Moin,
wir waren im Juli / August im Iran. Ja, es war heiß. Ebenfalls in Turkmenistan, aber im September wars in Usbekistan für mich (Frostbeule) perfekt. Frisch nachts und kühl genug tagsüber um die vierstündige Mittagspause auf eine halbe Stunde zu verkürzen.
Ich finde: Mach dir wegen des heißen Wetters keinen Kopf, du sagst ja selbst, dass du keiner von denen bist, die mit Ach und Krach alles selbst erradeln, sondern dass du auch mal in einen Bus steigst. Das haben wir im Ostiran (allerdings wegen des Visums) auch so gemacht.
Wir waren dann Anfang September in Kashgar und wollten mit dem Zug in den Osten: keine Chance. Plane schonmal 10 Tage Wartezeit dort ein, denn zu dieser Zeit ist alles ausgebucht.
Rad kann man aber mit dem Zug leicht vorschicken und dann nachfahren (Notfalls mit dem 52-Stündigen Schlafbus nach Xi'An. Nicht die tollste Erfahrung meines Lebens, aber die einzige Möglichkeit, nachdem sich Flüge als zu teuer herausstellten.
Den Dezember waren wir dann in Xian, Chengdu (mit dem Schlafzug hin, denn unsere Räder haben wir dort schon hingeschickz) und ab da mit dem Rad nach Yunnan (aktueller Standpunkt: Kunming).
Zum Wetter:
Wüste im Nordwesten des Irans (August): Bis zu 53°C in der Sonne (wahrscheinlich drüber, aber die Temperaturanzeige im Tacho ist geschmolzen und erst wieder aufgetaucht, als ich den Tacho zurück in den Schatten gab)
Turkmenistan (Anfang September): Ähnlich heiß, sind allerdings kaum geradelt, da wir wegen Krankheit nur 3 Visatage übrig hatten (Tipp: spottbilliger Schlafzug von Mary nach Turkmenabat).
Usbekistan (gesamter September): Perfektes Wetter um die 25-30° grob geschätzt. Mittags nicht zu heiß, nachts gerade noch unter freiem Sternenhimmel genießbar, abends braucht man schon einen Pulli.
Kirgisistan (Oktober und Anfang November): Anfangs noch gut 20°C, auf den Bergpässen aber sehr sehr kalt (Schnee und Eis), Thermometer aber kaputt.
Kashgar (November): Zwischen -7 und 7°C.
Urumqi (November): dort waren wir nicht, aber laut Wetterbericht bis zu -12°C.
Xi'an (ab 27.11.): Knapp unterm Gefrierpunkt
Chengdu (ab 06.12.): Das erste Mal ohne Handschuhe und Schal! Genaue Temperatur weiß ich nicht. Wird so um die 8°C gewesen sein schätze ich.
Südsichuan und Nordyunnan (von 23.12. bis heute): Nie kälter als -5°C schätze ich. In der Sonne wars gestern richtig warm (T-Shirt, angeblich 45°C, scheinbar haben wir gerade das zweite Thermometer kaputt gekriegt), aber mit Wind und Schatten brauchte man bergab wieder Handschuhe, Fleece und Windjacke.
Kunming: Angeblich etwa 1-5°C. Liegt aber auch auf knapp 2000 Metern, weiter südlich ists (hoffentlich) wärmer.
Also: dem Winter komplett entfliehen kannst du in Südchina auch nicht, aber so schlimm wie im Nordosten ists jedenfalls nicht. Dennoch: Gib Acht auf Finger und Füße! Es ist sehr oft neblig und feucht, dazu der Fahrtwind. Ich habe mir Neujahr bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zwei Frostbeulen an den Fingern gefahren.
Pakistan ist zum einen schwierig aktuell, zum anderen schwierig mit dem Visum und zum dritten macht der KKH Pass ab diesem Jahr schon 2 oder 4 Wochen früher (laut einem Pakistani aus Kashgar), also schon Anfang / Mitte Dezember. Der Pass öffnet aber auch im Frühjahr früher.
Es kommt halt darauf an, was für dich zu kalt ist. Aber ich hoffe mit meinem Wetterbericht kannst du die Temperaturen ein bisschen besser einschätzen. Die Taklaman (Wüste in Westchina) haben wir nicht wie Uli durchradelt. Hätte man wohl gekonnt, aber das wäre krass gewesen (kalt, Zeitdruck mit dem Visum etc.). Ich habe schon in den Bus-Pinkelpausen schlimm gefroren. Da draußen zu radeln und zu schlafen ... brrrr!
Viel Spaß beim Planen!!
Annika