichen. Ansonsten sind es zum nächsten U-Bahnhof nur wenige Minuten zu Fuß und man ist schnell in Hamburgs pulsierender Innenstadt.


Gruß Ernst.

Hallo

Ich habe gestern einen ersten Blick in die aktuellen Bikeline Bücher werfen können. Darin steht dass das Thema "Gegenwind" überwiegend bei der Fahrt von Hamburg an die Nordsee eine Rolle spielt.

Jetzt wollte ich eigentlich in Hamburg starten und Richtung Prag aufbrechen - die Elbe aufwärts also. Aber wenn der Wind auf dem "innerdeutschen" Abschnitt keine Rolle spielt wäre doch die Richtung "elbabwärts" - also Prag-Dresden-Hamburg der anderen vorzuziehen, oder?

Viele Grüsse,
Wimpf

Hallo Wimpf

ich bin letzten Sommer mit meinem Sohn die Elbe lang. Von Bremerhaven über Cuxhaven bis nach Prag. Der Wind war am Anfang deutlich spürbar, wie du ja schon schreibst. Später spielte der weniger eine Rolle.
Wegen der Steigungen ist meiner Meinung nach die Fahrtrichtung egal. Die großen Flüsse haben alle kaum Gefälle, da ist es gefühlt in beiden Richtungen eben.
Wir haben viele getroffen, die uns entgegenkamen, das könnt ihr euch also aussuchen.

Viele Grüße

Michael

Norddeutschland und Wind: Normal herrscht Nordwestwind bei mäßigem bis schlechtem Wetter, Ostwind auch bis 4 bft möglich, dann oft schönes Wetter mit Hoch über Nordosteuropa.
Weniger Wind an der Elbestrecke ist hinter Hamburg Richtung Magdeburg.

Steigungen wie vor schon gesagt, sind vollkommen egal.
Bikeline Bücher sind völlig ausreichend.
Viel Spaß auf der Tour!

Für dich als Schweizer ist es vielleicht wirklich interessanter, von einer hügeligen Gegend ins flache Land hineinzufahren. Du wirst irgendwann anhalten und dir sagen, wie unglaublich es ist, wie weit man gucken kann, wenn keine Berge im Weg stehen. Für mich als Hamburger ist es elbaufwärts spannender. Höhenmeter sollten bei der Länge der Strecke keine Rolle spielen. Die Chance auf günstigen Wind ist wohl größer, wenn du in HH startest.

Wolfgang

Hallo Wimpf,

wir sind letztes Jahr im Juni mit unseren Kindern von Magdeburg nach Hamburg geradelt und hatten fast ausschliesslich Gegenwind, meist nicht sehr heftig, doch eben recht konstant und zermürbend von vorne.
Leider war es insgesamt nicht besonders warm und durch den Wind nochmal kälter. Wir hatten meist deutlich wärmere Kleidung an als entgegenkommende RadelerInnen.

Grüße Lena

Danke für eure Antworten und Unterstützung.

Wir haben uns für die Strecke Hamburg an der Elbe entlang bis maximal Prag entschieden. In Hamburg habe ich die Superbude gebucht, da die für uns als Familie erschwinglich ist und man die Räder und Hänger dort in einem extra Raum abstellen kann.

Start ist der 10. Mai und wir haben knapp 7 Wochen Zeit. Es ist ein Experiment und ich hoffe sehr, dass dieses positiv ausfällt :-)

Hallo

Wir sind wieder zurück und haben tatsächlich die Strecke Lauenburg bis Prag geschafft.

Wir sind ab Lauenburg gestartet, da ich noch auf mein neues Rad warten musste (das verspätet per Spedition nach HH geliefert wurde) und wir die Zeit bis dahin in der Jugendherberge überbrückt haben. Das Stück von Hamburg bis Lauenburg haben wir uns eben ohne Rad per Fuss und Auto angeschaut.

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Generell:
Die Leute die wir auf der Strecke getroffen haben waren wirklich überwiegend alle sehr nett und hilfsbereit. Gut, viele konnten es fast nicht fassen, dass wir mit zwei kleinen Kindern unterwegs waren. Aber meist hat sich diese Fassungslosigkeit schnell in Hilfsbereitschaft verwandelt. Vom Rhythmus her sind wir meist zwischen 10 und 11 Uhr gestartet und haben ab 12 Uhr einen Platz für’s Picknick gesucht. Nach 90 bis 120 Minuten Pause sind wir dann für 1 bis 2 Stunden weiter gefahren. Wenn wir dann noch nicht am Ziel waren gab`s nochmals 30 bis 60 Minuten Pause und dann den „Endspurt“ bis zum Etappenziel. So haben wir meist zwischen 25 und 35 Km geschafft pro Tag (und einmal auch 50). Das hat für uns gut gepasst so.

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Parken:
Das Auto habe ich auf einem öffentlichen Parkplatz in Lauenburg hinter der JuHe "Zündholzfabrik" für fünf Wochen stehen lassen. War kein Problem.

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Strecke:
Was uns eigentlich immer und nahezu täglich aufgefallen ist, ist das Thema Wind. Durch die Richtung "elbaufwärts" haben wir wirklich sehr oft Rückenwind gehabt - diese Wahl war wirklich die Richtige.

Bei den kleinen Fähren ab Dresden Richtung Prag hatten wir gelegentlich etwas Mühe mit den beiden Hängern und Kindern. Teilweise gibt es grosse Absätze oder eben auch wenig Platz auf den kleinen Booten. Vor allem das „Moby Dick“ bei Dessau war nicht einfach, da man dort linkselbisch auf Sandstrand aussteigt der zudem stark ansteigt. Ohne die Hilfe einiger Wartender wäre wir da nicht hoch gekommen.

Die Wege an sich sind nicht so schlecht, dass man mit Hänger gross Probleme hätte. Es gibt einige wenige Stücke mit Betonplatten die extrem schmal sind (geschätzt ca. 90 cm) die wir (wenn bekannt) umfahren haben. Leider sind die Bikeline Bücher bei dieser Art von Information nicht so genau. Vor allem das Buch ab Magdeburg nach Dresden sollte hier eine Aktualisierung erfahren.

Auch die alte Eisenbahnbrücke bei Barby kann man nicht mit Hänger befahren, da hier sehr enge Gitter verbaut sind. Wir mussten die Händer darüber heben. Das hat Zeit und Kraft gekostet.

An das Stück nach Theresienstadt in der Tschechei kann ich mich auch noch gut erinnern. Da ist auf ca. 2 Km der Weg so schlecht befahrbar, dass wirklich alle auf einem einspurigen Trampelpfad im Blumenfeld nebenan fahren. Das ging zwar auch mit Hänger, aber ich möchte nicht wissen was passiert, wenn es hier kurz vorher geregnet hat…

Was uns auch positiv aufgefallen ist, ist die hohe Dichte an vorhandenen Kinderspielplätzen entlang der ganzen Strecke. Diese sind zwar in Brandenburg und Sachsen-Anhalt verwaist (auch Abends waren dort keine anderen Kinder anzutreffen) aber durchwegs von guter Qualität. In der Tschechei sogar noch häufiger und auch von guter Qualität und mit mehr Kindern (Spielkameraden).

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Übernachten:
Im nachhinein würde ich die komplette Zeltausrüstung zuhause lassen, da es mühsam ist mit einem 6 Monate alten Baby und einem 3-jährigem Kind das Zelt aufzubauen und einzurichten. Das blieb immer an einem hängen, da sich der andere mit den Kindern beschäftigen musste. Übernachtungsmöglichkeiten in Pensionen gibt es wirklich genug im Mai/Juni. Nur die Preise variieren stark von ca. 50 Euro für eine komplette Ferienwohnung bis zu 90 Euro für ein Zimmer. In Havelberg wollte jemand sogar 22 Euro für ein Babybett und 8 Euro für das Frühstück für ein 6 Monate altes Kind (welches sich ausschliesslich von Muttermilch ernährt). Hier sind wir dann wesentlich günstiger im Jugendzentrum untergekommen.


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Fazit:
Ich hatte schon vor der Tour erwähnt, dass es ein Versuch sein wird. Nach der Tour würde ich sagen, dass ich diesen Versuch jeder Zeit wieder starten würde. Ich denke wenn man den Kindern und sich selbst nicht zu viel zumutet und keinen Zeitdruck hat, entspannt sich die Situation schon sehr. Die Strecke selbst würde ich ebenfalls als richtige Wahl erachten.

Wimpf

Hi Wimpf


Interessanter Bericht.


Chapeau!



Oh, gleich 2 - puh, mein Beileid.



tja, mit kleinen Kids campen ist halt v.a. was für Feinschmecker, muss man mögen! ... aber klar, genauso läufts:
Einer gibt den Bespasser, der andere baut Häusschen, rührt im Kessel (und passt auf, dass die Brut denselben nicht umschmeisst) usw. Damit das nicht zu eintönig wird, ist es praktisch, wenn beide Elternteile Campingmässig autonom sind - dann kann man mal die Rollen tauschen. Von der Härte solcher Abenteuer machen sich kinderlose Reiseradler keinen Begriff