Posted by: veloträumer
Re: Italien-Rundfahrt - 02/26/19 12:43 PM
In Antwort auf: Hansflo
- Apenninquerung südlich von Ravenna auf unserer Ravenna-Rom-Tour, um vielleicht die stark befahrene Küstenregion zu vermeiden.
- Apenninquerung von Bologna nach Prato auf unserer Verona-Bologna-Florenz-Tour
- schöne Strecken an der tyrrhenischen Küste zwischen Rom und Pisa auf unserer Florenz-Pisa-Rom-Tour.
Die angesprochenen Reisen haben allesamt um die Osterzeit herum stattgefunden. Im Juli würde ich mir das aber nicht antun.
Wenn du es auf einige offene Toskana-Landschaften, überfüllte Küstenstreifen oder die drückende Po-Ebene beziehen möchtest, kann ich das noch nachvollziehen (wobei auch das alles relativ ist), bezogen auf die Apenninquerungen überhaupt nicht. Der nördliche Apenninbogen (nicht nur der) ist ein sehr waldreiches Mittelgebirge und bietet viele recht schattige Übergänge (was Ostern oft noch nicht zu sehen ist), offen sind einige faszinierende Berglandschaften und auch bei Hitze erträglich, dazu kommen Flusstäler, die sich gut zum Baden eignen, zuweilen schon mal von Italienern bevölkert werden, aber immer auch genügend wenig besuchte Stellen - jedenfalls weit entfernt vom bekannten Küstentrubel. Die Möglichkeiten sind indes so vielfältig, dass man leicht weniger stark besiedelte Übergänge findet. Naturparkquerung ist dabei immer ein Vorteil, wenn man die Karten zu lesen weiß.
Um nochmal die Ausgangsposition Parma oder Piacenza und Alpenübergang anzusprechen: Der Umweg nach Westen zum Comer See wird ja eher nur wegen Maloja-Passroute fällig. Will man weit einsamer anfahren, bietet sich noch der Passo San Marco mitten durch die Bergamasker Alpen an (ab Bergamo) - ist allerdings ein harter Pass.
Nimmt man den Bernina, bietet sich die Route via Iseo-See an. Der Übergang von Edolo nach Sondrio ist über den recht einfachen Aprica-Pass möglich. Nachteil ist, dass das Valle Camonica nördlich Iseo-See ziemlich starken Verkehr hat und auch sonst nicht so der Brüller ist. Es gibt zwar spannende Seitenwege, aber dann recht anspruchsvoll ergänzend.
Schließlich gäbe es noch die Variante ganz ohne Engadin, dafür geradliniger und verkehrsmäßig die vielleicht ruhigste Variante zur VCA/Reschenpass. Dazu fährt man Richtung Gardasee und durch das Valle del Chiese zum Idro-See (sofern keine Berge gewünscht sind), der eher weniger besucht ist. Ein leichter Übergang führt ins Valle Rendena, dort nimmt man Kurs Richtung Molveno (auch nicht so schwierig) mit einer Traumkulisse und fährt ins Val di Sole über. Dort muss man einen etwas verkehrsreicheren Zwischenweg akzeptieren, kommt da aber bald wieder raus über den Gampenpass oder Hofmahdjoch nach Meran und dann auf die VCA. Die Variante über Valle Rendena und den Campo Carlo Magno/Madonna di Campiglio ins Val di Sole kann man auch machen, ist aber landschaftlich geringer einzuschätzen.