Hallo,

ich war für ein paar Tage das gute Wetter nutzen um Alpenpässe zu fahren. Wie üblich mit Zelten. Am ersten Abend hoch (1900m) auf einer schönen Bergkuppe über dem Tal gelegen genieße ich den Abend, koche und esse gut. Dann wird es doch frisch, Zeit nun in den Schlafsack zu kriechen und gemütlich zu schlafen.
Schlafsack!
Nach mehr als 20 Jahren Radreisen das: ich hatte tatsächlich den Schlafsack vergessen.
Ich habe dann alles angezogen was da war, war aber trotzdem eine kalte und ungemütlich Nacht. Die nächsten zwei Nächte habe ich dann so tief unten im Tal wie möglich gezeltet, da war es so warm, da konnte ich zumindest die halbe Nacht schlafen (mit Regenjacke über den Beinen, die Füße in den Ärmeln, Radhose über den Kopf etc. ) Dann wurde es auch da zu kalt und ich bin aufgewacht. So habe ich notgedrungen gefrühstückt und bin bei Morgendämmerung los. Hat auch was so früh zu radeln: alles völlig menschenleer, bis die ersten Motorräder auftauchen ist man am Pass schon fast oben und das ohne groß zu schwitzen und wenn nachmittags die Schauer und Gewitter aufziehen, dann hat man sein Tagespensum schon erledigt. Trotzdem: nächstes mal ist der Schlafsack wieder dabei.

Das Alter fordert unaufhaltsam seinen Tribut.

Ich vergess auch immer alles auf Reisen.
Vor Jahrzehnten hatte ich eine Assistentin, die mir vergessene Pläne oder Akten hinterher geschickt hat DHL oder Fax. War ein beliebtes Spiel.

Einmal, nachdem ich einen der letzten Plätze am Bodensee bekommen hatte, hatte ich beim Zeltaufbau nach dem Einorientieren der Schlafrichtung gemerkt, daß ich meine Stangen zuhause gelassen hab. Damit war an Zelten nicht mehr zu denken.
Ich war mit der Bahn angereist, mein 1-Euro-Ticket hatte noch Gültigkeit bis 3 Uhr morgens. Der Platz war ohnehin beschissen. Ich stornierte und bekam mein Geld heraus!
Um 8 zum Bahnhof und mit dem Bodenseediesel nach Ravensburg / Ulm und zurück nach Baden-Baden. Am nächsten Tag mit Gestänge nochmal gestartet. Besseren und billigeren Zelting gefunden (Iriswiese).
Gemerkt, daß Heringe immer noch zuhause.
Kein Brop, da gut sortierte Bodenseekämpingläden Großpackungen Heringe verkaufen

Nicht den Schlafsack, aber das Zeltgestänge fehlte mir. Zum Glück hatte ich aber zusätzlich noch das 3x3m Tarp mitgenommen.



3 Tage später habe ich dann mein nutzloses Zelt bei mgabri gelassen und bekam von ihm sein erstes Zelt mit auf den Weg. Damit war ich dann nicht mehr auf Bänke angewiesen. Ein Vorteil im Winter.

An den Schlafsack mitzunehmen wirst du dann so intensiv denken, dass du dann bestimmt was anderes vergisst

Du nimmst zu viel mit!
Hast Du nur zwei Packtascherl, die immer ziemlich randvoll werden, fällts sofort auf, wenn eine halb leer ist.

Oder Du kannst es wie Falk machen: Alles rein in die Packtaschen, bis die Wohnung leer ist!

ciao, Christian

Hallo,

soweit ich denken kann; nein ist mir noch nicht passiert.
Das liegt aber bei mir warscheinlich an einer extrem ausführlichen 4-seitigen Packliste, auf der alles steht was ich "mitzunehmen" habe und ich alles ankreuze was ich eingepackt habe. .

Josef Švejk hätte gesagt »Das is bese Verrleimdung«.

Ich habe auch eine Stauliste. Die konnte aber nicht verhindern, dass sich vor zwei Wochen beim ersten Zelten in Santander zwei Teelöffel, ein Esslöffel und zwei Gabeln auffinden ließen, aber kein Messer…

Schlafsäcke und Zelt mit Schlafmatte sind zwei separate Taschen, da ist liegenlassen ziemlich ausgeschlossen.

Bisher habe ich noch nichts vergessen zumal ich 4 Wochen vorher anfange mein Zeugs zu richten.
Deine Vergesslichkeit die Dir frühmorgentliche positive Erfahrungen mit wenig Verkehr brachte hat wenigstens was gutes.
Viel schlimmer erachte ich in der heutigen Zeit das vergessen von Ladekabel oder Passwörter. Trifft der GAU ein das Handy zu vergessen kann nicht mal der "Saft" verschleudert werden um in FB blödes Zeug zu posten.

Auf kleineren Touren vergesse ich regelmäßig das Flickzeug. Jetzt habe ich mir eine kleine Tasche angeschafft, die unter dem Sattel hängt, und in der einfach alles drin ist und die überall mit hinkommt, auch auf die Fahrt zum Briefkasten. "Größere" Sachen habe ich noch nie vergessen, aber wer weiß, das kannn ja noch kommen ...
Dafür, daß Du sowas wichtiges wie den Schnarchsack vergessen hast, ging's ja noch gimpflich aus.

Hallo!

Gröbere Vergesslichkeiten dieser Art hatte ich schön länger nicht mehr. Die letzte war das Handtuch, das ich auf meiner Italien-Tour vergessen hatte. Das war zwar lästig, aber kein Problem.

Wirklich störend waren die fehlenden Gamaschen auf einer Schitourenwoche ohne Möglichkeit, für Ersatz zu sorgen. (Damals gab es diese Hosen, die Gamaschen ersparen, lange noch nicht.) Da hatte ich eine Woche lang sehr nasse Socken und Schuhe.

Bei meinem ersten Kletterlager hatte ich die Bergschuhe vergessen. Da ich Turnschuhe hatte, bin ich halt mit denen gegangen. Auf Felsen war das kein Problem, in Rinnen mit hartem Schnee aber ein sehr handfestes. Nun, ich hatte ja Freunde, und wir hatten Seile, also ist auch das gegangen.

lg!
georg

Hallo,

auf einer ganzen Reise habe ich das noch nicht gebracht.

Aber 2002 fuhren wir mit meinem Bruder aus USA die Loire-Schlösser ab. Da meine Schwägerin nicht Rad fahren kann, fuhr sie mit dem Auto. Das haben wir natürlich als Gepäckauto genutzt. Jeden Abend am Camping alles raus, was wir brauchen. Alles?!?!? Nein, eines Abends fehlte mein Schlafsack. Schnell zur (festen) Unterkunft meines Bruders und seiner Frau: Die sind zum Essen jwd gefahren.

Die Nacht wurde dann, als endlich das Auto und mein Schlafsack kamen, doch noch zum Schlafen.

Nunja, wie mans nimmt....
Die letzte Sommerreise begann wie geplant: die reservierten Hotels "funktionierten" reibungslos. Die erste Institution, welche meinen Perso sehen wollte, war nicht etwa eine Grenze, sondern das vierte Hotel, und das war schon in Italien. Dumm nur, daß ich ihn nicht finden konnte. Dort, wo ich ihn normalerweise mitführe und an allen möglichen anderen Stellen befand er sich nicht. Eine leichte Panik macht sich bemerkbar. Eine deutsche Botschaft ist weit weg, für Radlerenverhältnisse.

Das Hotel hat Verständnis und zeigt sich flexibel. Nur bezahlt haben wollen sie dann doch bitte gleich. Und siehe da, der Perso findet sich in einem quasi hauteng passenden Plastiktütchen neben der Kreditkarte in einem versteckten Fach im Brustbeutel. Genau da, wo ich ihn, trickreich die Dokumente verteilend, positioniert hatte. Die EC Karte und Anderes wohnen an anderen Orten.

Fragt sich nun: was ist bescheuerter, den Perso ganz zu vergessen, oder wo man ihn hingetan hat

Zuhause habe ich soweit ich mich erinnern kann noch nie etwas Entscheidendes vergessen. Häufiger passiert es, dass unterwegs etwas liegen bleibt, z.B. das Waschzeug im Campingplatz-Waschraum oder die an einer 'intelligenten' Stelle zum Trocknen aufgehängte Radhose. Einmal habe ich sogar die Lenkertasche neben dem Rad stehen lassen, anstatt sie ans Rad zu hängen, und bin nach einer ausführlichen Verabschiedung ohne sie losgefahren. Das wurde aber nach wenigen hundert Metern bemerkt. Das mit der Radhose war schon mühsamer, weil es uns erst nach 4 km Anstieg eingefallen ist.

Ach ja und einmal blieb nach einer Eispause der Geldbeutel mit Papieren auf der Mauer vor dem Kiosk, auf der wir gesessen waren liegen. Aber diese Situation ist nicht besonders radreisespezifisch und ließ sich durch eine Taxifahrt beheben.

Martina

Ich hab mal die Teller vergessen. Lies sich aber im Ehemligen Osten leicht im Tante Emma Laden ersetzen. diese Teller liegen jetzt immer neben dem Kocher und werden nur zum Campen benutzt. Das sollte vor dem vergessen schützen.

Du nennst fast alle markanten Stellen, die zum Vergessen einladen. Ich lege nie etwas auf eine Mauerbrüstung neben dem Zelt. Vor Jahren war ich noch ruhelos, jetzt bin ich die Ruhe selbst, habe meine geordneten Abläufe, und vergesse nichts mehr.

Ja und einmal blieb das Händi auf der Parkbank liegen, Nähe Korinth. Ich war drei km weiter, als mir das auffiel. Ich überlegte mir, eine einigermaßen unbedeutende Kleinigkeit am Wegesrand zu fotografieren, dabei fiel mir das Händi ein. Nach eiliger Rückfahrt gegen den Wind sehe ich eine Frau auf der Parkbank sitzen, mein Händi in der Hand. Sie ist so erleichtert wie ich und es wurde noch ein netter Kurzplausch aus dieser Begegnung.

Och bei einer 2 Wochentour mal, den Werkzeug und Kulturbeutel vergessen. Ersteres hab ich nicht gebraucht und zweiteres würde nachgekauft.

Bei mir ist Flickzeug, Pumpe und Ersatzschlauch dabei. IMMER. Außer einmal. Mitten in der menschenleeren Pampa fällt mir auf, dass ich all diese kleinen Helferlein zuhause hab liegenlassen. Die mitfahrende Partnerin (die solcherlei Kleinkram nie mitführt - weil ich bin ja dabei) kommentiert das mit den Worten: "jetzt warst Du über ein Jahr und 4000 km pannenfrei, da wird heute schon nix passieren". Keine 5 Minuten später macht es pffff... und das eine Jahr ist vorbei...
Oder, kürzlich, ein sonntäglicher Radl-Ausflug in die niederrheinischen Fremde. Erstmals ohne Kartenmaterial, denn die Route ist als gpx-Track auf meinem Smartphone verfügbar. Funktioniert IMMER. Perfekt. Schon seit Jahren. Nur an diesem Tag will das Smartphone nicht. Oder das GPS. Oder was auch immer...
Anscheinend muss es so sein. So lange man alles dabei hat, ist der Radlergott zufrieden. Sobald eine (entscheidende) Kleinigkeit fehlt, schickt der Radlergott den Teufel...

Wir haben auch schon ab und an was vergessen, z.B.
- die schnelltrocknenden Badetücher (-> in einem Sportcheck Ersatz beschafft)
- die Trinkbecher (-> Plastikkinderbecher in Prag gekauft)

Aber auch mir passiert es häufiger, dass sich irgendwelche mitgeführten Utensilien irgendwo tief unten im Gepäck verstecken und sich "unauffindbar" geben. Spätestens zuhause tauchen sie dann wieder auf

Mit Pannenmaterial hatte ich bisher meistens Glück. Bis auf einmal, wo ich zwar eine Minipumpe für Autoventil mitführte, das leckende Rad aber über Sclaverandventile verfügte. War zum Glück im ÖPNV-Bereich.

Hauptsache du vergisst beim nächsten Mal nicht das Fahrrad... Sonst wäre es keine Radreise mehr, und du dürftest hier auch nicht mehr darüber berichten.

Gruß
Thoralf

*Ich* war das auch nicht...

Martina

Ich habe mal die "Besteckschatulle" vergessen: Messer, Spork und Löffel Habe ich natürlich erst gemerkt, nachdem ich den Joghurt gekauft hatte. Einen Löffel schnitzen fiel auch aus, Messer war ja nicht da. Alles, was mir als Alternative einfiel, taugte nicht dazu, den Joghurt einigermaßen restlos aus dem Becher zu bekommen. In der Touristenhochburg, wo ich anschließend vorbeikam, konnte man auch nichts Sinnvolles kaufen, höchstens ein gnadenlos überteuertes Pilzsammlermesser. Kaffeetrinken gehen wollte ich auch nicht, hätte wahrscheinlich Ärger gegeben wegen Verzehr mitgebrachter Lebensmittel. Irgendwann erinnerte ich mich an das Mini-Messerchen am Schlüsselbund – immerhin war das einigermaßen nutzbar.

Naja ... seitdem habe ich mehrere vollständige Besteckschatullen, mit festem Wohnsitz in den jeweiligen Taschen: eine in der Lenkertasche, eine in der Alltagstasche und eine im Wanderrucksack. Umräumverluste sind also jetzt unwahrscheinlicher

Danke für die unterhaltsame Geschichte. Zum Glück schleppe ich einen 2 kg Kunstfaserschlafsack mit mir rum, wenn der fehlt ist das Rad halb leer.

Ich grübele gerade, mir fällt aber spontan nichts ein, was ich mal vergessen habe. Wahrscheinlich habe ich das Fehlen nicht bemerkt oder es war für die Fortsetzung der Reise irrelevant.

Damit wünsche ich allen Forumsmitgliedern viele "unvergessliche" Momente auf Radreise!

Schlafsack vergessen kommt mir bekannt vor, die Tour wurde damals deswegen um einen Tag verschoben und ich kam zu einem rießengroßen-sauschweren Baumarkt-Schlafsack (Wasserdicht verpackt in Mülltüte) der bis heute Dienst tut. (wenn Gewicht keine Rolle spielt)

Andere Klassiker; Tage lang überlegt wer von uns auf der 14Tage Wandertour durch Schweden welche Fotoausrüstung mit nimmt. Ich hab mich breitschlagen lassen meine DSLR + Stativ + Wechselopjektiv und Kleinzeugs mit zu schleppen. Beim ersten schönen Motiv dann die Kamera gezückt, sich übers leichte Gewicht gewundert, und einen leeren Akkugriff vorgefunden...

Edit: Im Harz hängt auch irgendwo noch mein Tatonka Kochgeschirr zum Trocknen im Baum

War der Becher etwa wirklich so schlank und zugleich hoch, daß das jedem Menschen angewachsene Essbesteck (-> Finger) nicht verwendet werden konnte?

und wenn mal ein Rest übrig bleibt, was sollst, passiert halt mal.