Hallo!
Da wir morgen in ein Kälteloch fallen werden, versuche ich mich mit der Meldung einer für mich erstmaligen Entdeckung schon etwas aufzuwärmen, und zettle einen Rohloff-Strang an. Das hätte ich von mir nie erwartet. Hoffentlich gieße ich kein Rohloff-Öl ins Feuer.
In einer Hitzeperiode wie in den letzten Tagen mache ich den jährlichen Ölwechsel bei der Rohloff-Nabe meines Langstrecken-Reiserads: alles nach den in diesem Forum schon tausendfach kursierenden, bewährt guten Ratschlägen: Nabe von der heißen Sommersonne aufheizen lassen, im Wasserbad bei 40 Grad vorgewärmtes Spülöl einfüllen, ausgiebig in schöner Landschaft fahrend in allen Gängen Getriebe durchspülen, zu guter Letzt in optimaler Abflussposition Öl ablassen. Ich ließ die Nabe eine ganze Nacht in der wohl temperierten Garage vor sich hin tropfen.
Am anderen Morgen war ich schockiert. Im Auffangbehälter war nicht mehr Ablassgemenge als ich Spülöl (25 ml) eingefüllt hatte. Ich dachte an die diversen Stellungnahmen in den Rohloff-Strängen zu diesem Phänomen. Ölaustritt an der Nabe im vergangenen Jahr war mir nie aufgefallen. Ich kitzelte mit der Zeigefingerspitze das enge Abflussloch, da kam doch tatsächlich noch etwas Öl geflossen. Ich schraubte den Öl-Einfüll-Stutzen ein; etwas dunkel gefärbtes Öl floss ab. Ich machte nun zum ersten Mal den Versuch, von dem immer wieder abgeraten wurde: ich setzte eine kostenlose Spritze aus der Apotheke auf das Schläuchchen und saugte ab. Auf diese Weise holte ich noch 5 Milliliter aus der Nabe. Damit hatte ich die 25 Milliliter Spülöl und ein bisschen mehr herausgeholt, und füllte beruhigt neues Rohloff-Getriebeöl (25 ml) ein, Literpreis 240 Euro.
Mein Fazit: Das enge Abflussloch verhindert den vollständigen Abfluss des Spülöls. Bei einem Ölwechsel ohne meine besondere Vorkehrungen, privat oder in der Werkstatt, verbleibt relativ viel dünnflüssiges Spülöl in der Nabe, verflüssigt dazu noch das nachgefüllte Getriebeöl, und begünstigt so den Ölaustritt, über den gelegentlich berichtet wird.