Besten Dank an die Kommentatorinnen und Kommentatoren - es freut mich sehr, wenn sich das Publikum freut.
Ich bitte doch sehr darum, ernst genommen zu werden.
Die Distanz, die ich zu den erlebten Szenen und den beobachteten Menschen aufbauen muss, um in meiner Art darüber zu berichten, mag an Arroganz erinnern. Aber auch die Harleyväter und Prekariatsmütter haben meine volle Empathie. Genauso wie der Pfarrer in der theophoren Prozession vor dem Münchner Shoppingpalast und der Ministrant, der den Lautsprecher halten muss, über den die meditativen Gebete seines Herrn in den Münchner Abendhimmel schallen. Manchmal stelle ich mir vor, die Türen der Läden, an denen vorbeiprozessiert wird, gingen auf und es gäbe 15 Minuten alles umsonst. Wer von den paradierenden Menschen würde weitergehen und wer würde sofort die Wühltische stürmen? Was würde der Pfarrer machen oder der Polizist, der in der Prozession für Ordnung sorgt und mich freundlich bat, in der leeren Fußgängerzone mein Rad doch bitte zu schieben? Würden die vier Träger der Reliquie diese abstellen, um sich ein weltliches Angebot zu sichern?
![](http://ghondi.files.wordpress.com/2013/05/130513-025-radtour_f_m.jpg)
Also stelle ich mir ja auch die Leben der Menschen außerhalb der beobachteten Szenen vor. Und das kann und will Arroganz nicht leisten.