Hallo,
ist ja schon eine Weile her, aber ich wollt wie versprochen noch kurz über die Erklimmung
des Stilfser Jochs berichten. Anreise war mit der Bahn von Karlsruhe nach Zernez, dort Übernachtung und über den Ofenpass und Münstertal dann nach Prad. Dort habe ich auf dem Campingplatz Kiefernhain für zwei Tage mein Lager aufgeschlagen, angenehm war, dass das Freibad direkt neben an mitbenutzt werden konnte UND es warm genug war, um es auch zu nutzen :-).
Samstag hat es mit dem frühen Aufstehen nur so halb geklappt, so dass es dann halb acht war, ehe ich losgefahren bin. Es waren schon einige Radler unterwegs, wurden dann natürlich auch immer mehr, aber eigentlich nie so, dass es wirklich eng wurde.
Für mich war es nach dem Ofenpass am Vortag der zweite Alpenpass mit dem Rad. Zwar ohne Gepäck, aber trotzdem wollte ich den Tag ja genießen und nicht auf dem Zahnfleisch oben ankommen. Deshalb hab ich ca. alle 100 hm eine Beinausschüttel- bzw. Regenzeug-An- bzw. Auszieh-Pause gemacht. Damit bin ich bisher immer ganz gut gefahren, wenn ich nicht einschätzen konnte, wie kräftezehrend die Strecke ist. Soweit es irgendwie geht am Stück
hochfahren und dann irgendwann total platt sein, ist zwar auch eine Möglichkeit (ist irgendwie auch spannender

), das mach ich aber nur, wenn ich am nächsten Tag radtechnisch nichts mehr vorhabe. An der Franzenshöhe gab es dann noch eine Tasse Kaffee, und voll Vorfreude gingen die letzten paar Serpentinen dann auch ganz einfach. Punkt 13.00 Uhr war ich dann oben, brutto waren's also 5,5 Stunden, netto hab ich vergessen

.
Runter ging's dann über den Umbrailpass und wieder nach Prad. Die Serpentinen fand ich schon sehr eng. Mal richtig laufen lassen hab ich mich da eher selten getraut. Ich glaub, ich bin schon sehr langsam runter gefahren, und weil ich viel gebremst habe, wusste ich nicht, ab wann ich mir um die Temperatur der Felgen Gedanken machen musste. Außerdem ging das Bremsen schon ziemlich in die Hände / Arme (Rennlenker in Kombination mit Avid Shorty), so dass ich auch bergab öfter mal angehalten hab. Es gab auch gelegentlich Gegenverkehr (aber nur Radfahrer), auch hier fand ich's aber vom Platz her ok. Mit Autos oder gar Wohnmobilen hätte ich mir die Straße aber ehrlich gesagt nicht unbedingt teilen mögen. Daher war ich ganz froh, dass ich vor 16.00 Uhr wieder unten war.
Interessant fand ich zu sehen, was noch so für Leute unterwegs waren. Welche hatten ihren Hund dabei, der selbst laufen durfte, aber bei Bedarf im Anhänger hätte Platz nehmen können. Dann gab's Rennradfahrer, die wahrscheinlich bergauf auch nicht langsamer sind als ich im Flachen, es gab auch paar Radreisende mit voll bepackten Rädern, gern auch mit Anhänger, einige sind hochgelaufen (und haben mich überholt

), besonders eindrucksvoll waren auch die Sommerskifahrer, die auch nicht grad langsam waren (bergauf!).
Das Wetter hätte etwas besser sein können, paar Grad mehr hätten sicherlich
nicht geschadet und ohne Regen wär's auch gegangen. Aber es war nicht so kalt,
dass ich meine Skihandschuhe, die ich genauso im Zelt vergessen hatte, wie meine Mütze,
sehr vermisst habe (dünne Handschuhe und Buff + Kapuze haben gereicht).
Am nächsten Tag ging's dann über den Reschenpass nach Landeck. Damit war meine kleine Alpentestrunde dann auch schon wieder vorbei. FAzit: Die Alpen werden mich noch öfter mit dem Rad sehen. Bin nur etwas hin und her gerissen, ob ich beim nächsten mal nicht auch einen "Wandertag" einlegen sollte. Kann mich an den Bergen einfach nicht sattsehen. Und mit dem Rad ist man ja schon teilweise recht schnell unterwegs. Bergab meine ich natürlich. Wenn ich an die Abfahrt vom Reschenpass Richtung Norden denke, wäre mir nicht in den Sinn gekommen, dort öfter mal anzuhalten, um paar Fotos zu machen. Aber das ist ein anderes Thema. :-)
Vielen Dank an alle, die Tipps usw. gegeben haben. Auch die älteren Beiträge
fand ich sehr hilfreich bzw. haben mich darin bestärkt, den autofreien Tag unbedingt
mal mitzuerleben.
Hier gibt's noch ein paar Bilder.
Viele Grüße
Kathleen