Da ist durchaus was dran. Wie heißt der Spruch hier so gern: "Der Drops ist gelutscht!", beziehungsweise in Indien wird er noch gelutscht. Ich kann es den Indern nicht verdenken: Da kommt einer mit einem dicken Bündel Scheine daher (100Rs (=2€) sind ein in Indien durchaus üblicher Tageslohn, nur um obige Summen einordnen zu können) und andererseits hat man gelernt (Drops lutschen), dass Touristen auch jeden ach so astronomisch daherkommenden Preis bezahlen. Ein Stück weit ist das auch bedingt durch Mentalitätsfragen: In Indien musst du den Preis immer aushandeln - wer (wie viele Ausländer) einfach zahlt, was ihm als Preis genannt wird, der verbreitet den Lerneffekt: "Man kann es versuchen, die Ausländer zahlen eh jeden Preis". Und solche Erfahrungen wecken eben Gegehrlichkeiten.
Ich will den Typen der Bahn nicht verteidigen (und nein, Bahnpreise sind auch in Indien nicht zu verhandeln), aber so ein Stück weit kann ich das Vorgehen des Bahnbeamten auch nachvollziehen - die Gelegenheit war eben für ihn günstig, er hat es versucht und hatte Erfolg.