Hallo, Eberhard,
ein sehr gehaltvoller Beitrag von Dir. Eine gute Idee, mit Geldstücken die Messschieberqualität zu überprüfen. Du hast die Verwendung des Nonius am Messschieber leicht nachvollziehbar erklärt.

Darf ich Folgendes noch hinzufügen (Du forderst ja geradezu dazu auf):
[Klugscheissmodus] Man hat bei einem Messinstrument zwei wesentliche Werte: den Messbereich und die Messabweichung (Messfehler), der von der Fehlergrenze, der Ablesegenauigkeit und anderen Parametern abhängt. Die Grundbegriffe der Messtechnik, Messmittel und die Messgrössen -bestimmung und –rechnung findest Du in der DIN 1319, der Bulle der Prüf- und Messtechniker, definiert.
Der Nonius wird abhängig von der Messgeräteabweichung, also der Messfehlergrenze, die durch die Beschaffenheit des Gerätes selbst verursacht wird, skaliert. Letztere wird vom Hersteller spezifisch für das jeweilige Messinstrument angegeben. Somit kann man auch nicht die bei der Messung anzugebende Messunsicherheit, also das Intervall in dem die zu erwartende Messabweichung (die Abweichung des Messwertes von der Messgrösse) liegt, für einen Messgerätetyp verallgemeinern. Der Nonius für Messschieber ist übrigens (abhängig von seiner Länge) in DIN-862 festgelegt.
Sinnvoll sind immer Mehrfachmessungen, um den Einfluss von zufälligen Fehlern, die bei der Einzelmessung gemacht werden, zu verringern, aber das erklärt sich ja fast von selbst.
[/Klugscheissmodus] Hoffe, ich habe mich jetzt nicht selbst verheddert und konnte Dir die Geheimnisse der gemeinen Messschieber aus der Sicht der Messtechnik ein bisschen weiter lüften.

Viele Grüsse,