Hallo Andre, liebe andere Vätternrundanfahrer,

am betreffenden Samstag steigt ein viel wichtigeres "Event"! Der liebe Onkel Peter wird seine 3-Gipfeltour abradeln. Von Leipzig auf Fichtelberg, Keilberg und Auersberg nach Leipzig zurücke. Sind auch so ca. 310 km und etwas mehr als 3.000 Höhenmeter.

Ihr müsstet nicht stumpf um einen Tümpel kullern, könnt mittags böhmisch Knedlik mit Gulasch und feine böhmische Braukunst in euch reinstopfen bzw. - gießen und aufm Auersberg gibts Kaffekränzchen. Es gibt keine Startgebühr und eine meist kürzere Anreise. Außerdem ist ein 32-er Schnitt völlig unmöglich und auch nicht nötig. Ihr müsst nicht Mitternacht losradeln, um viere früh reicht aus. Bei 20 - 22km/h im Schnitt ist man gegen 10:00 Uhr abends wieder da. Ihr stolpert nicht über max. 21.999 andere Radler, sondern allenfalls über mich. Ihr müsst nicht die sicher explodierenden Preise erdulden, Euer Zelt auf nen Parkplatz quetschen, auf dem schon 1000 andere um die besten Plätze streiten. Die teure Rennmaschine könntet ihr zu Hause lassen, ein Cross- oder Tourenrad, ggf. ein MTB ist dafür besser geeignet.

Anstrengend ist das auch. Die landschaftlichen und kulturellen Eindrücke Sachsens und Böhmens sind einer Seeumrundung in Schweden sicherlich überlegen. Der logistische und preisliche Aufwand ist verglichen mit der Vätternrundan lächerlich. Deshalb stelle ich die etwas ketzerische Frage in den Raum, warum so viele Menschen sich für viel Geld an eine solche Massenveranstaltung heften, während der liebe Onkel Peter wahrscheinlich wieder alleine oder zu zweit, ggf. zu dritt losjockeln wird?

Liegt das am Besenwagen, mit dem ich freilich nicht dienen kann?

Meine kleinen Garstigkeiten konnte ich mir wieder mal nicht verkneifen. Ich senke reumütig das Haupt in Erwartung böser Hiebe. Über die eine oder andere schlüssige Antwort freue ich mich aber sehr.

sonnige Grüße der Peter