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Trotz der Unmenge an Studien, die beweist, wie unnütz ein Helm ist ...
... als ich eben den Sturz bei der Tour de France gesehen habe, da war mir wieder klar, ich fahre immer mit!
Nun, da Du mich zu dem Thema nochmals ansprichst, muss ich Dir natürlich antworten:
Da mich die TdF nicht sonderlich interessiert, hab ich das nicht gesehen. Aber in drf habe ich darüber gelesen und möchte Dir die dort beschriebenen Beobachtungen nicht vorenthalten:
5.7., 18:22, H.- J. Kronemeyer:
---schnipp---
Beim Sprintsturz in der Zielankunft der heutigen
Touretappe konnte man in der Zeitlupe aus der Hubschrauberperspektive
sehr schön sehen, wie es dem Fahrer das Vorderrad weghaute, er mit der
Schulter den Boden berührte (Kopf war dabei noch vorne) und in dem
Moment, wo der Helm den Boden berührte, der Kopf fast augenblicklich
abgebremst und massiv nach hinten in den Nacken geworfen wurde.
---schnapp---
6.7., 08:54, H.- J. Kronemeyer:
---schnipp---
Hast du den Sturz auch mal aus der Zeitlupe der
Hubschrauberperspektive genau angesehen? Das Vorderrad wird
wegerissen, der Fahrer stürzt und berührt zuerst mit der Schulter den
Boden. Der Kopf ist in dem Moment noch vorne. In dem Moment, wo der
Helm den Boden berührt, wird der Kopf augenblicklich abgebremst und
massiv in den Nacken geschlagen. Der Rest des Körpers war dabei noch
auf dem Weg nach vorne.
Im PKW sollen Kopfstützen das nach hinten schlagen des Kopfes und ein
HWS-Syndrom verhindern. Der Fahrer kann von Glück reden, das der Helm
den Kopf nicht auch noch in eine Kreisbewegung gezwungen hat, dann
wären Gesicht und Kiefer betroffen gewesen.
Ohne Helm hätte es wahrscheinlich oder auch nicht eine Schürfwunde
gegeben, hier kann der Fahrer von Glück reden, das ihm trotz Helm
nicht mehr passiert ist.
---schnapp---
6.7., 18:25, H.- J. Kronemeyer:
---schnipp---
Heute kam noch einmal eine Wiederholung, diesmal aus einer Perspektive
schräg von vorne. War schön zu sehen. Schulter am Boden, Kopf und Helm
waren noch in der Luft. Der Kopf war noch vorne. Wo der Helm den Boden
berührte wurde der Kopf ruckartig in Bruchteilen einer Sekunde weit
nach hinten in den Nacken gerissen. Bis zur Grenze des machbaren
überstreckt. Sah sehr dramatisch und erschreckend aus. Um eine Gefahr
abzuwenden oder zu mildern (Kopfplatzwunde) kommt hier eine wesentlich
schlimmere dazu. Eine Schürf- oder Kopfplatzwunde heilt schnell wieder
ab, aber von einem HWS-Syndrom oder schlimmeren kann man ein ganzes
Leben was von haben. Mir kommt so ein Ding jedenfalls nicht auf den
Schädel.
---schnapp---
Und weil es da jetzt gleich dazu passt - Stichwort: Studien - hier noch das neueste von der 55. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie e.V. (DGNC), 1. Joint Meeting mit der Ungarischen Gesellschaft für Neurochirurgie. Köln, 25.-28.04.2004:
---schnipp---
Results
A total of 3395 head trauma patients were enrolled in this evaluation, 337 (10%) of them suffered a bicycle traffic accident. Other types of trauma mechanisms were related to leisure time (36%), housework (28%), business (15%) and non-bicycle traffic accidents (11%). The bicycle accident patients had a significantly higher rate of mid-level head trauma (GCS 9-12) than with other accident mechanisms, which reveals this type of injury is related to bicycle traffic accidents in a specific way. 89% of the cyclist were not wearing helmets. There was no significant difference concerning the level of head-trauma due to bicycle accident between cyclists wearing a helmet and others.
Conclusions
Since cyclists are shown to have a higher risk of mid-level head trauma than all other trauma patients and bicycle helmets seem not to be sufficient to reduce the level of head trauma the helmets should be improved and new protection systems need to be developed.
---schnapp---
quelle:
http://www.egms.de/en/meetings/dgnc2004/04dgnc0134.shtml
Beachte übrigens auch die Ungefährlichkeit des Radfahrens: Mit 10 % Kopfverletzter ist der Anteil an RadlerInnen der Geringste von allen Unfallarten. Während beispielsweise der Anteil bei der Haushaltsarbeit bei 28 % und im Beruf bei 15 % liegt - wer trägt bei den offensichtlich gefährlicheren Tätigkeiten Haushaltsarbeit und Arbeit im Beruf einen Helm? Von Freizeitunfällen (offensichtlich ohne Fahrradfahren) mit 36 % ganz zu schweigen ...
Oder, aus anderen Statistikzahlen (ebenfalls zu finden in drf): Stiegensteigen ist 5x (IIRC) gefährlicher als Fahrrad fahren. Also Helm nicht vergessen beim Stiegensteigen ...
Noch Fragen?
lg
Elisabeth