Hier ein kurzer Bericht der Straßengruppe:
Die ganz Harten treffen sich um 4:30 Uhr am Brandenburger Tor und düsen los in Richtung Bernau. Über diese Fahrt kann ich wenig berichten, ich gehörte zu den Weicheiern, die kurz vor 6 Uhr dem Zug in Bernau entstiegen sind. Mit dem Glockenschlag Punkt 6 Uhr trifft die Gruppe aus der Stadt ein - das ist Pünktlichkeit!
Nach einer kurzen Atempause machen sich 9 Radler frohen Mutes aus den Weg. Es rollte zunächst gut. Leider gab es relativ früh kurz vor der Rosenbecker Schleuse einen Sturz. Zunächst sah es nicht schlimm aus, und 8:15 Uhr trifft die Gruppe am Edeka in Joachimsthal ein. Dort gibt es erst mal Kaffee und Kuchen beim Bäcker, und auch die Wasservorräte werden aufgefüllt. Mittlerweile ist es auch so warm, dass die größe Frotsbeule der Gruppe nun auch in kurzen Sachen fährt, so wie alle anderen.
Beim Weiterfahren stellt sich heraus, dass der Sturz doch gravierendere Folgen hatte, als zunächst angenommen.
Ein Radler muss zum Zug abbiegen (und meldete kurze Zeit später die glückliche Ankunft zu Hause). Für den Rest geht es mit kräftigem Rückenwind durch die hüglige Uckermark. Unterwegs entstand diese leider sehr unscharfe Foto der kompletten Gruppe (mit Selbstauslöser), danach gab mein Kameraakku den Geist auf:
Mittlerweile wird es ziemlich warm. Deshalb wird am südlichsten Punkt des Oberuckersees eine kurze Badepause eingelegt. Das Wasser ist jedoch noch ziemlich kalt, und so geht es flott weiter bis nach Bandelow, wo wir im um 12:39 Uhr im Landhaus Mandelkow eintreffen und mit Tortellini und Kuchen empfangen werden.
Nun gibt es erst mal eine ausgiebige Mittagspause. Mittlerweile knallt die Sonne auch ganz schön vom Himmel und es wird schwül.
Als wir uns gegen 14 Uhr zur Weiterfahrt rüsten, trifft die Crossgruppe gerade ein. Sportlich sportlich, die Schinderei über Ackerpisten und Kopfsteinpflaster war bestimmt kräftezehrend. Für uns geht es mit Rückenwind weiter über Pasewalk (wo wir nicht anhalten) nach Torgelow. So langsam dreht der Wind in die falsche Richtung. Um 16:30 Uhr gibt es in Ueckermünde am Lidl die nächste Erholungspause. Die Wasservorräte der Gruppe waren auch schon fast alle.
Das Stück danach erfordert nun etwas kräftezehrende Bolzerei. Der Wind kommt frontal von vorn und frischt merklich auf. Windschattenfahren ist angesagt, schließlich wollen wir den Schnitt halten und die Fähre nicht verpassen. Obendrein geht es auf dem Weg durch die Rosenhäger Beck, das ist die Schwemmebene der Peene südöstlich von Anklam, doch noch mal eine längere Strecke über eine unbefestigte Piste. Punkt 18 Uhr erreichen wir die Fähre in Kamp. Dort treffen wir einen der Crosser, der etwas schneller war als die anderen
und sich uns anschließt. Wir müssen in zwei Gruppen nach Karnin übersetzen, also bleibt genug Zeit zur Erholung, für Kaffee und Fischbrötchen.
Dann geht es 18:30 Uhr frisch gestärkt weiter. Die "Straßen"-Strecke von Karnin nach Stadt Usedom ist so buckelig, dass sie uns bremst. Das ist beinahe eine Crosstrecke. Immerhin kommt der Wind, der eben noch von vorn kam, nun mit unverminderter Stärke von hinten.
Leider halten uns zwei Reifenpannen noch mal etwas auf, aber das Ziel ist schon zum Greifen nahe. Es geht schnurstracks nach Swinemünde zum Strand. Wir treffen zeitgleich mit den letzten 3 übriggebliebenen Crossern um 20:30 Uhr ein, und werden von einem Teil des Sachsenexpress (der vor uns dort war) mit einer Tasche voller Bier empfangen.
So können 14 Radler mit Meeresrauschen im Ohr und Getränk in der Hand am Strand den Sonnenuntergang beobachten.
Nachdem alle ihre Quartiere bezogen haben, gibt es ein feines Abendessen im Restaurant "Mistral" auf den Promeniermeile. Ausgezeichnete Küche und nettes Personal.
Ein wenig Statistik: ab Bernau waren es 234 km und 1050 Höhenmeter, die reine Fahrzeit betrug 10:15 h, insgesamt haben wir 14:30 h gebraucht (bzw. 16:00 h ab dem Brandenburger Tor).
Was kann man als Fazit ziehen? Leute, es lohnt sich!
Sonnenuntergang in Swinemünde ist eine feine Sache. Wenn man nicht über Nacht fährt, hat man mehr Zeit, die Ostsee zu genießen.
Besonderen Respekt verdient die Leistung des Sachsenexpress. Die waren schon zwei Tage vorher unterwegs von Bad Brambach über Leipzig nach Berlin. Ebenso ziehe ich meinen Hut vor den Crossern, die waren nicht viel langsamer als wir (höchstens ein paar Minuten).
Abschließend bleibt noch zu hoffen und zu wünschen, dass der Sturz für den Betroffenen keine Spätfolgen hat. Ich wünsche im Namen der ganzen Truppe gute Besserung!
Gruß
Thoralf