Wir möchten nicht nur Heckenpflanzen zählen - in Nordengland ist es herrlich, an der Küste langzufahren - ist das im Süden oder Osten auch so?
Die Südküste ist wunderschön, aber brutal anstrengend. In jedes Flusstal gehts mit mindestens 18 Prozent Gefälle runter und ähnlich steil wieder rauf. Das Ganze ist im Osten etwas weniger heftig als im Westen, aber es langt. 100 km am Tag haben wir mit dem bepackten Tandem nicht geschafft.
Sind Lincolnshire, Norfolk, Suffolk, Essex spannend oder "müssen" es Cornwall, Devon, Sussex und Kent sein?
Einige der aufgezählten Grafschaften sind ja recht klein und ich hab mir ehrlich gesagt nicht ganz genau gemerkt, in welcher Grafschaft wir jeweils waren. Aber mir hat auch der Südosten Englands gefallen. Gerade weil man auch abseits der üblichen Routen immer wieder auf Sehenswertes trifft. Das ist allerdings oft im weitesten Sinne Kultur, z.B. haben wir unglaublich viele Gärten angeschaut und trotzdem nicht alle geschafft, die wir gerne gesehen hätten. Oder diverse kleine skurrile Museen, die in keinem Reiseführer stehen. Wir sind sehr oft irgendwelchen braunen Hinweisschildern auf Sehenswürdigkeiten gefolgt und es hat sich eingentlich immer gelohnt. Mich persönlich hat in England gerade fasziniert, dass es eigentlich in jedem Dorf etwas zu sehen gibt. Sehr oft ergeben sich dort nette Gespräche mit den Betreibern.
Die Landschaft ist auf kleinem Raum ungeheuer abwechslungsreich, die kann man einfach auf sich wirken lassen.
Schön fand ich das ländliche Whiltshire oder auch Dorset und Somerset (die fehlen in deiner Aufzählung).
Noch eine Warnung: Zug fahren dürfte mit dem Tandem nicht so ganz einfach sein. Ich habe an einem Bahnhof eine kleine Broschüre 'Bicycles in Trains' mitgenommen (vielleicht hab ich sie sogar noch). Durch die Privatisierung des Bahnverkehrs gibts unzählige zum Teil äußerst komplizierte Regelungen, die ab und zu von Zug zu Zug differieren. Tandems sind sehr oft explizit von der Mitnahme ausgeschlossen.
Martina