Bei industriegelagerten Naben für den Einsatz auf Langzeitreise würde ich am ehesten zu White Industries tendieren.
Man sollte aber vor einer Langzeitreise bei einer nicht mehr ganz neuen HR-Nabe sicherheitshalber die drei Sperrklinken samt der winzigen Blattfederchen erneuern oder einen Satz als Reserve mitnehmen. Den Wechsel kann man auch selbst sehr schnell ohne Spezialwerkzeug (2er Inbus reicht) vornehmen.
Mir sind auf der letzten USA-Reise auf der letzten Etappe vor dem eingeplanten Wechsel in einem bikeshop in Missoula (Montana), der Reihe nach die Sperrklinken wegen gebrochener Federn aus der Halterung geraten, wodurch der Freilauf blockiert wurde. Ich konnte unterwegs die zerbrochenen Einzelteile aus dem Freilauf entfernen und mit nur zwei Sperrklinken weiterfahren. Später ging dann die 2. Klinke kaputt, auch mit nur einer konnte ich dann bis zur letzten Passauffahrt vor Missoula weiterfahren, auf der eine weitere Sperrklinke den Dienst einstellte. Die letzten zwei Meilen zur Passhöhe habe ich dann vorsichtshalber geschoben; von oben dann ginge es auf der Abfahrt mit nur noch einer Klinke solange weiter, bis ich wieder kräftiger in die Pedale treten musste, wobei die letzte Klinke dann auch noch kaputt ging. Ab da hatte ich einen Freilauf in jeder Richtung. Ich musste aber nicht lange warten, bis mich ein Autofahrer mit seinem großen Pickup bis nach Missoula mitnahm, wo mich bei "Missoula Bike Works" der Mechaniker gleich mit dem Sperrklinkenset in der Hand freundlich in Empfang nahm.
Einen weiteren Set Klinken samt Federn habe ich dann gleich noch mitgenommen und werde ihn auf längeren Reisen immer dabei haben.
Wenn man sich für eine WI-HR-Nabe im Reiserad entscheidet sollte man wissen: Dem durch die filigrane Konstruktion des Freilaufes erreichten leichten Lauf des Freilaufes (deutlich leichter als z.B. XT und XTR, und erst recht alle Zahnscheibenfreiläufe wie DT Swiss 240) steht ein etwas höherer Wartungsaufwand gegenüber. Der Wechsel der drei Sperrklinken und Federn ist aber einfach und schnell getan.