3x durch Frankreich

Posted by: Grüne Peperoni

3x durch Frankreich - 01/27/14 03:00 PM

26. Etappe Barjac - Beauchastel, 100km, 20.0km/h

Gut erholt aber wehmütig traten wir die Heimreise an. Wir hatten einen Zeitfenster also konnten wir uns wettertechnisch einrichten und den Mistral vermeiden. Wir fuhren den gleichen Weg wie im letzten Jahr, weshalb wir (grösstenteils) auf Fotos verzichteten. Es war eine stressfreie Rückfahrt, zwar mit wenig Höhepunkten, dafür auch ohne Sorgen (bis auf einen platten Reifen). Enttäuscht waren wir von der Via Rhona, an der seit dem letzten Jahr keinen Millimeter weiter gebaut wurde.

Für weitere Bilder und Eindrücke verweisen wir auf unsere letzten Reise: Via Rhona

Der Camping in Beauchastel können wir aber nicht weiter empfehlen, lärmig und mit vielen herumlungernden Jugendlichen (wogegen zwar nichts einzuwenden ist, sofern sie nicht mitten in der Nacht mit einem Laserstrahler sich Aufmerksamkeit zu erhaschen versuchen). Dabei wäre der Zeltplatz südlich von Valence gut gelegen, wir waren nämlich nicht die einzigen Fernradler dort. Eine Frau aus Nürnberg war auf der Durchreise mit ihrem 14jährigen Sohn, eine eher seltene Kombination auf dem Fahrrad. Zudem eine junge Dame aus Zürich, die nach Marokko mit einem nagelneuen Toutterrain unterwegs war, das mit einer Pinion Schaltung ausgerüstet war. Die teure Schaltung funktionierte allerdings nicht so wie sie hätte müssen und sie beklagte sich, dass der Fahrradhändler in Zürich ihr nicht helfen könne und kein Mechaniker in Frankreich jemals so etwas gesehen hätte, geschweige denn verstehe, wie das Teil hätte repariert werden können.

27. Etappe Beauchastel - Condrieu, 95km, 19.9km/h

Der Vorteil, den Weg zu kennen, war, dass wir unsere Strecken gut einteilen konnten. So übernachteten wir auf dem letzten Zeltplatz vor Lyon, ein Dauercamping mit einer kleinen Wiese für durchfahrende Radtouristen. Wir kamen gerade rechtzeitig für die Boules-Meisterschaft.

Das Wetter kühlte gegen Norden wieder etwas ab, es blieb aber bis Genf trocken.

28. Etappe Condrieu - St. Maurice-de-Gourdans, 88km, 17.9km/h

Wir durchquerten Lyon und stellten fest, dass wenigstens beim Museum de Confluences weiter gebaut wurde (im Gegensatz zum Fernradweg).

Das merkwürdige Gebäude war nun fast fertig.



In Lyon assen wir auf einem der Schiffsrestaurants zu Mittag und trödelten bis St. Maurice weiter, dort wo die Ain in die Rhone fliesst. Dort fanden wir einen süssen Campingplatz, erhielten von unserem Zeltnachbar Süssgetränke (unser Vorrat war an diesem Sonntag nicht aufgefrischt worden) und machten einen Abendspaziergang durch einen wilden Auenwald dem Ain entlang bis zur Rhone. Hier ist die Ain auch schön zum Baden. Leider teilte uns der Platzbetreiber mit, dass er in Pension ginge und nicht wisse, ob der Camping geschlossen werde oder nicht.



29. Etappe Kurztour St. Maurice - Pérouges - St. Maurice, 28km, 17.1km/h

Da das Wetter stimmte und wir noch etwas Zeit hatten verlängerten wir unseren Urlaub um einen Tag und blieben beim Camping hängen, fuhren aber nach Meximieux um einzukaufen und nach Pérouges, eine mittelalterliche Stadt, die auf einem Hügel oben liegt und einem Freilichtmuseum gleicht.









30. Etappe St. Maurice-de-Gourdans - Chanaz, 98km, 19.8km/h

Gemütlich fuhren wir dann weiter. Vor dem Lac du Lit au Roi hatten wir dann noch die Gelegenheit den Radweg-Tunnel zu fotografieren, was uns im vorigen Jahr durch die Latten ging.



31. Etappe Chanaz - Genève, 74km, 17.1km/h

Der letzter Abschnitt einer langen, abwechslungsreicher Reise und wir kamen zum Fazit: Es war viel zu kurz! Wir hätten gut und gerne noch einen Monat weiter fahren können. Radreisen macht einfach süchtig. Tja, zu Hause wartete die Arbeit - wenigstens mit gutem Zweck, wir arbeiten für die regionale Velolobby.

Rückblickend hatten wir von unserer ersten Tour im Jahr zuvor viel gelernt und machten vieles richtig, hatten immer einen Notvorrat zu Essen, kochten selbst, teilten unsere Kräfte so ein, dass wir praktisch jeden Tag fahren konnten und mussten uns nie beeilen, weshalb wir jeden Tag so nehmen konnte, wie er sich entfaltete und präsentierte.

Für unsere nächsten Tour werden wir aber mit Marathons fahren, da hätten wir vielleicht ein paar platten Reifen sparen können (jetzt im Winter fahren wir mit den neuen Conti Winterreifen, übrigens sehr empfehlenswert) und mit Lowrider vorne zwecks besserer Gewichtsverteilung (sind bereits montiert). Der Pletscher-Gepäckträger kam da etwas an seine Grenzen.

Diesen Sommer möchten wir Frankreich erneut durchqueren - bis in die Bretagne (auf Einladung) und dann wieder Barjac ansteuern. Aber für 2015 denken wir an den Balkan, nachdem wir den Bericht von Veloträumer gelesen hatten: Via Dinarica

An dieser Stelle möchten wir unser Dank an alle anderen richten, die sich ebenso die Mühe geben, ihre Touren hier mitzuteilen. Ist eine Menge Arbeit! Aber inspirierend.

Vielen Dank für das Interesse,
Eddie (Grüne Peperoni) und Vera (Bluemliwiese)