Moin
Ich möchte aus meiner Erfahrung zunächst mal bestätigen, dass die Sorgen speziell von Radlern vor Hundeangriffen durchaus berechtigt sind.
Zweitens spreche ich jedem Radler die absolute Berechtigung zur Verteidigung ohne jedes Wenn und Aber und auch ohne Rücksicht auf den Hund zu.
Gerade als Hundehalter bin ich der Meinung, dass die Sicherheit und Unversehrtheit und auch das Sicherheitsgefühl jedes Menschen unbedingten Vorrang vor irgendwelchen Interressen des Hundes haben muss.
Soweit zum Grundsätzlichen.
Eine ganz andere Frage ist die, welche Massnahmen unabhängig von der moralisch /ethischen Seite sinnvoll sind.
Nochmal zur Berechtigung der Sorge:
Ich habe bei meinem eigenen Hund, einem in sonst absolut jeder Situation lammfrommen und für absolut jede Art von Wach und Schutzeinsatz absolut ungeeignetem Labrador-Retriever, der leider nicht mehr lebt, beobachtet, dass er sogar mir, seinem Chef beim Wettsprinten zwischen Ihm und mir mit dem Rad augenscheinlich instinktiv und oder reflexartig durchaus kräfig in die Waden biss, wärend er neben mir hersprintete.
Und ich war über eine Distanz von ca einem halben bis einem Kilometer nie in der Lage das ausgewachsenen Tier zu übersprinten.
(Dabei sind die recht schweren Labradore warlich keine Laufhunde)
Über eine längere Distanz als ca einem Kilometer kann allerdings wohl kein durchschnittlicher Hunde einem schnell fahrendem Radler folgen, nur dürfte dass im Zweifelsfall für einige Bisse reichen.
Aber nur in genau dieser Situation, wenn ich das Tier neben mir zum mit und um die Wette sprinten anspornte, hat er jemals ein solches Verhalten gezeigt.
Meine Theorie zur Erklärung von diesem auffälligen und abosolut einmaligem Verhalten sind zweierlei:
Möglicherweise nimmt das Tier das auf und ab der Tretbewegung, die wir Radler eigentlich gar nicht mehr bewusst wahrnehmen als Angriffshandlung war, auf die es meinte zumindest im Eifer des Wettrennens seinerseits angemessen so reagieren zu können oder müssen.
Die andere Erklärung ist die, dass hier der Beutefang- Instinkt des Tieres ausgelöst wird und dabei Sprinten und Zubeissen nunmal zusammen zu einem Handlungsstrang gehören.
(Ausser zur "Jagd" wird ein Hund auch nicht freiwillig sprinten.)
Insbesondere wird ein Hund einem vermeintlich vertriebenen Eindringling in sein Revier nicht auf dessen Flucht nachsetzen.
Jede Ambitionen in dieser Hinsicht hörten umgehend auf, wenn ich das Tempo drosselte und in normalem Tempo weiterfuhr.
Ich habs mehrere dutzend Male ausprobiert, das Verhalten war immer das gleiche.
Wenn die Theorie mit dem Jagdinstinkt stimmt, gilt es vor allem das Tempo soweit zu senken, dass jener Jagd-Fang-Instinkt nicht ausgelöst wird. und ruhig und langasam zu treten (hoher Gang) um den möglichen Angriffs-Charakter der Beinbewegung zu drosseln.
Grundsätzlich sind seelisch gesunde Hunde, vor allem gegen Menschen, eher nicht agressiv und wid ihn insbesonder nicht für eine potentielle Jagdbeute halten.
Ein Biss ist daher in den allermeisten Fällen Ergebinss von Missverständnissen.
Ein deutliches Ansprechen, auch Anbrüllen halte ich für sehr effektiv (" Hau ab Du Mistvieh!"), wird ihn davon überzeugen, dass er einen Menschen und kein Beutetier vor sich hat.
Noch'n Tip: Hunde sind ziemlich blöd und beissen im allgemeinen dahin von wo sie sich angegriffen fühlen.
Hält man dem Hund also z.b. die Luftpumpe entgegen, wird er genau in diese beissen und nicht in die Wade.
soweit in kürze
Gruss Hilsi